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Dieser Artikel stellt eine knappe Chronologie des Ersten Weltkrieges dar. Er ist keine eigenständige Darstellung dieses Krieges, sondern dient dem Auffinden von Wikipedia-Artikeln zu relevanten Daten und Ereignissen.[1]
Der russische Kronrat beschließt die Unterstützung Serbiens.
25. Juli:
Vormittags: Telegramm aus Sankt Petersburg nach Belgrad mit Schutzgarantie.
Gegen 18 Uhr: Serbische Antwort auf österreichisches Ultimatum mit Vorbehalten, Anordnung zur Mobilmachung.
Abbruch der diplomatischen Beziehungen Österreich-Ungarns zu Serbien.
26. Juli:
Kaiser Franz Joseph unterschreibt den Entwurf der Kriegserklärung an Serbien.
Österreich-ungarische Teilmobilmachung gegen Serbien.
27. Juli:
Das britische Kabinett lehnt mehrheitlich eine Intervention im Kriegsfalle ab.
28. Juli:
Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien per Telegramm.
29. Juli:
Artilleriebeschuss Belgrads durch österreichisch-ungarische Kanonenboote.
Das britische Kabinett stimmt der vorbeugenden Mobilisierung der Flotte zu.
Gegen 24 Uhr: russische Teilmobilmachung.
30. Juli
Gegen 18 Uhr: russische Generalmobilmachung.
31. Juli:
Österreichische und belgische Generalmobilmachung.
Deutsche Ultimaten an Russland, seine Mobilmachung einzustellen und an Frankreich, sich neutral zu erklären.
In Paris wird der sozialistische Politiker Jean Jaurès, ein führendes Mitglied der Zweiten Internationale, durch den Nationalisten Raoul Villain erschossen.
Großbritannien konfisziert die neuen, für das Osmanische Reich fertiggestellten Schlachtschiffe Reşadiye und Sultan Osman-I Evvel welche umbenannt als Agincourt und Erin von der Royal Navy übernommen werden.
Erster Mobilmachungstag in Deutschland und Frankreich. Gemäß dem Schlieffen-Plan marschieren sieben der acht deutschen Armeen im Westen auf (davon zwei Armeen defensiv, fünf im offensiven Schwenkungsflügel). Ihnen gegenüber versammeln sich gemäß dem Plan XVII zunächst fünf französische Armeen, davon eine an der belgisch-französischen Grenze.
Jules-André Peugeot und Albert Mayer sind die ersten Gefallenen des Krieges, das Gefecht findet noch vor der deutschen Kriegserklärung auf französischem Staatsgebiet statt (47.5234583333337.0243111111111).
Abschluss eines Geheimvertrags zwischen dem Deutschen Reich und dem Osmanischen Reich[2]
In zwei Sitzungen beschließt das britische Kabinett, dass die Royal Navy die französische Küste im Falle eines deutschen Angriffs schützt (Sitzung von 11 bis 14 Uhr) und dass im Falle einer Verletzung der belgischen Neutralität interveniert wird (Sitzung von 18:30 bis 20 Uhr).
Deutsche Zeitungen berichten von angeblichen französischen Bombenabwürfen auf Deutschland (→„Flugzeug von Nürnberg“).
Deutsche Truppen rücken einige Kilometer auf polnisch-russisches Territorium vor und besetzen die Grenzstädte Kalisz (Kalisch), Częstochowa (Tschenstochau) und Będzin (Bendzin). In der Folge kommt es unter anderem zur Zerstörung von Kalisz (bis 22. August).
Enver Pascha erklärt die „bewaffnete Neutralität“ des Osmanischen Reichs. Dies verärgert die Führung des Deutschen Kaiserreichs, das sich schon im Kriegszustand mit Russland befindet.[2]
Scheitern der österreichischen Offensive gegen Serbien
22. August:
Schlacht in den Ardennen, bestehend aus der Schlacht bei Neufchâteau zwischen der deutschen und der französischen 4. Armee und der Schlacht bei Longwy zwischen der deutschen 5. und der französischen 3. Armee. Dieser Tag ist mit rund 27.000 Gefallenen der verlustreichste für die französische Armee während des Krieges.
