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Marktgemeinde im Bezirk St. Pölten, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frankenfels ist eine Marktgemeinde mit 1894 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.
Marktgemeinde Frankenfels | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 56,14 km² | |
Koordinaten: | 47° 59′ N, 15° 20′ O | |
Höhe: | 464 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.894 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3213 | |
Vorwahl: | 02725 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 06 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt 10 3213 Frankenfels | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Herbert Winter (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Frankenfels im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Amtshaus in Frankenfels | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Marktgemeinde liegt im Mostviertel in Niederösterreich, im Pielachtal. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 56,11 Quadratkilometer, an der Pielach selbst, am Nattersbach und am Weißenbach, zwei ihrer linken Nebenbäche.
57,34 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasste bis 2020 folgende 19 Ortschaften: Falkensteinrotte samt Redtenbach, Fischbachmühlrotte, Frankenfels, Grasserrotte, Gstettengegend, Hofstadtgegend, Karrotte, Laubenbachgegend, Lehengegend, Markenschlagrotte, Ödrotte, Pernarotte, Pielachleitengegend, Rosenbühelrotte, Taschlgrabenrotte, Tiefgrabenrotte, Übergangrotte, Weißenburggegend samt Weißenburg und Wiesrotte. Mit 2020 besteht die Gemeinde nur noch aus einer Ortschaft.
Die Gemeinde besteht nur aus der Katastralgemeinde Frankenfels.
Zählsprengel sind Frankenfels-Zentralgebiet (Frankenfels, Teile von Hofstadtgegend, Lehengegend und Rosenbühelrotte) und Frankenfels-Umgebung (Rest der Gemeinde).
St. Georgen an der Leys (Bez. Scheibbs) | Texingtal (Bez. Melk) | Kirchberg an der Pielach |
St. Anton an der Jeßnitz (Bez. Scheibbs) | Loich | |
Puchenstuben (Bez. Scheibbs) | Schwarzenbach an der Pielach |
Im 11. Jahrhundert machten bairische Siedler das Land unter der Enns urbar. In diese Zeit fällt auch die Besiedelung des Gebietes rund um Frankenfels und die Urbanisierung des Oberen Pielachtales. Die bairischen Kolonialherren trafen damals schon vereinzelt auf slawische Siedler, einheimische Namen wie Gillus, Zigga, Perna und andere bekräftigen diese These.
Um 1300 verkaufte Konrad Sommerauer von Wallsee Landbesitz an Erzherzog Albrecht als das Land rund um Franchenvels, das heutige Frankenfels. In diesem Dokument sind schon viele Flurnamen, die heute noch im Katasterplan vermerkt sind, festgehalten. Ein Großteil der heute noch bewirtschafteten Bauernhöfe fanden im Urbar von Wallsee aus dem Jahr 1449 ihre erste urkundliche Erwähnung. Die Einteilung der Region in Rotten besteht seit 1629.[1]
1596/97 scharte der Puchenstubener Wirt Christian Haller auch viele Bauern aus Frankenfels zum Kampf gegen die Grundherrn um sich. Der Aufstand, ausgelöst durch die unerträglich gewordenen Steuerbelastungen, wurde nach schweren Kämpfen niedergeschlagen. Viele mussten dabei ihr Leben lassen.
Im 16. und 17. Jahrhundert gewann Frankenfels, vor allem durch das Wirken der Weißenburger Adelsfamilie Tattenbach, an wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung.
Um 1630 folgte die Einteilung in die heute noch in Verwendung stehende Gliederung der Rotten und Gegenden.
Die Verleihung des Marktrechtes an Frankenfels um 1655 krönte dieses Bestreben. Damit verbunden war auch, dass der Dorfrichter ausgedient hatte und ab diesem Zeitpunkt ein Marktrichter (mit wesentlich mehr Rechten gegenüber einem Dorfrichter) fungierte. Der erste Marktrichter war Leonhard Binder, Besitzer des Objektes Markt 3 von 1630 bis 1654 – der Zeitraum als Tätigkeit des Marktrichters ist nicht genau festzustellen. Es folgten die Marktrichter Andre Clauser vom Ober-Schrambach (? – 1659), Hanß Clauser von der Grassermühle (1660 – 1662) und Wolff Prinz vom Großhaus – Markt 10 (1663 – 1672) usw. Da bei der Vertreibung der Adelsfamilie Tattenbach (wegen Beharrens auf dem protestantischen Glauben) alle Aufzeichnungen verschwunden sind, ist der genaue Zeitpunkt der Verleihung des Marktrechtes unbekannt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte eine Aufzeichnung des Ist-Bestandes. Daher wird in den meisten Fällen das Jahr 1655 als urkundliche Erwähnung des Marktrechtes genannt.
Die Hausnummerierungen und die ersten Pläne zur Katastermappe (Josefinischer Kataster – nach Josef II. benannt) wurden zwischen 1770 und 1787 erstellt.
