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deutscher Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Devid Striesow (* 1. Oktober 1973 in Bergen auf Rügen) ist ein deutscher Schauspieler.
Devid Striesow wurde 1973 auf der Insel Rügen als Sohn eines Elektrikers und einer Säuglings- und Kinderkrankenpflegerin geboren. Die ungewöhnliche Schreibweise seines Namens geht laut Striesow auf einen Fehler seiner Eltern zurück. Sie wollten, dass der Name „David“ englisch ausgesprochen wird.[1] Er wuchs in Rostock auf. In seiner Jugend spielte er im Landesjugendorchester.[2]
Nach seiner Schulausbildung zog er nach Berlin, um eine Lehre als Goldschmied zu beginnen. Der Ausbildungsbetrieb meldete Insolvenz an, bevor er die Lehrzeit beginnen konnte.[3] Der Mauerfall 1989 änderte die Lebensplanung, sodass Striesow wieder zur Schule ging, um das Abitur zu machen. Zunächst studierte er Jazz-Gitarre.[4] Nach dem Zivildienst bewarb er sich an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin.[5] Zu seinem Abschlussjahrgang 1999 gehörten unter anderen Lars Eidinger, Maria Simon, Nina Hoss, Mark Waschke und Fritzi Haberlandt.[6]
Seit 1999 ist Striesow unter anderem am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Düsseldorfer Schauspielhaus tätig.[7] In Düsseldorf begann die Zusammenarbeit mit Regisseur Jürgen Gosch, in dessen Inszenierungen Käthchen von Heilbronn, Prinz Friedrich von Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin, Hamlet und als Wlas in Maxim Gorkis Sommergästen er spielte. Für die Rolle des Wlas wurde Striesow 2004 mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnet und erhielt von der Zeitschrift Theater heute die Auszeichnung Bester Nachwuchsschauspieler des Jahres. 2005 spielte er in Goschs Macbeth-Inszenierung, die zur Inszenierung des Jahres gewählt wurde, die Lady Macbeth.
Nachdem Striesow 1999 in der Sat.1-Krankenhausserie Für alle Fälle Stefanie in zwei Folgen mitgewirkt hatte, gab er sein Filmdebüt im am 27. Januar 2000 auf dem Max Ophüls Festival uraufgeführten Spielfilm Amerika, wo er den jungen Bergwerksarbeiter Lanski verkörperte. Unter der Regie von Rainer Kaufmann war er im September 2000 im Filmdrama Kalt ist der Abendhauch als Ernst-Ludwig Hoffmann erstmals auf der Kinoleinwand zu sehen. 2003 erhielt er eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis für die Darstellung eines erfolglosen Kleinunternehmers in Frankfurt an der Oder in Hans-Christian Schmids Film Lichter. Im Fernsehen war er in der Verwechslungskomödie Der Job seines Lebens (2003) und ihrer Fortsetzung Der Job seines Lebens 2 – Wieder im Amt (2004) als Referent Delbrück, der dem Ministerpräsidenten Uwe Achimsen (Wolfgang Stumph) zuarbeitet, zu sehen.
Ab 2005 gehörte er an der Seite von Hannelore Hoger in der Rolle des Kriminaloberkommissars Jan Martensen zum Serienteam der ZDF-Krimireihe Bella Block, die er von Folge 18 bis 27 durchgehend verkörperte. Nach Bella Blocks Pensionierung war er bis zur letzten Folge 2018 in unregelmäßigen Abständen zu sehen.
Auf der Berlinale 2007 war Striesow im deutschen Wettbewerbsbeitrag Yella und im österreichischen Film Die Fälscher zu sehen. Der letztgenannte Film wurde im Februar 2008 mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. 2007 gewann er den Bundesfilmpreis in der Kategorie Beste männliche Nebenrolle für seine Darstellung des SS-Offiziers Friedrich Herzog im Film Die Fälscher. In Connie Walthers Fernsehfilm 12 heißt: Ich liebe dich (2007) spielte er neben Claudia Michelsen die männliche Hauptrolle des jungen Gefängnisvernehmers Jan. Im ZDF-Kriminalfilm Der Tote in der Mauer (2008) war er in einer Doppelrolle zu sehen. Er spielte die Zwillingsbrüder Ralf und Frank Gerlach. In Rainer Kaufmanns Fernsehdrama Blaubeerblau (2011) übernahm er als Architekt Fritjof die Rolle eines „schüchternen Muttersöhnchens“[8], dessen Leben sich drastisch verändert, als er von seiner Chefin für Vermessungsarbeiten in ein Hospiz geschickt wird.