Die deutsche Polizeitruppe von Togo liefert sich am Fluss Chra mit Briten und Franzosen das letzte große Gefecht vor Übergabe der Kolonie (27. August).
23. August:
Schlacht bei Mons zwischen der deutschen 1. Armee und britisch-französischen Truppen
Im Pakt von London vereinbaren die Mächte der Entente, keinen Separatfrieden schließen zu wollen.
6. September:
Schlacht an der Marne (bis 12. September): erfolgreicher Flankengriff des französischen Heeres gegen die vordringenden Deutschen und damit Scheitern des Schlieffen-Plans
Die von 93 Honoratioren unterzeichnete Rechtfertigungsschrift An die Kulturwelt! (auch bekannt als Manifest der 93) wird im Deutschen Reich veröffentlicht.
5. Oktober:
Erlass von Reichskanzler Bethmann Hollweg zur Gründung einer Zentralnachrichtenstelle, der späteren Zentralstelle für Auslandsdienst beim Auswärtigen Amt
Die Besatzung einer französischen Voisin III, bestehend aus Pilot Joseph Frantz und MG-Schütze Louis Quenault, erzielt in der Nähe von Reims den ersten Luftsieg in einem Krieg (gegen eine deutsche Aviatik B.I).
10. Oktober:
Antwerpen wird eingenommen, Flucht der belgischen Regierung über Ostende nach Le Havre.
Erich von Falkenhayn eröffnet Kanzler Bethmann Hollweg, dass der Krieg für Deutschland aufgrund der Ressourcen der Entente nach dem Scheitern des Bewegungskrieges nicht mehr zu gewinnen sei.
In Sarajevo werden drei Komplizen des Attentats von Sarajevo hingerichtet, Gavrilo Princip entgeht aufgrund seines jugendlichen Alters zum Tatzeitpunkt der Todesstrafe.
Wilhelm II. genehmigt den unbeschränkten U-Boot-Krieg, der zwei Wochen später beginnen soll. Die Gewässer um die britischen Inseln werden zum Kriegsgebiet erklärt, in dem Handelsschiffe ohne Vorwarnung versenkt werden dürfen.
Der Suez-Kanal wird für Schiffe neutraler Staaten geschlossen.
10. Februar:
Das britische Unterhaus stimmt den Armeeschätzungen zu, die eine Kriegsstärke von 3 Millionen Mann vorsehen, und bewilligt einen entsprechenden Heeresetat.
12. Februar:
Die US-Regierung protestiert gegen den deutschen Beschluss zum unbeschränkten U-Boot-Krieg.
14. Februar:
Die US-Regierung protestiert in einer Note gegen die britische Praxis, Handelsschiffe unter neutraler Flagge fahren zu lassen.
16. Februar:
neuer französischer Angriff in der Champagne (bis 15. März)
19. Februar:
Die Beschießung der Dardanellen durch anglo-französische Kriegsschiffe beginnt.
22. Februar:
Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs
März 1915
1. März:
Das Corps expéditionnaire d’Orient (CEO) unter General Albert d’Amade wird aufgestellt.
4. März:
Russland erklärt seine Ambitionen in Bezug auf Konstantinopel und die Dardanellen.
Die Dresden, das letzte Schiff des deutschen Ostasiengeschwaders, wird vor der chilenischen Küste selbstversenkt.
18. März:
Britische und französische Kriegsschiffe dringen in die Dardanellen ein, der Versuch eines Durchbruchs scheitert. Verloren gehen die Linienschiffe Irresistible, Bouvet und Ocean.
In London gründet sich das Jugoslawische Komitee, das für einen eigenen Staat der Südslawen und gegen die weitreichenden Zugeständnisse der Entente an Italien auf Kosten eines solchen eintritt.
Mai 1915
1. Mai:
U 30 torpediert den US-Tanker Gulflight, dabei kommen zwei US-Amerikaner ums Leben.
Anlässlich des ersten Jahrestags des Kriegsausbruchs veröffentlicht Benedikt XV. eine Verurteilung des Krieges unter dem Titel Allorché fummo chiamati.
29. Juli:
US-Truppen landen in Haiti, um die dortigen Unruhen zu beenden.
