Bad Hindelang
Marktgemeinde im Landkreis Oberallgäu in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bad Hindelang (bis 2002 Hindelang) ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Oberallgäu (Bayern).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 30′ N, 10° 22′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Oberallgäu | |
Höhe: | 825 m ü. NHN | |
Fläche: | 137,12 km2 | |
Einwohner: | 5427 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87541 | |
Vorwahl: | 08324 | |
Kfz-Kennzeichen: | OA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 80 123 | |
Marktgliederung: | 12 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktstraße 9 87541 Bad Hindelang | |
Website: | marktgemeinde.badhindelang.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Sabine Rödel | |
Lage des Marktes Bad Hindelang im Landkreis Oberallgäu | ||
Der Ort ist heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad seit 2001. Er liegt im Ostrachtal am nördlichen Rand der Kalkalpen an der historischen Salzstraße, welche heute als Bundesstraße 308 über Oberjoch nach Österreich führt. Der Oberjochpass gilt mit 107 Kurven als die kurvenreichste Straße Deutschlands.
Mehr als 80 % des Gemeindegebiets sind Landschafts- oder Naturschutzgebiet.
Die Gemeinde hat 12 Gemeindeteile:[2][3]
Das Gemeindegebiet erstreckt sich in einer Höhenlage von 780 m (Ostrachbrücke bei Reckenberg) bis auf 2592 m (Hochvogel).
Sicher ist, dass 1540 die Grafen Montfort den Saumpfad über das Joch als Straße ausbauen ließen. Jahrhundertelang wurde auf dieser Route Salz aus Tirol in Richtung Bodensee transportiert. 1150 wird ein Oggoz von Hundilanc genannt. Das Rittergeschlecht von Hundilanc wird in den folgenden Jahren bis 1402 in verschiedenen Urkunden erwähnt. 1377 wurde Hindelang der Pfarrei Sonthofen zugewiesen, 1435 zur eigenen Pfarrei erhoben. 1429 verlieh der Augsburger Bischof dem Ort das Marktrecht. 1529 gründeten die Fugger einen Stutenhof im Tal. Nach den Rittern von Heimenhofen und den Grafen von Montfort waren die Fürstbischöfe von Augsburg Besitzer des Gebietes.
Im hinteren Ostrachtal wurde im 16. Jahrhundert Eisenerz gefördert und es entstanden Hammerschmieden, in denen tausende von Hellebarden und Spießen unter anderem für die Heere Kaiser Maximilians hergestellt wurden. Während des Dreißigjährigen Krieges fielen fast 1000 Personen, das war die Hälfte der damaligen Bewohner, der Pest zum Opfer. 1796 verwehrten kaiserliche Truppen am Jochpass erfolgreich den napoleonischen Truppen den Übergang nach Tirol.
Bei der Säkularisation im Jahre 1803 fiel Hindelang an das Königreich Bayern. 1823 kam der Salztransport über das Joch zum Erliegen. In den Jahren 1895–1898 wurde die neue Jochpass-Straße gebaut. 1900 verlieh Prinzregent Luitpold dem Ortsteil Oberdorf den Titel „Bad“.
Im Jahr 1905 wurde die Kraftpost-Linie eröffnet, die Hindelang mit dem Bahnhof Sonthofen verband. 1924 verwüstete ein Hochwasser des Wildbachs den Gemeindeteil Bad Oberdorf. In den 1930er Jahren wurde die neue Jochpassstraße saniert (zu erkennen an dem an einer Steinwand neben der Straße eingemeißelten Ritterkreuz im oberen Drittel der Strecke, Richtung Oberjoch). Sie diente im Zweiten Weltkrieg Wehrmachtsverbänden als Marschroute zur Front in Italien und Österreich.
1965 wurde Hindelang das Prädikat „Heilklimatischer und Kneippkurort“ verliehen. 2002 wurde Hindelang zu „Bad Hindelang“. 2011 erhielt Bad Hindelang das Qualitätssiegel für Allergikerfreundlichkeit von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF).[4]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1972 die Gemeinde Unterjoch, die am 4. Januar 1867 aus Teilen der Gemeinde Hindelang gebildet worden war, wieder eingegliedert.[5]
Zwischen 1988 und 2008 wuchs Bad Hindelang um 197 Einwohner bzw. um ca. 4 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4718 auf 5168 um 450 Einwohner bzw. um 9,5 %.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | ||
Einwohner | 2329 | 2641 | 4153 | 5606 | 4956 | 4806 | 4648 | 4979 | 4840 | 4892 | 4815 | 5033 |
Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Freie Wählerschaft Hindelang | 19,50 % | 4 |
Freie Wählergemeinschaft Bad Oberdorf | 21,61 % | 4 |
Freier Wahlblock Vorderhindelang | 15,66 % | 3 |
Christlich-Soziale Union (CSU) | 13,36 % | 3 |
Parteilose Wählerschaft Hinterstein/Bruck | 12,71 % | 2 |
Bürgerliche Parteilose Wählerschaft Unterjoch | 8,15 % | 2 |
Wählergemeinschaft Oberjoch | 9,00 % | 2 |
Zusätzliches Mitglied des Gemeinderates ist die 1. Bürgermeisterin.
Der Gemeinderat der Amtszeit 2014 bis 2020 setzte sich wie folgt zusammen:[6]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Freie Wählerschaft Hindelang | 19,7 % | 3 |
Freie Wählergemeinschaft Bad Oberdorf | 17,0 % | 3 |
Freier Wahlblock Vorderhindelang | 15,2 % | 3 |
Christlich-Soziale Union (CSU) | 15,1 % | 2 |
Parteilose Wählerschaft Hinterstein / Bruck | 11,5 % | 2 |
Bürgerliche Parteilose Wählerschaft Unterjoch | 7,7 % | 1 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)/Grüne | 7,0 % | 1 |
Wählergemeinschaft Oberjoch | 6,8 % | 1 |
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Blasonierung: „Geteilt von Schwarz und Blau, aufgelegt eine bewurzelte silberne Tanne.“[9] | |
Das Wappen wurde am 31. August 1872 durch Ludwig II. verliehen. |
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