deutscher Journalistenpreis der Evangelischen Kirche in Deutschland im Bereich Hörfunk und Fernsehen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Robert-Geisendörfer-Preis (Eigenschreibweise: Robert Geisendörfer Preis) ist der Medienpreis der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er wird seit 1983 jährlich für Werke im Bereich Hörfunk und Fernsehen vergeben. Der Robert-Geisendörfer-Preis würdigt publizistische Leistungen, die den christlichen Glauben vertiefen, das menschliche Verantwortungsbewusstsein, den sozialen Zusammenhalt von Gruppen und die Vermeidung von Gewalt fördern.
Der Preis ist nach Robert Geisendörfer (1910 bis 1976) benannt, welcher als der Mentor kirchlicher Publizistik im Nachkriegsdeutschland gilt. Sein Name steht für ein profiliertes evangelisches Engagement im Bereich der Medien in der Bundesrepublik. Der bayerische Pfarrer und Kirchenrat vermochte frühzeitig der Evangelischen Kirche in ihrer Gesamtheit zu vermitteln, welche ausschlaggebende Rolle vor allem der Hörfunk und das Fernsehen in den neuen Möglichkeiten der Kommunikation spielen würden.
Ab 1998 werden jährlich zwei Hörfunk- und zwei Fernsehpreise verliehen. Außerdem kann die Jury einen Sonderpreis verleihen. Ab 2004 wird zusätzlich ein Kinderfernsehpreis verliehen. Den Preisträgern wird die „Robert Geisendörfer Medaille“ überreicht, welche mit 5.000 € dotiert ist.
Für den Wettbewerb zum Robert-Geisendörfer-Preis können Hörfunk- und Fernsehsendungen aller Art und in jeder Länge eingereicht werden, z. B. Dokumentationen, Reportagen und Features, Hörspiele, Live-Übertragungen, Fernsehfilme, Dokudramen und Serien und Reihen (mit jeweils bis zu drei Teilen), Spots, Kommentare, Diskussionssendungen und Meditationen.
Die öffentlich-rechtlichen und privaten Programmanbieter in Deutschland können jeweils zwei ausgestrahlte Fernsehproduktionen einreichen. Hörfunkanbieter können ebenfalls jeweils zwei ausgestrahlte Hörfunkproduktionen einreichen. Über die von den Fernseh- und Radioveranstaltern nominierten Sendungen hinaus kann die jeweilige Vor-Jury bis zu drei weitere Hörfunk- und Fernsehproduktionen für den Wettbewerb vorschlagen.
Kategorie Hörfunk
2000
Nach Hause in die Fremde, Dinka C. – ein Flüchtlingsschicksal,Karla Krause (Buch), DR-Hörspiel-Feature
Besuch von Bach,Andreas Berger (Buch und Regie), MDR-1 Radio Sachsen – Kultur und Gesellschaft
Lisabetha,Susanne Krahe (Buch), Gottfried von Einem (Regie), Radio Bremen-Hörspiel
2002
Nicht schuldig. Kriegsverbrecher aus dem ehemaligen Jugoslawien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag,Slavenka Drakulic (Buch), Nikolai von Koslowski (Regie), SFB/ORB-Feature
Ein Thema – eine Stunde, Legal? Illegal! Scheißegal? – Wo sind die Grenzen der Staatsgewalt?,Thies Marsen (Buch), BR-Zündfunk
2003
Alles für zwei Mark. Das Häftlingsbordell von Buchenwald,Rosemarie Mieder (Buch), Gislinde Schwarz (Buch), Sabine Ranzinger (Regie), MDR (Feature/ Künstlerisches Wort)
Zehn Jahre Sibir, Deutsche Zwangsarbeiterinnen in Schadrinsk (1945–1948),Charlotte Drews-Bernstein (Buch und Regie), Barbara Entrup (Regie), SFB/ORB (SFB-Abteilung Feature)
2004
Liebe, die um Abschied weiß. Vom Leben mit Alzheimer,Karla Krause (Buch), Robert Matejka (Regie), DeutschlandRadio Berlin/BR (Hörspiel und Feature)
Das einsame Gewissen oder: Der Weg des Kurt Gerstein,Wolf Scheller (Buch), Hein Bruehl (Regie), WDR3 (Feature und Literatur)
2005
Vergitterte Welt. Katrin L.: Die Geschichte einer Magersucht, Helga Dierichs (Buch), Nikolai von Koslowski (Regie), NDR Info (Das Feature)
