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Liste fränkischer Rittergeschlechter
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Die Liste fränkischer Rittergeschlechter bietet eine Übersicht über Adelsgeschlechter, die in Franken bzw. im Fränkischen Reichskreis ihren Stammsitz hatten oder über Burgen und Schlösser samt Besitzungen verfügten. Im Fränkischen Reichskreis des Heiligen Römischen Reichs waren reichsunmittelbare geistliche und weltliche Fürsten, Grafen und Herren sowie die Reichsstädte vertreten. Die reichsfreien Ritter, die in dem Reichskreis keine Stimme hatten, organisierten sich ab etwa 1512 im Fränkischen Ritterkreis selbst.


Während einige Familien zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Geschichte im Mannesstamm ausgestorben sind, haben andere noch zahlreiche lebende Namensträger in Deutschland und darüber hinaus.
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Abgrenzungskriterien der Liste
Auch wenn es in der Regel immer fließende bzw. unterschiedlich durchlässige Grenzen zu den Kriterien gibt, wurde folgende Abgrenzung bei der Auswahl der Familien in dieser Liste angewendet:
- Räumliche Abgrenzung: Die Familie hatte Besitzungen innerhalb des früheren bzw. auch heutigen Raumes Franken. Die Familie war in der Region mindestens mit einem Rittersitz oder größeren Besitzungen/Lehen vertreten.
- Zeitliche Abgrenzung: Die Familie befand sich in der Region vor dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806.
- Abgrenzung nach Ständen: Der Schwerpunkt der Liste liegt auf dem Niederadel (kein reiner Hochadel, siehe Liste hochadeliger Familien in Franken). Grafen- und Fürstenhäuser sind nur gelistet, wenn sie auch in der reichsfreien Ritterschaft genannt sind. Als Landadel können die hier aufgezählten Familien eventuell auch als Linie aus dem Bürgertum hervorgegangen sein, etwa geadelte Patrizierfamilien der großen Städte, wie Nürnberg, siehe z. B. Patriziat (Nürnberg). Neben den reinen Patrizierfamilien gab es Familienlinien im reichsfreien Landadel und auch landadelige Familien, die sich als Patrizier in Nürnberg etabliert hatten.
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Reichsritterschaft

Die Besonderheit fränkischer Ritter im Mittelalter ist ihre häufige Stellung als reichsfreie Ministeriale bzw. als Angehörige der Reichsritterschaft. Fließende Übergänge von Franken nach Altbayern, Schwaben, Thüringen (siehe auch Liste thüringischer Rittergeschlechter), Obersachsen und Böhmen (auch über Streubesitze) sind häufig anzutreffen (siehe beispielsweise auch Fränkischer Reichskreis oder auch Egerland und Vogtland). Die Ritter haben in Franken beim Ausbau von Siedlungen und dem Errichten kleiner Rittersitze einen wichtigen Beitrag zur Besiedlung und Identität der Region geleistet. Viele dieser Familien sind durch Verwandtschaften oder Besitzfolgen miteinander verbunden.
Sie standen im Spannungsfeld mit den immer wichtiger werdenden Territorialherren, wie den Burggrafen von Nürnberg, den Vögten von Weida oder den Bischöfen von Bamberg und Würzburg.
