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staatliche Hochschule in Leipzig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (kurz HMT Leipzig) ist eine staatliche Hochschule in Leipzig und die älteste Musikhochschule in Deutschland. Sie wurde 1843 als Conservatorium der Musik von dem Gewandhauskapellmeister, Komponisten und Pianisten Felix Mendelssohn Bartholdy gegründet und entwickelte sich schnell zu einer der renommiertesten Institutionen ihrer Art in Europa.[4] Die HMT beherbergt auch das traditionsreiche Kirchenmusikalische Institut (K.I.), das 1919 der Thomaskantor und Organist Karl Straube gegründet hatte.
Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig | |
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Gründung | 2. April 1843 als Conservatorium der Musik |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Leipzig |
Bundesland | Sachsen |
Land | Deutschland |
Rektor | Gerald Fauth |
Studierende | 1.040 (SoSe 2023)[1] |
Mitarbeiter | 603 (2022)[2] |
davon Professoren | 75 (2022)[2] |
Jahresetat | 11,3 Mio. €[3] |
Website | www.hmt-leipzig.de |
Zu Ehren ihres Gründers trug sie mit der Wiedereröffnung im Jahr 1946 den Namen Staatliche Hochschule für Musik – Mendelssohn-Akademie (ab 1972 Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“).
Nach Integration der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig, der ersten Theaterhochschule Deutschlands, trägt sie seit 1992 ihren heutigen Namen.
Eine enge Verbindung zwischen Ausbildung und Praxis besteht zum Gewandhausorchester und der Oper, zum MDR-Sinfonieorchester, auch zum Leipziger Symphonieorchester sowie zum Staatsschauspiel Dresden, dem neuen theater Halle, dem Schauspiel Leipzig sowie dem Düsseldorfer Schauspielhaus.
Die traditionsreiche Musikstadt Leipzig, in der schon Johann Sebastian Bach wirkte, bot Anfang des 19. Jahrhunderts optimale Bedingungen für die Gründung einer musikalisch-akademischen Talenteschmiede. Vier engagierte Bürger der Stadt, nämlich der Rechtsanwalt Heinrich Conrad Schleinitz (zweiter Direktor), der Kreisdirektor von Leipzig Johann Paul von Falkenstein und der Königlich Sächsische Hofrat Johann Georg Keil sowie der Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy setzten die bisherigen Gedankengänge in die Tat um.
Finanziell gefördert wurde das Projekt durch das Testament des Königlich Sächsischen Oberhofgerichtsrates Heinrich Blümner, der dem Sächsischen König Friedrich August II. 20.000 Taler zur Verfügung stellte. Im Januar 1843 wurde das Programm des zukünftigen Konservatoriums veröffentlicht. Am 2. April 1843 gründete schließlich der Komponist Mendelssohn Bartholdy ein Conservatorium der Musik. Insgesamt wurden bis Anfang des zweiten Semesters im Jahr 1843 60 Schüler (auch Amerikaner, Engländer und Holländer), davon 46 Schüler und 14 Schülerinnen,[5] aufgenommen, als allererster Theodor Kirchner. Der Unterricht erfolgte getrennt nach Geschlechtern, auch Unterrichtsinhalte und -umfang unterschieden sich. So gab es z. B. einen drei Jahre umfassenden Theoriekurs für Männer und einen auf zwei Jahre reduzierten für Frauen. Eine Kompositionsklasse für Frauen wurde erst 1859 eingerichtet.[6]
Dem ersten Direktorium gehörten, neben den Gründungsvätern, der Stadtrat Moritz Seeburg und der Musikverleger Friedrich Kistner an. Später wurden die Kaufleute Gustav Preußer und Johann Heinrich Gruner, der Stadtrat Ludwig Lippert-Dähne, der Rechtsanwalt und Domherr Emil Wendler und der Legationsrat Adolf Keil für die Leitung gewonnen. Im Jahr 1883 gab es eine erneute Umstrukturierung unter Otto Günther, der den Kaufmann Emil Trefftz, den Theaterdirektor Heinrich Behr, den Konsul Bernhard Limburger und den Bankdirektor Rudolf Wachsmuth berief.