August 1915
1. August:
Mitau, die Hauptstadt Kurlands, wird von deutschen Truppen eingenommen.
4. August:
Die Festung Iwangorod wird von den Russen geräumt.
In der Krise wegen der Versenkung der Arabic teilt der deutsche Botschafter in den USA, Johann Heinrich Graf von Bernstorff, der US-Regierung mit, dass Passagierdampfer nicht mehr ohne Vorwarnung durch deutsche U-Boote angegriffen werden sollen.
Der Arabic-Konflikt zwischen der deutschen und amerikanischen Regierung wird beigelegt.
4. Oktober:
Die Entente-Mächte stellen Bulgarien ein Ultimatum zur Ausweisung der bei der bulgarischen Armee tätigen deutschen Offiziere binnen 24 Stunden.
5. Oktober:
Anglo-französische Truppen landen unter Verletzung der griechischen Neutralität in Saloniki. Sie sollen Serbien bei einem zu erwartenden Angriff der Mittelmächte unterstützen (vgl. Salonikifront).
Abbruch der diplomatischen Beziehungen Russlands zu Bulgarien.
Die Entente-Staaten folgen dem Beispiel Russlands und brechen ihre Beziehungen zu Bulgarien ab.
8. Oktober:
Deutsche Luftschiffe starten den verheerendsten Luftangriff des Krieges, sie lösen Großbrand in London aus. Damit begann die Bombardierung der Zivilbevölkerung weit hinter der Front als Mittel der Kriegsführung.[4][5]
In der Hussein-McMahon-Korrespondenz sichert Großbritannien den Arabern Unterstützung für deren Unabhängigkeitsstreben zu, falls diese gegen die Türken rebellieren.
25. Oktober:
In den USA schließen die Vertretungen der Exil-Tschechen und -Slowaken das Clevelander Abkommen. Darin wird das gemeinsame Ziel eines unabhängigen, föderalen und demokratischen tschechoslowakischen Staates genannt.
Abschluss der Offensive gegen Serbien, die Reste der serbischen Armee ziehen sich an die adriatische Küste zurück.
30. November:
Kabinettsumbildung in Österreich-Ungarn
Italien tritt dem Londoner Pakt bei.
Nach einer Protestversammlung gegen die schlechte Versorgungslage in Berlin werden 53 Frauen verhaftet.
Dezember 1915
3. Dezember:
Joseph Joffre wird offiziell Oberkommandierender der französischen Armee.
4. Dezember:
Deutsche und bulgarische Truppen besetzen Monastir in Mazedonien.
6. Dezember:
In Chantilly beginnt eine Konferenz der alliierten Mächte, bei der über die Kriegführung des Jahres 1916 beraten wird und zeitlich abgestimmte Offensiven vereinbart werden (bis 8. Dezember).
Eine Friedensinterpellation der SPD im Reichstag wird von Reichskanzler Bethmann Hollweg dahingehend beantwortet, dass zur Friedenssicherung Annexionen in Ost und West unabdingbar sind.
11. Dezember:
Yuan Shikai lässt sich zum chinesischen Kaiser wählen.
erster Einsatz von Phosgen durch deutsche Truppen bei Wieltje (Flandern)
13. Dezember:
Bulgarische Truppen stellen ihre Verfolgung der Entente-Armee an der griechischen Grenze ein.
Im Reichstag stimmen 20 SPD-Mitglieder, darunter Parteichef Hugo Haase, gegen den neuen Kriegskredit, in einer Erklärung wird Bethmann Hollweg vorgeworfen (siehe 9. Dezember), er würde Annexionstreiber begünstigen.
Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und Montenegro
26. Januar:
im britischen Unterhaus wird ein Wehrpflichtgesetz angenommen, es gilt zunächst für alle ledigen Männer zwischen 18 und 41 Jahren (im Mai erweitert auf Verheiratete), Einführung am Folgetag.
29. Januar:
deutscher Zeppelin-Angriff auf Paris
31. Januar:
deutsche Zeppelin-Angriffe auf englische Industriestädte
Im House-Grey Memorandum legen Edward M. House und Edward Grey dem US-Präsidenten Wilson nahe, eine Friedenskonferenz vorzubereiten, im Falle von deren Ablehnung durch Deutschland die USA auf Seiten der Entente in den Krieg eintreten solle.
