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Artikelserie der Wochenzeitung Die Zeit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Zeit-Bibliothek der 100 Bücher war eine pädagogisch ambitionierte Artikelserie der Feuilleton-Redaktion der Wochenzeitung Die Zeit. Begonnen 1978, wurde in den folgenden zwei Jahren Woche für Woche eine Rezension zu einem Werk der Weltliteratur veröffentlicht.
1980 erschien eine Buchausgabe dieser Essays im Suhrkamp Verlag, herausgegeben von Fritz J. Raddatz, deren Verkaufserfolg das große Interesse an dieser Art Kanonbildung bestätigte; die Essaysammlung liegt 2009 in der unveränderten 13. Auflage vor.
Der Erfolg der Unternehmung führte dazu, dass das Projekt fünf Jahre später um eine Sammlung Zeit-Bibliothek der 100 Sachbücher ergänzt wurde, die Buchausgabe 1984 besorgte wiederum Raddatz als Herausgeber. Schließlich folgte in den Jahren 2002 und 2003 eine Artikelserie, die einen 50 Werke umfassenden Lesekanon für Schüler vorschlagen wollte, die Zeit-Schülerbibliothek.
Auf Grundlage der Beobachtung, dass in einer damals aktuellen Studie zum Leseverhalten die Rezeption der „Schönen Literatur“ weit abgeschlagen hinter diversen Arten von Nachschlagewerken und Sachbüchern landete, war erklärtes Ziel, das Lesen beizubringen, zum Lesen zu verführen.
Die Auswahl der Werke besorgte eine sechsköpfige Jury (Rudolf Walter Leonhardt, Hans Mayer, Rolf Michaelis, Fritz J. Raddatz, Peter Wapnewski und Dieter E. Zimmer), die auch die Rezensenten einlud. Einige der Werke wurden von den Jury-Mitgliedern selbst vorgestellt, die meisten Rezensenten waren aber nicht professionelle Literaturkritiker, sondern selbst namhafte Schriftsteller. Deren subjektive Perspektive auf die Werke aus der eigenen Leseerfahrung und -begeisterung heraus macht für viele Leser einen Teil des Reizes der Sammlung aus. Der Zeit-Kanon unterscheidet sich mit seinem Auswahlgremium aus Literaturexperten konzeptionell von Ansätzen in Frankreich und Großbritannien. Die BBC hat Leser in großer Zahl abstimmen lassen und so eine Liste der 100 wichtigsten Bücher erstellt. Die französische Zeitschrift Le Monde hat zunächst die 200 wichtigsten Bücher der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts durch eine Expertenkommission bestimmen lassen und unter diesen dann eine Leserabstimmung über die „100 Bücher des Jahrhunderts“ durchgeführt.
Die Jury legte fünf „Spielregeln“ für die Auswahl fest (Einleitung des Herausgebers, Buchausgabe, S. 8):
Die Jury dieses Projekts: Ralf Dahrendorf, Manfred Eigen, Theodor Eschenburg, Wolf Lepenies, Golo Mann, Alexander Mitscherlich, Fritz J. Raddatz, Thomas von Randow und Uta Ranke-Heinemann.
2002 bis 2003 wurden 50 Werke vorgestellt, die als Kanon für den Deutschunterricht vorgeschlagen wurden. Die Jury: „Zwei Schüler, zwei Deutschlehrer, zwei Schriftsteller und zwei Redakteure“. Die Liste ist alphabetisch nach Autoren geordnet, außer den fünf Lyrik-Bänden, die unter „L“ eingeordnet sind.
Am 25. November 2023 hat die Zeit in einer Sonderausgabe eine neue Liste publiziert.[6] Eine Buchausgabe erschien im September 2024 bei Suhrkamp.[7]
Titel, die neu hinzugekommen sind, sind mit * gekennzeichnet.
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