Varaždin
Stadt in Kroatien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Varaždin [deutsch Warasdin; ungarisch Varasd [ ]) ist eine Stadt im Norden Kroatiens am rechten Ufer der Drau. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gespanschaft und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordkroatiens, außerdem Sitz der katholischen Diözese Varaždin.
] (Varaždin | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kroatien | ||
Koordinaten: | 46° 18′ N, 16° 20′ O | ||
Gespanschaft: | Varaždin | ||
Höhe: | 173 m. i. J. | ||
Einwohner: | 42.789 (31. Dezember 2021) | ||
Telefonvorwahl: | (+385) 042 | ||
Postleitzahl: | 42 000 | ||
Kfz-Kennzeichen: | VŽ | ||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021) | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Bürgermeister: | Neven Bosilj (SDP) | ||
Koalitionspartner: | HNS SDP, HSU, HSLS | ||
Postanschrift: | Trg kralja Tomislava 1 42000 Varaždin | ||
Website: | |||
Sonstiges | |||
Schutzpatron: | Hl. Nikolaus |
Die Gesamtbevölkerung der Stadt betrug am 31. August 2021 mit allen zehn dazugehörigen Stadtteilen 43.782. Davon lebten 36.187 Personen in der städtischen Siedlung selbst.[1]
Laut der letzten Volkszählung von 2021 hatten alle Stadtteile der Stadt Varaždin zusammen 43.782 Einwohner.[2]
Die Stadt wurde schon früh ein bedeutender Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Erstmals erwähnt wurde Garestin am 20. August 1181, als der ungarische König Béla III. die Thermalquellen in der Nähe (Varaždinske Toplice) in einem Dokument benannte. Varaždin wurde im Jahre 1209 durch König Andreas II. zum freien königlichen Bezirk erklärt und entwickelte sich so in der Folge zum wirtschaftlichen und militärischen Zentrum Nordkroatiens. Zur Verteidigung gegen die Türken wurde die Stadt defensiv um die alte Festung als Wasserburg angelegt. Sie gelangte Ende des 14. Jahrhunderts in die Hand der Grafen von Celje. Danach hatte die Burg einige Besitzer, darunter Beatrice de Frankopan, kurzzeitig die Gattin des Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde Graf Tamás Erdődy der Besitzer und der župan (Präfekt) der Grenzmark. Die Burg blieb bis 1925 bei der Familie Erdődy.
Im 13. Jahrhundert kam der Johanniterorden nach Varaždin. Der Orden erbaute die Kirche des hl. Johannes des Täufers und ihr Kloster. In der Mitte des 13. Jahrhunderts übernahmen die Franziskaner das Kloster und die Kirche. Zudem wurden die Kirche des Hl. Nikolaus und die Kirche des hl. Veit in der Stadt errichtet. Nach einem Brand 1582 wurden neue Bauten im Stil des Barock errichtet. Die Jesuiten gründeten im Jahre 1636 ihr Gymnasium und Kolleg. Das Gebäude wurde im Jahre 1648 durch einen Brand zerstört, doch baute es der Orden wieder auf und vereinte es architektonisch mit der gleichzeitig errichteten Kirche der Hl. Muttergottes. Nach dem Brand 1776 wurden in der Stadt Varaždin und der Vorstadt von Varaždin Gebäude im Baustil des Rokoko und des Klassizismus erbaut. Trotz der nachfolgenden Bauveränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts prägt auch heute noch der Baustil des Barock das Stadtbild.
Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt Sitz kroatisch-politischer Größen der „Banska Hrvatska“, wie zum Beispiel der Drašković, der Keglević, der Patačić, der Sermaga und anderer. Die Jahre von 1767 bis 1776 gelten als die glanzvollste Epoche der Stadt Varaždin, die 1776 ein Brand jäh beendete. Das kulturelle und politische Zentrum verlagerte sich nach Zagreb.
Varaždin war von 1756 bis 1776 die Hauptstadt Kroatiens. Zur Zeit der Zugehörigkeit zur ungarischen Krone und zum Königreich Kroatien und Slawonien war es Sitz des Komitats Varaždin.