23. Februar:
35 deutsche Handelsschiffe werden von der portugiesischen Regierung beschlagnahmt.
Der französische Truppentransporter Provence wird im Mittelmeer durch U 35 versenkt.
27. Februar:
Das albanische Durazzo wird von der k.u.k. Armee eingenommen.
Die deutsche Regierung reagiert mit einer scharfen Protestnote auf die Beschlagnahmen deutscher Schiffe durch Portugal.
29. Februar:
Greif versenkt in der Nordsee den britischen Hilfskreuzer Alcantara und wird kurz danach selbst versenkt.
März 1916
3. März:
Das Dorf Douaumont bei Verdun wird von den Deutschen genommen.
4. März:
Frankreich und Großbritannien beschließen die Teilung Kameruns.
6. März:
Kaiser Wilhelm II. entscheidet sich auf der Konferenz im Großen Hauptquartier in Pleß gegen eine Wiederaufnahme des unbeschränkten U-Boot-Kriegs, die von Marinestaatssekretär Alfred von Tirpitz gefordert wurde.
Angriff der Angriffsgruppe West auf dem linken Maasufer bei Verdun
9. März:
Kriegserklärung des Deutschen Reichs an Portugal
Pancho Villa überfällt die Kleinstadt Columbus in New Mexico, die USA verlegen Truppen an die Grenze.
Anglo-ägyptische Truppen beginnen eine Expedition in die heute sudanesische Region Darfur, das Gebiet wird bis zum November 1916 unter Kontrolle gebracht.
Der Blockadebrecher Marie erreicht Sudi (letzter direkter Nachschub für Deutsch-Ostafrika bis Kriegsende).
Der deutsche Marinestützpunkt Zeebrügge wird von britischen Flugzeugen angegriffen.
24. März:
Der britische Postdampfer Sussex wird im Ärmelkanal durch UB 29 (Kommandant Oberleutnant zur See Herbert Pustkuchen) torpediert, unter den Opfern befinden sich drei US-Amerikaner, nach amerikanischen Protesten vorübergehend Einstellung des U-Boot-Krieges.
US-Truppen landen in der Dominikanischen Republik.
16. Mai:
Das Sykes-Picot-Abkommen wird zwischen Frankreich und Großbritannien geschlossen, darin werden die Grenzen der Interessensphären im Nahen Osten abgesteckt.
Woodrow Wilson fordert einen „Frieden ohne Sieger und Besiegte“.
28. Mai:
Bulgarische Truppen verletzen die griechische Grenze und besetzen das Fort Roupel.
31. Mai:
Die Skagerrakschlacht beginnt in der Nordsee (bis 1. Juni), das Ergebnis ist ein taktischer Erfolg der Deutschen ohne Veränderung der von den Briten dominierten strategischen Lage.
Juni 1916
3. Juni:
Der National Defense Act wird in den USA verabschiedet.
4. Juni:
Auf einer Frontlänge von 350 Kilometer beginnt die russische Brussilow-Offensive (bis 20. September).
5. Juni:
Der britische Kriegsminister Lord Kitchener kommt beim Untergang der HMS Hampshire durch Minentreffer ums Leben, er war auf dem Weg nach Russland, sein Nachfolger wird der bisherige Munitionsminister David Lloyd George.
Das Handels-U-Boot Deutschland läuft zu einer Fahrt in die USA aus.
24. Juni:
An der Somme beginnt ein einwöchiges Trommelfeuer auf die deutschen Stellungen.
28. Juni:
Karl Liebknecht wird wegen Hochverrats zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Juli 1916
1. Juli:
Die Schlacht an der Somme beginnt (bis 18. November), allein am ersten Tag der Offensive hat die britische Armee 57.000 Mann Verluste, darunter 19.000 Gefallene.
10. Juli:
Rosa Luxemburg wird im Deutschen Reich in Schutzhaft genommen.
12. Juli:
Nach dem Scheitern deutscher Angriffe auf das Fort de Souville ordnet Generalstabschef Falkenhayn die Einstellung der Offensive bei Verdun an.
