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französisches Pkw-Modell Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Peugeot 203 wurde zwischen Oktober 1948 und Februar 1960[1] in über 685.000 Exemplaren vom französischen Automobilhersteller Peugeot in Sochaux gebaut. Es war das erste nach dem Zweiten Weltkrieg neu entwickelte Fahrzeugmodell von Peugeot. Von 1949 bis zur Vorstellung des 403 im Jahre 1955 war es das einzige Pkw-Modell der Marke.
Peugeot | |
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Peugeot 203 Limousine (1948–1960) | |
203 | |
Produktionszeitraum: | 1948–1960 |
Klasse: | Untere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Cabriolimousine, Kombi, Coupé, Cabriolet, Kastenwagen |
Motoren: | Ottomotor: 1,3 Liter (33 kW) |
Länge: | 4350–4530 mm |
Breite: | 1620 mm |
Höhe: | 1560 mm |
Radstand: | 2580–2780 mm |
Leergewicht: | 950 kg |
Nachfolgemodell | Peugeot 204 |
Der 203 war kein wieder aufgenommenes Vorkriegsmodell, sondern komplett neu konstruiert. Anfangs wurde der in den 1930er-Jahren entwickelte kleinere und schwächere Typ Peugeot 202 parallel angeboten. Der 203 hatte eine selbsttragende Karosserie, hydraulisch betätigte Bremsen und eine vordere Einzelradaufhängung mit einer querliegenden Blattfeder und eine Zahnstangenlenkung. Die starre Hinterachse hatte Schraubenfedern und wurde von einer Deichsel[2] und einem Panhardstab geführt. Angetrieben wurde das Modell von einem Vierzylindermotor mit 1290 cm³ Hubraum, dessen V-förmig hängende Ventile von einer hochliegenden seitlichen Nockenwelle über Stoßstangen und Kipphebel gesteuert wurden. Der Motor leistete 33 kW (45 PS). Die Kraft wurde mit einem (ab 1954 vollsynchronisierten) Vierganggetriebe über eine Kardanwelle auf den Schneckenantrieb des Differentials an der Hinterachse übertragen. Wie viele Autos dieser Zeit hatte auch dieses Fahrzeug eine Lenkradschaltung. Die Elektrik arbeitete mit einer Spannung von zwölf Volt, die von zwei in Reihe geschalteten Sechs-Volt-Batterien bereitgestellt wurde. Als Extra konnten die Limousinen mit einem Schiebedach ausgestattet werden. Immer wieder wurde das Modell modifiziert, um das Fahrverhalten und den Komfort zu verbessern. Die Konstruktion von Fahrwerk und Motor wurden etwas modifiziert auch noch im Peugeot 403 weiter verwendet.
Angeboten wurden neben der Limousine auch ein Découvrable (Cabriolimousine), ein Coupé, ein Cabriolet und verschiedene Kombiversionen, bezeichnet als Familiale, Commerciale, Fourgonnette, Fourgon, Camionnette und weitere. Insgesamt standen zeitweise bis zu zwölf verschiedene Karosserieversionen mit unterschiedlichen Radständen und Aufbauten zur Auswahl. Der 203 wurde auch exportiert, insbesondere in die damaligen französischen Kolonialgebiete Afrikas und Asiens.
Der französische Karosseriebauer Emile Darl'mat baute ungefähr 250 Fahrzeuge um. Er reduzierte die Höhe des Wagens um 140 mm und hob die Verdichtung auf 7,4 : 1 an. Damit leistete der Motor 50 PS und es wurde eine Dauerhöchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreicht. Es gab auch 1,5-Liter-Motoren mit 70 PS. 1951 baute der Tuner auch eine Kunststoffkarosserie für den 203 und ab 1952 eine Coupé-Variante mit Aluminiumkarosserie.
Unter dem Namen Peugeot VSP entwickelte Peugeot zudem einen Geländewagen auf Basis des 203, der allerdings auf wenig Interesse beim Militär stieß. Einer der Prototypen wurde später bei der Werkfeuerwehr von Peugeot als Feuerlöschfahrzeug eingesetzt.
Die Form des 203 wurde während des Produktionszeitraums nur geringfügig verändert. Lediglich einige kleinere Modifikationen lassen das Baujahr erkennen.