Die Bildungsstätte hatte ihren Sitz zunächst im (ersten) Gewandhaus (Gewandgäßchen/Universitätsstraße in der Innenstadt, heute steht dort das Städtische Kaufhaus). Als Lehrkräfte für die Orchesterinstrumente wurden Musiker des Gewandhausorchesters verpflichtet, die so ihren Orchesternachwuchs ausbildeten. Diese einmalige und erfolgreiche Tradition wurde erst nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 aus formalen Gründen aufgegeben. Neben Mendelssohn lehrten anfangs Moritz Hauptmann, Robert Schumann, Ferdinand David, Carl Ferdinand Becker und Christian August Pohlenz. In Folge traten Ferdinand Böhme, Moritz Klengel, Louis Plaidy, Ernst Ferdinand Wenzel und Henriette Bünau-Grabau (erste und zu ihrer Zeit einzige Lehrerin des Konservatoriums) als Lehrkräfte in Erscheinung.
Bereits 1843/44 wechselte Mendelssohn Bartholdy auf Wunsch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin. Seine Professur übernahm für kurze Zeit Ferdinand Hiller. Auch Schumann wechselte als Chorleiter nach Dresden. Rudolph Sachse, Giovanni Battista Ghezzi, Ernst Friedrich Richter (Lehrer von Oscar Paul) und Niels Wilhelm Gade kamen dafür nach Leipzig. Darüber hinaus wirkten Franz Brendel, Ignaz Moscheles, Joseph Joachim (sein Nachfolger Raimund Dreyschock) und Julius Rietz. Für wenige Monate lehrte Clara Schumann 1843 am Konservatorium.
Die große Gesangstradition am Konservatorium lässt sich durch renommierte Lehrkräfte erklären. Bünau-Grabau wurde 1852 von Fanny Schäfer-Hofer, sie 1853 von Franz Götze und er wiederum 1868 von Carl Gloggner-Castelli abgelöst. 1871 kam Albert Konewka und 1874 Adolf Schimon.
Im Jahr 1876 erhielt die Einrichtung die Erlaubnis, künftig den Namen Königliches Konservatorium der Musik zu Leipzig zu führen. Am 5. Dezember 1887 wurde das neue Gebäude des Konservatoriums in der Grassistraße 8 eingeweiht, das 1885 bis 1887 nach einem Entwurf des Leipziger Architekten Hugo Licht im Musikviertel südwestlich der Altstadt errichtet wurde. Gönner war die Familie des Pathologen Justus Radius. Außerdem kam es zu reichhaltigen Spenden durch die Herren Demuth, Frage, Gruner, Keil, Seeburg und Vogt.
Im Jahr 1924 wurde das Königliche Konservatorium (nachdem es das Königreich Sachsen schon sechs Jahre nicht mehr gab) in Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig umbenannt.
Im Sommersemester 1938 lernten 342 Studenten (ausschließlich männlichen Geschlechts) am Landeskonservatorium; damit war es nach der Musikhochschule in Berlin (633 Studenten), der Hochschule für Musik Köln (406 Studenten) und der Hochschule für Musik und Theater München (404 Studenten) die viertgrößte Musikhochschule des Deutschen Reichs.
Von 1942 bis 1945 war der österreichische Komponist Johann Nepomuk David (1895–1977), der schon seit 1934 als Lehrer, später als Professor am Landeskonservatorium wirkte, kommissarischer Direktor der Einrichtung.
Am 8. Juni 1941 (sechs Jahre nach der Gleichschaltung des Landes Sachsen) wurde das „Landeskonservatorium“ in Staatliche Hochschule für Musik, Musikerziehung und darstellende Kunst umbenannt. Während des Zweiten Weltkrieges musste die Musikhochschule im Jahr 1944 ihre Tätigkeit einstellen.
Am 1. Oktober 1946 wurde die Hochschule für Musik als Staatliche Hochschule für Musik – Mendelssohn-Akademie wiedereröffnet und erhielt am 4. November 1972, anlässlich des 125. Todestages ihres Gründers, den Namen Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“.
Das Sächsische Hochschulstrukturgesetz vom 10. April 1992 bestätigte die Musikhochschule in Leipzig und erweiterte sie gleichzeitig durch den Anschluss von Teilen der aufgelösten Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig (1953 als erste Theaterhochschule Deutschlands in Leipzig gegründet) zur heutigen Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“.
