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deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Thomas Wechs (* 6. März 1893 in Bad Oberdorf; † 21. Juli 1970 in Augsburg) war ein deutscher Architekt. Sein gleichnamiger Sohn Thomas Wechs junior (1929–2012) war ebenfalls Architekt.
Thomas Wechs absolvierte bei seinem Vater eine Zimmermannslehre und besuchte anschließend bis 1913 die Bauschule Augsburg. Er studierte zusammen mit Georg Werner und Robert Vorhoelzer von 1913 bis 1914 und von 1918 bis 1921 Architektur an der Technischen Hochschule München bei Theodor Fischer und Friedrich von Thiersch. Im Krieg wurde er schwer verwundet; diese Erfahrung rief sein lebenslanges Interesse an Soldatengedenkstätten hervor. Nach dem Studium arbeitete er in der Bauabteilung der Oberpostdirektion Augsburg, wo er an zahlreichen Bauten der bayerischen Postbauschule mitwirkte. Ab 1922 arbeitete er als freischaffender Architekt. Von 1928 bis 1930 errichtete er mit dem Schuberthof an der Rosenaustraße in Augsburg den ersten modernen Wohnblock in Bayern. Vorgabe der Stadt war, dass möglichst viele preiswerte Wohnungen entstehen sollten, ansonsten hatte er Gestaltungsfreiheit.
Wechs widerstand dem Drängen, in die NSDAP einzutreten, womit ihm die Möglichkeit genommen war, in München Professor zu werden. Ab 1939 musste er erneut Kriegsdienst leisten, aus der US-amerikanischen Kriegsgefangenschaft wurde er im Juli 1945 entlassen. Danach baute er sein in einem ausgebombten Haus befindliches Büro wieder auf. Die Berufung von Joseph Freundorfer zum Augsburger Bischof (1949) war für Wechs ein Glücksfall, da zwischen beiden ein Vertrauensverhältnis bestand. Wechs machte sich vor allem im Sakralbau einen Namen. Sein Wirkungskreis reichte jedoch kaum über den bayerischen Bezirk Schwaben hinaus. Oberste Prinzipien waren ihm Licht und Luft.
„Die höchste Aufgabe des Städtebaues besteht nicht darin, einen wohlfunktionierenden Stadtorganismus ins Leben zu rufen, sondern den Straßen und Räumen Schönheit zu verleihen.“ Mit dieser Aussage wird seine Vorstellung von Stadtplanung deutlich. Dem wachsenden Autoverkehr in den Städten stellte er seine Utopie einer Stadt entgegen, in der die Fußgänger Vorrang haben. Wechs verstand sich mehr als Künstler denn als Techniker.
Am 7. Dezember 1964 wurde Thomas Wechs der Bayerische Verdienstorden verliehen, 1968 der Päpstliche Silvesterorden. Nach ihm ist der „thomaswechspreis“ benannt, der regionale Architekturpreis für Schwaben, der vom Bund Deutscher Architekten BDA, Kreisverband Augsburg-Schwaben, seit 2000 vergeben wird.
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