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Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder

Ministerpräsidenten der deutschen Länder Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder enthält alle Regierungschefs der deutschen Länder seit 1945.

Amtierende Regierungschefs

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In der folgenden Tabelle sind die amtierenden Regierungschefs der Länder der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt (Stand: 21. Mai 2025).

Weitere Informationen Land, Regierungs­chef ...
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Übersicht über die Ministerpräsidenten
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Länder

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Baden-Württemberg

Weitere Informationen Vorgängerländer von 1945 bis 1952:, Amtszeit ...

Bayern

Weitere Informationen Bild, Ministerpräsident ...

Berlin

Weitere Informationen 1945 bis 1948:, Groß-Berlin ...

Brandenburg

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Bremen

Weitere Informationen Amtszeit, Bürgermeister und Präsident des Senats ...

Hamburg

Weitere Informationen Amtszeit, Erster Bürgermeister und Präsident des Senats ...

Hessen

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Mecklenburg-Vorpommern

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Niedersachsen

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Nordrhein-Westfalen

Weitere Informationen Ministerpräsident, Partei ...
Weitere Informationen Ministerpräsident, Partei ...

Rheinland-Pfalz

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Saarland

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Sachsen

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Sachsen-Anhalt

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Schleswig-Holstein

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...

Thüringen

Weitere Informationen Amtszeit, Ministerpräsident ...
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Besonderheiten

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Ministerpräsidenten pro Land

Die meisten regulär gewählten (d. h. nicht von den Besatzungsmächten ernannten bzw. kommissarisch die Amtsgeschäfte führenden) Regierungschefs haben die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein erlebt, wo derzeit jeweils der dreizehnte Erste Bürgermeister bzw. Ministerpräsident regiert. In Bayern ist zurzeit der zwölfte Ministerpräsident im Amt und in Berlin (West) gab es (allerdings von 1948 bis 1991) ebenfalls bereits zwölf verschiedene Regierende Bürgermeister. Im Gegensatz dazu amtiert in Rheinland-Pfalz mit Alexander Schweitzer und in Bremen mit Andreas Bovenschulte erst der achte gewählte Regierungschef. Das ist die geringste Zahl, betrachtet man die Länder, die der Bundesrepublik in unveränderter Form seit 1949 angehören.

Die Bürgermeister von Berlin (Ost) und die Ministerpräsidenten der fünf ostdeutschen Länder zwischen 1949 und 1952 wurden bei dieser Zählung insgesamt nicht berücksichtigt. Unter den ostdeutschen Ländern sind Sachsen-Anhalt und Thüringen die Rekordhalter mit jeweils sechs Ministerpräsidenten. Am kontinuierlichsten wurde Brandenburg (drei Ministerpräsidenten) regiert. Zählt man in Berlin erst die Regierenden Bürgermeister ab 1990, also ab der ersten Wahl zum Abgeordnetenhaus nach der Vereinigung der zuvor geteilten Stadt, so kommt man hier auf fünf.

Amtsführung mit Unterbrechung

Eine Reihe von Personen hat das Amt des Regierungschefs mit Unterbrechung ausgeübt.

Heinrich Drake war schon vor der Zeit des Nationalsozialismus ab 1920 im Landespräsidium im Freistaat Lippe als dessen Vorsitzender in einer einem Ministerpräsidenten vergleichbaren Funktion, bis er 1933 von einer von der NSDAP geführten Landesregierung abgelöst wurde und noch kurzzeitig Reichstagsabgeordneter wurde. Er wurde von den Alliierten 1945 zum Regierungschef von Lippe und für kurze Zeit von Schaumburg-Lippe ernannt. Letzteres ging 1946 in Niedersachsen auf. Lippe wurde 1947 in das neu gebildete Nordrhein-Westfalen integriert. Hierdurch war Drake nicht nur Ministerpräsident zweier verschiedener Länder, sondern auch bei der Auflösung dieser beteiligt. Von 1947 bis 1966 hatte er verschiedene regionale Ämter inne.

