Zagreb
Hauptstadt von Kroatien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Zagreb deutsch veraltet Agram; ungarisch Zágráb) ist die Hauptstadt und die größte Stadt Kroatiens. Die Stadt Zagreb selbst hat auch die Funktionen einer Gespanschaft. Die nähere Umgebung der Stadt bildet getrennt von dieser die Gespanschaft Zagreb, deren Verwaltungssitz auch die Stadt Zagreb ist. In Zagreb residieren ein katholischer Erzbischof (Erzbistum Zagreb), die Kroatische Akademie der Wissenschaften und Künste sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. Als Handels- und Finanzzentrum hat die Stadt nationale und regionale Bedeutung.
(Zagreb | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kroatien | ||
Koordinaten: | 45° 49′ N, 15° 59′ O | ||
Gespanschaft: | Stadt Zagreb | ||
Höhe: | 158 m. i. J. | ||
Fläche: | 641,355 km² | ||
Einwohner: | 758.941 (31. Dezember 2021[1]) | ||
Agglomeration: | 1.055.645 (31. Dezember 2021[1]) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.183 Einwohner je km² | ||
Telefonvorwahl: | (+385) 01 | ||
Postleitzahl: | 10 000 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ZG | ||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021) | |||
Gemeindeart: | Stadt mit Funktionen einer Gespanschaft | ||
Gliederung: | 17 Stadtbezirke 216 Kommunen (ehem.) 71 Siedlungen | ||
Bürgermeister: | Tomislav Tomašević (Možemo!) | ||
Postanschrift: | Trg Stjepana Radića 1/III 10 000 Zagreb | ||
Website: | |||
Die Kathedrale von Zagreb |
Der Name Zagreb kommt vermutlich von zagrabiti „(Wasser) schöpfen“. Anderen Quellen zufolge bedeutet Zagreb „hinter dem Berge“ (kroatisch za bregom) oder „hinter dem Damm“ (za grebom).[2]
Nach der Volkszählung von 2011[3] lebten 790.017 Menschen in der Stadt. Im Umland, in dem sich Vororte und nahegelegene kleinere Städte wie Dugo Selo, Samobor, Velika Gorica oder Jastrebarsko befinden, lebten 317.606 Menschen. 93,14 % von ihnen waren Kroaten, 2,22 % Serben, 1,03 % Bosniaken und 2,31 % zählten zu einer anderen Minderheit, darunter Ungarn, Slowenen, Tschechen und Ukrainer.[3]
Ca. 87 % der Zagreber waren 2011 bekennende Katholiken, 2 % orthodoxe Christen, 1 % Muslime, 4 % Atheisten und 4 % Agnostiker. 2 % nannten eine andere Religionsgemeinschaft.
Jahr | Fläche | Bevölkerung (nach jeweiliger Gliederung)[* 1] | Bevölkerung (nach heutiger Gliederung)[* 2] | Anmerkung |
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1368 | 2.810 | lt. Haushaltszählung | ||
1742 | 5.600 | lt. Haushaltszählung | ||
1805 | 7.706 | Volkszählung ohne Priesterschaft und Adel | ||
1850 | 16.036 | |||
1857 | 16.657 | 48.266 | ||
1869 | 19.857 | 54.761 | ||
1880 | 30.830 | 67.188 | ||
1890 | 3,33 | 40.268 | 82.848 | |
1900 | 64,37 | 61.002 | 111.565 | |
1910 | 64,37 | 79.038 | 136.351 | |
1921 | 64,37 | 108.674 | 167.765 | |
1931 | 64,37 | 185.581 | 258.024 | |
1948 | 74,99 | 279.623 | 356.529 | |
1953 | 235,74 | 350.829 | 393.919 | |
1961 | 495,60 | 430.802 | 478.076 | |
1971 | 497,95 | 602.205 | 629.896 | |
1981 | 1.261,54 | 768.700 | 723.065 | |
1991 | 1.715,55 | 933.914 | 777.826 | |
2001 | 641,36 | 779.145 | 779.145 | |
2011 | 641,36 | 790.017 | 790.017 |
Anmerkungen
Der Name Zagreb wurde zum ersten Mal im Jahre 1094 erwähnt, als der in Personalunion ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese gründete. Die Stadt entwickelte sich aus den beiden Siedlungskernen Kaptol (Bischofsstadt) im Osten und Gradec (Oberstadt) im Westen. Kaptol war die Stadt des Klerus, in der seit dem 11. Jahrhundert der Bischof und die Kanoniker des Zagreber Bistums residierten. In der Oberstadt auf dem westlich benachbarten Bergsporn siedelten sich Kaufleute und Handwerker an. Interessenskonflikte zwischen den beiden Siedlungen führten immer wieder zu Auseinandersetzungen.