19. Juli:
Die Schlacht von Fromelles beginnt (Ablenkungsangriff für die Schlacht an der Somme; bis 21. Juli).
23. Juli:
Der russische Außenminister Sergei Sasonow tritt zurück, Boris Stürmer übernimmt sein Amt.
Mit der britischen HMS B10 wird erstmals ein U-Boot aus der Luft versenkt. Der Vorfall ereignet sich im Hafen von Venedig, Angreifer waren österreichisch-ungarische Flugboote.
Reichskanzler Bethmann Hollweg und k.u.k. Außenminister Burian beschließen in Wien die Bildung eines polnischen Staates.
17. August:
Eine deutsch-bulgarische Offensive in Mazedonien beginnt, in der Teile Griechenlands besetzt werden.
Rumänien unterzeichnet einen Bündnisvertrag mit der Entente, der ihm große Gebietsgewinne auf Kosten Österreich-Ungarns und Bulgariens verspricht.
19. August:
Eine zweite große Seeschlacht zwischen der Hochseeflotte und der Grand Fleet wird knapp vermieden, die Briten verlieren zwei leichte Kreuzer.
23. August:
Im Berufungsverfahren in Berlin wird Karl Liebknecht zu über vier Jahren Haft verurteilt.
27. August:
Kriegserklärung Rumäniens an Österreich-Ungarn, rumänische Truppen marschieren in Siebenbürgen ein.
Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich
28. August:
Kriegserklärung des Deutschen Reiches an Rumänien
29. August:
Erich von Falkenhayn wird als Generalstabschef durch Paul von Hindenburg abgelöst, Erich Ludendorff wird Erster Generalquartiermeister („Dritte OHL“), neuer deutscher Oberkommandierender der Ostfront wird Prinz Leopold von Bayern.
30. August:
Kriegserklärung des Osmanischen Reiches an Rumänien
Abbruch der diplomatischen Beziehungen Rumäniens zu Bulgarien
Bei einem weiteren Angriff gegen London wird erstmals nach der Weiterentwicklung der engl. Flugabwehr eines der deutschen Luftschiffe von der Flugabwehr mit Phosphormunition direkt abgeschossen. In der Folge steigen die Verluste bei den Luftbombardierungen in England. Die deutsche Heeresführung stellt die Angriffe ein, weil das Verlustrisiko zu groß geworden war.[4]
3. September:
Beginn des Feldzuges der Mittelmächte gegen Rumänien
Die Festung Tutrakan an der Donau wird von bulgarisch-deutschen Truppen erobert.
Die „Bestimmungen für den einheitlichen Oberbefehl der Zentralmächte und ihrer Verbündeten“ werden erlassen, die „Oberste Kriegsleitung“ soll beim deutschen Kaiser liegen (de facto bei der OHL).[7]
10. September:
Die Festung Silistra an der Donau wird von bulgarisch-deutschen Truppen erobert.
12. September:
Die alliierte Monastir-Offensive beginnt.
13. September:
Ein griechisches Armeekorps begibt sich bei Kavala unter deutschen Schutz.
Eine rumänische Gegenoffensive an der Donau beginnt (bis 5. Oktober).
Eleftherios Venizelos etabliert auf Kreta eine griechische Gegenregierung.
Oktober 1916
4. Oktober:
Der französische Truppentransporter Gallia wird im Mittelmeer von U 35 versenkt.
Bildung der „Heeresfront Erzherzog Karl“ an der Ostfront
7. Oktober:
Die Reichstagsfraktion der Zentrumspartei erklärt, die Entscheidung über den uneingeschränkten U-Boot-Krieg sei der OHL zu überlassen, damit haben die Befürworter erstmals die Oberhand im Reichstag.
8. Oktober:
Per Kabinettsorder werden die deutschen Luftstreitkräfte einem einheitlichen Oberbefehl unterstellt.
Das Erscheinen des SPD-Parteiorgans Vorwärts wird zum wiederholten Mal verboten, in der Folge übernimmt der Parteivorstand die Kontrolle über das Blatt.
Ein provisorischer Staatsrat für das Königreich Polen wird in Warschau geschaffen.
