Bov Bjerg
deutscher Schriftsteller und Kabarettist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bov Bjerg (eigentlich Rudolf „Rolf“ Schmidt, geb. Böttcher; * 1. Januar 1965 in Heiningen)[1] ist ein deutscher Schriftsteller und Kabarettist. Sein Pseudonym wählte er nach der dänischen Ortschaft Bovbjerg,[2] in der ein gleichnamiger Leuchtturm steht.
Rolf Böttcher wuchs am Rande der Schwäbischen Alb auf.[2] Er studierte Linguistik, Politik- und Literaturwissenschaften in Berlin und Amsterdam. Er ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig.
Um keinen Wehrdienst leisten zu müssen, zog Böttcher 1984 nach Westberlin. Dort gründete er 1989 mit einigen Studienfreunden die Literaturzeitschrift Salbader. Zwischen 1989 und 1996 rief er mehrere Berliner Lesebühnen ins Leben: Dr. Seltsams Frühschoppen, Mittwochsfazit und die Reformbühne Heim & Welt. Bei verschiedenen Produktionen des Musikkabaretts Zwei Drittel arbeitete Rolf Böttcher alias Bov Bjerg als Schauspieler, Autor und Koch. Von 1992 bis 2002 schrieb er für die Berliner Stadtzeitung scheinschlag (im Wechsel mit Hans Duschke) die Kolumne „Nachgefragt“. Von 1997 bis 1998 war Bov Bjerg Redakteur der Satirezeitschrift Eulenspiegel.
Mit der Kurzgeschichte Howyadoin über „German Hermans“ Abenteuer auf einem amerikanischen Campingplatz nahe einer Eisenbahnlinie und eines US-Bundesgefängnisses gewann er den MDR-Literaturpreis 2004.[3]
Sein erster Roman Deadline (2008) verkaufte sich schlecht. Der Lagerbestand wurde 2013 bei einem Brand vernichtet,[4] 2021 erschien eine Neuauflage.
Von seinem zweiten Roman Auerhaus (2015) wurden 300.000 Exemplare verkauft. Im Roman versucht Mitte der 1980er Jahre eine Jugend-WG, herzlicher miteinander umzugehen als die Eltern. Im Dezember 2019 wurde die auf seiner Vorlage basierende Romanverfilmung Auerhaus veröffentlicht.
2020 gelangte Bjergs Roman Serpentinen, das ein bedrückendes Kammerspiel mit Vater und Sohn entfaltet, auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises.[5] Allen drei Romanen liegt eine kleinbürgerliche Zwangsidylle in der Schwäbischen Provinz zugrunde.[6]
Er lebt seit 1984 mit kurzen Unterbrechungen in Berlin.
(alle mit Horst Evers und Manfred Maurenbrecher)
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