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Österreichische Grenzübergänge in die Nachbarstaaten
Überblick über die österreichische Grenzübergänge in die Nachbarstaaten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Grenzübergänge Österreichs zu den Nachbarstaaten prägten das Leben in vielen grenznahen Regionen. Seit dem 19. Dezember 2011 sind alle Nachbarstaaten Österreichs Teil des Schengen-Raums. Dies bedeutet das Wegfallen der Personenkontrollen an den Staatsgrenzen. Für Aufgaben nach dem Grenzkontrollgesetz ist die Bundespolizei zuständig.





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Geschichtliche Zusammenhänge
Zusammenfassung
Kontext
Vor allem der Eiserne Vorhang, der die Grenzübergänge von Österreich in die östlichen Nachbarstaaten blockierte, bremste die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen beiderseits der Grenze. Aufgrund der Eingliederung Österreichs in den Europäischen Binnenmarkt, bzw. in die Zollunion, wurden seit dem EU-Beitritt 1995 an den Grenzübergängen nach Deutschland und Italien keine Zollkontrollen mehr durchgeführt. Am 28. April 1995 trat Österreich dem Schengener Abkommen bei. Die Aufhebung der Grenzkontrollen in Richtung Deutschland und Italien erfolgte zum 1. April 1998. Zum 1. Mai 2004 fielen die Zollkontrollen an den Grenzübergängen zu den neuen Mitgliedstaaten Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien weg. Zum 21. Dezember 2007 wurden Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Slowenien Teil des Schengen-Raums, was den Wegfall der Personenkontrollen bedeutete. Die Schweiz wurde zum 12. Dezember 2008 auch Teil des Schengen-Raums. Da die Schweiz aber keine Zollunion mit der EU eingegangen ist, bleiben Warenkontrollen an der Grenze trotz Wegfalls der Personenkontrollen aufrecht. Bei besonderen Anlässen wie z. B. der Fußball-Europameisterschaft 2008 wurden die Grenzkontrollen an den österreichischen Staatsgrenzen vorübergehend wieder eingeführt.
Durch die Flüchtlingskrise in Europa 2015 kam es in Österreich zur teilweisen Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Zusätzlich wurden Einheiten des österreichischen Bundesheers an die Grenze beordert.[1] Die Errichtung eines so genannten „Grenzzaunes“, einer etwa 3,7 Kilometer langen und 2,5 Meter hohen Grenzbefestigung aus speziellem Maschendraht, geschah am Grenzübergang Spielfeld ab Dezember 2015.[2]
Grundsätzlich ist laut Artikel 20 Schengener Grenzkodex der Grenzübertritt an den EU-Binnengrenzen der Mitgliedstaaten des Schengener Abkommens an jeder Stelle erlaubt, unabhängig von der Staatsangehörigkeit der betreffenden Person.
Im Gegensatz zu den Straßenübergängen haben einige Grenzbahnhöfe nach wie vor eine Bedeutung für den grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr, denn außer zu Deutschland und der Schweiz bilden die österreichischen Grenzen ebenfalls Grenzen verschiedener Bahnstromsysteme. Grenzüberschreitende Strecken müssen mit Mehrsystemfahrzeugen bedient werden oder es muss ein Lokomotivwechsel erfolgen. Wegen der Sprachgrenze erfolgt in der Regel auch ein Wechsel des Zugpersonals.
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Liste der Grenzübergänge
Zusammenfassung
Kontext
Zu den Nachbarstaaten gibt oder gab es nach dem Zweiten Weltkrieg folgende Grenzübergänge (bei den Eisenbahnstrecken sind alle Grenzübergänge seit dem Ende der Monarchie aufgelistet).
Die Grenzübergänge sind in folgender Reihenfolge aufgelistet: von Tschechien – im Norden – beginnend im Uhrzeigersinn rund um Österreich. An den Schengenbinnengrenzen werden die per Kraftfahrzeug passierbaren Stellen gelistet sowie einige ausgewählte, per Fahrrad oder zu Fuß passierbare Stellen. Letztere sind nicht vollständig erfasst, da Schengenbinnengrenzen an jeder beliebigen Stelle passiert werden dürfen, sofern dem nicht andere Rechtsvorschriften (Fahrverbote, Verletzung von Eigentumsrechten etc.) entgegenstehen.
Tschechien

Mit Tschechien hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 362 km.
Straßen- und Wegübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.[4]
Daneben gab es noch mehrere Grenzübergänge, die nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad passiert werden durften.[5]
Eisenbahnübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Slowakei

Mit der Slowakei hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 91 km. Von den sieben Straßen- und Wegübergängen von Niederösterreich bzw. vom Burgenland zur Slowakei führen sechs davon in die Hauptstadt Bratislava. Die drei Bahnübergänge von Österreich führen alle nach Bratislava.
Straßen- und Wegübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
- ** Während die anderen Grenzübergänge vom jeweiligen Eigentümer (BIG oder Gemeinden) verkauft werden, bleibt das Gebäude am Grenzübergang in Kittsee auf Grund internationaler Verträge im Besitz der BIG.[7]
Eisenbahnübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Sonstige Übergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Ungarn

