Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Künsberg (auch Künßberg und Künssberg) ist der Name eines einflussreichen Rittergeschlechts in Oberfranken, das seine Macht anfangs von seiner Stammburg Kindesberg bei Creußen ausübte.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zu Namensträgern siehe auch Künßberg, zum Ort Künsberg siehe Zdrojek (Janowo).
Weidenberg wurde 1446 erworben und bis 1634/1651 gehalten. Das ca. 1625 erworbene Schloss Oberlangenstadt ist noch im Besitz der Familie. Ab 1565 war das Schloss Thurnau gemeinschaftlicher Besitz mit den Grafen von Giech (bis 1731). Ermreuth war von 1632 bis 1858 im Familienbesitz.
Von 1476 bis 1676 waren acht Mitglieder der Familie Angehörige des Würzburger Domkapitels. Auch im Johanniterorden bekleideten Vertreter der Familie angesehene Stellungen. Bedeutende Vertreter waren der Würzburger Domkapitular und Landrichter des Herzogtums Ostfranken, Georg Heinrich von Künsberg († 1676), und Karl-Dietrich von Künsberg zu Schernau, Kammerherr in Diensten von Kurmainz und Bamberg, Hofrat, Oberstallmeister und Hofmarschall sowie Ritterrat in zwei Ritterkantonen.
Im Zweiten Weltkrieg erbeutete das Sonderkommando Künsberg unter Eberhard von Künsberg (1909–1945) systematisch Kunst in den besetzten Ländern und brachte sie nach Deutschland.
Caroline Gräfin von Holnstein (1815–1859) geb. Freiin von Spiering, Geliebte und spätere Ehefrau des Wilhelm Freiherrn von Künsberg-Mandel (1801–1874). Ihre gemeinsamen Kinder Wilhelm, Wilhelmine, Friedrich, Rudolf und Ida wurden erst 1857, nachdem das Paar offiziell in Schwandorf verheiratet war, legitimiert mit dem Namen Künsberg Freiherren von Fronberg. Gräfin Holnsteins Porträt gehört zu den bekanntesten der 36Porträtmalereien in der Schönheitengalerie von König LudwigI. im Schloss Nymphenburg.
Antonietta Cornelia Freifrau von Künßberg, geborene Vetterlein aus Bayreuth, geboren in Münchberg, Ehefrau des Franz Ludwig Friedrich aus der Linie Künsberg-Hain. Ihr Porträt hängt ebenfalls in der Schönheitengalerie im Schloss Nymphenburg.
Das Wappen zeigt in Blau eine silberne eingebogene Spitze. Die Helmzier besteht aus einem silbern gestulpten flachen roten Hut, aus dem zwei rote Büffelhörner wachsen, die an der Spitze jeweils mit einer Eichel besteckt sind.
Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Oberlangenstadt erinnert ebenfalls an das Geschlecht.
Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes derer von Sparneck (Teil 1). In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken 1905, Heft 3, S. 1–65
Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4, (Historischer Atlas von Bayern Teil Franken, Reihe 1, Heft 30), (Zugleich: Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss., 1994: Herrschaft und Verwaltung im Raum Bayreuth von den Anfängen bis zur Gegenwart)