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Landtagswahl im Saarland 2022

Landtagswahl des Saarlandes, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Wahl zum 17. Landtag des Saarlandes fand am 27. März 2022 statt.[2]

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Amtliches Endergebnis[1]
Wahlbeteiligung: 61,4 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,5
28,5
5,7
4,995
4,8
2,6
2,3
1,7
1,4
1,4
1,0
2,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
+13,9
−12,2
−0,5
+0,99
+1,5
−10,2
+2,3
+1,3
+1,4
+1,4
+1,0
−0,9
   
Insgesamt 51 Sitze
Verhältnis Regierung-Opposition
  
Insgesamt 51 Sitze
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Organisation

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Landtagswahlkreise

Wahlrecht

Im Saarland werden die Abgeordneten in allgemeiner, gleicher, unmittelbarer, geheimer und freier Wahl für fünf Jahre nach den Grundsätzen einer Verhältniswahl gewählt.

Wahlberechtigt sind alle Deutschen, die am Wahltag das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten im Saarland eine Wohnung innehaben oder sich sonst gewöhnlich dort aufhalten und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.

Wahlmodus

Jeder Wähler kann nur eine Stimme abgeben. Mit dieser Stimme kann eine Partei oder Wählergruppe gewählt werden, deren Kandidaten von den Parteien und Wählergruppen auf Listenwahlvorschlägen aufgestellt wurden. Diese Listenwahlvorschläge können als Kreiswahlvorschläge für die drei Wahlkreise und als Landeswahlvorschlag für das Saarland aufgestellt werden. Ein Landeswahlvorschlag darf nur zugelassen werden, wenn auch mindestens ein Kreiswahlvorschlag für einen der drei Landeswahlkreise zugelassen wurde.

Für die Sitzverteilung gilt eine Sperrklausel von 5 % der gültigen Stimmen im Land. 41 Sitze werden nach dem d’Hondtschen Höchstzahlverfahren auf die Kreiswahlvorschläge der Parteien und Wählergruppen verteilt. Auf Landesebene werden die 51 Sitze ebenfalls nach dem d’Hondtschen Höchstzahlverfahren proportional auf die Parteien und Wählergruppen verteilt. Stehen der Partei oder Wählergruppe mehr Sitze zu, als ihren Kreiswahlvorschlägen zugeteilt wurden, erhält sie die restlichen Sitze über ihren Landeswahlvorschlag. Ist kein Landeswahlvorschlag vorhanden, werden die restlichen Sitze stattdessen auf ihre Kreiswahlvorschläge durch fortgesetzte Anwendung des d’Hondtschen Höchstzahlverfahrens verteilt.[3][4]

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Ausgangslage

Zusammenfassung
Kontext

Vorherige Wahl 2017

Wahl zum Landtag 2017
 %
50
40
30
20
10
0
40,7
29,6
12,8
6,2
4,0
3,3
3,4

Die CDU gewann bei der Wahl 2017 an Stimmen hinzu und wurde mit über 40 Prozent deutlich stärkste Partei, gefolgt von der SPD mit knapp unter 30 Prozent. Die Linke verteidigte trotz leichter Verluste die Stellung als drittstärkste Kraft. Die AfD konnte bei erstmaliger Teilnahme mit 6,2 Prozent den Landtag erreichen, was weder den Grünen noch der FDP gelang.

Nach der Wahl wurde erneut eine schwarz-rote Koalition gebildet, die auf 41 der 51 Landtagssitze zurückgreifen konnte; dies war während ihrer Regierungszeit die deutlichste Mehrheit einer Landesregierung in allen 16 deutschen Landesparlamenten. Ministerpräsidentin blieb Annegret Kramp-Karrenbauer.

Am 1. März 2018 wurde Tobias Hans (CDU) zum neuen Ministerpräsidenten gewählt, da Kramp-Karrenbauer CDU-Generalsekretärin wurde und daraufhin ihren Rücktritt als Ministerpräsidentin erklärte.

Im Landtag vertretene Fraktionen

Weitere Informationen Fraktion, Sitze 2017 ...
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Parteien und Kandidaten

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Wahlvorschläge konnten bis zum 20. Januar 2022 eingereicht werden. Für einen Kreiswahlvorschlag mussten mindestens 300 Unterstützungsunterschriften vorgelegt werden. Diese Hürde wurde wegen der Corona-Pandemie auf 150 pro Wahlkreis gesenkt. Parteien, die im Landtag oder im Bundestag vertreten waren, benötigten keine Unterstützungsunterschriften.[5]