„Und ich sah aus dem Meer ein Tier heraufsteigen“. Apokalyptische Visionen in den Weltbildern der Gegenwart,Hans-Eckehard Bahr (Buch), Antonio Pellegrino (Regie), BR (Nachtstudio)
2006
Unter Einfluss. Selbstmordübungen in Jonestown,Carrie Asman (Buch), Renate Jurzik (Regie), Rundfunk Berlin-Brandenburg (Feature)
Der Weltgerechtigkeitsbasar. Der „Fall Bhutan“ und der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen,Jörn Klare (Autor), Heide Schwochow (Regie), DLF (Feature)
Mein lieber Heinrich. Eine niederdeutsche Familienmontage,Elke Suhr (Autorin), NDR Info (Das Feature)
Meine liebe Änne! Feature nach Briefen und Dokumenten aus den Jahren 1933 bis 1983,Ricarda Bethke (Autorin), Thomas Zenke (Regie), DLF (Hintergrund Kultur)
2010
Der Assistent,Paul Plamper (Autor und Regie), Nils Kacirek (Autor), WDR (Hörspiel/akust. Kunst)
Herbst '89, Gethsemane-Kirche Berlin. Protokolle einer friedlichen Revolution, Claudia Klein und Sabine Smit (Autorinnen und Regie), RBB (Künstlerisches Wort/Feature)
2011
Angelika. Annäherung an ein Kinderleben,Charly Kowalczyk (Autor), Deutschlandradio Kultur (Feature/Hörspiel)
Verbrannt in Polizeizelle Nr. 5. Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh in Dessau,Margot Overath (Autorin), MDR (Feature/Künstlerisches Wort)
2012
Von einem, der auszog, den Tod nicht zu fürchten, Karla Krause (Autorin), Deutschlandradio Kultur (Feature/Hörspiel)
In Deutschland um die Welt. Israel in Berlin,Pierre M. Krause (Moderator), stv. für das Team, EinsPlus/SWR (EinsPlus/Digitale Projekte)
2015
Sterben für Allah? Deutsche Gotteskrieger auf dem Weg nach Syrien,Peter Gerhardt, Ilyas Mec, Ahmet Senyurt, (Buch und Regie), HR (FS-Politik und Gesellschaft)
Unsere Mütter, unsere Großmütter im 2. Weltkrieg,Julia Driesen-Rosenberg, Amrei Topcu, (Buch und Regie), VOX (Programmentwicklung/Unterhaltung)
2016
#EinMomentDerBleibt. Wenn Flüchtlinge erzählen,Daniela Raskito, Sven Hille, (Buch und Regie), NDR (Sendeleitung und Trailerredaktion)
Die Folgen der Tat,Julia Albrecht, Dagmar Gallenmüller (Buch und Regie), WDR (FS-Politik und Gesellschaft)
2017
La buena vida – Das gute Leben,Jens Schanze (Buch und Regie), Börres Weiffenbach (Kamera), 3sat/ZDF (Filmredaktion 3sat)
Endstation Bataclan. Vom Busfahrer zum Attentäter,Alexander Smoltczyk (Autor), Grit Lederer (Regie), Maurice Weiss (Kamera), Radio Bremen/ARTE (Produzentin: Irene Höfer)
Das Gift der Mafia, Christian Gramstadt (Autor, Regisseur), Radio Bremen/ARTE
2019
See You, Sobo Swobodnik (Autor und Regie), Katya Mader (verantwortliche Redakteurin), ZDF/3sat
Panorama – die Reporter: Zurück im Osten, Birgit Wärnke (Autorin), NDR
2021
Colonia Dignidad – Aus dem Innern einer deutschen Sekte, Annette Baumeister (Autorin und Regie), Wilfried Huismann (Autor und Regie), ARTE in Co-Produktion mit WDR und SWR
Zum Schwarzwälder HirschAndré Dietz (Schauspieler, Mentor), die Küchencrew, Sascha Gröhl (Regisseur, Produzent), Tim Mälzer (Fernsehkoch), VOX Television GmbH
2024
Ich bin! Margot Friedländer,Hannah Ley (Autorin), Raymond Ley (Autor und Regisseur), ZDF
Wir haben einen Deal,Felix Klare (Schauspieler), Felicitas Korn (Regisseurin), Marie-Helene Schwedler (Autorin), ZDF
Podcastformat „V13 – Die Terroranschläge in Paris“, Leonhard Koppelmann (Regisseur), SWR
TikTok-Format „Fakecheck“, Annika Fabich (Journalistin und Moderatorin) und Eva Heiligensetzer (Journalistin und Moderatorin), MDR/funk
Kinderprogramme/Kindermedien
Der Kindermedienpreis wird seit 2004 verliehen.
