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Textkanon im Konfuzianismus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Dreizehn Klassiker (chinesisch 十三經, Pinyin Shisan jing) sind ein klassischer Textkanon im Konfuzianismus. Die konfuzianischen Klassiker wurden größtenteils nicht von Konfuzius (Kongzi 孔子) selbst redigiert, sondern von seinen Schülern, teilweise erst in der Han-Zeit, als der Konfuzianismus zur Staatsphilosophie erhoben wurde. Teilweise stammen sie auch aus älteren, vorkonfuzianischen Überlieferungen.
Seit der Song-Zeit bildeten die Dreizehn Klassiker die Grundlage für die kaiserlichen Beamtenprüfungen. Anwärter für ein öffentliches Amt mussten die in ihnen enthaltenen rund 600.000 Schriftzeichen auswendig lernen.
Die Zusammenstellung der Dreizehn Klassiker nahm ihren Ausgangspunkt in den größtenteils vorkonfuzianischen Fünf Klassikern (五經 Wujing):
Bis zur Tang-Zeit war häufig von Neun Klassikern (jiujing 九經) die Rede, deren Zusammenstellung aber im Einzelnen variierte. Unter Kaiser Taizong wurden das Buch der kindlichen Pietät Xiaojing und das Wörterbuch Erya zu Klassikern erhoben.
Unter Berücksichtigung dieser beiden Werke finden sich auf den von Kaiser Wenzong in Auftrag gegebenen Steinstelen insgesamt zwölf kanonische Schriften des Konfuzianismus. Seit der Song-Zeit waren schließlich – nun unter Einbeziehung des Mengzi – die Dreizehn Klassiker als Kanon etabliert:
Die vom neokonfuzianischen Gelehrten Zhu Xi um 1190 zusammengestellten „Vier Bücher“ (四書 / 四书 Sishu), die mit den Fünf Klassikern ebenfalls oft als konfuzianischer Kanon genannt werden, weichen hiervon etwas ab: Neben den Lehrreden des Konfuzius und des Mengzi sind hierin noch „Das Große Lernen“ (大學 Daxue) sowie „Maß und Mitte“ (中庸 Zhongyong) enthalten, zwei Kapitel des Buches der Riten, die sich nach Zhu Xi besonders als Einführung in die konfuzianische Lehre eignen sollen.
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