Im 13. Jahrhundert war Südosteuropa von teils verheerenden Eroberungsfeldzügen der Mongolen betroffen. Béla IV., von 1235 bis 1270 König von Kroatien und Ungarn, organisierte von Gradec aus die Verteidigung. Aus Dankbarkeit für die Unterstützung verlieh er 1242 den Einwohnern von Gradec die Bulla Aurea, ein Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit.[5] Durch dieses Dokument wurde Gradec zur freien königlichen Stadt; eine Zeit wirtschaftlicher Blüte begann. Es entstanden Paläste, Kirchen und Befestigungswerke nach mittel- und westeuropäischem Vorbild.
1557 wurde Zagreb erstmals als Kroatiens Hauptstadt erwähnt. Die Stadt lag im Hinterland der 1583 zur Abwehr der Türken eingerichteten Militärgrenze. 1669 wurde eine jesuitische Akademie (Neoacademia Zagrabiensis) gegründet; ein Vorläufer der 1874 gegründeten Universität Zagreb.
Später entwickelte sich im Süden der beiden Bergsiedlungen langsam die Unterstadt (Donji grad), zunächst um den im 17. Jahrhundert angelegten späteren Hauptplatz, den heutigen Ban-Jelačić-Platz.
Von 1756 bis 1776 war Varaždin die Hauptstadt Kroatiens. 1850 wurden die Städte Gradec und Kaptol zur Stadt Zagreb vereint und mit der Unterstadt verbunden. Die Unterstadt wuchs schnell. Ein schweres Erdbeben richtete 1880 beträchtlichen Schaden an, ermöglichte jedoch auch eine Modernisierung und dynamische Weiterentwicklung der Stadt.
Kaptol ist bis heute das Zentrum der katholischen Kirche und des geistlichen Lebens in Kroatien. Gradec, heute Oberstadt genannt, wurde zum politischen und administrativen Zentrum. In der Unterstadt mit ihren vielen prächtigen Gebäuden aus dem späten 19. Jahrhundert pulsiert das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Leben. Zagreb war zur Zeit des Königreichs Ungarn Sitz des Komitats Zágráb.
Am 29. Oktober 1918 beschloss das kroatische Parlament in Zagreb die Aufhebung sämtlicher staatsrechtlicher Beziehungen zwischen Kroatien und der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Am selben Tag wurde der Staat der Slowenen, Kroaten und Serben mit Zagreb als Hauptstadt gegründet. Zu Erinnerung daran wurde eine Gasse in der Nähe des St.-Markus-Platzes in Gornji Grad „Straße des 29. X. 1918“ genannt.
Am 1. Dezember vereinigte sich der neue Staat mit dem Königreich Serbien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das später in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde. Staatsoberhaupt wurde der serbische König Peter I. Vier Tage später demonstrierten die Einwohner von Zagreb auf der Ilica-Straße gegen die Staatsregierung. Die königliche serbische Gendarmerie erschoss 20 Menschen, die als „Dezember-Opfer“ bekannt wurden.