Der langjährige Gewandhauskapellmeister Kurt Masur sagte anlässlich des Jubiläums des Musikkonservatoriums 1993:[7]
„Mendelssohns Idee hat sich über 150 Jahre bewährt. Sein Konservatorium bildet mit den Thomanern, der Oper und dem Gewandhaus bis auf den heutigen Tag das Rückgrat unseres städtischen Musiklebens.“
Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Südflügel mit dem Konzertsaal des Konservatoriums wurde ab 1995 durch einen Neubau ersetzt. Im Jahr 2001 wurde der neue Große Saal mit 430 Zuschauerplätzen eröffnet. Der Entwurf des Dortmunder Architekturbüros Gerber – außen und innen mit Holz verkleidet – wurde 2004 vom Bund Deutscher Architekten Sachsen ausgezeichnet.[8] Das zweite Gebäude der Hochschule am Dittrichring (ehemalige Zentrale der Alten Leipziger Lebensversicherung bzw. „Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft“) wurde 2002 bezogen. Seit 2004 besteht in Kooperation mit dem Gewandhausorchester eine Orchesterakademie zur Förderung von Spitzenmusikern.
Auch heute spielt das zeitgenössische Komponieren, die Neue Musik, wieder eine große Rolle an der Hochschule. So wurde 2007 vonseiten der Fachrichtung Komposition die Reihe Musik & Gegenwart gegründet, die je Studienjahr eine Zahl Konzertveranstaltungen beinhaltet, darunter auch einmal pro Semester Studentenwerke zur Uraufführung bringt. Außerdem bezeichnet derselbe Name ein jährlich stattfindendes interdisziplinäres Symposium, zu welchem Referenten „aus den Bereichen der Philosophie, der Musikkritik, der Wissenschaft, der Komposition und der Literatur“[9] an die Hochschule eingeladen werden.
Die Konzert-Orgel im Großen Saal wurde 2002 von der Orgelbau Eule (Bautzen) erbaut. Bereits im historischen, im Zweiten Weltkrieg zerstörten Großen Saal befand sich eine große Konzertorgel, die 1887 von dem Orgelbauer E.F. Walcker & Cie. (Ludwigsburg) erbaut wurde. Die heutige Orgel wurde in Anlehnung an Instrumente von Walcker und Friedrich Ladegast gebaut. Das Schleifladeninstrument hat 60 (einschließlich zweier extendierter) Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch. Das Instrument ist mit einer programmierbaren Crescendowalze ausgestattet. Neben dem Schwellwerk sind auch das Positiv und das seltene Register Physharmonika 8′ schwellbar.[10]
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Von 1978 bis 1994 unterhielt die Musikhochschule eine Außenstelle in der Stadt Magdeburg. Das Institut galt als Hochburg der Mandolinen-Ausbildung in der DDR.[11] Außerdem konnten die Fächer Gitarre, Chorgesang und Violine studiert werden. Leiter der Außenstelle waren u. a. Eitelfriedrich Thom. Die Außenstelle wurde in das Institut für Musik der neu gegründeten Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eingegliedert.
Im Jahr 1992 wurde das Kirchenmusikalische Institut (K.I.) der Hochschule wiedergegründet. Seine Gründung geht auf Karl Straube im Jahr 1921 zurück. Es hat in Deutschland eine bedeutende Tradition, verbunden mit Namen wie Kurt Thomas und Günther Ramin. Es gehört zur Fakultät III der Hochschule und bietet neben den Studiengängen Kirchenmusik B und A die Diplomstudiengänge Chordirigieren und Orgel sowie die entsprechenden künstlerischen Aufbaustudiengänge an.
Die Schauspielausbildung der HMT ist einzigartig in Deutschland und in ihrem Wesen die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit der Theaterhochschule "Hans Otto" Leipzig. Im Master-Studiengang Schauspiel beträgt die Studienzeit acht Semester, von denen die ersten vier (Grundstudium) an der Hochschule in Leipzig absolviert werden, während das Studium der letzten zwei Jahre (Hauptstudium) eine praktische Ausbildung in Schauspielstudios beinhaltet, die z. Z. am Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatsschauspiel Dresden, neuen theater Halle und am Schauspiel Leipzig angesiedelt ist. Voraussetzung zur Aufnahme des Studiums ist ein bestandener Eignungstest und die Aufnahmeprüfung.
Die Musikhochschule befindet sich im Musikviertel im Leipziger Stadtteil Zentrum-Süd. Das Hauptgebäude und das Bläserhaus liegen in der Grassistraße, zwischen Wächterstraße und Beethovenstraße. Benachbarte Hochschulen sind die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Weitere Einrichtungen in der Nähe sind die Universitätsbibliothek Leipzig und die Galerie für Zeitgenössische Kunst, außerdem sind das Bundesverwaltungsgericht, die Spanische Botschaft, das Generalkonsulat der USA und der Honorarkonsul Rumäniens hier ansässig.