Wilhelm Hoegner (SPD) wurde im September 1945 von der US-amerikanischen Militärregierung zum Ministerpräsidenten von Bayern ernannt. Nach der Wahl 1946 wurde jedoch die CSU deutlich stärkste Kraft, worauf die SPD als Juniorpartner eine Koalition mit der CSU einging und Hoegner als Stellvertreter des Ministerpräsidenten Hans Ehard in der Regierung blieb. 1954 bildeten vier Parteien unter der Führung der SPD eine Koalition gegen die CSU, wodurch Hoegner erneut Ministerpräsident wurde. Die Koalition zerbrach 1957, woraufhin Hanns Seidel von der CSU sein Nachfolger wurde.

Hans Ehard (CSU) wiederum kam ebenso zu einer zweiten Amtszeit. Er war für einige Jahre CSU-Vorsitzender und ab 1955 Landtagspräsident, als er 1960 dem krankheitsbedingt zurückgetretenen Hanns Seidel nachfolgte und bis Ende 1962 im Amt blieb. Unter seinem Nachfolger Alfons Goppel blieb er bis 1966 Justizminister.

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) wurde im August 1946 von der britischen Besatzungsmacht zum Ministerpräsidenten des Landes Hannover ernannt und amtierte nach der Fusion zum Land Niedersachsen bis 1955. Er zog sich daraufhin aus der Politik zurück, wurde aber 1957 Innenminister im Kabinett von Heinrich Hellwege von der DP, obwohl dessen Partei weit weniger Mandate hatte als die SPD. 1959 wurde Kopf wieder Ministerpräsident und blieb es, bis er Ende 1961 im Amt verstarb.

Max Brauer (SPD) in Hamburg wurde 1946 zum Ersten Bürgermeister gewählt und verlor dieses Amt nach einem Wahlsieg des bürgerlichen Hamburg-Blocks. 1957 errang er einen deutlichen Wahlsieg, trat aber 1960 zurück und begab sich noch für einige Zeit in die Bundespolitik.

Eberhard Diepgen (CDU) wurde 1984 zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. Bei der Wahl 1989 erlitt er eine Wahlniederlage, bei der die CDU nur noch knapp die meisten Stimmen erhalten konnte und der Koalitionspartner FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, so dass Walter Momper von der SPD das Amt übernahm. Nach der Wiedervereinigung konnte die CDU bei der Wahl 1990 wieder klar stärkste Partei werden und Diepgen amtierte erneut, bis die Koalition nach dem Berliner Bankenskandal zerbrach und er per Misstrauensvotum abgewählt wurde.

Bodo Ramelow (Die Linke) war von 5. Dezember 2014 bis zum 5. Februar 2020 in Thüringen Ministerpräsident an der Spitze einer rot-rot-grünen Koalition, welche bei der Wahl 2019 keine Mehrheit mehr erlangen konnte. Bei der Wahl zum Ministerpräsidenten wurde überraschend Thomas Kemmerich von der FDP gewählt, was zu einer Regierungskrise führte. Nach Kemmerichs Rücktritt gelangte Ramelow am 4. März 2020 erneut in das Amt des Ministerpräsidenten.

Amtsführung in mehreren Ländern

Ministerpräsidenten mehrerer Länder nach 1945 waren Hinrich Wilhelm Kopf (nacheinander von August bis Oktober 1946 in Hannover und ab November 1946 in Niedersachsen), Heinrich Drake (gleichzeitig in Lippe und Schaumburg-Lippe) und Alfred Kubel (1946 in Braunschweig und 1970 bis 1976 in Niedersachsen). Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 amtierten zwei ehemalige Regierungschefs der Vorgängerländer als Ministerpräsidenten des neuen Landes: Zuerst Reinhold Maier (zuvor Württemberg-Baden) und danach Gebhard Müller (zuvor Württemberg-Hohenzollern).