Während des Königreichs Jugoslawien war Zagreb das ökonomische und kulturelle Zentrum und die zweitgrößte Stadt des Landes. In etwa 20 Jahren stieg die Bevölkerung durch die Immigration aus armen Dörfern um den Faktor 2,5 an. Am 15. Mai 1926 wurde die erste Übertragung von Radio Zagreb gesendet. Sie startete mit den Worten „Halo, halo! Ovdje Radio Zagreb!“ (dt. „Hallo, hallo! Hier Radio Zagreb!“).[6]
Im Frühjahr 1941 eroberte die Wehrmacht innerhalb weniger Wochen das Königreich Jugoslawien und das Königreich Griechenland. Zagreb war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs die Hauptstadt des Unabhängigen Staates Kroatien, eines Vasallenstaates der Achsenmächte. Vor dem Weltkrieg lebten in Zagreb ca. 12.000 Juden, danach waren es nur noch wenige tausend. Heute gibt es in ganz Kroatien 3000 Menschen jüdischen Glaubens; 2000 davon zählen zur jüdischen Gemeinde von Zagreb.
Am 8. Mai 1945 wurde Zagreb von der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee unter Tito besetzt. Kroatien wurde als Sozialistische Republik Kroatien in die Föderative Volksrepublik Jugoslawien, die spätere Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien, eingegliedert.
In den Jahren 1970 und 1971 war Zagreb der Mittelpunkt des Widerstandes gegen die kommunistische Regierung. Es fanden Demonstrationen gegen die Politik der Belgrader Zentralregierung statt. Der Kroatische Frühling wurde niedergeschlagen und endete mit Massenverhaftungen.
Am 10. September 1976 kollidierten bei Zagreb ein jugoslawisches und ein britisches Flugzeug. 176 Menschen (darunter zahlreiche Deutsche) starben.
1987 fand in Zagreb die Universiade statt. Die Stadt war Gastgeber des Eurovision Song Contest 1990 im Konzerthaus „Vatroslav Lisinski“, weil im Jahr davor die kroatische Band Riva aus Zadar mit dem Lied Rock Me gewann.[7]
Nach dem Fall der Mauer war der Ostblock zerfallen. Im März 1991 begann die Jugoslawische Volksarmee den Kroatienkrieg. Am 25. Juni 1991 erklärte das kroatische Parlament die Unabhängigkeit Kroatiens von Jugoslawien und Zagreb zur Hauptstadt des Landes. Im September 1991 begannen massive Kampfhandlungen, unter anderem die Schlacht um Vukovar. Am 7. Oktober 1991 feuerte ein Kampfflugzeug der JNA eine Luft-Boden-Rakete in das Zagreber Regierungsgebäude, in dem sich Präsident Tuđman und weitere Regierungsmitglieder befanden. Niemand wurde ernsthaft verletzt. Zagreb war damals überfüllt mit Flüchtlingen aus Ostslawonien, insbesondere aus der Stadt Vukovar. Am 8. Oktober 1991 setzte Kroatiens Regierung die nach einer Volksabstimmung erklärte Unabhängigkeit offiziell in Kraft.
Am 2. und 3. Mai 1995 schlugen beim Raketenbeschuss auf Zagreb Streubomben in der Innenstadt ein. Sieben Menschen starben und 214 wurden verletzt.