Das Gebäude am Dittrichring befindet sich gegenüber der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Es ist in unmittelbarer Nähe zum Centraltheater und zur Skala, den Bühnen des Schauspiels Leipzig.
Die Hochschule wird von einem Rektoratskollegium, bestehend aus einem Rektor als Vorsitzenden, zwei Prorektoren und einem Kanzler geleitet. Der derzeitige Rektor ist Gerald Fauth. Er vertritt die Hochschule nach außen. Die Prorektoren und damit seine Stellvertreter sind Ute Fries, zuständig für Lehre und Studium und Thomas Lennartz, verantwortlich für die Künstlerische Praxis. Kanzler der Hochschule ist Oliver Grimm. Er wurde 2010 vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingesetzt. Er ist oberster Verwalter und zuständig für den Haushalt der Hochschule.
Das oberste Gremium ist der Senat. Er besteht aus elf stimmberechtigten Mitgliedern. Dies sind sechs Hochschullehrer, drei Mitarbeiter und zwei Studierende. Hinzu kommen der Rektor, die zwei Prorektoren, der Kanzler, die Dekane der drei Fakultäten sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule als Mitglieder mit beratender Stimme.
Der Erweiterte Senat umfasst elf stimmberechtigte Mitglieder (acht Hochschullehrer, vier Mitarbeiter, vier Studierende) sowie den Rektor, die Prorektoren, den Kanzler, die Dekane und die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule als Mitglieder mit beratender Stimme.
Der Hochschulrat setzt sich aus fünf Persönlichkeiten zusammen. Mitglieder sind Monika Harms (Generalbundesanwältin beim Bundesgerichtshof), Iris Weidinger (Finanzvorstand European Energy Exchange AG), Martin Krumbiegel (apl. Professor für Musikwissenschaft) und Frithjof-Martin Grabner (Professor für Kontrabass). Vorsitzender ist Eckart Hien (Präsident des Bundesverwaltungsgerichts a. D.).
Der Verwaltungsleiter der Hochschule ist der Kanzler.
Hinzu kommen drei Referate. Erstens das Referat Finanzen, Haushalt und Personal, welches die finanziellen und personalrechtlichen Angelegenheiten regelt. Zweitens das Referat Studienangelegenheiten, welches das Studium organisiert. Schließlich drittens das Referat Innerer Dienst für räumliche und sicherheitstechnische Belange.
Neben der Hochschulbibliothek sind der Hochschule ein Künstlerisches Betriebsbüro, eine Pressestelle, ein Tonstudio und ein Videostudio angegliedert.
Der Freundeskreis der Hochschule für Musik und Theater Leipzig e. V. wurde 1991 gegründet. Er finanzierte den 1 Mio. DM teuren Neubau des Großen Saals der Hochschule, der 2001 fertiggestellt wurde. Heute sind 200 Personen Mitglieder des Vereins. Der Vorstandsvorsitzende ist Ingbert Blüthner-Haessler, der Eigentümer der weltbekannten Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH.
Seit 1999 hat der Bologna-Prozess Eingang gefunden. Dies führte zu einer intensiven Diskussion über modularisierte Bachelor- und Masterstudiengänge. Bis zum Wintersemester 2010/11 setzen alle Fachrichtungen den Prozess um.[12]
Ferner verfügt die Hochschule über ein eigenes Hochschulsinfonieorchester unter der Leitung von Matthias Foremny.
Die Fakultät I beheimatet die Fachrichtungen Streichinstrumente/Harfe, Blasinstrumente/Schlagzeug, Jazz/Popularmusik, Dirigieren/Korrepetition sowie Klavier.
In der Fakultät II finden sich die Fachrichtungen Klassischer Gesang/Musiktheater, Alte Musik sowie das Schauspielinstitut „Hans Otto“.
Zur Fakultät III gehören das Institut für Musikpädagogik, das Kirchenmusikalische Institut, die Fachrichtungen Dramaturgie und Komposition/Tonsatz sowie das Institut für Musikwissenschaft.
Die Fachrichtung Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Sprachen untersucht im Projekt Instrumentalgattungen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert: Improvisation – Stil – Gattung das Zusammenwirken von Stil- und Gattungsmerkmalen, ein Projekt von Kateryna Schöning. Es wurde von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gefördert.
