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Elektro-Kleinstwagen (K-Car) des japanischen Autoherstellers Mitsubishi Motors Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Mitsubishi Electric Vehicle, ehemals i-MiEV (三菱・i Mitsubishi i-MiEV, wobei MiEV für Mitsubishi innovative Electric Vehicle steht) ist ein Elektro-Kleinstwagen (Kei-Car) des japanischen Autoherstellers Mitsubishi Motors, der auf dem 2006 eingeführten Mitsubishi i basiert. Mit identischer Technik wurden die Schwestermodelle Citroën C-Zero und Peugeot iOn angeboten. In Deutschland wurde der Elektro-Kleinstwagen ab März 2014 unter der Modellbezeichnung Mitsubishi Electric Vehicle angeboten[5], ab Mitte 2016 wurden in Deutschland nur noch die Schwestermodelle verkauft. C-Zero und iOn wurden im März 2020 weltweit eingestellt, die weltweite Einstellung des MiEV folgte im Herbst 2020.[6] Im Mai 2022 wurde für den japanischen Markt das Kei-Car eK X als Nachfolger vorgestellt. Ein Derivat von Nissan wird als Sakura vermarktet.[7]
Mitsubishi | |
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Mitsubishi Electric Vehicle | |
Electric Vehicle | |
Produktionszeitraum: | 2009–2020 |
Klasse: | Kleinstwagen |
Karosserieversionen: | Kombilimousine |
Motoren: | Elektromotor: 49 kW |
Länge: | 3475 mm |
Breite: | mit/ohne Außenspiegel: 1792/1475[1] mm |
Höhe: | 1610 mm |
Radstand: | 2550 mm |
Leergewicht: | 1110 kg |
Nachfolgemodell | Mitsubishi eK X |
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest[2][3][4] |
Am 5. Juni 2009 begann die Serienproduktion[8] dieses Fahrzeugs in Japan. Im August und September 2009 fand eine Deutschlandtour mit drei Rechtslenker-Fahrzeugen statt, im Rahmen derer die Elektrofahrzeuge in einigen Regionen der Öffentlichkeit, Journalisten und Unternehmen vorgestellt wurden.
Auf dem Genfer Auto-Salon 2009 wurden neben dem „i-MiEV SPORT AIR“ der „i-MiEV Prototype“ vorgestellt. Hierbei handelt es sich um ein speziell für europäische Ansprüche konzipiertes Konzeptfahrzeug. Seit Dezember 2010 ist der Mitsubishi i-MiEV auf dem europäischen Markt erhältlich. In Deutschland wurde der i-MiEV anfangs zu einem Preis von 34.990 Euro zuzüglich Überführungskosten angeboten.[9] Bis Oktober 2012 wurden laut Aussage von Mitsubishi auf dem Messestand auf der eCarTec 2012 in München weltweit rund 34.000 Fahrzeuge verkauft.
Mit dem Modelljahr 2012 wurde ein Facelift[10] durchgeführt, die serienmäßige Ausstattung beinhaltet beheizbare Vordersitze, eine integrierte Radio-CD/MP3-Kombination, einen zuschaltbaren Warnton bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h, eine Fernbedienung zur Steuerung der Klimaanlage und dem Laden der Batterie samt Ladezustandsanzeige. Der Preis wurde auf 29.900 bzw. 29.300 Euro (Österreich/Deutschland) gesenkt.[9]
Im August 2012 wurde die Produktion des C-Zero und des iOn aufgrund geringer Absatzzahlen vorübergehend gestoppt.