1994 feierte man Zagrebs 900-jähriges Jubiläum. Papst Johannes Paul II. kam nach Zagreb und feierte am 11. September eine Messe auf der Zagreber Reitbahn mit mehr als einer Million Gläubigen.[8]
Am Morgen des 22. März 2020 ereignete sich ein Erdbeben mit der Stärke 5,4 Mw, dessen Epizentrum wenige Kilometer nördlich der Stadt lag. Ein 15-jähriges Mädchen wurde getötet, viele Museen, Kirchen und andere Gebäude wurden schwer beschädigt, speziell in der Altstadt, ein Teil der südlichen Turmspitze der Kathedrale brach ab.[9][10] Die überwiegende Mehrheit der Gebäude, die nach 1964 (Einführung der ersten verbindlichen Erdbebenvorschriften im ehemaligen Jugoslawien) gebaut wurden, überstanden das Beben entweder unbeschädigt oder erlitten nur geringe Schäden.[11]
Zagreb liegt 122 Meter über dem Meeresspiegel im kontinentalen Bereich Mittelkroatiens am Fuß des nördlich gelegenen Medvednica-Gebirges. Es liegt an einem Schnittpunkt zwischen Mittel- und Südeuropa. Die Stadt erstreckt sich an beiden Seiten der Save, des größten Flusses Sloweniens und Kroatiens. Sie befindet sich im Südwesten der Pannonischen Tiefebene in einem Gebiet, das auch Hrvatsko Prigorje genannt wird. Die Entfernung zum Adriatischen Meer beträgt etwa 170 Kilometer.
Zagreb | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Zagreb
Quelle: Meteorological and Hydrological Service Croatia; Sonnenscheindauer, Luftfeuchtigkeit: wetterkontor.de |
Zagreb ist die Hauptstadt und der Regierungssitz der Republik Kroatien. In Zagreb tagt auch das kroatische Parlament, der Sabor. Das Regierungsviertel befindet sich in der Gornji Grad (Obere Stadt), der Altstadt von Zagreb. Stärkste Fraktion im Stadtrat ist die Zeleno–lijeva koalicija (deutsch Grün-linke Koalition).[12]
Im Jahr 2004 wurde ungefähr 30 % des kroatischen Bruttosozialprodukts in Zagreb erwirtschaftet.[13] 2011 steuerte Zagreb ein Drittel zum Bruttosozialprodukt bei.[14] Es ist der wichtigste Wirtschaftsstandort Kroatiens.
Wichtige Wirtschaftszweige in Zagreb sind die Pharmaindustrie, die Elektrotechnik, der Handel und der Tourismus.
Im südöstlichen Teil der Stadt liegt das größte Industriegebiet Žitnjak.
Die Kroatische Nationalbank und die einzige kroatische Börse[15] haben ihren Sitz in Zagreb.
Viele Unternehmen wie z. B. der Öl- und Gaskonzern INA haben ihren Hauptsitz in Zagreb. Im Westen der Stadt sind der Pharmakonzern Pliva, der Elektrotechnikkonzern Končar Group und Ericsson-Tesla.
Besucher aus den EU-Nachbarländern haben Zagreb als Einkaufsstadt entdeckt: es gibt Einkaufszentren an der Peripherie im Osten und Westen der Stadt; in der Zagreber Innenstadt gibt es die Hauptgeschäftsstraße Ilica mit zahlreichen traditionsreichen Handwerkergeschäften wie zum Beispiel Schustern, Hutmachern, Ledertaschenläden, Küfnern, Boutiquen und Juwelieren.
Die Messe Zagreb (Zagrebački Velesajam)[16] ist der bedeutendste Messestandort der Region.
In Zagreb hat auch die Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer ihren Sitz.
Auch die Informationstechnologie eine immer wichtigere Rolle in Zagreb. Die Stadt entwickelt sich zu einem Zentrum für Start-ups und innovative Unternehmen, die in Bereichen wie Softwareentwicklung, Digitalmarketing und E-Commerce tätig sind.
Der Tourismus hat in den letzten Jahren einen erheblichen Aufschwung erlebt. Mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten, kulturellen Veranstaltungen und einem lebendigen Nachtleben zieht Zagreb immer mehr internationale Besucher an.
Die Infrastruktur der Stadt wurde kontinuierlich verbessert, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Der Flughafen Zagreb wurde modernisiert und erweitert, um das steigende Passagieraufkommen zu bewältigen.
Zagreb ist auch ein wichtiger Bildungsstandort mit mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen, die Talente anziehen und zur Entwicklung von Innovationen beitragen.