6. Dezember:
Bukarest wird von Truppen der Mittelmächte besetzt. Die rumänische Armee ist im Rückzug auf den Sereth, die Regierung war zuvor nach Iași umgezogen. Der Brite John Norton-Griffiths sabotiert erfolgreich die rumänischen Ölfelder, bevor deutsche Truppen sie erreichen können.
Das Deutsche Reich erklärt sich zur Teilnahme an einer Friedenskonferenz entsprechend ihrem Friedensangebot vom 12. Dezember bereit, lehnt aber eine amerikanische Vermittlung ab.
Schlacht von Rafah, die Türken müssen den Sinai räumen.
Kaiser Wilhelm II. gibt dem Drängen der OHL zum uneingeschränkten U-Boot-Krieg trotz (zurückhaltender) Bedenken Bethmann Hollwegs nach.
Nikolaus II. ernennt Nikolai D. Golizyn zum neuen russischen Ministerpräsidenten.
10. Januar:
Die alliierten Regierungen antworten auf ihrer Konferenz in Rom auf Präsident Wilsons Note vom 18. Dezember. Sie verlangen von den Mittelmächten die Räumung der besetzten Gebiete, die Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich, die Rückgabe Polens an Russland und die Wiederherstellung der Eigenständigkeit Belgiens, Serbiens und Montenegros.
11. Januar:
Die Reichsregierung teilt den neutralen Staaten ihre Friedensbedingungen mit.
12. Januar:
Die Entente-Mächte geben ihre Antwort auf den Friedensappell des US-Präsidenten vom 21. Dezember bekannt (vergleiche 10. Januar).
Hungerproteste vor dem Hamburger Rathaus, weitere Proteste im Steckrübenwinter folgen.
14. Januar:
Eröffnung des Polnischen Staatsrates in Warschau
15. Januar:
Der mexikanische Präsident Venustiano Carranza fordert den sofortigen Rückzug der US-Strafexpedition.
Die dänischen Jungferninseln werden von den USA übernommen.
18. Januar:
Präsident Wilson ordnet den Rückzug der Mexiko-Expedition an.
22. Januar:
In einer Senatsrede fordert Präsident Wilson einen „Frieden ohne Sieg“ und ein Selbstbestimmungsrecht der Völker.
23. Januar:
Eine deutsche Offensive gegen Riga beginnt (bis 3. Februar).
31. Januar:
In einer Note kündigt die deutsche Regierung den USA die Aufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs zum 1. Februar an.
Februar 1917
Im Verlauf des Monats eskalieren die Schwierigkeiten in der Nahrungsmittelversorgung der deutschen Bevölkerung, die durchschnittliche Tagesration sinkt auf 1000 Kilokalorien pro Tag (Durchschnittsbedarf: 2410 Kilokalorien).
Das Parlament ergreift in Petrograd die Macht von der zaristischen Regierung. Mitwirkung der Duma an der Revolution, Konstituierung des Petrograder Sowjets („Roter Montag“).
Der Petrograder Sowjet fordert in seinem „Aufruf an die Völker der ganzen Welt“ die Proletarier aller Länder auf, ihre Regierungen unter Druck zu setzen, damit diese möglichst bald in Friedensverhandlungen eintreten.
Der US-Senat votiert mit 82 zu 6 Stimmen für die Kriegserklärung an das Deutsche Reich.[8]
6. April:
Das US-Repräsentantenhaus votiert gegen 3 Uhr morgens Washingtoner Ortszeit mit 373 zu 50 für die Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an das Deutsche Reich, die damit beschlossen ist.[9]
Die Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs und Italiens, David Lloyd George, Alexandre Ribot und Paolo Boselli (in Begleitung von Außenminister Sidney Sonnino) treffen sich im französischen Saint-Jean-de-Maurienne, um über eine Beteiligung Italiens an der Nackriegsbesetzung Anatoliens zu beraten. Die Verhandlungen, die sich mit Unterbrechungen bis zum 7. August hinziehen, führen zur Vereinbarung von Saint-Jean-de-Maurienne.
