Das Geschlecht führt seinen Namen nach dem Ort Seckendorf bei Cadolzburg (Burg Seckendorf) in Franken und wurde mit Heinrich von Seckendorff am 1. Mai 1254[1] bzw. mit den Brüdern Arnold, Burkhard und Ludwig von Seckendorff am 16. Oktober 1259[2] erstmals urkundlich erwähnt.
Ein Herr Burckart von Seggendorf tritt urkundlich am 24. Januar 1342 in Erscheinung, als die Grafen Ludwig und Fridrich zu Oettingen, Landgrafen im Elsass, diesem die „Theidigung“ (Beteiligung?) welche er an Gütern in der „Brunst“ mit Herr Brun von der Lephenburg vereinbart hatte, bestätigten.[3]
Mitglieder der Linie Hoheneck hatten bis 1328 das Truchsessamt und Mitglieder der Linie Nold zwischen 1412 und 1659 das Schenkenamt des Burggrafentums Nürnberg inne. Von insgesamt 13 Linien (Abenberg, Aberdar, Egersdorf, Gutend, Hörauf, Hoheneck, Jochsberg, Nold/Nolt († 1659), Obersteinbach, Pfaff, Rinhofen I, Rinhofen II, Rinhofen III) der Familie gibt es heute nur noch drei (Aberdar, Gutend und Rinhofen III). Das Geschlecht gehörte der fränkischen Reichsritterschaft, Kanton Steigerwald an.[4]
Linie Rinhofen: Preußische Genehmigung zur Fortführung des Freiherrn-Titels durch A. K. O. Swinemünde (an Bord S. M. Yacht Hohenzollern) am 5. August 1912 mit Diplom vom 28. Mai 1913 für die Nachkommen des königlich preußischen RegierungsratsCarl Freiherr von Seckendorff († 1840).
Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein hermelin-gestulpter roter Turnierhut, besteckt mit sieben schwarzen Hahnenfedern.
Doppelwappen an der Kreuzkapelle Hallerndorf (1463)
Wappengrafik von Otto Hupp im Münchener Kalender von 1903
Wappen derer von Seckendorff im Wappenbuch – BSB Cgm 8030, Tafel 130
Variante des Wappens der „von Seckendorff“ aus der 2. Hälfte des 16. Jh. – hier ohne die sonst übliche Verschlingung des Lindenzweiges – BSB Cod.icon. 311 b, Tafel 151
Henriette von Seckendorff-Gutend (1819–1878), „Heilerin“, Mutter der Kranken und Schwermütigen, Gründerin der Villa Seckendorff in Stuttgart-Bad Cannstatt
Guido von Seckendorff (1829–1896), deutscher Leutnant, Kolonist und Mitgründer der Stadt Blumenau in Brasilien
Oskar von Seckendorff (1840–1902), preußischer Generalmajor
Götz Graf von Seckendorff (1842–1910), Kammerherr, Oberhofmeister der Kaiserin Friedrich
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1859, Jg. 9. Justus Perthes, Gotha 1858, S. 776 ff. (Geschichte),
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1860, Jg. 10. Justus Perthes, Gotha 1859, S. 791 ff. (Geschichte),
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1861, Jg. 11. Justus Perthes, Gotha 1860, 1861 S. 743 ff. (Ergänzungen)
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Gerader Jahrgang. Deutscher Uradel. 1922. Jg. 72, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 779 ff.; Textarchiv– Internet Archive.
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A (Uradel) 1977. Band X, Band 65 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1977, S. 342 ff. ISSN0435-2408
Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Goß Zauche und Camminetz, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2002. ISSN0435-2408
Einige Bruchstücke, als Beyträge zur ältern Geschichte des Fränkischen Adelichen Geschlechts der Freyherren von Seckendorf. In: Journal von und für Franken, 1791, Band 3, S. 647–681; Digitalisat (Wikisource)
Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels.Freiherrliche Häuser A (Uradel), Band X, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1977, S. 342. ISSN0435-2408
Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph.C.W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950, OCLC42823280; Neuauflage anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph.C.W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978. in: Ebenda 1978, S. 104. ISBN 3-87707-013-2.
Eintrag. In: Ad. M. Hildebrandt: Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 1884, XII. Jahrgang, Nr. 6, S. 25, Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin; asch-boehmen.de (PDF; 2,6MB).
Eintrag. In: Ad. M. Hildebrandt: Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 1884, XII. Jahrgang, Nr. 76, Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin; asch-boehmen.de (PDF; 2,6MB).
Anselm Schubert: Der Traum vom Tag des Herrn: Die „Träumer von Uttenreuth“ und das apokalyptische Täufertum. in der Zeitschrift Archiv für Reformationsgeschichte. Jahrgang 97, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, S. 106–136, 111. ISBN 3-579-08450-X.