Die Stadtverwaltung fördert aktiv ausländische Investitionen und bietet Anreize für Unternehmen, die sich in Zagreb ansiedeln möchten. Dies hat dazu geführt, dass internationale Konzerne wie IBM, Siemens und Cisco in der Stadt vertreten sind.
Zagreb ist sowohl im Bereich Straße als auch im Bereich der Eisenbahn eine Zwischenstation des Paneuropäischen Verkehrskorridors X.
Zagreb ist ein wichtiger Knotenpunkt im Netz der Kroatischen Eisenbahnen. Südlich des Stadtzentrums befindet sich am König-Tomislav-Platz der für den Personenverkehr bedeutsame Hauptbahnhof (Glavni kolodvor). Internationale Direktverbindungen im Tagesverkehr werden unter anderem nach Ljubljana (2:30 Stunden), Budapest (6 Stunden), Wien (6 Stunden), München (6 Stunden) und mit Nachtzug (EN) von und nach Stuttgart (via Bahnhof München Ost) und Zürich angeboten. Andere Reiseziele erfordern gegenwärtig das Umsteigen in Villach.
Im innerkroatischen Verkehr wird Split in sechs Stunden erreicht. Im Schienenpersonennahverkehr werden neben dem Hauptbahnhof auch der westlich des Stadtzentrums gelegene Westbahnhof (Zapadni kolodvor) sowie die südlich der Save liegende Station Zagreb Klara bedient. Ebenso verfügt Zagreb über ein schienengebundenes Nahverkehrssystem mit mehreren innerstädtischen Haltestellen. Südlich der Save befindet sich zudem ein großer Rangierbahnhof.
Zagreb ist durch ein gut ausgebautes Autobahn-Netz unter anderem mit den Hafenstädten Rijeka und Split und der Region Dalmatien (A1) sowie mit der ostkroatischen Region Slawonien (A3) verbunden, darüber hinaus auch mit Slowenien (A2) und Ungarn (A4).
Zagreb besitzt einen internationalen Verkehrsflughafen, gelegen etwa 20 km südöstlich des Stadtzentrums auf dem Gebiet der Ortschaft Pleso. Der IATA-Flughafencode ist ZAG. Vom Flughafen Zagreb sind per Direktflug unter anderem Frankfurt am Main, London und Paris erreichbar.
Der ÖPNV der Stadt wird im Wesentlichen vom kommunalen Verkehrsunternehmen Zagrebački električni tramvaj (ZET) durchgeführt. ZET betreibt die Straßenbahn Zagreb sowie den örtlichen Stadtbusverkehr. Darüber hinaus existiert in Zagreb außerdem eine Standseilbahn. Es verkehrt außerdem noch eine Gondelbahn auf den Sljeme.
Seit Juni 2024 können Residenten ab 65 Jahren den ÖPNV Zagrebs kostenfrei benutzen.[17]
Der Hauptbahnhof befindet sich im Zentrum der Stadt am König-Tomislav-Platz.
Südöstlich des Stadtzentrums befindet sich der Busbahnhof (Autobusni kolodvor Zagreb) an der Avenija Marina Držića. Von hier werden nahezu alle Landesteile Kroatiens sowie zahlreiche Städte Europas regelmäßig angefahren.[18]
Die Straßenbahnlinie 6 verbindet den Busbahnhof und den Hauptbahnhof in wenigen Haltestellen mit dem Zentrum.[19]
Höchste wissenschaftliche Einrichtung in Kroatien ist die Kroatische Akademie der Wissenschaften. Die Universität Zagreb wurde als Jesuitenhochschule am 23. September 1669 gegründet und ist eine der ältesten Universitäten in Ostmitteleuropa. Die Gebäude der Fakultäten befinden sich in mehreren Stadtteilen; die zur Universität Zagreb gehörende Universitätsbibliothek Zagreb liegt seit 1995 in einem Stadtteil außerhalb des Zentrums. Die Kunstakademie Zagreb und die Musikakademie Zagreb genießen internationalen Ruf.