Die bolschewistische Regierung bietet den Mittelmächten Waffenstillstandsverhandlungen an und beginnt mit der Veröffentlichung der zaristischen Kriegszielpläne und Geheimverträge.
23. November:
LZ 104 wird vor Erreichen des Makonde-Plateaus in Deutsch-Ostafrika zurückbeordert (dennoch Langstreckenrekord über 6700 Kilometer).
Die osmanische Delegation in Trabzon stellt den transkaukasischen Vertretern ein Ultimatum zur Anerkennung der Grenzziehung im Kaukasus gemäß dem Vertrag von Brest-Litowsk.
6. April:
Einstellung der Operation Michael
Tampere wird von deutsch-finnischen Truppen eingenommen.
9. April:
Der zweite Teil der deutschen Frühjahrsoffensive, „Operation Georgette“, beginnt in Flandern.
12. April:
Sixtus-Affäre: Veröffentlichung des österreich-ungarischen Separatfriedensvorstoßes von 1917 durch die französische Regierung
13. April:
Helsinki wird durch deutsch-finnische Truppen erobert.
Auf der Konferenz des Obersten Kriegsrats in Abbeville erreicht Pershing die Zustimmung der Alliierten zur Aufstellung einer amerikanischen Armee in Frankreich.
4. Mai:
Aufgrund der Abgabe von Truppen an die bedrohte Westfront sind die britischen Truppen in Palästina zum Rückzug an den Jordan gezwungen.
7. Mai:
Der Friede von Bukarest zwischen Rumänien und den Mittelmächten wird unterzeichnet.
Deutsche Truppen bilden einen Brückenkopf über die Marne. Amerikanische Truppen werden zur Unterstützung der Franzosen in Marsch gesetzt, um bei Château-Thierry und im Wald von Belleau eingesetzt zu werden. Zahlreiche Einwohner verlassen Paris.
Die Konferenz von Batumi endet mit erheblichen Gebietsverschiebungen im Kaukasusgebiet zugunsten des Osmanischen Reichs. Im Vertrag von Batumi erkaufen die neu gegründeten Staaten Armenien und Georgien mit ihrem Verzicht nicht nur auf die von Sowjetrussland im Vertrag von Brest-Litowsk abgetretenen Gebiete von Kars, Ardahan und Batumi, sondern zusätzlicher Gebiete der Gouvernements Tiflis und Jerewan inklusive der Eisenbahnlinie von Alexandropol nach Dschulfa den Frieden mit den Türken.
Die Carpathia wird im Ärmelkanal durch U 55 versenkt.
18. Juli:
Beginn der alliierten Gegenoffensive zwischen Marne und Aisne mit massiver Panzerunterstützung, Einbruch in die deutschen Linien, endgültige Kriegswende
Ludendorff verlangt von Kaiser Wilhelm II. die Beendigung des Krieges. Er bietet zugleich seinen Abschied an, der abgelehnt wird.
13. bis 15. August:
Konferenz über die Kriegslage im deutschen Großen Hauptquartier in Spa. Anwesend sind neben der militärischen Führung des Deutschen Reichs und den Spitzen der politischen Reichsleitung auch der österreichische Kaiser Karl I. mit seinen Beratern Außenminister Burián und Generalstabschef Arz von Straußenburg. Hoffnungen auf einen militärischen Sieg sind nicht mehr vorhanden.
Nach zehnmonatigem Guerilla-Krieg in Mosambik beginnt die Schutztruppe den Rückmarsch nach Deutsch-Ostafrika.
27. August:
Ergänzende Verträge zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk werden zwischen dem Deutschen Reich und Sowjetrussland unterzeichnet. Russland verzichtet endgültig auf Estland und Livland, erkennt die Unabhängigkeit Georgiens an und sagt Entschädigungszahlungen von 6 Milliarden Mark zu. Im Gegenzug sollen sich die Deutschen aus einem Teil der besetzten Gebiete Russlands zurückziehen.
30. August:
Pistolenattentat durch Fanny Kaplan auf Lenin in Moskau
September 1918
2. September:
Britisch-kanadische Truppen durchbrechen die Drocourt-Quéant-Linie im Vorfeld der Siegfriedstellung.