Mit Ungarn hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 366 km, an Ungarn grenzt nur das Burgenland in Österreich.
Straßen- und Wegübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
- Straßengrenzübergänge
- Schattendorf ↔ Ágfalva
- Loipersbach ↔ Ágfalva
- Nikitsch ↔ Zsira
- Lutzmannsburg ↔ Zsira
- Neckenmarkt ↔ Harka
- Deutschkreutz ↔ Kópháza
- St. Margarethen ↔ Sopronkőhida
Eisenbahnübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Sonstige Übergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Geplante Übergänge
Ende Oktober 2017 berichtete orf.at, dass sechs neue Grenzübergänge im Grenzabschnitt zum Burgenland geschaffen werden sollen: „Im Grenzkomitat Győr-Moson-Sopron sollen die neuen Übergänge Zsira mit Lutzmannsburg, Várbalog mit Halbturn, Fertőrákos mit Sankt Margarethen im Burgenland, Rajka mit Deutsch Jahrndorf, im Komitat Vas wiederum Kőszeg mit Oberpullendorf und Szentpéterfa mit Moschendorf verbinden.“[14]
Slowenien

Mit Slowenien hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 330 km. Zusätzlich zu den aufgelisteten Straßengrenzübergängen bestehen v. a. in der Steiermark auch viele Wegübergänge, die vor der Schengen-Erweiterung nur für den Kleinen Grenzverkehr offen waren.
Straßen- und Wegübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Eisenbahnübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Sonstige Übergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden im Zuge der Schengen-Erweiterung zum 21. Dezember 2007 eingestellt.
Italien

Mit Italien hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 404 km. Hauptartikel: Grenze zwischen Italien und Österreich.
- * Die Grenzkontrollen wurden zum 1. April 1998 eingestellt.
Straßen- und Wegübergänge
Eisenbahnübergänge
Schweiz

Mit der Schweiz hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze (in zwei Teilstücken) mit einer Gesamtlänge von 166 km.
Straßen- und Wegübergänge
Sonstige Übergänge
- Mit 12. Dezember 2008 trat die Schweiz dem Schengenabkommen bei, so dass keine Personenkontrollen mehr stattfinden. Als Nicht-EU Land bleiben Warenkontrollen jedoch aufrecht.
- Nachdem die Grenze mit Liechtenstein die gemeinsame Grenze zur Schweiz unterbricht, sind die weiteren im Absatz unterhalb Liechtensteins zu finden.
Liechtenstein

Mit Liechtenstein hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 35 km.
Straßen- und Wegübergänge
Eisenbahnübergänge
Österreich − Liechtenstein
Liechtenstein − Schweiz
Sonstige Übergänge
- Seit 1924 gehört Liechtenstein als Zollanschlussgebiet zum Schweizer Zollgebiet und die Grenzkontrolle erfolgte durch Schweizer Zollbeamte an der Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein. Mit dem Beitritt zum Schengen-Raum am 19. Dezember 2011 entfielen die Personenkontrollen und beschränken sich nun auf die Waren.
Schweiz (Fortsetzung)

Straßen- und Wegübergänge
- * Mit 12. Dezember 2008 trat die Schweiz dem Schengenabkommen bei, so dass keine Personenkontrollen mehr stattfinden. Als Nicht-EU Land bleiben Warenkontrollen jedoch aufrecht.
Eisenbahnübergänge
Sonstige Übergänge
Deutschland

Mit Deutschland hat Österreich eine gemeinsame Staatsgrenze mit einer Länge von 815 km.[17] Auf deutscher Seite der Landgrenze befindet sich ausschließlich das Bundesland Bayern, im Bodensee grenzt Österreich nach herrschender Auffassung auch an Baden-Württemberg. Hauptartikel: Grenze zwischen Deutschland und Österreich
Straßen- und Wegübergänge
- * Die Grenzkontrollen wurden am 1. Dezember 1997 eingestellt.
Eisenbahnübergänge
Sonstige Übergänge
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Polizeikooperationszentren
Zur grenzübergreifenden Kooperation und Kommunikation in Sicherheitsfragen hat die Polizei gemeinsam mit den Polizeiapparaten der jeweiligen Nachbarstaaten sogenannte Polizeikooperationszentren in Grenznähe eingerichtet.
Temporäre Grenzkontrollen
Bereits ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens wurden erstmals die Grenzkontrollen infolge der Fußballeuropameisterschaft wieder aktiviert.
Ein weiteres Mal wurden diese in der Zeit von 4. bis 9. Juni 2011 an den wichtigsten ehemaligen Grenzübergängen anlässlich des Wiener Weltwirtschaftsforums durchgeführt. Da die Gebäude teilweise nicht mehr benutzbar waren, mussten, beispielsweise mit Containern, provisorische Büros errichtet werden.[21]
Auf Grund der Flüchtlingskrise wurden ab September 2015 gemäß Artikel 23 des Schengener Grenzkodex teilweise wieder Grenzkontrollen eingeführt.[22]
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Siehe auch
Literatur
- Krobot, Slezak, Sternhard: Schmalspurig durch Österreich. Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1984. ISBN 3-85416-095-X
Weblinks
Commons: Österreichische Staatsgrenze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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