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liebevolle Anrede für einen emotional nahestehenden Menschen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kosenamen werden meist unter Personen vergeben, die in einer engen Beziehung zueinander stehen (wie Verliebte, Ehepaare oder Eltern, Freunde und Kinder).
Dabei leitet sich ein Kosename manchmal aus einer Verballhornung eines regulären Eigennamens ab. Ähnlich wie bei Spitznamen kann der Kosename auch als Übertragung einer assoziierten Eigenschaft gewonnen werden. In der Regel ist die assoziierte Eigenschaft eher positiv gewählt. Die sprachwissenschaftliche Bezeichnung für Kosename ist Hypokoristikum (von altgriechisch ὐποκοριστικόν hypokoristikón, deutsch ‚Kosewort‘).
Bevorzugt erfolgt die Bildung durch die Verkleinerungsform. Hier werden diverse Diminutiv-Suffixe an den eigentlichen Vornamen gefügt, meist nach ähnlichen grammatischen Regeln wie für Substantive. Im Deutschen sind dies vor allem die Endungen -chen und -lein mit ihren dialektalen Nebenformen. Beispiele hierfür sind Marie-lein oder Karl-chen. Im Deutschen und Englischen werden Kosenamen besonders oft auch durch das Anhängen eines -i oder -ie an den Namen oder den Stamm des Namens gebildet. Ob dies auf die Imitation eines Naturlautes zurückgeht, ist nicht restlos geklärt. Im deutschen Sprachraum finden sich ferner einige Diminutiv-Formen aus anderen Sprachen, z. B. französisch Ann-ette zu Anne, ungarisch Mari-ka zu Maria oder spanisch Teres-ita zu Teresa.
Das Italienische verfügt neben zahlreichen Verkleinerungsformen auch über eine eigene „Verniedlichungs“-Form (vezzeggiativo) mit der Endung -uccio.
Auch Kurzformen sind häufige Hypokoristika, wurden jedoch zuweilen selbst wieder zu gebräuchlichen Vollformen wie Alex zu Alexander, Lutz zu Ludwig oder Lilo zu Lieselotte. Beispiele aus anderen Sprachen sind italienisch Sandra zu Alessandra, russisch Sascha zu Aleksandr oder englisch Jenny zu Jennifer.
Besonders häufig ist jedoch die Kombination beider Ableitungen, wobei der zugrunde liegende Name gelegentlich kaum mehr erkennbar ist.
Beispiele:
Es werden nur eine Auswahl und deren häufigste Varianten gezeigt. Die Liste ist in keinerlei Hinsicht erschöpfend.
Ein Kosename wird beispielsweise verwendet, um innerhalb einer Gruppe mehrere Personen gleichen Namens unterscheiden zu können oder um eine besondere Nähe zu dieser Person auszudrücken. Häufig werden Hypokoristika als Kosenamen unter Personen vergeben, die in einer engen Beziehung zueinander stehen, wie Verliebte, Ehepaare oder Eltern und Kinder. Ähnlich wie der Kosename kann auch bei Spitznamen die Übertragung einer in der Regel positiven assoziierten Eigenschaft Ausgangsform sein. Die Verwendung der Koseformen und Spitznamen ist aus diesen Gründen häufig Verwandten und engen Freunden vorbehalten.
Allerdings werden solche Koseformen durch Künstler (Künstlername) oder Personen der Zeitgeschichte auch zu eigenständigen Vornamen, so wie die Formen von Alexander zum Vornamen Alex führten.
Manche Koseformen haben sich im Laufe der Jahre zu eigenständigen Vornamen entwickelt. Kose- und Spitznamen sind sich naturgemäß nahe und daher oft kaum zu unterscheiden.
Laut einer repräsentativen Studie[1] unter 5000 Teilnehmern aus dem Jahr 2013 hat jeder vierte Deutsche einen Kosenamen, wobei jeder Dritte „Schatz“ genannt wird. Die Tiernamen „Hase“, „Maus“, in Österreich für Männer und Frauen „Mausi“ und „Bär“ belegen die Plätze zwei bis vier vor „Engel“, „Schnucki“, „Süße“ und „Liebling“. Die Top 10 schließen mit „Spatz“ und „Baby“.[2] Zehn Prozent der Deutschen werden bei der Wahl des Kosenamens noch kreativer und setzen auf Eigenkreationen, wie „Hexe“, „Töffel“ oder „Dickerchen“. 13 Prozent verzichten ganz auf Kosenamen.[3] Die Zufriedenheit mit dem Kosenamen ist insgesamt hoch; nur jeder elfte Befragte hätte lieber einen anderen.
Innerhalb von Deutschland gibt es deutliche Unterschiede in der Häufigkeit und Verwendung von Kosenamen: Im Norden ist der Anteil an Personen mit Kosenamen nicht nur höher, es werden auch andere Kosenamen gegeben. Während man im Südwesten eher „Maus“ sagt, nennt man seine bessere Hälfte im Nordosten lieber „Hase“.[4]
Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen geben sich in der Summe häufiger Tiernamen wie „Hase“, „Bär“ und „Maus“. In höheren Bildungsschichten wird sich hingegen häufiger mit dem weniger verfänglichen Kosenamen „Schatz“ angesprochen.[5]
In der Gesamtbevölkerung zeigen sich zwischen den Geschlechtern die erwarteten Unterschiede: Frauen heißen oft „Maus“ oder „Engel“, während Männer gerne „Bär“ genannt werden. Unter gleichgeschlechtlichen Paaren verwischt dieses Bild: Hier nennen sich auch Schwule „Engel“ und Lesben „Bär“.[6]
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