Literatur im Nebel ist ein 2006 erstmals durchgeführtes zweitägiges österreichisches Literaturfestival, das bis 2015 jährlich in der zweiten Oktoberhälfte in der Stadt Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel stattfand. 2018 wurde es am 13. und 14. April veranstaltet.
Ein weltbekannter Autor, eine ländliche Mehrzweckhalle, heimische Autoren- und Schauspielerprominenz und ein bunt gemischtes Publikum aus Literaturinteressierten aus dem Umkreis von 200 Kilometern. Das dürfte das Erfolgsrezept des Festivals sein.[1]
Initiatoren des Festivals waren Rudolf Scholten (ehemaliger österreichischer Minister für Unterricht und Kunst), Johannes Pichler (Bürgermeister von Heidenreichstein) und Robert Schindel (österreichischer Schriftsteller).[2]
Man wollte ein anspruchsvolles Festival im Waldviertel, gut zwei Stunden von der Bundeshauptstadt Wien entfernt, schaffen, das nicht mit Nützlichkeiten wie dem Tourismus kokettiert, sondern eine Veranstaltung, die sich außerhalb jeder üblichen Saison mit Literatur beschäftigt.
Das Treffen in der Margithalle in Heidenreichstein bietet Platz für rund 600 Besucher pro Veranstaltungstag und findet in einer familiären Atmosphäre statt.
Seit der Gründung ist die Hauptfigur des Festivals eine gewesen, die ihr Hauptwerk schon geschaffen hat, auf dem Zenit des Schaffens steht. Die Dramaturgin Bettina Hering findet die Idee bestechend, dass man sich jeweils auf einen Dichter konzentriert.
Liste der Autoren, die im Mittelpunkt des Festivals standen und persönlich anwesend waren:
Im Gründungsjahr stand der britische Schriftsteller Salman Rushdie im Mittelpunkt des Festivals, das am Mittwoch, 18. und Donnerstag, 19. Oktober 2006 stattfand und von Andrea Schurian moderiert wurde.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von den nachstehend angeführten Persönlichkeiten gestaltet:
Im zweiten Jahr des Bestehens stand der israelische Schriftsteller Amos Oz im Mittelpunkt des Festivals, das am Samstag, 27. und Sonntag, 28. Oktober 2007 stattfand und von Andrea Schurian moderiert wurde.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von den nachstehend angeführten Persönlichkeiten gestaltet:
Im dritten Jahr des Bestehens stand der spanische Schriftsteller Jorge Semprún im Mittelpunkt des Festivals, das am Freitag, 24. und Samstag, 25. Oktober 2008 stattfand und von Andrea Schurian moderiert wurde.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von den nachstehend angeführten Persönlichkeiten gestaltet:
Im vierten Jahr des Bestehens stand die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood im Mittelpunkt des Festivals, das am Samstag, 17. und Sonntag, 18. Oktober 2009 stattfand und von Andrea Schurian moderiert wurde.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von den nachstehend angeführten Persönlichkeiten gestaltet:
Das Jahr der Flut: es lasen Margaret Atwood und Götz Spielmann.
Im fünften Jahr des Bestehens stand der deutsche Dichter, Schriftsteller, Essayist, Herausgeber, Übersetzer und Redakteur Hans Magnus Enzensberger im Mittelpunkt von Literatur im Nebel. Die Veranstaltung fand von 22. bis 23. Oktober 2010 statt.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von folgenden Persönlichkeiten gestaltet:
Hammerstein oder der Eigensinn: es lesen Hans Magnus Enzensberger, Maria Happel, Eva Mattes und Katrin Röggla
Im sechsten Jahr des Bestehens stand der somalische Schriftsteller Nuruddin Farah im Mittelpunkt. Die Veranstaltung fand vom 21. bis 22. Oktober 2011 statt.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von folgenden Persönlichkeiten gestaltet:
Im siebenten Jahr des Bestehens stand die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulizkaja im Mittelpunkt von Literatur im Nebel. Die Veranstaltung fand von 19. bis 20. Oktober 2012 statt.
Die einzelnen Programmpunkte wurden von folgenden Persönlichkeiten gestaltet:
Im achten Jahr des Bestehens stand der in Polen geborene Schriftsteller Louis Begley im Mittelpunkt von Literatur im Nebel. Die Veranstaltung fand am 18. und 19. Oktober 2013 statt.
Freitag, 18. Oktober 2013
Lügen in Zeiten des Krieges
Wer ist der Romanautor in Wirklichkeit? Es liest Robert Schindel
Korrekturen mit Christoph Hein, Erni Mangold und Ursula Strauss
Nach zehn Veranstaltungen, die jährlich im Herbst stattfanden, wurde Literatur im Nebel ins Frühjahr verlegt. Nachdem die Veranstaltung 2016 nicht stattgefunden hatte, um die Terminverlegung vorzubereiten, stand vom 17. bis 18. März 2017 die LiteraturnobelpreisträgerinSwetlana Alexijewitsch bei der elften Ausgabe im Mittelpunkt.
Gerichtsprozess gegen die Zinkjungen mit David Bennent
Samstag, 18. März 2017
Film-Preview:
Voices from Chernobyl (LUX / AUT, 2015, 86 Min OmdU, Regie: Pol Cruchten), nach: „Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft“ von Swetlana Alexijewitsch, 1997 (deutsch 2001)
Tschernobyl; eine Chronik der Zukunft
Eine einsame menschliche Stimme mit Anne Bennent und David Bennent
Die 14. Ausgabe von Literatur im Nebel sollte ursprünglich am 27. und 28. März 2020 stattfinden, als Ehrengast war Liao Yiwu vorgesehen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Veranstaltung abgesagt.
Ehrengast bei der 14. Ausgabe von Literatur im Nebel ist 2021 der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu
Bibliothekstelle der Diözese Linz: Literatur im Nebel Bibliothekshomepage (Memento vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today) abgefragt am 25. Februar 2010.