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deutscher Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Claus-Steffen Mahnkopf (* 22. Oktober 1962 in Mannheim) ist ein deutscher Komponist.
Claus-Steffen Mahnkopf studierte ab 1984 Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie an den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Frankfurt sowie Komposition bei Klaus Huber, Emmanuel Nunes und Brian Ferneyhough. 1989 legte er sein Philosophieexamen bei Jürgen Habermas ab. Er wurde 1993 mit einer Arbeit über Arnold Schönberg promoviert. Die Musik Ferneyhoughs übte nachhaltigen Einfluss auf Mahnkopfs musikalisches Denken aus und wurde neben der Philosophie Theodor W. Adornos zur entscheidenden Inspirationsquelle für sein eigenes künstlerisches Schaffen. Seit Ende der 80er Jahre finden seine Arbeiten eine immer größere Resonanz, was sich in Aufführungen auf zahlreichen internationalen Festivals sowie in der Verleihung einer Anzahl von Preisen und Auszeichnungen niederschlägt (u. a. Gaudeamus Prize 1990, 1. Preis beim Stuttgarter Förderwettbewerb 1993, Siemens-Förderpreis 1998; Stipendien der Paul Sacher Stiftung und der Heinrich Strobel Stiftung; Studienaufenthalte in Venedig und Rom/Villa Massimo). Von 1990 bis 1996 sowie in den Jahren 2002/03 unterrichtete Mahnkopf als Lehrbeauftragter bzw. Lehrstuhlvertreter an der Musikhochschule Freiburg, 2003 wechselte er an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Im Jahre 2005 wurde er dort zum Professor für Komposition ernannt, zwei Jahre später initiierte er die Veranstaltungsreihe Musik & Gegenwart. 2016–2019 war er dort Gründungsdirektor des Zentrums für Gegenwartsmusik[1]. Sein Gesamtwerk wird bei Sikorski verlegt. Seit 2011 erscheint im Label NEOS die CD-Reihe „Mahnkopf Edition“[2].
1995 gründete er mit Richard Klein und Ludwig Holtmeier die Gesellschaft für Musik und Ästhetik. Seit 1997 ist er Herausgeber der Zeitschrift „Musik & Ästhetik“ im Verlag Klett-Cotta. Er ist Mitherausgeber der Studienreihe „sinefonia“ und der Buchreihe „New Music and Aesthetics in the 21st Century“ im Wolke Verlag. Er ist Autor zahlreicher Bücher und über 120 Einzelaufsätze. Er unterrichtet in Meisterkursen und hält im In- und Ausland Vorträge. Seit 2014 ist Claus-Steffen Mahnkopf Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.
Er war verheiratet mit der jüdischen Religionswissenschaftlerin Francesca Yardenit Albertini (1974–2011). Über ihr Leben und ihre Ideen schrieb er das Buch Deutschland oder Jerusalem. Das kurze Leben der Francesca Albertini.
Kennzeichnend für das musikalische Schaffen Claus-Steffen Mahnkopfs ist, dass es von einer philosophischen und einer musikgeschichtlichen Reflexion begleitet und getragen wird. Am wichtigsten ist dabei für ihn die Philosophie der Frankfurter Schule, von Jacques Derrida und Niklas Luhmann sowie die Tradition eines konstruktiv-expressiven Komponierens seit der Renaissance. Wichtige Komponisten sind: Josquin Desprez, Claudio Monteverdi, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Alban Berg. Kompositorisch und künstlerisch beschäftigt er sich mit Fragen nach einer Zweiten Moderne in der Musik, der Komplexität, des Ausdrucks, der Dekonstruktion, des kulturellen Gehalts und mit der Aufarbeitung des Zivilisationsbruchs[3] im 20. Jahrhundert. Er sieht seine Musik in der mitteleuropäischen Musiktradition und bemüht sich dabei um einen internationalen Stil.[4] Er schreibt Werke in allen Gattungen. Von 2001 bis 2005 arbeitete Mahnkopf intensiv am Freiburger Experimentalstudio des SWR.
Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 betrachtet Mahnkopf sich als politischen Komponisten[5]; er komponierte das Ukraine-Triptychon und arbeitet an einem Iran-Triptychon. Seiner Auffassung nach muss die zeitgenössische Kunstmusik auf das Weltgeschehen reagieren.[6]
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