Bernhard Vogel, der nacheinander in Rheinland-Pfalz und in Thüringen regierte, ist bisher der einzige Politiker, der in zwei Ländern der Bundesrepublik regierte, die weder Nachfolgestaaten noch Nachbarländer sind. Davon abgesehen waren manche Ministerpräsidenten zuvor Minister in einem anderen Land, zum Beispiel Peer Steinbrück (NRW, zuvor Minister in Schleswig-Holstein).

Besonders lange Amtszeiten

Rekordhalter nach Amtszeit in einem einzigen Land ist der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Peter Altmeier, der von 1947 bis 1969 insgesamt 21 Jahre, zehn Monate und neun Tage Ministerpräsident war. Neben ihm amtierte nur der saarländische Ministerpräsident Franz-Josef Röder länger als 20 Jahre in einem Land. Knapp verfehlt wurde die 20-Jahr-Marke vom Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen, der 1965 zwölf Tage vor seinem zwanzigsten Amtsjubiläum, das am 1. August 1965 stattgefunden hätte, aus dem Amt schied. Entgegen häufiger Darstellung in den Medien hat auch Johannes Rau in Nordrhein-Westfalen sein zwanzigstes Jubiläum als Ministerpräsident nicht erreicht. Er trat am 27. Mai 1998 zurück, knapp vier Monate vor seinem Amtsjubiläum, das am 20. September 1998 stattgefunden hätte.

Einzigartig ist der Fall des CDU-Politikers Bernhard Vogel, der Ministerpräsident in zwei Ländern war: Von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen. Er kann damit in Summe auf 23 Jahre, vier Monate und fünf Tage Amtszeit als Ministerpräsident zurückblicken und war insgesamt länger im Amt als sein Vor-Vorgänger Peter Altmeier in Rheinland-Pfalz.

Verhältnismäßig lang als kommissarische Ministerpräsidenten amtierten Louise Schroeder (SPD, Berlin, 8. Mai 1947 bis 7. Dezember 1948) sowie Henning Schwarz (CDU, Schleswig-Holstein, 2. Oktober 1987 bis 31. Mai 1988). Beide amtierten damit länger als eine Reihe der gewählten Amtsträger.

Der aktuell (seit dem 31. Mai 2022) dienstälteste Regierungschef ist der seit April 2011 amtierende sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff[8], dicht gefolgt von Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg (Mai 2011).

Besonders kurze Amtszeiten

Thomas Kemmerich (FDP) wurde am 5. Februar 2020 überraschend in der Wahl gegen Bodo Ramelow (Linke) mit 45 gegen 44 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt. Seine Wahl führte zur Regierungskrise in Thüringen 2020. Nach nur 3 Tagen im Amt trat er am 8. Februar 2020 von diesem zurück, blieb aber geschäftsführend im Amt. Er wurde am 4. März 2020 nach nur 28 Tagen von seinem Vorgänger Ramelow abgelöst.

Heinrich Welsch war vom 29. Oktober 1955 bis zum 10. Januar 1956 Ministerpräsident des Saarlandes (74 Tage), dies allerdings vor dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland zum 1. Januar 1957.

Tino Schwierzina (SPD) war vom 3. Oktober 1990 bis zum 11. Januar 1991 de jure 101 Tage lang Co-Regierungschef von Berlin. Die Doppelspitze aus Schwierzina und Walter Momper war für diesen Zeitraum durch den Einigungsvertrag vorgegeben. Da der so genannte MagiSenat, die gemeinsame Regierung durch West-Berliner Senat und Ost-Berliner Magistrat, seine Arbeit bereits am 12. Juni 1990 aufnahm, kommen faktisch 113 Tage hinzu.

Hans-Jochen Vogel (SPD) wurde am 23. Januar 1981 in Nachfolge des zurückgetretenen Dietrich Stobbe Regierender Bürgermeister von Berlin. Nach der verlorenen Abgeordnetenhauswahl wurde er am 11. Juni 1981 nach 4 Monaten und 19 Tagen im Amt abgewählt.