2004
Willi wills wissen, Was heißt hier eigentlich behindert? Was ist ohne Obdach los?Andreas M. Reinhard (Regie, stellvertretend für das Team), BR (Kinderprogramm)
Unsere Zehn Gebote – 5. Gebot: Du sollst nicht töten,Christa Streiber (verantwortl. Redakteurin), Ingelore König (Produktion). MDR (Redaktion: Kinder und Soziales)
Stark! Rosa – Tun kann jeder was,Phillis Fermer (Buch und Regie), ZDF (Kinder und Jugend/Information)
2017
CHECKER TOBI. Der Leben- und Sterben-Check,Birgitta Kaßeckert (verantw. Redakteurin), Johannes Honsell (Regie), BR (Kinderprogramm)
SCHAU IN MEINE WELT! JONS WELT,Marco Giacopuzzi (Buch und Regie), HR (Kinder, Familie und Service)
2018
Planet Willi – Die Sendung mit dem Elefanten, Birte Müller-Wittkuhn und Matthias Wittkuhn (Autoren), Olivia und Willi WIttkuhn (Mitwirkende), WDR für KIKA
Stadt, Land, Bus – Der Goldene Tabaluga, Felix Kost (Autor und Regisseur), Leonie Litschko (Autorin und Regisseurin), ZDF
2019
„Trudes Tier“ in der Sendung mit der Maus, Marcus Sauermann (Autor), Henrike Vieregge (verantwortliche Redakteurin), WDR[1]
Das Mädchen mit den langen Haaren -Schau in meine Welt, Agnes Lisa Wegner (Autorin/Regie), SWR
Wir kriegen ein Baby – Die Sendung mit dem Elefanten, Renate Bleichenbach (Regie), Britta de Matteis (Autorin/Protagonistin), Markus Tomsche (Kamera), WDR
Dokuserie „#Ukraine – mein Land im Krieg“, Susanne Brahms (Produzentin), Mitya Churikov (Regisseur), Michaela Herold (verantwortliche Redakteurin), Radio Bremen, Co-Produktionen mit rbb/SWR/MDR/HR und KiKa
Kinder-Sonderpodcast „Was ist Antisemitismus?“, Ilka Lorenzen (Autorin und Regisseurin) und Patricia Pantel (Autorin und Moderatorin), Deutschlandfunk Kultur
2012: Ashwin Raman, Krisenreporter und Dokumentarfilmer
2013: Angela Fitsch für das Redaktionsteam von „hr2-Der Tag“
2014: Gunnar Dedio, (Produzent), Jan Peter (Regisseur und Co-Autor), Yury Winterberg (Co-Autor) für „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“, NDR, SWR, ARTE France, WDR, ORF
2015: Jürgen Domian (Moderator von „Domian“, WDR/1LIVE und WDR Fernsehen)
2016: Dunja Hayali (Journalistin und Moderatorin des ZDF-Morgenmagazins)
2018: Bettina Rühl, für ihre Berichterstattung aus und über Afrika
2019: Florian Hager und Sophie Burkhardt (Programmgeschäftsführung funk) für die Konzeption und den Aufbau von funk (Medienangebot), das gemeinsame Content-Netzwerk von ARD und ZDF
2021: Joko und Klaas in Würdigung der Sendungen, mit denen sie „Sprachlosen eine Stimme geben und Fürsprache üben“
2022: Katrin Eigendorf für ihr jahrzehntelanges journalistisches Engagement in Krisen- und Kriegsgebieten
2023: Isabell Šuba und Catalina Flórez für das Mentoring-Programm „Into the Wild“
2024: Peter Kloeppel für sein jahrzehntelanges journalistisches Engagement und seine Verdienste als Gründungsdirektor der RTL-Journalistenschule