Von Januar 2013 bis Januar 2019 spielte Striesow für den Saarländischen Rundfunk den Hauptkommissar Jens Stellbrink in der Krimireihe Tatort. Elisabeth Brück spielte seine Kollegin, die Kommissarin Lisa Marx.
In Andreas Kleinerts TV-Psychodrama Die Frau von früher (2013), das auf dem gleichnamigen Theaterstück von Roland Schimmelpfennig basiert, verkörperte er die Rolle des Frank, der seiner Jugendliebe Romy (Ursina Lardi) nach 24 Jahren – als er eigentlich gerade in Kanada ein neues Leben beginnen wollte – erstmals wieder begegnet.[9] Im Mai 2014 war Striesow an der Seite von Anna Maria Mühe und Jeanette Hain im ARD-Fernsehfilm Göttliche Funken zu sehen. Er verkörperte Matthias, der seine große Liebe Diana heiratet und bei der Trauung seine Jugendliebe Lily, die inzwischen Pfarrerin ist, wiedersieht. In dem im Oktober 2014 auf den Internationalen Hofer Filmtagen gezeigten Spielfilm Wir sind jung. Wir sind stark. spielte er den sozialdemokratischen Lokalpolitiker Martin. 2015 war Striesow in der Rolle des Hape Kerkeling im Kinofilm Ich bin dann mal weg nach dem gleichnamigen Reisebericht Kerkelings zu sehen. In Florian Schwarz’ Filmdrama Das weiße Kaninchen (2016) über das Thema Cyber-Grooming stellte er den Lehrer und Familienvater Simon Keller dar, der pädophile Neigungen hat und als „Benny“ kleine Mädchen im Internet anschreibt. Im Fernsehfilm Katharina Luther (2017) übernahm er die Rolle des Mönchs und Reformators Martin Luther.
Seit 2018 spielt er an der Seite von Golo Euler in der ZDF-Samstagskrimireihe Schwartz & Schwartz den Privatdetektiv Andreas „Andi“ Schwartz, der gemeinsam mit seinem Bruder Mathias „Mads“ Schwartz, einem Kriminalbeamten, Mordfälle aufklärt.
Striesow arbeitet wiederholt mit Jan Georg Schütte zusammen, z. B. in der experimentellen deutschen Filmkomödie Wellness für Paare von 2016, in der improvisierten Miniserie Das Begräbnis von 2022 und Das Fest der Liebe von 2023.
Striesow ist auch als Sprecher für Hörbücher tätig. Seit 2020 sind er als Sprecher und Stefan Weinzierl als Schlagzeuger in Günter Grass’ Blechtrommel als Lesung mit Schlagwerkmusik zu hören. Die Konzertlesung wurde im Juni 2021 als Hörbuch im Buchfunk Verlag Leipzig veröffentlicht.[10]
Devid Striesow war in den 1990er-Jahren mit der Schauspielerin Maria Simon liiert. Aus dieser Beziehung entstammt ein gemeinsamer Sohn, Ludwig Simon (* 1996), der mittlerweile ebenfalls als Schauspieler tätig ist. Drei weitere Kinder (* 2006, 2010[11] und 2012[12]) stammen aus einer weiteren Ehe. 2015 trennte sich das Paar. 2016 wurde bekannt, dass Striesow und seine Managerin Ines Ganzberger ein Paar sind. Im Dezember 2018 heirateten sie.[13] Die beiden haben zwei gemeinsame Kinder, einen Sohn (* 2016) und eine Tochter (* 2022), und leben in Wien.
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