Insgesamt traten 18 Parteien und Wählergruppen an, davon 13 mit Kreiswahlvorschlägen in allen drei Wahlkreisen. Eine Partei oder Wählergruppe war in einem Wahlkreis nicht wählbar, wenn sie dort keinen zugelassenen Kreiswahlvorschlag hatte.[6] Der Landeswahlvorschlag der AfD wurde von eigenmächtig eingesetzten Vertrauensleuten der Partei rechtswirksam zurückgezogen, was parteiinterne Querelen nach sich zog.[7] Hatte eine Partei oder Wählergruppe keinen Landeswahlvorschlag, wurden die Sitze auf ihre Kreiswahlvorschläge verteilt.[8]

Die SPD mit Spitzenkandidatin Anke Rehlinger schloss vor der Wahl eine Koalition mit der Linkspartei aus[9][10] und befürwortete die Fortsetzung einer Großen Koalition mit der CDU.[11]

Die Spitzenkandidaten der Landes- und Kreiswahlvorschläge waren (in der Reihenfolge der Wahlvorschläge auf den Stimmzetteln):[12]

Weitere Informationen Partei/ Wählergruppe, Landes- wahlvorschlag ...
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Umfragen

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Sonntagsfrage

Weitere Informationen Institut, Datum ...

Verlauf

Thumb
Umfragewerte von der Landtagswahl 2017 und der Landtagswahl 2022

Direktwahl Ministerpräsident

Weitere Informationen Institut, Datum ...

Bewertung möglicher Koalitionen

Die Werte der Umfragen geben die Meinung der Befragten wieder, welche der abgefragten Koalitionen sie als gut bzw. als schlecht bewerten. Die fehlenden Werte zu 100 % machten keine Angabe.

Weitere Informationen Institut, Datum ...
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Ergebnis

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Kontext
Weitere Informationen Partei, Stimmen ...

Ergebnisse in den Landtagswahlkreisen

Weitere Informationen Wahlkreis, Wahl- berechtigte ...

Besonderheiten

Mit 22,3 % blieben so viele Stimmen wie noch nie bei einer Wahl zu einem deutschen Landesparlament bei der Sitzverteilung wegen der Sperrklausel unberücksichtigt.[26] Die Grünen lagen 23 Stimmen unter der Sperrklausel.[27][28]

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Nach der Wahl

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Vor der Wahl wurde über eine Große Koalition, entweder unter SPD- oder CDU-Führung, über eine rot-grüne Koalition und eine sozialliberale spekuliert, unter der Bedingung, dass die jeweils kleinere Partei auch im Parlament vertreten sein würde.[29] Im Gegensatz zur letzten Landtagswahl, als über eine rot-rote Koalition diskutiert wurde, schloss die SPD dieses Mal eine Koalition mit der Linken aus.

Am Wahlabend zeichnete sich in den Prognosen schon eine knappe absolute Mandatsmehrheit für die SPD ab, die sich nach dem amtlichen Endergebnis noch vergrößerte, da FDP und Grüne nicht in den Landtag gewählt wurden. Daher strebte die SPD eine Alleinregierung an.

Einen Tag nach der Wahl kündigte Tobias Hans an, sich von seinem Amt als CDU-Landesvorsitzender zurückzuziehen.[30] Ende Mai 2022 wurde Stephan Toscani zu seinem Nachfolger gewählt. Auch der Landesvorsitzende der Linken, Thomas Lutze, gab bekannt, beim nächsten Parteitag nicht erneut für den Landesvorsitz zu kandidieren.[31] Im September 2022 wurde Barbara Spaniol zu seiner Nachfolgerin gewählt. Im April 2022 reichten mehrere Bürger aus dem Umfeld der – wegen 23 fehlender Stimmen an der Sperrklausel gescheiterten – Grünen bei der Landeswahlleitung eine Wahlprüfungsbeschwerde ein. Demnach soll der Illinger Bürgermeister Armin König, zugleich Spitzenkandidat von Bunt.saar im Wahlkreis Neunkirchen, auf unzulässige Weise Wahlwerbung betrieben haben. Zudem habe es in einigen Wahlbüros den falschen Hinweis gegeben, jeder Wähler habe zwei Stimmen.[32]

Die konstituierende Sitzung des Landtages fand am 25. April 2022 statt. Heike Becker, Mitglied der SPD-Fraktion, die die CDU-Fraktion als stärkste Gruppierung im Landtag ablöste, wurde Präsidentin des saarländischen Landtags und übernahm das Amt von Stephan Toscani (CDU).[33] Am selben Tag wählte der saarländische Landtag Anke Rehlinger (SPD) mit 32 von 51 abgegebenen Stimmen zur Ministerpräsidentin des Saarlandes. Sie erhielt somit mindestens drei Stimmen aus der Opposition, laut AfD-Fraktionschef Josef Dörr von seiner Fraktion.[34] Am Tag danach wurde das Kabinett Rehlinger vereidigt.

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Siehe auch

Commons: Landtagswahl Saarland 2022 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wahlprogramme der Parteien

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Einzelnachweise

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