Christoph Ahlhaus wurde am 25. August 2010 nach dem Rücktritt von Ole von Beust zum Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg gewählt. Nach der verlorenen Neuwahl der Bürgerschaft wurde er am 7. März 2011 nach 6 Monaten und 13 Tagen im Amt abgewählt.

Christoph Bergner wurde am 2. Dezember 1993 nach dem Rücktritt von Werner Münch zum Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt gewählt. Nach der verlorenen Landtagswahl im Juni 1994 wurde er am 21. Juli 1994 nach 7 Monaten und 19 Tagen im Amt abgewählt.

Gerd Gies (CDU) wurde am 28. Oktober 1990 erster Ministerpräsident des wiedergegründeten Landes Sachsen-Anhalt. Gies (und seine gesamte Regierung) traten am 4. Juli 1991 zurück, nach 9 Monaten und 7 Tagen im Amt.

Walter Bartram (CDU) wurde am 5. September 1950 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Er trat am 25. Juni 1951 zurück, nachdem seine Partei ihm das Vertrauen entzogen hatte. Er war 9 Monate und 20 Tage im Amt.

Unter den nach Ende des Zweiten Weltkrieges von den Militärregierungen der Besatzermächte ernannten Regierungschefs der Länder gab es mehrere mit sehr kurzen Amtszeiten von unter einem Jahr, allerdings auch welche mit mehrjähriger Amtszeit. Die kürzeste Amtszeit eines ernannten Regierungschefs war die von Johannes Schroers in Bremen. Er wurde am 26. April 1945 von der Britischen Militärregierung zum Bürgermeister und Präsidenten des Senats von Bremen ernannt und vier Tage später am 30. April 1945 wieder abgesetzt. Innerhalb dieses Zeitraums wurde seine Zugehörigkeit zur SS bekannt.

Ministerpräsidentinnen

Bislang haben neun Frauen an der Spitze eines deutschen Landes gestanden; zwei sind aktuell im Amt:

  • Louise Schroeder stand kommissarisch vom 8. Mai 1947 bis zum 7. Dezember 1948 an der Regierungsspitze von Groß-Berlin. Sie übernahm das Amt als Oberbürgermeisterin nach einem Misstrauensvotum aus eigenen Reihen gegen Otto Ostrowski und blieb auch nach einem sowjetischen Veto gegen den Amtsantritt des gewählten Ernst Reuter kommissarisch im Amt. Vom 14. August bis 1. Dezember 1948 musste sich Schroeder krankheitsbedingt selbst durch Ferdinand Friedensburg kommissarisch vertreten lassen.
  • Heide Simonis (SPD) führte die Landesregierung von Schleswig-Holstein vom 19. Mai 1993 bis zum 27. April 2005. Sie war damit bundesweit die erste nicht nur kommissarisch amtierende Frau an der Spitze eines Bundeslandes. Die vormalige Finanzministerin war nach dem Rücktritt ihres Vorgängers Björn Engholm ins Amt gekommen und wurde bei den Landtagswahlen 1996 und 2000 im Amt bestätigt. 2005 trat sie erneut an und konnte auch eine rot-grüne Koalition mit Tolerierung des SSW formieren, scheiterte jedoch bei der Wahl zur Ministerpräsidentin, weil ein Mitglied der sie unterstützenden Fraktionen ihr seine Stimme verweigerte. Nach vier gescheiterten Wahlgängen zog sie sich zurück.
  • Christine Lieberknecht (CDU) führte vom 30. Oktober 2009 bis zum 5. Dezember 2014 die Landesregierung des Freistaates Thüringen; sie folgte ihrem nach starken Stimmenverlusten der CDU bei der Landtagswahl 2009 zurückgetretenen Parteifreund Dieter Althaus im Amt. Nach der Landtagswahl 2014 wurde Bodo Ramelow (Die Linke) zu ihrem Nachfolger gewählt.
  • Hannelore Kraft (SPD) wurde am 14. Juli 2010 zur Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen gewählt. Sie ist die erste Frau, der es gelang, einen amtierenden Ministerpräsidenten aufgrund eines Wählervotums abzulösen. Allerdings hatte sie zunächst keine eigene Mehrheit, sondern führte eine rot-grüne Minderheitsregierung. Vom 1. November 2010 bis zum 31. Oktober 2011 amtierte sie turnusgemäß als erste Präsidentin des Bundesrates. Von der Landtagswahl 2012 bis zur Landtagswahl 2017 regierte sie mit einer Mehrheitsregierung. Da ihre Koalition bei der Wahl 2017 ihre Mehrheit verlor, wurde Armin Laschet am 27. Juni 2017 zu ihrem Nachfolger gewählt.
  • Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wurde am 10. August 2011 vom Landtag des Saarlandes zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie war vorher Sozialministerin im Kabinett von Ministerpräsident Peter Müller, der am Tag zuvor zurücktrat. Sie führte dessen Jamaika-Koalition bis Anfang 2012 weiter, kündigte sie dann aber auf. Nach vorgezogenen Neuwahlen führte sie eine Große Koalition aus CDU und SPD an, die nach der Landtagswahl 2017 im Amt bestätigt wurde. Nach ihrer Wahl zur CDU-Generalsekretärin trat sie mit Ablauf des Februar 2018 als Ministerpräsidentin zurück.
  • Malu Dreyer (SPD) wurde am 16. Januar 2013 vom rheinland-pfälzischen Landtag zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie war zuvor Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im Kabinett ihres Vorgängers Kurt Beck. Dreyer wurde nach den Landtagswahlen 2016 und 2021 im Amt bestätigt. Sie legte ihr Amt am 10. Juli 2024 aus gesundheitlichen Gründen nieder.
  • Manuela Schwesig (SPD) wurde nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Erwin Sellering am 4. Juli 2017 zur Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Sie war zuvor bereits von 2008 bis 2013 unter Sellering als Ministerin in der Landesregierung vertreten und war von 2013 bis 2017 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Am 15. November 2021 wurde sie vom Landtag für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
  • Franziska Giffey (SPD) wurde am 21. Dezember 2021 zur Regierenden Bürgermeisterin von Berlin gewählt. Sie trat die Nachfolge ihres Parteifreundes Michael Müller an, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Von 2018 bis 2021 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Nachdem das Landesverfassungsgericht Berlin die Wahl zum Abgeordnetenhaus für ungültig erklärt hatte, fanden am 12. Februar 2023 Wiederholungswahlen statt, aus denen die CDU als stärkste Kraft hervorging. Giffey verzichtete hiernach auf die rechnerisch mögliche Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition, die es ihr ermöglicht hätte, Regierende Bürgermeisterin zu bleiben. Stattdessen bildete die SPD eine Koalition mit der CDU. Kai Wegner wurde neuer Regierender Bürgermeister.
  • Anke Rehlinger (SPD) wurde am 25. April 2022 zur Ministerpräsidentin des Saarlandes gewählt. Sie trat die Nachfolge von Tobias Hans an, der die Landtagswahl im März 2022 verloren hatte. Sie ist die erste Ministerpräsidentin, die bereits eine Amtsvorgängerin (im Sinne einer weiblichen Person im Amt) hatte.

Zwischen dem 16. Januar 2013 und dem 5. Dezember 2014 regierten insgesamt vier Ministerpräsidentinnen, was der bisherige Höchststand ist: Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz), Hannelore Kraft (Nordrhein-Westfalen), Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland) und Christine Lieberknecht (Thüringen). Dies kam erst wieder vom 25. April 2022 bis zum 27. April 2023 vor: Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz), Franziska Giffey (Berlin), Anke Rehlinger (Saarland), Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern).