Für das Modelljahr 2014 kündigte Mitsubishi ein Facelift des Electric Vehicle an, im Rahmen dessen u. a. die maximale Reichweite von 150 auf 160 Kilometer erhöht wurde und LED- statt Halogen-Scheinwerfer zum Einsatz kommen. Des Weiteren wurde der Einstiegspreis um über 5.500 Euro auf 23.790 Euro gesenkt.[11] Das überarbeitete Elektrofahrzeug ist ab April 2014 in Deutschland erhältlich.[12] Nach einem Lieferstopp Mitte 2016 bei Mitsubishi sind nur noch die Schwestermodelle von Citroën und Peugeot erhältlich. (Stand 02/2018)
Citroën bot den C-Zero ab 21.800 Euro mit 100 km Reichweite nach WLTP an und gab eine Garantie auf die Elektrobatterie von 8 Jahren bzw. 100.000 km, je nachdem, was zuerst eintritt.[13]
Alleiniger Antrieb des i-MiEV ist ein Permanentmagnet-Synchronmotor mit einer Leistung von 49 kW (67 PS) bei 2500–8800/min und einem Drehmoment von 180 Nm zwischen 0 und 2000/min.[14] Der Elektromotor ist unter dem Kofferraum angeordnet und treibt die Hinterachse an (Heckantrieb). Ein ursprünglich angekündigter Radnabenmotor wurde wieder verworfen.[15] Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert etwa 15,9 s.[16]
Die Antriebsbatterie ist 200 kg schwer und im Boden des Fahrzeugs untergebracht. Sie besteht aus 88 Lithium-Ionen-Zellen mit Kathoden aus Lithium-Manganoxid (LiMn2O4). Die Zellen mit jeweils 50 Amperestunden Kapazität und einer nominalen Zellspannung von jeweils 3,7 Volt führen zu einer Gesamtspannung von ca. 330 Volt. Die Zellblöcke mit der Bezeichnung LEV50-4 stammen vom Zulieferer GS Yuasa und sind mit einer Energiedichte von 109 Wh/kg bzw. 218 Wh/l angegeben.[17][18] Die Bruttoenergieinhalt der Batterie beträgt 16 kWh. Zugunsten der Lebensdauer erlaubt das Batteriemanagementsystem (BMS) die Nutzung von 80 bis 90 % des Bruttoenergieinhaltes (13–15 kWh). Die Batterie kostete im Jahr 2009 14.000 $, bei späterer Massenproduktion wurden 800 bis 1200 $ angestrebt.[19]
Bei den Schwestermodellen Citroën C-Zero und Peugeot iOn wurde im Jahr 2013 die Batterie um 8 Zellen verkleinert (14,5 kWh). Der nutzbare Energieinhalt liegt aufgrund eines vergrößerten Entladungsgrads (DoD) bei ca. 14 kWh.
Um möglichst optimale Arbeitstemperaturen zu gewährleisten und die Lebensdauer zu optimieren, hat Mitsubishi eine Luftkühlung eingerichtet, die durch das Batteriemanagementsystem, falls nötig, aktiviert wird. Auf eine Akkuheizung wurde verzichtet.
Im November 2014 wurde ein Langzeittest über drei Jahre mit in Summe 40.000 gefahrenen Kilometern von dem österreichischen Verkehrsclub ÖAMTC, gemeinsam mit der TU-Wien, veröffentlicht. Demzufolge ist der Energieinhalt der Batterie und damit die Reichweite um 17 % gegenüber dem Nennwert gefallen.[20] Laut Herstellerangaben sollte eine Verringerung des Energieinhalts um ca. 17 % erst bei mehr als dem doppelten des gemessenen Wertes, bei ca. 100.000 gefahrenen Kilometern, auftreten.
Aus den technischen Angaben[17][18] lassen sich mehrere wichtige Aussagen ableiten:
Die Antriebsbatterie kann nur bei warmem Wetter ihre volle Leistung entwickeln. Nur dann sind maximal 160 km Reichweite möglich. Bei 0 °C Akkutemperatur kann die Batterie nur zu etwa 60 % geladen werden. Die Segmentanzeige gibt darüber keinen Aufschluss, jedoch die genaue Reichweitenanzeige. Ist die Batterie kälter als −20 °C, lässt sie sich nicht mehr laden. Umgekehrt kann ein bei warmen Temperaturen voll geladener Akku bei −10 °C noch fast 100 % seiner Kapazität abgeben, bei −20 °C noch über 60 %.[17][18]
Die Antriebsbatterie kann über eine gewöhnliche Schuko-Steckdose mit 2,3 kW in ungefähr sieben Stunden vollständig aufgeladen werden.[21] Über den Typ-1-Anschluss kann mit 3,7 kW geladen werden.[21] Über eine Gleichstrom-Ladestation nach japanischem CHAdeMO-Standard kann mit bis zu 40 kW Leistung in 15 bis 30 Minuten zu 80 % aufgeladen werden.[21]
Der Mitsubishi i-MiEV verfügt neben der Antriebsbatterie über eine Bleibatterie mit 12 Volt/27 Ah für die Steuergeräte, Beleuchtung, Servolenkung, Vakuum- und Wasserpumpe, Audiosystem. Diese wird durch einen DC/DC-Wandler aus der Antriebsbatterie nachgeladen. Die Antriebsbatterie versorgt direkt den Elektromotor, Klimaanlagekompressor und Fahrzeugheizung mit 5 kW Nennleistung.[22] Die Verknüpfung der Komponenten erfolgt per CAN-Bus, die Überwachung per Batteriemanagementsystem.
Eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft für einen heutigen Kleinwagen ist, dass der Mitsubishi i-MIEV eine selbsttragende Skelettkarosserie besitzt.
Für den europäischen Markt wird die Spur vorn um 95, hinten um 135 mm verbreitert; die Gesamtbreite beträgt damit 1475 mm. Die Überhänge vorn und hinten werden zum Insassen- und Fußgängerschutz um insgesamt 55 mm verlängert, was zu einer Gesamtlänge von 3475 mm führt.[16]
Das Fahrzeug hat serienmäßig an der Vorderachse innenbelüftete Scheibenbremsen und an der Hinterachse Trommelbremsen mit Antiblockiersystem (ABS).[16]
Der 2014er i-MiEV hat mit dem 16-kWh-Akku eine Reichweite von 160 Kilometern nach dem Normfahrzyklus NEFZ; die Vorversion hat 150 km.
Laut CoC-Datenblatt hat der i-MiEV einen Energieverbrauch von 13,5 kWh⁄100 km ab Steckdose (Tank-to-Wheel).[23]
In einem ADAC-Test auf einer vorgegebenen Strecke in Südtirol verbrauchten die getesteten Peugeot iOn 12,87 kWh⁄100 km. Das entspricht einem Verbrauch von 1,45 Litern Benzin.[24]
In einem Langzeittest in Dänemark mit ca. 740 Fahrern, ca. 1/4 Millionen Fahrten über ca. 2,3 Mio. km wurden im Durchschnitt 18,3 kWh⁄100 km an Energie benötigt, was etwa 80 km Reichweite entspricht. Im Winter ist der Durchschnittsverbrauch mit 22,5 kWh⁄100 km höher und die Reichweite mit 65 km entsprechend geringer, im Sommer mit 90 km etwas höher (Verbrauch 16,8 kWh⁄100 km; jeweils kalkuliert mit 14,5 kWh nutzbarem Akkumulatorenergieinhalt).[25]
Der Betrieb der vollelektrischen Heizung in höchster Stufe mit 5 kW[22] entspricht etwa dem Energieverbrauch für Konstantfahrt mit 50 km/h. Die Reichweite verringert sich entsprechend.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 130 km/h.[16]
Zwischen 2009 und 2020 wurden weltweit ca. 32.000 Einheiten des Mitsubishi i-MiEVs verkauft.[26]
Seit dem Marktstart 2010 bis einschließlich Dezember 2018 sind in der Bundesrepublik Deutschland 1.169 Mitsubishi i-MiEV neu zugelassen worden. Mit 683 Einheiten war 2011 das erfolgreichste Verkaufsjahr. Die baugleichen Citroën C-Zero bzw. Peugeot iOn wurden zwischen 2011 und Dezember 2020 1.640 bzw. 1.486 mal neu zugelassen.
Zulassungszahlen in Deutschland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gesamt: 4.295
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Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt[27] |
Im Jahr 2011 wurde der Mitsubishi i-MiEV mit dem Plus X Award als bestes Elektrofahrzeug ausgezeichnet.[28] Weiterhin wurde das erste Elektroauto in Serienproduktion im Jahr 2012, zum bereits zweiten Mal, vom Automobildachverband FIA in der Klasse Alternative Antriebe als Sieger ausgezeichnet.[29]
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