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deutsche investigative Journalistin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christiane Hawranek (* 1984 in Forchheim)[1] ist eine deutsche investigative Journalistin und Rundfunkmoderatorin. Ihre Themenschwerpunkte sind Medizin, Justiz und Soziales.
Christiane Hawranek legte ihr Abitur am Herder-Gymnasium Forchheim ab und studierte dann von 2003 bis 2008 Theater- und Medienwissenschaften sowie Politikwissenschaften an der Universität Erlangen sowie der Universität Rennes 2. Nach ihrem Abschluss als Magistra Artium absolvierte sie eine Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin. Seither ist Hawranek Reporterin bei BR Recherche[2] und Autorin von Reportagen, Podcasts und Dokumentationen für den BR und die ARD/das Erste[3] sowie Die Zeit.[4]
2013 deckte Hawranek gemeinsam mit Marco Maurer das Phänomen der Patientenvermittler auf. Auf ihre in der Wochenzeitung Die Zeit,[5] im Hörfunk[6] sowie bei Report München[7] publizierten und mehrfach prämierten Rechercheergebnisse legten in der Folge z. B. Udo Ludwig in Der Spiegel[8] und Marc Neller in der Welt am Sonntag[9] umfangreiche Reportagen nach.
2016 recherchierte sie gemeinsam mit Lisa Wreschniok für den crossmedialen Beitrag „Blackbox Heim: Wie behinderte Kinder weggesperrt werden“ auf B5 aktuell und Die Zeit über die Zustände in Behindertenheimen und stellte fest, dass dort geistig behinderte Kinder immer wieder Zwangsmaßnahmen erdulden mussten: Sie wurden dabei über Stunden ins Zimmer gesperrt oder mussten in kastenartigen Betten schlafen. Die Reportage führte zur Einsetzung eines Expertenrats in Bayern,[10] der die genannten gravierenden Mängel bestätigte.[11] Der Beitrag wurde 2016 von der Jury des Deutschen Radiopreises als einer der drei herausragenden Beiträge des Vorjahres in der Kategorie „Beste Reportage“ gewürdigt.[12]
2018 deckte Hawranek auf, wie bis in die 1970er Jahre hinein Heimkinder ohne Einverständnis zu Testreihen mit Medikamenten missbraucht wurden.[13] Auf Hawraneks preisgekrönte Reportage hin leitete die Rummelsberger Diakonie eine interne Aufarbeitung der Arzneitests ein.[14]
2018 recherchierte Hawranek, zu dem Zeitpunkt selbst gerade schwanger, gemeinsam mit Nadine Ahr, wie in Deutschland ledige schwangere Frauen noch bis zu Beginn der 1980er Jahre als „gefallene Mädchen“ in sogenannten Entbindungsheimen versteckt wurden und nach der Entbindung ohne Kontrolle durch das Jugendamt teilweise unter Zwang Adoptionen der Neugeborenen erfolgten.[15] Dieser sowohl in Die Zeit wie auch im Hörfunk auf Bayern 2 publizierte Beitrag zählte aus Sicht der Jury des Deutschen Radiopreises 2019 in der Kategorie „Beste Reportage“ zu den drei herausragenden Beiträgen.[16] Eine der Frauen, die Hawranek bei der Suche nach Betroffenen kennengelernt hatte, kam im Zuge der Recherchen nach 38 Jahren wieder in Kontakt mit ihrem Sohn.[17][18]
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