Derzeit (Stand 10. Juli 2024) regieren mit Anke Rehlinger und Manuela Schwesig nur zwei Ministerpräsidentinnen in den Bundesländern.

Verwandtschaftliches

Bernhard Vogel (CDU, Rheinland-Pfalz, Thüringen) und Hans-Jochen Vogel (SPD, Berlin) waren die einzigen Brüder, die beide Ministerpräsidenten waren, allerdings verschiedenen Parteien angehörten.

Friedrich Wilhelm Lübke (Schleswig-Holstein) war der Bruder des späteren Bundespräsidenten Heinrich Lübke und Johannes Rau (Nordrhein-Westfalen) der Ehemann der Enkeltochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann.

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Parteizugehörigkeiten

Zusammenfassung
Kontext

Zahl der Ministerpräsidenten je Partei jeweils am Anfang des Jahres. Die Partei(en) mit der jeweils höchsten Anzahl ist (sind) hervorgehoben. Berücksichtigt sind nur die Länder der Bundesrepublik Deutschland.

Weitere Informationen Jahr, CDU ...

* ohne das Co-Stadtoberhaupt von Berlin

Bisher gehörten die meisten Ministerpräsidenten der Länder den Parteien der SPD oder CDU/CSU an. Ausnahmen hiervon sind:

  • Von 1945 bis 1952 war der FDP/DVP-Politiker Reinhold Maier Ministerpräsident von Württemberg-Baden und in der Folge von 1952 bis 1953 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
  • Vor dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland war mit Johannes Hoffmann (1947–1955) ein Politiker der CVP, die erst später in der CDU aufging, Ministerpräsident. Auf ihn folgte mit Heinrich Welsch (1955–1956) ein Parteiloser.
  • Von 1955 bis 1959 war Heinrich Hellwege (Deutsche Partei) Ministerpräsident von Niedersachsen.
  • Seit dem 12. Mai 2011 ist Winfried Kretschmann von Bündnis 90/Die Grünen Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.
  • Vom 5. Dezember 2014 bis zum 5. Februar 2020 und vom 4. März 2020 bis zum 12. Dezember 2024 war Bodo Ramelow von der Partei Die Linke Ministerpräsident des Freistaates Thüringen. Damit stellten alle während der 18. Wahlperiode im Bundestag vertretenen Parteien gleichzeitig mindestens einen Ministerpräsidenten – ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik.
  • Am 5. Februar 2020 wurde Thomas Kemmerich von der FDP als Ministerpräsident des Freistaates Thüringen gewählt. Er löste damit Bodo Ramelow von der Partei Die Linke ab. Am 8. Februar 2020 trat Thomas Kemmerich als Ministerpräsident des Freistaates Thüringen zurück, blieb aber noch bis zum 4. März 2020 geschäftsführend im Amt.
  • In der Provinz Sachsen, später Sachsen-Anhalt, stellte von 1945 bis 1949 die LDP mit Erhard Hübener den Ministerpräsidenten.
  • In den Ländern Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen und Thüringen, ab 1949 auch in Sachsen-Anhalt, stellte ab 1946 bis zur Auflösung der Länder 1952 die SED die Ministerpräsidenten.
  • Ein Teil der von den Besatzungsmächten eingesetzten Ministerpräsidenten war parteilos.
  • Nur kommissarisch waren von der FDP Wolfgang Haußmann (Baden-Württemberg, 1. bis 16. Dezember 1966), Werner Klumpp (Saarland, 26. Juni bis 4. Juli 1979) und Jörg Bode (Niedersachsen, 30. Juni – 1. Juli 2010) und von Bündnis 90/Die Grünen Michael Vesper (Nordrhein-Westfalen, 21. Oktober bis 5. November 2002) sowie Katharina Fegebank (Hamburg, 13. – 28. März 2018) Landesregierungschefs.
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Siehe auch

Einzelnachweise

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