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Schweizer Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
David Bennent (* 9. September 1966 in Lausanne) ist ein Schweizer Schauspieler.
David Bennent ist nach seiner Schwester Anne Bennent das zweite Kind des Schauspielers Heinz Bennent und der Tänzerin Paulette Renou (Künstlername Diane Mansart), die an der Pariser Oper engagiert war. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er mit seinen Eltern und seiner Schwester auf der Insel Mykonos in Griechenland.[1] Seine Mutter unterrichtete ihn einen Großteil seiner Schulzeit. Die ersten wenigen Schultage waren für ihn traumatisch, da er wegen seiner geringen Körpergröße von den Schülern gehänselt wurde. Viele medizinische Behandlungen von Kindheit an konnten nur wenig sein physisches Wachstum fördern; er ist heute 1,55 Meter groß.[2] Zunächst wollte Bennent Jockey werden, doch „irgendetwas“ habe ihn „ans Theater gezogen, ich bin da nicht bewusst hingegangen.“[2] Die Entscheidung fiel, als er seine Schwester Anne in Paris besuchte, die gerade bei dem Regisseur Patrice Chéreau Unterricht nahm, und ihn Chéreau fragte, ob er nicht mitspielen wolle.[3] Bennent nahm zwar an keinem regulären Schauspielschulunterricht teil, brachte sich aber autodidaktisch die Techniken des Schauspiels bei.[2] Erst danach erweiterte er seine Schauspielkunst gemeinsam mit Vater und Schwester.
Bennent spielte in zahlreichen Theaterstücken und Filmen für Kino und Fernsehen. Bekannt geworden ist er vor allem in der Rolle des Oskar Matzerath in Volker Schlöndorffs Verfilmung des Romans Die Blechtrommel (1979) von Günter Grass. Zwar verdanke er dieser Rolle einen leichteren Berufseintritt, doch dafür sei er zeitlebens auf diesen Film von der Öffentlichkeit festgelegt worden.[2] Daher lehnt er auch eine Fortsetzung des Filmes Die Blechtrommel über das letzte Drittel des Romans ab.[4]
1984 hatte er sein erstes Theaterengagement an der Comédie-Française in Paris. In Deutschland trat er erstmals 1985 an der Schaubühne Berlin auf. Der Starregisseur Peter Brook nahm ihn 1990 in sein Pariser Ensemble auf, wo er bis 1997 arbeitete.[5] 1999 hatte er zusammen mit seiner Schwester Anne einen Auftritt in der Uraufführung von George Taboris Fegefeuer am Wiener Akademietheater. Später war er vier Jahre fest am Berliner Ensemble engagiert.[2] Seit 2005 spielt Bennent in vielen Stücken am Berliner Renaissance-Theater mit.[6] Er lebt in seiner Freizeit vorwiegend auf Mykonos.[4] Bennent spricht Deutsch, Französisch, Englisch und etwas Neugriechisch.[2]
Mit seinem Vater trat er unter anderem in Samuel Becketts Endspiel auf und war damit seit 1995 auf einer Tournee in ganz Europa zu sehen. Diese Produktion wurde von der Kritik als eine „Sternstunde des Theaters“ gefeiert.[3] Die Zürcher Weltwoche bezeichnete sie als „warm, geheimnisvoll und poetisch“ und für die Süddeutsche Zeitung war sie von „seltsam froher Helligkeit“.[7] Von 1997 an bis 2010 schlossen sie daran eine weitere Tournee an, in der Bennent Texte aus Heiner Müllers Bildbeschreibung vortrug und der Vater seinen Lieblingsdichter Hölderlin aus dem Briefroman Hyperion rezitierte.[2]
2016 übernahm er bei den Salzburger Festspielen die Rolle des Mammon in Hugo von Hofmannsthals Jedermann.[8]
Bennent ist Botschafter bei Terre des hommes.[9]
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