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österreichischer Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Nepomuk David (* 30. November 1895 in Eferding, Oberösterreich; † 22. Dezember 1977 in Stuttgart)[1] war ein österreichischer Komponist, Chorleiter und Dirigent. Er war der Lehrer vieler bekannter Komponisten und Interpreten, unter anderem von Hans Georg Bertram, Johann Cilensek, Wolfgang Dallmann, Jörg Demus, Helmut Eder, Jan Janca, Hans Joachim Kauffmann, Helmut Lachenmann, Ernst Leuze, Hans Arnold Metzger, Hans Otte, Hans Stadlmair, Klaus Tennstedt, Käte van Tricht, Albrecht Weberruß, Amadeus Webersinke, Friedrich Wickenhauser, Gerhard Wimberger und Ruth Zechlin.
Johann Nepomuk David, der Sohn des Schullehrers Karl David, war von 1905 bis 1909 Sängerknabe im Augustiner-Chorherrenstift Sankt Florian und von 1909 bis 1912 Schüler am Stiftsgymnasium Kremsmünster.[1] Von 1912 bis 1915 studierte er an der (katholischen) Bischöflichen Lehrerbildungsanstalt in Linz. Von 1915 bis 1920 war er Volksschullehrer in Peterskirchen (Innkreis), von 1920 bis 1924 Volksschullehrer in Waizenkirchen.[2]
Danach studierte er von 1921 bis 1922 an der Musikakademie und an der Universität in Wien bei Joseph Marx bzw. Guido Adler und hatte persönlichen Kontakt zu Josef Matthias Hauer, Arnold Schönberg und Anton Webern. Von 1922 bis 1924 war David musikalischer Leiter der Linzer „Kunststelle“, geführt von dem Literaturwissenschaftler und Volksbildner Wilhelm Gärtner. Von Januar 1925 bis Herbst 1934 unterrichtete David in Wels an der katholischen Volksschule, von 1926 bis 1934 leitete er dort den von ihm gegründeten Bach-Chor und war 1930 bis 1934 Organist an der evangelischen Christuskirche. Von November 1934 bis Januar 1945 war er Lehrer, seit Juni 1943 Professor für Theorie und Komposition sowie Leiter der Kantoreien am Landeskonservatorium (seit 1941 Hochschule für Musik) in Leipzig – seit 1. Mai 1942 als kommissarischer Direktor dieses Instituts.
Der parteilich ungebundene David komponierte in der Zeit des Nationalsozialismus fast nur absolute Musik (Kammermusik, Symphonien, Orchesterwerke) oder geistliche Musik (Orgelmusik, Motetten, Kantaten). Eine „Heldenehrung / Motette nach einem Führerwort [Adolf Hitler] / für 4stimmigen gemischten Chor und 3 Posaunen […] / Den gefallenen Lehrern und Studierenden / der Staatl. Musikhochschule in Leipzig zum Gedächtnis“ auf folgenden Text: „Wer seinem Volke so die Treue hält, der soll selbst in Treue nie vergessen sein“ wurde am 7. November 1942 in Leipzig uraufgeführt, blieb jedoch unveröffentlicht.[3]
Nach dem schweren Bombenangriff auf Leipzig am 3./4. Dezember 1943 leitete David von April 1944 an die Evakuierung der Musikhochschule nach Crimmitschau in Sachsen, wo bis zu den Abschlussprüfungen im August 1944 unter schwierigsten Verhältnissen der Studienbetrieb aufrechterhalten werden konnte. Im August 1944 wurde er in die sogenannte Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Komponisten aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront, bewahrte.[4]
Von 1945 bis 1947 war David Professor für Komposition, Leiter der Kantorei und kommissarischer Leiter des Salzburger Mozarteums. Ab dem Sommersemester 1948 bis zu einer Erkrankung im Mai 1963 hatte er eine Professur für Theorie und Kontrapunkt (Komposition) an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Von 1949 bis 1952 war er außerdem Dirigent des Stuttgarter Brucknerchores und von 1950 bis 1953 Dirigent des Hochschulkammerorchesters, mit dem er u. a. ein vielfach beachtetes Konzert in Paris leitete. Mit diesen beiden Ensembles brachte David auch zeitgenössische Kompositionen zur Aufführung, die durch Produktionen bzw. Mitschnitte des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart dokumentiert sind.
Die Urne Davids wurde zunächst auf dem Pragfriedhof in Stuttgart beigesetzt, 1978 jedoch in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 43)[5] überführt.
Johann Nepomuk David ist der Vater des Komponisten Thomas Christian David (1925–2006) und des Violinisten Lukas David (1934–2021).[1]
David gilt als Traditionalist und Polyphoniker (nicht nur in der Kirchenmusik). Er schuf zahlreiche Chor-, Orgel-, Kammermusik- und Orchesterwerke sowie Oratorien. Es existieren viele unveröffentlichte Kompositionen, vor allem aus den Jahren vor 1925, die in der nachfolgenden Liste nicht aufgeführt werden. Gedruckte Werke sind überwiegend bei Breitkopf & Härtel in Leipzig bzw. Wiesbaden erschienen, einige wenige beim Musikverlag Doblinger, Wien.
1.–5. Heft (1932–1935)
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