10/1948: Beginn der Produktion. Das Angebot besteht aus Limousine und Découvrable.
10/1949: Sitze ohne Chromleiste, Wegfall des Knebelgriffes am Kofferraum. Einführung von Kombi, Pickup und Lieferwagen.
05/1950: Wegfall des Zierschmucks auf den vorderen Kotflügeln
10/1950: Stoßstangenhörner rechts und links neben dem vorderen Kennzeichen
04/1951: Stoßstangen vollständig verchromt und neue Kennzeichenbeleuchtung
10/1951: Verkaufsstart für das Cabriolet
01/1952: Armaturenbrett in Wagenfarbe lackiert
03/1952: neue Stoßstangen
10/1952: Deflektoren an den vorderen Türen, halbkreisförmiger Tachometer, vergrößerte Rückleuchten. Einführung des Coupés.
10/1953: Tankdeckelverschluss erneuert, profilierte und weiter um die Karosserie herum reichende Stoßstangen. Die Wasserabläufe am Dach folgen jetzt der Form der Türen, anstatt bis zum Kofferraum zu reichen. Einstellung des 203 Coupé.
09/1954: Liegesitze, Änderung der Kennzeichenbeleuchtung
08/1956: Blinker statt Winker. Einstellung des Découvrable und des Cabriolets.
04/1957: leicht vergrößerte Radkappen
09/1958: Wegfall des Löwen auf der Motorhaube aus Gründen der passiven Sicherheit
02/1960: Ende der Produktion.
„Bei einer Pressekonferenz der französischen Peugeot-Werke wurde kürzlich der neue Serien-Personenwagen ‚Peugeot 203‘ gezeigt, dessen Bau eine elegante amerikanische Linienführung aufweist. Das vornehme und bequeme Auto ist ein Fünfsitzer und hat nur ein Gewicht von 880 Kilogramm. Seine kräftigen vier Zylinder entwickeln mit 42 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 118 Stundenkilometer. Den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechend, ist das neue Auto als Benzinsparer konstruiert worden und braucht für 100 Kilometer bloß acht bis neun Liter Benzin. Der neue Peugeot ist gegen Bezugsschein innerhalb eines Monats um 28.000 S erhältlich.“
„[E]rst anläßlich des letzten Pariser Autosalons im Oktober 1948 trat [das Peugeot-Werk] mit seiner ersten Nachkriegsschöpfung, dem Peugeot 203, vor die Öffentlichkeit. Es sind jetzt alle Vorbereitungen getroffen worden, pro Tag 300 Stück herauszubringen, ob dieser Plan aber auch durchführbar ist, hängt nur von der Stahlzuteilung durch die Regierung ab. Der neue Peugeot ist nicht wesentlich größer als das Modell 202, aber erheblich leistungsfähiger, wie es aus der ganzen Konstruktion ersichtlich ist. Da der Vierzylinder (Drehzahl 4000 U/Min) 75 mm Bohrung und 73 mm Hub hat, weist der Zylinderraum einen fast quadratischen Querschnitt auf, und der relativ kurze Hub hat den Vorzug, daß die Kolbengeschwindigkeit niedriger gehalten werden kann. Das Hubvolumen beträgt 1290 ccm, die Leistung 42 PS. Die Nocken haben eine neue patentierte Form erhalten, die einen leisen Lauf der Maschine verbürgt, indem hohe Ventilbeschleunigungen vermieden werden. […] Die Kerzen sind in der Mitte des halbkugeligen Verbrennungsraumes angeordnet, mithin ist eine wesentliche Voraussetzung für einen klopffreien Betrieb gegeben. Der Treibstoffverbrauch wird mit 7,5 bis 9 Liter für 100 km bei einem Stundendurchschnitt von 70 bis 85 h/km angegeben (Höchstgeschwindigkeit 115 h/km). Die Beschleunigung ist infolge der günstigen Übersetzungsverhältnisse gut. Die drei ersten Gänge sind schräg verzahnt und synchronisiert, der vierte Gang wird als Schnellgang verwendet. Die Betätigung des Getriebes erfolgt durch Lenkradschaltung.“
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