Die Ritter organisierten sich im Fränkischen Ritterkreis – unterteilt in:
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Vogtländische Ritterschaft
Zusammenfassung
Kontext
Der Begriff der Vogtländischen Ritterschaft bringt nicht die geographische Herkunft einer bestimmten Adelsfamilie zum Ausdruck, sondern beschreibt den korporativen Zusammenschluss des im ehemaligen Fürstentum Brandenburg-Kulmbach landsässigen Adels. In den fränkischen Hochstiften, wo die adeligen Domkapitel maßgeblichen Einfluss auf die Politik des aus ihren Reihen gewählten Fürstbischofs ausüben konnten, gelangte die „Freie Reichsritterschaft“ zu einer besonderen Blüte. Im Gegensatz dazu stellte sich im Fürstentum Brandenburg-Kulmbach das gleichbleibende Hausinteresse der Hohenzollern, deren Unabhängigkeit gegenüber dem Adel und das straffere politische Gefüge innerhalb des Territoriums dem Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang des Adels mit Nachdruck entgegen. So konnte sich innerhalb des von den Hohenzollern regierten Landes nur eine Adelsgesellschaft zwischen reinem Landsassiat und freier Reichsritterschaft, eben das „Corpus Voitlandicum“ oder die „Vogtländische Ritterschaft“, ausbilden. Die Mitgliedschaft in der Vogtländischen Ritterschaft begründete sich nicht in der Abstammung aus einer besonderen Familie, sondern war ausschließlich über den Besitz eines derselben inkorporierten Ritterguts möglich. Diese Güter verteilten sich über die markgräflichen Landes- bzw. Amtshauptmannschaften Bayreuth, Hof, Kulmbach und Wunsiedel. Im Unterland gab es keine Vogtländischen Rittergüter.
Auflistungen in Wappenbüchern
Zusammenfassung
Kontext
Der ältere Teil des Scheiblerschen Wappenbuches aus der Zeit von 1450 bis 1480 enthält unter anderem 62 sehr frühe Wappendarstellungen von zusammengefasst 60 den Franken zugeschriebenen Familien. Diese sind hier vollständig abgebildet, abgesehen von sechs Familien, die als reiner Hochadel gelten dürften und weiteren sechs Familien, die bislang noch nicht identifiziert werden konnten (genaue Listung unter: Scheiblersches Wappenbuch). Ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammt der Ingeram-Codex, der zudem Hinweise auf Adelsgesellschaften liefert. Im Wappenbuch von Johann Siebmacher von 1605 befinden sich im Kapitel Frenkische 150 Wappen (siehe auch Commons), die in diese Liste eingearbeitet sind. Auch andere Kapitel, vor allem aus den benachbarten Regionen, lieferten weitere Familiennennungen, die für Franken von Bedeutung sind.
Cord Ulrichs hat in seiner Studie über die Entwicklung zur Reichsritterschaft Kantonslisten von 1520 für Rhön-Werra, von 1529 für Rhön-Werra, Steigerwald und Gebürg und 1550 für Odenwald transkribiert. Diese Listen wurden hier vollständig berücksichtigt (Details im jeweiligen Ritterkanton-Artikel). Die genealogischen Werke von Johann Gottfried Biedermann um 1750 bieten eine Übersicht über die reichsfreien Geschlechter, die er nach Ritterkantonen gliederte. Seine Register bezüglich des Kantons Gebürg und des Kantons Odenwald sind ebenfalls vollständig eingearbeitet.
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Liste fränkischer Rittergeschlechter
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Bildergalerie
Zusammenfassung
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Dies ist eine Auswahl von Bildern, die Familienangehörige zeigen und teilweise deren Zugehörigkeit in Orden dokumentieren. Wappendarstellungen dienen selbst heute noch als Wiedererkennungsmerkmal. Neben zeitgenössischen Darstellungen haben nachfolgende Jahrhunderte eigene Interpretationsversuche des Ritterdaseins unternommen.
Ihre heutige Faszination üben sie auch als Raubritter (siehe beispielsweise Hans Thomas von Absberg) oder in der Sagenwelt aus. Heutzutage fällt die romantisierende und verklärende Sicht, z. B. des Märchenkönigs Ludwig von Bayern oder die Instrumentalisierung im Dritten Reich besonders unangenehm auf (wie z. B. bei Florian Geyer).