Bei der Kommunalwahl vom 16. Mai 2021 waren 39.486 Bürgerinnen und Bürger in Varaždin wahlberechtigt und aufgefordert den neuen Gemeinderat sowie den neuen Bürgermeister zu wählen, wovon 17.527 Menschen ihr Wahlrecht nutzten. Dabei gab es insgesamt 16.961 (96,79 %) gültige und 562 (3,21 %) ungültige Stimmen. Bei einer Wahlbeteiligung von 44,38 % kam es zu folgendem Ergebnis:[3]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Stimmen 2021 |
Sitze 2021 | |
KLGB | Kandidacijska lista grupe birača – Ivan Čehok | 22,2 | 3.767 | 6 |
SDP | Socijaldemokratska partija Hrvatske | 19,4 | 3.296 | 5 |
KLGB | Kandidacijska lista grupe birača – Dubravka Novak | 16,5 | 2.797 | 4 |
HDZ / HSLS / HSU | Hrvatska demokratska zajednica / Hrvatska socijalno-liberalna stranka / Hrvatska stranka umirovljenika | 14,6 | 2.473 | 3 |
REFORMISTI | Narodna stranka – reformisti | 7,7 | 1.311 | 2 |
KLGB | Kandidacijska lista grupe birača – Davor Patafta | 6,5 | 1.109 | 1 |
MOST | Most nezavisnih lista | 4,7 | 801 | 0 |
DP | Domovinski pokret | 3,2 | 549 | 0 |
Gesamt | 100 | 16.961 | 21 | |
Wahlbeteiligung | 44,4 % |
Bei der Wahl des Bürgermeisters im Mai 2021 waren die Einwohner in der Stadt Varaždin aufgerufen, ein neues Oberhaupt zu wählen. Neven Bosilj wurde für seine erste Amtszeit mit 8.249 Stimmen (50,5 %) bestätigt.[4]
Blasonierung: „Siebenmal geteilt von Rot und Silber, belegt mit einem wachsenden, über Eck gestellten, vierseitigen, schlanken, silbernen Turm auf ausladendem Sockel, in der rechten Wand unter schwarzem Rundfenster ein schwarzes, schmales, hohes Bogenfenster, in der linken unter schwarzem Rundfenster drei schwarze Fenster (1/2), oben abgeschlossen mit einem vorkragenden silbernen Stockwerk mit rechts und links angesetzten quadratischen Ecktürmchen und Halbrundtürmchen in den Seitenmitten, alle mit schwarzen Fenstern und schwarzen beknauften Zeltdächern, das höhere Zentraldach zusätzlich mit einem schwarzen Kreuz besteckt, begleitet auf der dritten roten Teilungsfläche vorne mit einem gelehnten, goldenen, sechszackigen Stern, hinten mit einem goldenen abnehmenden Mond.“ – Auf anderen Wappendarstellungen sind die Zeltdächer golden beknauft und bekreuzt.
Varaždin unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
Bei der Volkszählung durch die ungarischen Behörden im Jahr 1910 waren von den 13.398 Einwohnern 11.497 Kroaten, 585 Deutsche, 471 Ungarn, 232 Serben, 15 Slowaken und 598 andere Nationalitäten.[5]
Bei der Volkszählung von 2011 hatte Varaždin 46.946 Einwohner und nach der Volkszählung 1991 waren es noch mit allen Stadtteilen zusammen 48.834 Einwohner gewesen.
Die Stadt Varaždin hat sich seit 1880 bis 1991 vervierfacht. Mittlerweile ist auch hier ein sehr deutlicher Bevölkerungsrückgang, wie in ganz Kroatien, deutlich zu erkennen.
Die Universität des Nordens hat ihren Sitz hier in Varaždin und wurde am 17. Mai 2001 gegründet. Im Jahr 2015 verabschiedete das kroatische Parlament in seiner 17. Sitzung das Gesetz über die Übertragung der Gründungsrechte an der Universität Nord auf die Republik Kroatien, wodurch die Universität Nord formell zur achten öffentlichen Universität in Kroatien wurde. Daraus ergaben sich eine Reihe neuer Möglichkeiten für die weitere Entwicklung der Universität, der Städte, die mit ihrer Entwicklung begonnen hatten.
Der Campus der Universität ist aufgeteilt im Stadtgebiet und verteilt sich auf mehrere Einzelgebäude. In mehreren historischen Gebäuden in der Altstadt befinden sich die verschiedenen Fakultäten.
Zu den Abteilungen der Universität Varaždin gehören folgende Wissenschaftsgebiete:
Es gibt mehrere Grund- und Mittelschulen in der Stadt. Außerdem gibt es insgesamt vier Gymnasien, die nach der achten Klasse der Grundschule, besucht werden können.
Zu den größten Arbeitgebern der Stadt gehören der Bekleidungshersteller Varteks, die Lebensmittelhersteller Vindija und Koka d. d. sowie das Metallverarbeitungsunternehmen MIV d.d. In jüngerer Zeit ist auch eine Freihandelszone (Slobodna Zona) entstanden. In dieser siedeln sich zurzeit größere Firmen vor allem aus dem Ausland an. Attraktiv durch ihre Steuerbegünstigungen siedelten sich Firmen wie Boxmark, OBO Bettermann, Hoegger Lebensmitteltechnik, BHS Corrugated als auch die einheimische Firma Gumiimpex an. Zurzeit wird die Zone in Richtung Südosten erweitert. In Varaždin befindet sich außerdem eine Wertpapierbörse (Varaždinsko Tržiste Vrijednosnica).
In Varaždin ist der Fußballverein NK Varteks beheimatet, eine der zwölf Mannschaften der kroatischen Fußballliga. Mit Vereinen den Bereichen Handball (RK Varteks Di Caprio und ŽRK Koka), Wasserball (VK Coning Varaždin), Volleyball (OK Varaždin) und Basketball (KK Zagorje Tehnobeton) ist in jedem bedeutsamen Sportsegment ein Team auf höchster Ebene vertreten. Zudem ist der Volleyballverein in den Jahren 2004 und 2005 Landesmeister geworden.
Die Varaždin Arena wurde im Jahr 2008 errichtet und war ein Austragungsort der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009 und der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen 2014.
Im Juli 2005 war Varaždin der Austragungsort der XIII. Feuerwehrolympiade, die alle vier Jahre vom Weltfeuerwehrverband CTIF jeweils in anderen Städten veranstaltet wird.
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