Weitere Hochschulen sind die Gesundheitshochschule in Zagreb, die Sozialwissenschaftliche Fachhochschule in Zagreb und die Technische Fachhochschule in Zagreb.
Das im Jahr 1950 gegründete Institut Ruđer Bošković ist das größte interdisziplinäre Institut Kroatiens und beschäftigte im Jahr 2005 insgesamt 200 Wissenschaftler.
Eine Auswahl der in Zagreb erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften:
Im 19. und 20. Jahrhundert erschienen auch zwei deutschsprachige Tageszeitungen für Zagreb, das Agramer Tagblatt und die Agramer Zeitung.
Der Bezirk auf einem Bergsporn um die Kathedrale bildete sich mit der Gründung des Zagreber Bistums im 11. Jahrhundert. Hier residierte nicht nur der Bischof, sondern nach Norden erstreckten sich zu beiden Seiten der Hauptstraße die geräumigen Hofe der Domherren. Außerhalb im Süden und Norden siedelten sich Bedienstete und Handwerker an und bildeten mit der Zeit zwei Vorstädte. Die Kernanlage wurde im 15. Jahrhundert mit einer noch erkennbaren Mauer versehen.
Die westlich des Kathedralberges im 13. Jahrhundert auf älteren Siedlungsplätzen planmäßig angelegte Oberstadt zeichnet sich durch eine geschlossene historische Bebauung aus, die heute besonders durch die Architektur des Barock und des Historismus geprägt wird. Die im 13. Jahrhundert angelegte Stadtmauer mit ihren vier Toren ist in ihrem Verlauf noch gut ablesbar. Eindrucksvolle Adelspalais wechseln mit kleineren, eingeschossigen Anwesen der Bürger, Handwerker und Kaufleute ab.
Die Unterstadt entstand vor allem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich die Besiedlung Zagrebs in die Ebene nach Süden ausdehnte. Das sehenswerte Areal zeichnet sich durch eine große Anzahl von qualitätvollen und gut erhaltenen Bauten des Historismus (etwa 1860 bis 1900) und des Jugendstils aus und besitzt auch einige bemerkenswerte Projekte der architektonischen Moderne.
In Zagreb hat das Filmstudio Zagreb Film seinen Sitz. Es produzierte seit 1953 mehr als 600 Animationsfilme, gewann über 400 internationale Preise (darunter einen Oscar) und begründete durch seinen einzigartigen Stil die Zagreber Schule.
Die Stadtbezirke (kroatisch Gradski četvrti) in alphabetischer Reihenfolge, mit in Klammern angegebener Bevölkerungszahl aus dem Jahr 2011, sind:
Nr. | Bezirk | Fläche | Einw. (2011) | Ehemalige Kommunen |
---|---|---|---|---|
1. | Donji Grad | km² | 3,01637.024 Einw. | „Andrija Medulić“, „August Šenoa“, Cvjetni trg, „Hrvatski narodni vladari“, „Knez Mislav“, „Kralj Petar Svačić“, „Kralj Zvonimir“, „Matko Laginja“, Mimara, „Nadbiskup Antun Bauer“, „Pavao Šubić“, „Petar Krešimir IV“, „Petar Zrinski“, Zrinjevac |
2. | Gornji Grad-Medveščak | km² | 10,12530.962 Einw. | „August Cesarec“, Gornji grad, Gupčeva zvijezda, „Ivan Kukuljević Sakcinski“, Kraljevac, Medveščak, Nova Ves, Petrova, Ribnjak, „Stjepan Radić“, Šalata, Tuškanac, Voćarska |
3. | Trnje | km² | 7,36542.282 Einw. | Cvjetnica, Cvjetno naselje, Kanal, Marin Držić, Martinovka, Miramare, Poljane, Savski Kuti, Sigečica, Staro Trnje, Trnjanska Savica, Trnje, Veslačko naselje |
