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deutsche Drehbuchautoren und Journalisten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eva Zahn (* 1960 in Karlsruhe) und ihr Ehemann Volker A. Zahn (* 13. Oktober 1961 in Neheim-Hüsten, Nordrhein-Westfalen) sind deutsche Drehbuchautoren und Journalisten.
Nach dem Abitur und Studium der Geschichte und Sozialpsychologie in Köln war Eva Zahn seit 1985 Autorin und Redakteurin bei einer Stadt-Illustrierten. Ab 1989 schrieb sie als freie Journalistin unter anderem für die Frauenzeitschriften Petra, Marie Claire, Elle, Harpers Bazar sowie für die deutsche Ausgabe des Playboy, bis sie 1991 vom Fernsehsender RTL als Redakteurin und Chefin vom Dienst für verschiedene Magazinsendungen verpflichtet wurde. Seit 1993 ist Eva Zahn hauptberufliche Drehbuchautorin.
Volker A. Zahn studierte nach dem Abitur Geschichte, Politik und Germanistik in Köln. Seit 1982 arbeitete er als freier Autor für verschiedene Stadtmagazine, konkret und als Ko-Autor bei verschiedenen Buchprojekten (unter anderem Die Republikaner – Phantombild der Neuen Rechten von Claus Leggewie). Von 1988 bis 1989 war er Chefredakteur einer Kölner Stadt-Illustrierten, danach Redakteur und Autor beim Wiener. Nach einem satirischen Beitrag im „Wiener“ verurteilte ihn das Amtsgericht München 1991 wegen Verunglimpfung des Freistaats Bayern zu 40 Tagessätzen a 60 Mark. Zahn hatte in einer politischen Abrechnung die Zustände im CSU-regierten Freistaat mit der DDR verglichen und Bayern als „Irrenhaus der Republik“ bezeichnet. Die Verteidigung hatte unter Berufung auf die feuilletonistische Form der Satire wie beispielsweise bei Kurt Tucholsky oder Helmut Qualtinger auf Freispruch plädiert. Von 1992 bis 2002 arbeitete Volker A. Zahn als Autor und Textredakteur für den deutschen Playboy. Seit 1992 schreibt er gemeinsam mit seiner Frau Eva Zahn Drehbücher.
Zusammen schrieben Eva und Volker A. Zahn mehr als 140 verfilmte Drehbücher,[1] unter anderem für die ZDF-Reihen Bella Block, Das Duo und Ein starkes Team sowie für die ARD-Krimireihe Tatort. In der Filmbiografie Kolle – Ein Leben für Liebe und Sex porträtierten sie im Jahre 2002 den Sexualaufklärer Oswalt Kolle, und für ProSieben entstand 2005 die Teenie-Komödie Plötzlich berühmt. Außerdem zählte das Ehepaar viele Jahre zu den Stammautoren der ZDF-Krimiserie SOKO Leipzig.
Zu den wichtigsten Werken des Autorenpaars zählt unter anderem das Drehbuch zum TV-Drama Ihr könnt euch niemals sicher sein. Der Film über einen 17-Jährigen, der wegen eines aggressiven Rap-Textes verdächtigt wird, einen Amoklauf an seiner Schule zu planen, wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, unter anderem auch mit einem Grimme-Preis für die Autoren. Die „Berliner Zeitung“ lobte das „kluge Drehbuch“,[2] in dem sich die Autoren nach Ansicht des „Tagesspiegels“ auch „einige Querverweise auf Goethe und Plenzdorf erlauben“.[3]
Das Buch zum Gefängnis-Film „Schurkenstück“ erzählt die Geschichte einer Theater-Regisseurin, die versucht, mit fünf jungen Häftlingen ein Werk von Friedrich Dürrenmatt auf die Bühne zu bringen. Der Film wurde vom Branchen-Magazin „Funkkorrespondenz“ zu einem „der Höhepunkte des Fernsehjahrs 2010“[4] ernannt, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ beklagte jedoch, das Drehbuch tausche eine „kontroverse Diskussion“ über Migrationsprobleme und Gewalt unter Jugendlichen „gegen politische Korrektheit ein“.[5]
Die Drehbuch-Adaption des Romans „Mobbing“ von Annette Pehnt durch Eva und Volker A. Zahn bezeichnete das Branchenmagazin „epd medien“ als „kongenial“, und für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ beweist der Film, „dass es erst eines Drehbuchs mit außergewöhnlichen Qualitäten und klugen Entscheidungen bedarf, um einen außergewöhnlich guten und klischeefernen Film zu drehen.“[6]
Das Drehbuch zum ARD-Drama Das Leben danach erzählt die Liebesgeschichte von Toni und Sascha, deren Leben durch die Duisburger Loveparade-Katastrophe komplett aus den Fugen geraten ist. Das Skript entstand auf der Basis von Hunderten Gesprächen mit Hinterbliebenen und Betroffenen des Unglücks,[7] bei dem am 24. Juli 2010 21 Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden. „Spiegel online“ schreibt anlässlich dieses ARD-Films über die Arbeitsweise des Autorenpaars: „Mag am Anfang bei ihren Arbeiten das gesellschaftspolitische Sujet stehen, so ist dieses Sujet doch stets in einen sozialen Kosmos eingebettet, dessen Figuren Leben atmen. Schönes, scheußliches Leben.“[8] Für „Das Leben danach“ wurden Eva und Volker A. Zahn mit dem Robert-Geisendörfer-Preis, dem Medienpreis der evangelischen Kirche, ausgezeichnet.[9]
Ab September 2017 strahlte das ZDF die von Eva und Volker A. Zahn konzipierte und geschriebene sechsteilige Serie Zarah – Wilde Jahre aus. Das Format erfüllte allerdings nicht die Quoten-Erwartungen des Senders und wurde nach zwei Folgen aus dem Hauptabend-Programm abgezogen und auf ZDFneo weitergesendet. Die Serie spielt in einer fiktiven Zeitschriften-Redaktion zu Beginn der 1970er-Jahre und erzählt vom Kampf einer Feministin gegen Macho-Allüren und männliche Machtstrukturen. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ lobte die „gut durchdachte Dramaturgie“ der Serie,[10] und für die „Neue Zürcher Zeitung“ ist „die Kritik am zynischen Medienapparat hier oft ähnlich wie bei Helmut Dietls ‚Kir Royal‘ in harmlosem Gesellschaftsgeplauder verpackt und dabei übrigens nicht weniger scharf formuliert.“[11] Für die Bücher zur Serie wurden Eva und Volker A. Zahn mit dem Juliane-Bartel-Preis 2018 ausgezeichnet.[12]
Beim 18. Festival des deutschen Films wurden Eva und Volker A. Zahn für ihr bisheriges schriftstellerisches Schaffen mit dem „Ludwigshafener Drehbuchpreis 2022“ ausgezeichnet. Vor 1200 Zuschauern unterstrich Laudator und Festivalleiter Michael Kötz die hohe Qualität der Zahnschen Drehbücher und resümierte: „Diese Kunstwerke zu schaffen, gelingt ihnen immer wieder mit großer Meisterschaft“.
Eva und Volker A. Zahn gehören neben Annette Hess, Kristin Derfler und Orkun Ertener zu den Gründungsmitgliedern der Drehbuchautoren-Initiative Kontrakt 18, eine von zahlreichen Drehbuchautoren unterzeichnete Selbstverpflichtung, die den Autoren mehr kreative Kontrolle im Prozess der Filmherstellung ermöglichen soll.
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