Darstellungen weltlicher Personen und deren Epitaphen
- Reitzensteiner Ritter als Altarstifter in Sparnberg
- Das Bronzeepitaph Wolfgang von Rotenhans in der Heiligen Dreifaltigkeit in Rentweinsdorf
- Sebastian, Hans und Martin von Rotenhan
- Philipp von Hutten (1505–1546). Öl auf Leinwand. Porträt von einem unbekannten Maler (um 1600)
- Epitaph des letzten Mistelbacher Ritters Christoph, gestorben 1563
Turniergesellschaften und Ordenszugehörigkeiten
Angehörige dieser Familien sind auch immer wieder als Mitglied im Deutschen Orden[71] (siehe auch Deutschordensballei Franken oder Ritter des Deutschen Ordens), im Roten Adler Orden oder im Schwanenritterorden nachzuweisen. Als Vorläufer der Orden können Turniergesellschaften angesehen werden (siehe auch Georg Rüxner). Gesellschaften mit fränkischen Mitgliedern sind die der Fürspänger, mit dem Esel, die Einhorngesellschaft und die Bärengesellschaft. Der Ingeram-Codex geht auf die Adelsgesellschaften der Fürspänger und des Einhorns ein.
- Epitaph des Sebastian von Lüchau, Ritter im Schwanenorden, in der Ordenskapelle der St.-Gumbertus-Kirche in Ansbach.
Darstellungen kirchlicher Würdenträger
- Gabriel von Eyb (1455–1535) Fürstbischof von Eichstätt (1496–1535)
- Konrad III. von Bibra (1490–1544) Bischof von Würzburg (1540–1544)
- Lorenz von Bibra (1495–1519) Bischof von Würzburg (1495–1519)
- Moritz von Hutten (1503–1552) Fürstbischof von Eichstätt (1539–1552)
- Martin von Schaumberg (1523–1590) Bischof von Eichstätt (1560–1590)
- Julius Echter von Mespelbrunn (1545–1617), Bischof von Würzburg (1573–1617)
- Melchior Otto Voit von Salzburg (1603–1653), Fürstbischof von Bamberg (1642–1653)
- Johann Philipp von Schönborn (1605–1673), Erzbischof von Mainz (1647–1673), Bischof von Worms (1663–1673), Bischof von Würzburg (1642–1673)
- Lothar Franz von Schönborn (1655–1729), Erzbischof von Mainz (1694–1729), Bischof von Bamberg (1693–1729)
- Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim (1676–1743), Fürstbischof von Speyer und Fürstpropst von Weißenburg (1719–1743), Fürstbischof von Konstanz (1740–1743)
- Heinrich von Bibra (1711–1788) Fürstbischof von Fulda (1759–1788), Gemälde des Malers Johann Andreas Herrlein
- Franz Georg von Schönborn-Buchheim (1682–1756) Kurfürst und Erzbischof von Trier und Fürstabt von Prüm (1729–1756), Fürstbischof von Worms (1732–1756), Fürstpropst von Ellwangen (1732–1756)
- Johann Martin von Eyb (1630–1704) Fürstbischof von Eichstätt (1697–1704)
- Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths (1690–1754) Fürstbischof von Würzburg (1749–1754)
- Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg (1706–1770) Fürstbischof von Speyer und Fürstpropst von Weißenburg (1743–1770)
Abbildungen aus späteren Jahrhunderten
- Wilhelm von Bibra (an das Epitaph angelehnte Darstellung von 1870)
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Weiterführende Personenlisten
Adelsgeschlechter benachbarter Regionen
Listen mit kirchlichen Würdenträgern
- Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Bamberg
- Liste der Bamberger Domherren
- Liste der Bischöfe von Eichstätt
- Liste der Eichstätter Domherren
- Liste der Bischöfe von Würzburg
- Liste der Würzburger Domherren
- Liste der Bischöfe von Regensburg
- Liste der Weihbischöfe in Regensburg
- Liste der Regensburger Domherren
- Äbtissinnen des Klosters Obermünster
- Äbtissinnen des Klosters Niedermünster
- Äbtissinnen von Kloster Himmelkron
- Äbtissinnen von Kloster Hof
- Äbtissinnen von Kloster Sonnefeld
Listen mit Ordensmitgliedern
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Literatur
Zur Ritterschaft in Franken allgemein
- Johann Kaspar Bundschuh: Versuch einer Historisch-Topographisch-Statistischen Beschreibung der unmittelbaren Freyen Reichs-Ritterschaft in Franken nach seinen sechs Orten. Ulm, 1801, books.google.de
- Rudolf Endres: Der Fränkische Reichskreis. Haus der bayerischen Geschichte, Heft 29/03, Augsburg, 2004 (das Heft ist als PDF verfügbar, vgl. Weblinks).
