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Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren

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In dieser Liste werden Personen aufgeführt, die Mitglied der NSDAP und/oder einer ihrer Gliederungen, der SA oder der SS waren und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Rolle in der Politik spielten. Darin inbegriffen sind auch Staatssekretäre, Botschafter und andere hohe Beamte.

Erläuterungen zur Liste

Zusammenfassung
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Die NSDAP wurde im Oktober 1945 von den Alliierten verboten (Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945, in Kraft getreten am 12. Oktober 1945), in Österreich bereits mit dem Verbotsgesetz vom 8. Mai 1945[1] (heutige Fassung Verbotsgesetz 1947), das die Provisorische Staatsregierung Renner selbst beschlossen hatte.

Sofern von keinen weiteren Anhaltspunkten ausgegangen werden kann, ist für diese Liste spätestens mit diesem Datum die Mitgliedschaft in der NSDAP für die aufgelisteten Personen als beendet verstanden. Das Jahr wird dennoch als letzter Zeitpunkt erwähnt, wenn es keine Gründe für abweichende Angaben gibt. Einige der aufgeführten Personen sind dabei bereits vor der Auflösung der NSDAP aus dieser Partei ausgetreten.

Die Liste beinhaltet Angaben zum jeweiligen Zeitraum der Mitgliedschaft in der NSDAP sowie Informationen zu späterer Parteizugehörigkeit und Ausübung politischer Ämter. Die Umstände und Motive der Mitgliedschaft spielen hier keine Rolle, so dass es sich in Einzelfällen auch um Mitglieder handelt, die der Gesinnung nach keine überzeugten Nationalsozialisten waren, sondern aus Opportunismus Mitglied wurden, um z. B. Karriere zu machen.[2][3] Jonas Meßner bezeichnet diese als „Konjunkturritter“.[4] Der Politikwissenschaftler Jürgen W. Falter und Kristine Khachatryan schreiben dazu weiter: „Typische NSDAP-Mitglieder dürften [...] eher die opportunistischen Mitläufer als die weltanschaulich 150-prozentig Überzeugten gewesen sein.“[5] Ein weiteres Motiv könnte der gesellschaftliche Druck gewesen sein, weshalb einige zu Mitläufern wurden. Falter schreibt dazu aber: „So unterschiedlich die Motive gewesen waren, der Partei beizutreten, erfolgte der Beitritt so gut wie immer aufgrund einer individuellen Entscheidung.“[6] Er mahnt aber auch, „stets den Einzelfall zu betrachten, bevor man sein Urteil fällt.“[6]

Weitergehende Informationen enthalten die verlinkten Artikel zur Person.

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Deutschland

Zusammenfassung
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Anzahl der Bundestagsmitglieder, die vormals der NSDAP angehörten
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Ehemalige NSDAP-Mitglieder in den Kabinetten der Wahlperioden bis 1994
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Verlauf der Amtszeiten ehemaliger NSDAP-Mitglieder in Bundes­kabi­net­ten sowie als Kanzler, Bundes­tags­präsidenten und Bundes­präsidenten

Westliche Besatzungszonen und Bundesrepublik Deutschland

Unter den im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien der ersten 13 Wahlperioden (1949–1998) waren auch ehemalige NSDAP-Mitglieder als Abgeordnete im Parlament (siehe Grafik rechts oben). In absoluten Zahlen waren die meisten von ihnen Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion, in relativen Zahlen der FDP-Fraktion, von deren Mitgliedern im 3. Bundestag bis zu 56 % vormals der NSDAP angehörten. Die Grafik zeigt die heterogenen Verhältnisse in den Bundestagsparteien SPD (max. 12 %), CDU/CSU (max. 29 %) sowie FDP (max. 56 %) der ersten 13 Legislaturperioden der BRD. Den höchsten Anteil ehemaliger NSDAP-Mitglieder erreichte der 4. Bundestag (1961–1965) mit 129 Abgeordneten, entsprechend 25 % aller Mandate. Die FDP hatte in den ersten 49 Jahren des Bundestages in elf der 13 Legislaturen den höchsten Anteil ehemaliger NSDAP-Mitglieder. Sie war in dieser Zeit insgesamt 40 Jahre lang Regierungspartei. Aus Altersgründen verließ neben zwei anderen „Ehemaligen“ auch der letzte aus der FDP Ende 1998 das Parlament.[7] Die hohe Zahl von Bundestagsmandaten für ehemalige NSDAP-Mitglieder bewirkte, dass diese vom 2. bis 12. Bundestag (1953–1994) mitunter in großer Zahl in den Kabinetten der jeweiligen Regierungen vertreten waren. Den Rekord hält dabei der 4. Bundestag (siehe Grafik rechts Mitte), als im Kabinett Erhard I sieben der 24 Minister (inklusive Bundeskanzler) ehemalige Parteimitglieder der NSDAP waren. Das Kabinett Brandt I erreichte mit sechs von 18 einen relativen Rekord von 33 %. In der gesamten Zeit gab es im Bundestag insgesamt 140 Amtsjahre als Minister, Kanzler oder Bundestagspräsidenten, die an ehemalige NSDAP-Mitglieder vergeben wurden plus zwei Amtsperioden (zehn Jahre) des Bundespräsidenten. Von den insgesamt 150 Amtsjahren vergab die FDP mehr als 96,[8] die CDU/CSU mehr als 40[9] und die SPD elf an ehemalige NSDAP-Mitglieder.

Die folgende Liste enthält nicht die Angehörigen des sogenannten „Naumann-Kreises“, eines Geheimbunds ehemaliger Nationalsozialisten.

Weitere Informationen Name, NSDAP ...

Sowjetische Besatzungszone und Deutsche Demokratische Republik

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Anzahl der Volkskammermitglieder, die vormals der NSDAP angehörten

Unter den in der Volkskammer vertretenen Parteien (1948–1990) waren auch ehemalige NSDAP-Mitglieder als Abgeordnete im Parlament (max. 4,3 %, siehe Grafik). Die höchste Anzahl Nationalsozialisten erreichte mit 20 die 3. Volkskammer. Dabei konzentrierte sich die überwiegende Mehrheit (14) in der Fraktion der 1948 gegründeten National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD). Diese ging nach der Wende in der gesamtdeutschen FDP auf, die ihrerseits diesen Rekord im Bundestag hielt. (vgl. mit Grafik oben)

Weitere Informationen Name, NSDAP ...
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Österreich

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Weitere Länder

Weitere Informationen Name, NSDAP ...

Siehe auch

Literatur und Quellen

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dito, als Liste 96 Personen einschließlich Geburtsdatum, Partei nach 1945, Mitgliedsnummer in 3 Teilen:
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Einzelnachweise

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