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österreichischer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Xaver Bayer (* 5. Mai 1977 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller.
Seit dem Studium der Philosophie und Germanistik lebt Xaver Bayer als freier Schriftsteller in Wien. Im Jahr 2000 gründete er die Internetplattform Die Flut, eines der ersten digitalen Literaturkollektive, das online indes nur vom 25. Oktober 2000 bis 25. Dezember 2001 existierte.[1]
2001 veröffentlichte Bayer mit Heute könnte ein glücklicher Tag sein seinen Debütroman, der u. a. im Kontext der Popliteratur rezipiert wurde; zwei Jahre später folgte der Roman Die Alaskastraße: Bayer verfüge, so Anton Thuswaldner in der Wiener Tageszeitung Die Presse, über einen ausgeprägten „Blick für das Beiläufige, Nebensächliche, Ausgemusterte“: „Bayer lässt seinen Streuner durch die Welt so verloren dastehen wie selten jemand sonst in der Literatur.“[2] Nach seinem dritten Roman Weiter (2006) veröffentlichte Bayer in den folgenden Jahren diverse Prosaarbeiten, die Erzählverfahren jenseits konventioneller literarischer Muster erproben: „Im Konstruieren abgründiger und auswegloser Szenarien, garniert mit einem nicht selten makabren Humor, ist Xaver Bayer kaum zu übertreffen“, so Michael Braun in der Frankfurter Rundschau über den Erzählband Die durchsichtigen Hände (2008): „Die Fabulierkunst dieses jungen Österreichers verursacht metaphysische Schwindelgefühle, die nach dem Lesen seines Erzählbands noch lange anhalten.“[3]
Neben seinen Romanen, Erzählungen und Theaterstücken hat Bayer diverse Texte zu künstlerischen Arbeiten verfasst, so zum Beispiel für Martha Jungwirth, G.R.A.M. und David Schnell; außerdem war er Co-Autor für das Drehbuch des Films Der Glanz des Tages von Rainer Frimmel und Tizza Covi, der unter anderem mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wurde.
2012 wurde im Schauspielhaus Wien sein Text Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen, eine in einem einzigen Satz verlaufende Prosa, die einem niemals abreißenden Gedankenstrom nachempfunden ist, für das Theater adaptiert. Sein Text In diesem Augenblick diente dem Komponisten Alexander Stankovski als Grundlage für ein konzertant-szenisches Hörstück, das im Rahmen von Wien Modern 2017 uraufgeführt und in einer radiophonen Fassung von Ö1 Kunstradio – Radiokunst 2018 erstgesendet wurde.[4] Im Oktober 2018 wurde im Literaturarchiv Salzburg die Ausstellung „dauerbrenner. 50 Jahre Literaturforum Leselampe“ eröffnet, die Xaver Bayer gemeinsam mit Hanno Millesi kuratierte.[5][6][7]
Sein Erzählband Geschichten mit Marianne erhielt 2020 den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis des Österreichischen Buchpreises. Die Jury-Begründung lautete: „Von der Horrorgeschichte bis zur Fantasy-Szenerie: Mit bösem, oft melancholischem Witz leuchtet Xaver Bayer die Angst-Räume unserer Zeit aus“.[8]
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