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kolumbianischer Schriftsteller, Journalist und Literaturnobelpreisträger (1927-2014) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gabriel José García Márquez (* 6. März 1927 in Aracataca, Kolumbien; † 17. April 2014 in Mexiko-Stadt, Mexiko), im spanischsprachigen Raum auch bekannt als Gabo, Kosename für Gabriel, war ein kolumbianischer Schriftsteller, Journalist und Literaturnobelpreisträger. García Márquez popularisierte den Magischen Realismus, der magische Elemente in realistische Situationen integriert. Viele seiner Werke thematisieren die individuelle Isolation sowie die Isolation Lateinamerikas.[1]
Gabriel García Márquez wurde als Sohn des Telegraphisten, Homöopathen und späteren Apothekers Gabriel Eligio García Martínez und seiner Frau Luisa Santiaga Márquez Iguarán in der nordkolumbianischen Kleinstadt Aracataca nahe der Karibikküste geboren.[2] Er war der Älteste von elf Geschwistern, sechs Brüdern und vier Schwestern. Der zweitälteste Bruder, Luis Enrique, wurde am 8. September 1928 geboren.[3] Sein jüngster Bruder (1947–2001) hieß Eligio Gabriel Garcia Márquez und wurde ebenfalls Schriftsteller.
Über Gabriel Garcías Geburtsjahr gab es in der Literatur verschiedene Angaben. Einige Quellen gaben fälschlicherweise 1928 als Geburtsjahr an; in seiner Autobiografie nennt er selbst das Jahr 1927. Im Januar 1929 zog die Familie in das Departamento de Sucre, während er selbst in Aracataca bei seinen Großeltern mütterlicherseits aufwuchs, Doña Tranquilina Iguarán Cortés und Oberst Nicolás Ricardo Márquez Mejía, einem Veteranen des Tausendtagekriegs. Als der Großvater 1936 starb, musste Gabriel zu seinen Eltern nach Sucre zurückkehren.
Im Alter von zwölf Jahren erhielt García Márquez ein Stipendium, das ihm den Besuch des Jesuitenkollegs in Zipaquirá, 30 km nördlich von Bogotá, ermöglichte. 1946 begann er dem Wunsch seiner Eltern entsprechend ein Jurastudium an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá. Zu dieser Zeit lernte García Márquez auch Mercedes Barcha Pardo, seine spätere Ehefrau, kennen, die im August 2020 im Alter von 87 Jahren starb.[4]
Gelangweilt vom Jurastudium, das er 1950 endgültig aufgab, begann García Márquez sich intensiv mit Poesie und Literatur (ganz besonders mit den Werken von Ernest Hemingway, James Joyce, Virginia Woolf und William Faulkner) zu beschäftigen.
Ab 1954 arbeitete er für die Zeitung El Espectador, wo er zunächst kleinere Geschichten und Filmrezensionen verfasste, später auch für El Universal und El Tiempo. Seine Arbeit als Journalist führte ihn in den folgenden Jahren nach Rom, Genf, Polen, Ungarn, Paris, Barcelona, Mexiko, Caracas und New York, wo 1959 sein erster Sohn Rodrigo geboren wurde.
Im selben Jahr wurde er von Fidel Castro gebeten, ein Buch über dessen siegreiche Revolution zu schreiben, und wurde ein guter Freund Castros. García Márquez hielt sich auch später oft in Kuba auf. Diese Freundschaft stand immer wieder in der Kritik: sie führte zum Bruch seiner langjährigen schriftstellerischen Freundschaft mit dem peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der ihn in einer Rede während des P.E.N.-Kongresses 1986 als Höfling Castros („cortesano de Castro“)[5] bezeichnet hatte,[6] und Susan Sontag forderte 2003 vergeblich von García Márquez, sich dem Protest gegen eine „Welle der Repression“ in Kuba anzuschließen.[7] García Márquez war ein bekennender Sozialist.[8]
Gabriel García Márquez schrieb Drehbücher, Kolumnen, Reportagen, Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane und Memoiren. Mit dem in Kolumbien angesiedelten Roman Hundert Jahre Einsamkeit („Cien años de soledad“), der sich mehr als 30 Millionen Mal verkaufte, gelang ihm 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. 1972 bekam er den Neustadt International Prize for Literature verliehen. 1982 wurde García Márquez mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt – für seine Werke, „in denen sich das Phantastische und das Realistische […] vereinen, die Leben und Konflikt eines Kontinents widerspiegeln“. Das Preisgeld des Nobelpreises investierte er in die Gründung der Tageszeitung El Otro; 1998 wurde er Mitbesitzer der Zeitschrift Cambio.
Politisch war García Márquez sehr aktiv, was in seinen Büchern deutlich wird: Das Abenteuer des Miguel Littín beschreibt die Repressionen, die die Menschen unter der Diktatur von Augusto Pinochet in Chile erleiden mussten. Nachricht von einer Entführung handelt von der Entführung von Zivilisten durch die kolumbianische Drogenmafia.
Neben Artikeln engagierte er sich in politischer Hinsicht auch mit öffentlichen Reden wie z. B. am 6. August 1986 auf der Conferencia de Ixtapa in Mexiko zum Jahrestag des ersten Atombombenabwurfes über der japanischen Stadt Hiroshima.[9] Im selben Jahr wurden in Valparaíso (Chile) aus politischen Gründen mehrere tausend Exemplare des Buches Das Abenteuer des Miguel Littín verbrannt. Aus politischen Gründen unterhielt sich García Márquez nicht auf Englisch.[10]
1999 erkrankte García Márquez an Krebs und unterzog sich einer Chemotherapie. Später litt er an Demenz.[11] Er starb am 17. April 2014 im Alter von 87 Jahren in Mexiko-Stadt, wo er überwiegend gewohnt hatte. Sowohl der Staatspräsident von Kolumbien als auch der von Mexiko sprachen bei seiner Trauerfeier.[12] Seinen Nachlass verkauften die Erben an die University of Texas.[13] Seit November 2015 steht er Literaturwissenschaftlern offen.[14] Nach seiner Feuerbestattung wurde ein Teil seiner Asche am 22. Mai 2016 im Claustro de la Merced in Cartagena de Indias bestattet, ein Teil verblieb in Mexiko.[15]
Der im März 2024 aus dem Nachlass erschienene Roman Wir sehen uns im August ist der einzige, in dem eine Frau die alleinige Hauptfigur ist.[16]
Der amerikanische Literaturwissenschaftler Harold Bloom sieht das Schaffen von Márquez vor allem durch William Faulkner und Franz Kafka geprägt. In Hundert Jahre Einsamkeit treten an ihre Stelle möglicherweise Jorge Luis Borges und Alejo Carpentier als literarische Vorbilder.[17]
Literarische Vorlage
Drehbuch
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