- F. Kubu: Die staufische Ministerialität im Egerland. Pressath 1995.
- Anton P. Rahrbach: Reichsritter in Mainfranken: Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien. Bauer & Raspe Die Siebmacher’schen Wappenbücher, Neustadt an der Aisch 2003.
- Johann Siebmacher (Begr.), Horst Appuhn (Hrsg.): Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605. Orbis, München 1999, ISBN 3-572-10050-X.
- Cord Ulrichs: Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft – Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. Franz Steiner Verlag Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07109-1.
Zur Bestimmung der örtlichen Verbreitung der einzelnen Familien
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth. Die Kunstdenkmäler von Bayern, Kurzinventare, VI. Band. Deutscher Kunstverlag. München 1959.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Hof. Die Kunstdenkmäler von Bayern, Kurzinventare, VII. Band. Deutscher Kunstverlag. München 1960.
- Bernhard Hermann Röttger: Landkreis Wunsiedel und Stadtkreis Marktredtwitz. In: Die Kunstdenkmäler von Bayern, VIII. Regierungsbezirk Oberfranken, Band 1. München 1954, ISBN 3-486-41941-2.
Genealogische Werke
- Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts=Register Der Reichs–Frey–unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken Löblichen Orts=Gebürg…. Bamberg 1747.
- Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts=Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu Francken löblichen Orts Ottenwald … Kulmbach 1751.
- Johannes Bischoff: Genealogie der Ministerialen von Blassenberg und Freiherren von (und zu) Guttenberg 1148–1970. Würzburg 1971.
- Peter Braun: Die Herren von Sparneck. Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. 82 (2002); S. 71–106.
- Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck (Teil 1). In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. 22,3 (1905); S. 1–65. Nachdruck: ISBN 978-3-8370-8717-8.
- Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck (Teil 2). In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. 23,1 (1906); S. 1–56. Nachdruck: ISBN 978-3-8370-8717-8.
- Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes von Kotzau. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1909.
- Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes von Lüchau. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1911.
- Arnold Freiherr von Dobeneck: Zur Geschichte des erloschenen Geschlechtes der Rabensteiner von Doehlau. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1914.
- Harald Stark: Die Familie Notthafft–auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben. Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X.
Archive
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Weblinks
Commons: Adel in Franken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Wappen des Adels in Franken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Rudolf Endres: Der Fränkische Reichskreis, Teil 1. (PDF; 2,4 MB)
- Rudolf Endres: Der Fränkische Reichskreis, Teil 2. (PDF; 1,5 MB)
- Scheiblersches Wappenbuch: Scheiblersches Wappenbuch mit fränkischen Wappen auf Wikimedia Commons
- Nikolaus Bertschi: Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter – BSB Cod.icon. 308, Augsburg 1515–1650
- Wappenbuch des churbayrischen Adels (Copie eines Originals von 1560), Band 1 – BSB Cgm 1508, S.l. 1700
Anmerkungen
- erloschen vor 1550
- auch „von Hoedheim, genannt Caplanus“, „von Oedheim, genannt Caplanus“, Caplan, Capelan, Capelan de Oedheim zu Steinfeld und Weinsberg, Capelan von Oedheim zu Steinfeld und Weinsberg, Caplan von Oedheim, Cappler von Oedheim, Caplan von und zu Oedheim, Capler von und zu Oedheim, Capler von Oeden, „Capler von und zu Oedheim, genannt Bautz“, „Capler zu Oedheim, genannt Bautz, Herren zu Oedheim, Willenbach und Eschelbronn“ und „Cappler, genannt Bautz von Oedheim und Willenbach“
- auch Dottenhaim, Tottenheim, Tottenheym, Tottenhem, von Tottenheim zu Messelhausen
- wappengleich mit Randersacker
- vermutlich kein Zusammenhang mit Schönfeld (sächsisches Adelsgeschlecht)
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Einzelnachweise
Wikiwand - on
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