12. September:
Die Schlacht von St. Mihiel beginnt (bis 15. September), erste eigenständige Offensive der AEF mit französischer Beteiligung.
14. September:
Die alliierte Vardar-Offensive beginnt in Mazedonien (bis 29. September).
Österreich-Ungarn schlägt den Alliierten die Aufnahme von unverbindlichen Friedensverhandlungen vor.
Baku wird durch türkische und aserbaidschanische Truppen erobert, nachdem sich die Dunsterforce über das Kaspische Meer zurückgezogen hat. In der Folge beginnen Pogrome gegen die hier lebenden Armenier in Vergeltung für die März-Ereignisse.
Ludendorff informiert Kaiser und Reichsleitung über die Aussichtslosigkeit der militärischen Lage und fordert ultimativ, die Entente um einen Waffenstillstand zu bitten.
Oktober 1918
1. Oktober:
Damaskus wird von britischen und arabischen Truppen erobert.
3. Oktober:
Max von Baden wird neuer Reichskanzler in Nachfolge Georg von Hertlings, damit besteht erstmals eine parlamentarische Regierung und eine kurzzeitige parlamentarische Monarchie in Deutschland, Oktoberreformen.
Zar Ferdinand I. von Bulgarien dankt zugunsten seines Sohnes Boris ab.
4. Oktober:
Noten der deutschen und österreich-ungarischen Regierung an US-Präsident Wilson, mit denen die Bedingungen eines Waffenstillstands erkundet werden sollen
Die zweite Wilson-Note präzisiert die Bedingungen eines Waffenstillstands, u.a. werden demokratische Reformen und ein Ende des U-Boot-Krieges gefordert.
Bildung einer Revolutionsregierung in München unter Kurt Eisner, Ausrufung des Freistaates (sinngemäß: frei von Monarchie) Bayern in der Nacht zum 8. November
8. November:
Beginn der Waffenstillstandsverhandlungen im Wald von Compiègne
10./11. November: König Georg V. gibt einen Empfang zu Ehren des französischen Präsidenten im Buckinghampalast, Feiern zum Jahrestag des Waffenstillstands (Ausgangspunkt der weiteren Remembrance-Day-Feierlichkeiten in Großbritannien).
23. November: erster Vertrag des MICUM-Abkommen (letzter: 3. September 1924), das die Wiederaufnahme der Arbeit in der Schwerindustrie im Ruhrgebiet ermöglicht.
1924
27. Januar: Vertrag von Rom zwischen Italien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
16. Juli: (2.) Londoner Konferenz zu den Reparationszahlungen (bis 16. August).
16. August: Dawes-Plan zur Regelung der Reparationszahlungen
1925
1. Dezember: Unterzeichnung der Verträge von Locarno: Deutschland, Frankreich und Belgien verzichten auf eine gewaltsame Veränderung ihrer im Friedensvertrag von Versailles gezogenen Grenzen, eine Revision der Ostgrenzen behält sich Deutschland vor.
1930
17. Mai: Young-Plan zu den Reparationen tritt rückwirkend zum 1. September 1929 in Kraft.
16. März: Adolf Hitler verkündet, dass sich Deutschland nicht mehr an die Regelungen des Versailler Friedensvertrages halten werde und die Wehrpflicht einführe.
18. Juni: Das Deutsch-britische Flottenabkommen setzt die Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages zur Größe der deutschen Seestreitkräfte außer Kraft.
Alle Daten sind nach dem gregorianischen Kalender angegeben. Das Datum nach dem in Russland bis einschließlich zum 31. Januar 1918 (jul.) gültigen julianischen Kalender ist bei Daten mit spezifischem Russlandbezug in Klammern vermerkt.
Cay Rademacher: Luftschiffe des Todes. In Die Zeit, 43/1998 vom 15. Oktober 1998 (Mit den Bombenangriffen deutscher Zeppeline im Ersten Weltkrieg begann ein neues Kapitel der modernen Wehrgeschichte: der totale Luftkrieg.)
Reinhard Sturm: Kampf um die Republik 1919–1923. In: Informationen zur politischen Bildung. Nr.261, 4.Quartal 1998, ISSN0046-9408, S.18–31 (hier: S.18).
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