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einer der Pariser Vorortverträge, die den Ersten Weltkrieg formal beendeten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Vertrag von Neuilly-sur-Seine, abgeschlossen am 27. November 1919, ist einer der Pariser Vorortverträge, die den Ersten Weltkrieg formal beendeten. Er wurde zwischen dem Königreich Bulgarien auf der einen und den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan sowie weiteren mit diesen Hauptmächten alliierten Staaten auf der anderen Seite geschlossen.
Das Königreich Bulgarien hatte im Anschluss an den Russisch-Osmanischen Krieg von 1877–1878 als Fürstentum seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich gewonnen, die auf dem Berliner Kongress 1878 bestätigt wurde. In der Folgezeit kam es mehrfach zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Königreich Griechenland sowie dem Königreich Rumänien und dem Königreich Serbien, die beide ebenfalls seit dem Berliner Kongress offiziell als unabhängig galten. In die territorialen Streitigkeiten griffen auch Frankreich und Großbritannien ein, die den regionalen Einflussgewinn der bulgarischen Schutzmacht Russland zurückzudrängen versuchten. Im Ersten Balkankrieg 1912 ging Bulgarien gemeinsam mit Serbien, Griechenland und Montenegro gegen das Osmanische Reich vor, dessen Territorium in Europa im anschließenden Londoner Vertrag weitestgehend an das siegreiche Bündnis fiel. Über die konkrete Aufteilung des eroberten Gebiets kam es 1913 zum Zweiten Balkankrieg, in dem Bulgarien den einstigen Bündnispartnern, dem Osmanischen Reich und Rumänien allein gegenüberstand. Die nach dem Ersten Balkankrieg erzielten Gebietsgewinne verlor Bulgarien im Frieden von Bukarest weitestgehend wieder. Nach den Balkankriegen war Bulgarien in der Region isoliert. Um den erlittenen Gebietsverlust zu revidieren, trat das Königreich im Oktober 1915 an der Seite der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg ein. Als sich im Sommer 1918 die Niederlage dieser Kriegspartei abzeichnete, schied Bulgarien am 29. September 1918 im Waffenstillstand von Thessaloniki aus dem Krieg aus.
Bulgarien musste nach den Bestimmungen des Vertrages folgende Gebietsabtretungen leisten:
Weiterhin waren Reparationen in der Höhe von 400 Millionen Dollar zu bezahlen.
Teil dieses Vertrags war eine Regelung zum Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und Bulgarien. Bulgarien und Griechenland unterzeichneten eine Konvention über die gegenseitige und freiwillige Emigration, die allerdings kein Rückkehrrecht vorsah. Es verließen 53.000 Bulgaren Griechenland und 39.000 Griechen Bulgarien (nach dem Ersten Weltkrieg waren insgesamt 46.000 Griechen aus Bulgarien ausgewandert).[1] 1927 wurde zur Regelung finanzieller Fragen zwischen Bulgarien und Griechenland das Mollow-Kaphantaris-Abkommen unterzeichnet.
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