Iris Berben wurde 1950 in Detmold als einziges Kind der Gastronomen Heinz und Dorothea Berben geboren. Nach der Scheidung der Eltern zog sie im Alter von vier Jahren mit ihrer Mutter von Detmold nach Münster und später nach Hamburg, anschließend lebte sie zwei Jahre bei den Großeltern in Essen.[2] In Hamburg besuchte Berben die Grundschule sowie mehrere Landschulheime und Internate.[3] Als sie zwölf Jahre alt war, zog ihre Mutter nach Portugal. Berben wiederholte unter anderem die siebte Klasse des Internats von St. Peter-Ording[4] und wurde von diesem und weiteren zwei Internaten,[5] darunter die heutige Sophie-Barat-Schule,[6] verwiesen, ehe sie ihre Schullaufbahn ohne Abitur beendete und sich für die Hamburger APO engagierte.[3]
Neben zahlreichen Filmen und Fernsehserien war sie bis Dezember 1986 als Nachfolgerin von Beatrice Richter in der Comedy-Show Sketchup an der Seite von Diether Krebs zu sehen. Ab 1987 stellte sie Evelyn von Guldenburg in der Fernsehserie Das Erbe der Guldenburgs dar.[3] 1987 und 2002 war sie auf dem Cover des Männermagazins Penthouse.
Von 1994 bis 2013 spielte sie die Berliner Kriminalkommissarin Rosa Roth in der gleichnamigen ZDF-Krimireihe. Regisseur Carlo Rola, der diese Reihe inszenierte, arbeitete mit Berben mehrfach zusammen, unter anderem für die TV-Mehrteiler Die Patriarchin (2005), Afrika, mon amour (2007) und Krupp – Eine deutsche Familie (2009) oder die Literaturverfilmung Gott schützt die Liebenden (2008). Er besetzte die Hauptrolle dabei durchweg mit ihr.
Unter der Regie Oskar Roehlers hatte sie in dem 2001 gedrehten und 2002 erschienenen Fernsehfilm Fahr zur Hölle, Schwester! erneut eine Hauptrolle an der Seite von Elsner, in dem sie die Rolle der Claire spielte, die seit einem Unfall im Alter von sechs Jahren im Rollstuhl sitzt.[10] In der Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans der Schriftstellerin Anita Lenz mit dem Titel Wer liebt, hat Recht (ebenfalls 2002) übernahm sie die Hauptrolle der Übersetzerin Maja, die von ihrem Mann Helmut, gespielt von Robert Atzorn, hintergangen worden ist.
In Richard Hubers Tragikomödie Lang lebe die Königin (2019/20) übernahm Berben gemeinsam mit Gisela Schneeberger, Judy Winter, Eva Mattes und Hannelore Hoger für ihre im April 2019 verstorbene Kollegin Hannelore Elsner die Szenen, die mit der schwerkranken Schauspielerin selbst nicht mehr abgedreht werden konnten, um den Film als Hommage an sie fertigzustellen. Dass sie in diesem Film eine Szene übernommen habe, die Elsner nicht mehr habe spielen können, sei eine letzte Verneigung vor ihr. So habe sie ihr noch einmal für ihre Freundschaft und für ihre Filme danken können.[20][21]
In dem ZDF-Fernsehfilm Das Unwort (2020) übernahm sie als Frau Dr. Gisela Nüssen-Winkelmann die Rolle der Vertreterin der Schulaufsichtsbehörde, die entscheiden soll, ob der jüdische Schüler Max Berlinger, der nach monatelangen Mobbingattacken gegen ihn zurückschlägt, von der Schule verwiesen werden soll.[22][23] In der vierteiligen TVNOW-Miniserie Unter Freunden stirbt man nicht (ebenfalls 2020) spielte sie an der Seite von Adele Neuhauser, Heiner Lauterbach und Michael Wittenborn eine von vier Freunden, die den Tod ihres Freundes Hermann, der als Wirtschaftswissenschaftler mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden soll, verschweigen.[24][25]
Seit Oktober 2022 ist Berben in Sönke WortmannsDer Nachname als Familienoberhaupt zu sehen.[26] In der Netflix-Produktion Paradise, die 2023 erschienen ist, spielt sie die Rolle der Sophie Theissen, der Chefin eines Biotech-Startups. Die Figur arbeitet im Film an einer Methode, mit der man Lebenszeit von einer Person auf eine andere übertragen kann. Berben sagt, sie habe es genossen, „eine Frau zu spielen, die über Leichen geht“.[27]
Eine weitere Schirmherrschaft übernahm sie mit dem Musiktheater-Projekt Die Kinder der toten Stadt, das Schulen mit pädagogischem Begleitmaterial für Aufführungen zur Verfügung steht und durch den Ansatz der Musik neue didaktische Wege im Sinne der Erinnerungskultur anbietet.[31] Darüber hinaus ist Berben eine Unterstützerin des Jungen Deutschen Films. Berben ist zudem Kuratoriumsmitglied der Deutschen AIDS-Stiftung. Seit 2016 sitzt sie in der Jury zur Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises.[32]
Ende der 1960er-Jahre hatte Berben eine Liaison mit Fritz Wepper, den sie 1968 bei den Dreharbeiten von Der Mann mit dem Glasauge kennengelernt hatte.[38] Sie war in einer Beziehung mit dem israelischen Sänger Abi Ofarim und von 1974 bis 2006 mit dem israelischen Geschäftsmann Gabriel Lewy liiert.[39] 2007 lernte sie bei den Dreharbeiten zu Afrika, mon amour ihren jetzigen Lebensgefährten Heiko Kiesow kennen.[40] Sie ist die Mutter des Filmproduzenten Oliver Berben.[41] Sie lebt in Berlin und in Portugal.[42][43][44][45][46][47]
Jerusalem: Menschen und Geschichten einer wundersamen Stadt mit Fotografien von Tom Krausz. Corso in der Verlagshaus Römerweg GmbH, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-7374-0715-1.[49]
Als Herausgeberin
Eilige Nacht. Etwas andere Weihnachtsgeschichten. Kreuz, Stuttgart 2004, ISBN 3-7831-2471-9.
Unter einem Himmel. Geschichten und Gedichte von Freundschaft und Toleranz. Kreuz, Stuttgart 2005, ISBN 3-7831-2547-2.
Weihnachten für dich und mich. Die schönsten Geschichten aus aller Welt. Buch mit Illustrationen von Joachim Knappe; Hörbuch gelesen von Iris Berben. cbj, München 2005, ISBN 3-570-13036-3 (Medienkombination mit Hörbuch-CD).
Primärliteratur
Gero von Boehm: Iris Berben. 23. April 2002. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 282–288.
Kay Schweigmann-Greve (Hrsg.): Iris Berben: Eintreten für Israel. Verleihung des Theodor-Lessing-Preises 2013, Dokumentation der Festreden, mit Fotos von Torben Stephan und Cordula Paul, 1. Auflage, Hannover: Deutsch-Israelische Gesellschaft, 2013