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deutsche Soziologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helge Agnes Pross, geborene Nyssen (* 14. Juli 1927 in Düsseldorf; † 2. Oktober 1984 in Gießen), war eine deutsche Soziologin.
Helge Nyssen studierte und promovierte in Heidelberg. Anschließend war sie in den 1950er Jahren Assistentin bei Max Horkheimer und später bei Theodor W. Adorno in Frankfurt am Main. Von 1965 bis 1976 lehrte sie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und war dort Mitgründerin des Seminars für Soziologie.
Helge Pross lehrte als Professorin von 1976 bis 1983 an der Universität-Gesamthochschule-Siegen Soziologie. Auf ihre Initiative wurde dort 1977 das Forschungsinstitut für Geistes- und Sozialwissenschaften (figs) gegründet.
Helge Pross war in erster Ehe (1950–1954) mit dem Sozialwissenschaftler Harry Pross verheiratet,[1] in zweiter Ehe (seit 1972) mit dem Soziologen und Sozialpolitiker Karl W. Boetticher.
Ihre Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich Frau und Familie. In zahlreichen empirischen Untersuchungen belegte sie die strukturelle Benachteiligung von Frauen und Mädchen. Von radikaleren feministischen Positionen grenzte sie sich insofern ab, als dass sie für eine Gleichberechtigung der Frauen innerhalb der bestehenden gesellschaftlichen Strukturen eintrat.
Mit aufklärerischen journalistischen Beiträgen in der Zeit und im Spiegel versuchte sie, Ergebnisse soziologischer Forschung in gesellschaftspolitische Debatten einzubringen. Sie schrieb zudem in einer regelmäßig erscheinenden Kolumne in der von feministischer Seite stark kritisierten Frauenzeitschrift Brigitte.
Seit 1984 ist der Nachlass von Helge Pross im Besitz der Universitätsbibliothek Siegen. Mitte der 1990er Jahre wurde er erschlossen und durch ein Findbuch dokumentiert.[2] Im April 2010 wurde der Nachlass ins Universitätsarchiv Siegen überführt.
Das Forschungsinstitut für Geistes- und Sozialwissenschaften (figs) der Universität Siegen verleiht seit 1994 den mit 5000 € dotierten Helge-Pross-Preis an Wissenschaftler für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Familien- und Geschlechterforschung.
„Eine Demokratie, in der die größere Hälfte der Bevölkerung weder in den Parlamenten noch in den Regierungen angemessen vertreten ist, ist bloß eine Demokratie am Anfang.“
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