4. | Maksimir | km² | 14,34948.902 Einw. | Bukovac, „Dinko Šimunović“, Dobri dol, Dotrščina, „Eugen Kvaternik“, Kozjak, Maksimir, Maksimirska naselja, Mašićeva, Remete, Ružmarinka |
5. | Peščenica – Žitnjak | km² | 35,29556.487 Einw. | Borongaj Lugovi, „Bruno Bušić“, Donje Svetice, Ferenščica, Folnegovićevo naselje, „Hrvatski književnik Mile Budak“, Ivanja Reka, Kozari Bok, Kozari Putevi, Peščenica, Petruševec, Resnik, Savica-Šanci, Volovčica, Vukomerec, Žitnjak |
6. | Novi Zagreb-istok | km² | 16,54459.055 Einw. | Buzin, Dugave, Hrelić, Jakuševec, Sloboština, Sopot, Središće, Travno, Utrine, Veliko Polje, Zapruđe |
7. | Novi Zagreb-zapad | km² | 62,59458.103 Einw. | Blato, Botinec, Čehi, Hrašće, Hrvatski Leskovac, Ježdovec, Kajzerica, Lučko, Mala Mlaka, Odra, Remetinec, Savski Gaj, Siget, Sveta Klara, Trnsko |
8. | Trešnjevka-sjever | km² | 5,82855.425 Einw. | „Antun Mihanović“, Ciglenica, „Dr. Ante Starčević“, Ljubljanica, „Nikola Tesla“, Pongračevo, Rudeš, Samoborček, „Silvije Strahimir Kranjčević“, Stara Trešnjevka |
9. | Trešnjevka-jug | km² | 9,83666.674 Einw. | Horvati-Srednjaci, Gajevo, Jarun, Knežija, Prečko, Vrbani |
10. | Črnomerec | km² | 24,32738.546 Einw. | „Ban Keglević“, „Bartol Kašić“, Gornja Kustošija, Kustošija-centar, Jelenovac, Medvedgrad, Sveti Duh, Šestinski dol-Vrhovec |
11. | Gornja Dubrava | km² | 40,27761.841 Einw. | Branovec-Jalševec, Čučerje, Dankovec, Dubec, Dubrava-središte, Gornja Dubrava, Granešina, Granešinski Novaki, Klaka, Miroševec, Novoselec, Oporovec, Poljanice, Stari Retkovec, Studentski grad, Trnovčica, Zeleni brijeg |
12. | Donja Dubrava | km² | 10,82336.363 Einw. | Čulinec, Donja Dubrava, „Ivan Mažuranić“, Novi Retkovec, Resnički Gaj, Poljanice, Stari Retkovec, „30. svibnja 1990.“, Trnava |
13. | Stenjevec | km² | 12,18051.390 Einw. | Gajnice, Malešnica, „Matija Gubec“, Stenjevec, Špansko, Vrapče-jug |
14. | Podsused-Vrapče | km² | 36,04945.759 Einw. | Gornji Stenjevec, Gornje Vrapče, Perjavica-Borčec, Podsused, Vrapče-centar, Gajnice, Stenjevec |
15. | Podsljeme | km² | 60,11619.165 Einw. | Gračani, Markuševec, Mlinovi, Šestine, Vidovec |
16. | Sesvete | 165,238 km² | 70.009 Einw. | Adamovec, Belovar, Blaguša, Cerje-Sesvete, Dobrodol, Dumovec, Đurđekovec, Gajec, Gajišće, Glavnica Donja, Glavnica Gornja, Goranec, Jelkovec, Jesenovec, Kašina, Kašinska Sopnica, Kobiljak, Kraljevečki Novaki, Kučilovina, Luka-Sesvete, Lužan, Moravče, Novo Brestje, Paruževina, Planina Gornja, Planina Donja, Popovec, Prekvršje, Prepuštovec, Sesvete-centar, Sesvetska Sela, Sesvetska Selnica, Sesvetska Sopnica, Sesvetski Kraljevec, Soblinec, Staro Brestje, Stari Retkovec, Šašinovec-Šija Vrh, Šimunčevec, Vugrovec Donji, Vugrovec Gornji, Vurnovec, Žerjavinec |
17. | Brezovica | 127,390 km² | 12.030 Einw. | Brezovica, Demerje, Dragonožec, Havidići, Horvati, Kupinečki Kraljevec (Centar, I, II), Lipnica, Obrež Odranski, Strmec Odranski, Trpuci |
Der Basketball-Rekordmeister KK Cibona kommt aus Zagreb. Neben Cibona Zagreb spielt auch KK Cedevita in der überregionalen ABA-Liga. KK Zagreb hingegen spielt in der 1. kroatischen Basketballliga. Es gibt auch einen Zagreber Damen-Basketball-Verein und einen Zagreber Veteranen-Basketball-Verein.