Im Jahr 2006 richtete die Fachrichtung Komposition und Tonsatz der HMT in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung (SIM) der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) und dem Forum Thomanum unter der Schirmherrschaft des Thomaskantors Georg Christoph Biller das Symposium „Sethus Calvisius“ aus. Der Bericht und die CD zum Symposium wurden 2008 veröffentlicht.[13] In den Studienjahren 2017/18 und 2018/19 kooperierte die Fachrichtung Komposition/Tonsatz mit dem Musikdepartement der Sorbonne zu einem Forschungsprojekt mit dem Titel „Compositrices et interprètes en France et en Allemagne: approches historiques, sociologiques et analytiques“.[14]
Im Jahre 2006 richtete die Fachrichtung Dramaturgie ein durch die VolkswagenStiftung gefördertes Internationales Symposium Die Beziehung von Musik und Choreographie im Ballett des 16. bis 20. Jahrhunderts in Zusammenarbeit mit Michael Malkiewicz von der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Jörg Rothkamm aus.[15] Unter der Leitung von Petra Stuber wurde das Forschungsprojekt Theater und 19. Jahrhundert ins Leben gerufen. Außerdem leitet sie das Drittmittelprojekt Virtuelle Fachbibliothek Medien- und Kommunikationswissenschaft, Theater und Filmkunst.
Die Fachrichtung Schauspiel beschäftigt sich seit 2006 mit dem Forschungsprojekt „Systemische Körper? Kulturelle und politische Konstruktionen des Schauspielers in schauspielmethodischen Programmen Deutschlands 1945–1989“, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).[16] Die Leitung hat Anja Klöck.
Seit der Gründung der Hochschule verfügt diese über eine Bibliothek. Anfänglich spendeten der Musikhochschule örtliche Musikverleger, insbesondere der erste Direktor Heinrich Conrad Schleinitz (1802–1881) und die Stifterin Hedwig von Holstein (1819–1897). Aus den Jahren von 1844 bis 1881 sind Prüfungsprotokolle Felix Mendelssohn Bartholdys (1809–1847), Carl Ferdinand Beckers (1804–1877), Ignaz Moscheles’ (1794–1870), Moritz Hauptmanns (1792–1868) und Ferdinand Davids (1810–1873) erhalten. Im Jahr 1853 hinterließ der sächsische König Friedrich August II. (1797–1854) wertvolle Dubletten aus der Königlichen Hausbibliothek Dresden. Anfang des 20. Jahrhunderts sammelte der Musikwissenschaftler Johannes Wolgast für die Bibliothek. Im Jahr 1965 übernahm die Bibliothek Sammlungen des Konservatoriums Halle, u. a. die der Sängerin Maria von Marra-Vollmer (1822–1878). Die Bestände der Hochschule für Musik und der Theaterhochschule, z. B. eine Kollektion über den Schauspieler Hans Otto (1900–1933), wurden 1993 zusammengelegt.[17]
Im Wintersemester 2013/2014 waren an der Hochschule insgesamt 946 Studenten eingeschrieben. Davon 450 Männer (47,6 %) und 496 Frauen (52,4 %). Der Anteil ausländischer Studenten lag bei 275 (29,1 %). Diese kommen aus über 50 Ländern, vorrangig aus Polen, Russland, Südkorea und der Volksrepublik China.[18] Es werden 13 ausländische Studenten vom Deutschen Akademischen Austauschdienst individuell gefördert, damit liegt die Leipziger Hochschule in der Spitzengruppe der Musikhochschulen.[19]
Die Hochschule für Musik ist regelmäßig Ausrichter zahlreicher Musikwettbewerbe. Der Lions-Club Leipzig vergibt den mit 2.500 € dotierten Albert-Lortzing-Förderpreis für Gesang. Außerdem veranstaltet die Hochschule den Hochschulwettbewerb für Ensemble und den Young Concert Artists European Auditions in Zusammenarbeit mit dem Young Concert Artists (YCA), New York.[20] Mit etwa 470 öffentlichen Kulturveranstaltungen jährlich ist sie unter allen deutschen Musikhochschulen führend.[21]
Die Studenten haben die Möglichkeit bei Opernproduktionen, Oratorienaufführungen und Kammerkonzerten des Fachbereichs I mehrmals im Jahr aufzutreten. Ferner gehören auch Konzerte in Theatern der Stadt Leipzig und Sachsen zum Programm. Öffentliche Auftritte in Kammermusik und Orchester gehören auch zum Lehrplan.
Die Hochschule pflegt Beziehungen mit ausländischen Universitäten.
Rektoren der Hochschule waren:
Siehe auch: Bekannte Absolventen der Theaterhochschule Leipzig
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