Der KHL Medveščak Zagreb ist der erfolgreichste Eishockeyverein Kroatiens. Von der Saison 2009/10 bis 2012/2013 nahm der Verein aufgrund der deutlichen Überlegenheit auf nationaler Ebene an der Österreichischen Eishockey-Liga teil. Seit der Saison 2013/2014 spielt der Verein in der russischen Kontinental Hockey League. Zudem gibt es in Zagreb mit dem KHL Grič den einzigen reinen Fraueneishockey-Verein in Kroatien.
Der mit Abstand bekannteste Fußballverein Zagrebs ist Dinamo Zagreb, welcher seine Heimspiele im Maksimir-Stadion austrägt. Der Verein ist Kroatiens Rekordmeister, Rekordpokalsieger, hat einige Meistertitel und Pokale im ehemaligen Jugoslawien errungen und gewann 1967 einen europäischen Pokal, den Messepokal. Daneben gibt es in Zagreb noch die Vereine NK Zagreb, NK Lokomotiva, NK Lučko und NK Hrvatski dragovoljac, wie auch zahlreiche kleine lokale Clubs wie z. B. NK Hašk. Die 1. Liga heißt 1. HNL.
Der Verein RK Zagreb ist kroatischer Rekordmeister im Handball. Daneben spielen noch RK Agram Medvešćak und RK Dubrava in der 1. kroatischen Handballliga.
Der RK Zagreb gewann in den Jahren 1992 und 1993 die EHF Champions League der Männer und erreichte 1995, 1997, 1998 und 1999 das Finale. Zudem wurde er 18 mal kroatischer Handballmeister und 15-mal Pokalsieger. Er ist in Kroatien ohne gleichwertige Konkurrenz. So wurde er auch von 1991 bis heute in jedem Jahr, außer 2001 und 2002, wo nur der Meistertitel errungen wurde, Meister und Pokalsieger.
Im Januar 2005 fand auf dem Zagreber Hausberg Medvednica unter der Bezeichnung Snow Queen Trophy das erste alpine Slalom-Rennen der Damen statt. Das erste Slalom-Rennen der Herren im alpinen Skiweltcup fand im Februar 2008 statt.
In Zagreb finden das Tennisturnier Zagreb Open und die internationale Ruderregatta Grand Prix Jarun statt. Im August 2005 fand auf der Regattastrecke des Jarun-Sees die Weltmeisterschaft im Kanurennsport statt.
Der Verein HAOK Mladost Zagreb wurde 1949 gegründet. Sowohl die Herren- als auch die Damenmannschaft stellten vielfach den Landesmeister in Jugoslawien und in Kroatien. Die Mannschaften waren auch unter den drei Erstplatzierten der Indesit European Champions League.
HAVK Mladost Zagreb ist der erfolgreichste Wasserballklub aus der Hauptstadt Kroatiens. Mehrfacher kroatischer Meister und auch Europacupsieger der Landesmeister.
Zagreb unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
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