Mit der Eröffnung des zweiten Abschnittes der Mariazellerbahn erhielt Frankenfels einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Frankenfels ein Arzt, ein Bäcker, zwei Eisenwarenhändler, ein Fleischer, drei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Schlosser, eine Schneiderin und ein Wagner ansässig.[2]
2015 war Frankenfels einer der Hauptaustragungsorte der Niederösterreichischen Landesausstellung unter dem Titel ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir.
Bei dem hundertjährlichen Hochwasser 2024 gab es in der Gemeinde Frankenfels rund 100 Hangrutschungen.[3]
Nach einem starken Bevölkerungszuwachs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geht die Einwohnerzahl seit dem Jahr 2000 wieder leicht zurück.[4]
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Herbert Winter (ÖVP).
Frankenfels ist Partnergemeinde von Hollstadt in Unterfranken.
Frankenfels (Hauptort einer Marktgemeinde) Ortschaft Gegend/Rotte | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Pölten-Land , Niederösterreich |
Pol. Gemeinde | Frankenfels (KG Frankenfels) |
Koordinaten | 47° 58′ 55″ N, 15° 19′ 31″ O |
Höhe | 464 m ü. A. |
Einwohner der Ortschaft | 1894 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 120 (2001) |
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 05435 |
Zählsprengel/ -bezirk | Frankenfels-Zentralgebiet (31906 000) |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Gemeindehauptort wie auch Ortschaft ist der Marktort Frankenfels. Er befindet sich etwa 32 Kilometer Luftlinie südwestlich von St. Pölten. Er liegt inmitten des Gemeindegebiets, auf etwa 460 m ü. A. Höhe im Tal des Nattersbachs, dem linksseitigen (westlichen) Nebengewässer der Pielach bei Pielachgegend, und erstreckt sich über etwas mehr als einen Kilometer bachab- und aufwärts der Kirche.
Die Ortschaft umfasst um die 120 Gebäude mit etwa 460 Einwohnern, das ist gut 1⁄5 der Gemeindebevölkerung.
Zum Zählsprengel Frankenfels-Zentralgebiet gehören auch noch fast die ganze Hofstadtgegend talauswärts, einige ortsnahe Häuser der Lehengegend, und der Gutteil der Rosenbühelrotte taleinwärts. Das umfasst um die 230 Gebäude mit etwa 900 Einwohnern (2⁄5 der Gemeindebevölkerung) und entspricht dem Talsiedlungsgebiet am unteren Nattersbach.
Durch das Ortsgebiet verlaufen hier das Tal entlang Pielachtal Straße (B39) und Mariazellerbahn, der Ort ist durch die Haltestelle Frankenfels angebunden.
Lehengegend (O) | Hofstadtgegend (O) | |
Rosenbühelrotte (O) | Falkensteinrotte (O) | |
Markenschlagrotte (O) |
Stein
Grasserrotte (O) |
Stein, von der Statistik Austria als zerstreute Häuser klassiert, bezeichnet die vor Ort als Stein-Häuser geläufigen Objekte Unter-Stein, Mitter-Stein und Ober-Stein. Die Höfe wurden 1300 lateinisch als Super Lapide bezeichnet und teilten sich erst einige Jahrhunderte später auf.[6]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 71, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 162. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.019. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,87 Prozent.
In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[7] eine Volksschule und eine Mittelschule.[8]
Durch Frankenfels führt die Mariazellerbahn, im Gemeindegebiet liegen die Bahnhöfe Schwarzenbach an der Pielach (in Hofstadtgegend), Frankenfels und Laubenbachmühle sowie die Haltestelle Boding (bei Pernarotte). Die Haltestelle Weißenburg wurde schon Mitte der 1920er Jahre aufgelassen, die Haltestelle Natterstal-Unter Buchberg wird seit 2010 nicht mehr planmäßig bedient. Die Strecke wird auf Frankenfelser Gemeindegebiet durch mehrere Tunnels und Brücken geführt.
An das höherrangige Straßennetz ist Frankenfels durch die B39 (Pielachtal Straße) angebunden. Außerdem führen noch überregional bedeutende Landesstraßen über Weißenburg und Plankenstein nach Texing, sowie über Schwarzenbach an der Pielach und das Pielachtaler Gscheid nach Türnitz. Es gibt auch Verbindungen zum Schlagerboden und nach St. Gotthard. Es gibt auch 101 km Güterwege, die Großteils von Güterweggemeinschaften betreut werden (Stand: März 2018).
Frankenfels verfügt über einen praktischen Arzt mit eigener Hausapotheke sowie eine Fachärztin für Zahn- und Kieferheilkunde.
Seit 1961 existiert auch eine Ortsstelle des Arbeiter-Samariter-Bundes, welcher größtenteils von Mitgliedern der SPÖ Frankenfels gegründet wurde. Es sind für die Bevölkerung von Frankenfels und der unmittelbaren Umgebung drei Rettungsfahrzeuge im Einsatz (Stand 2022), wobei der Fuhrpark zuletzt 2021 mit einem neuen Rettungswagen ergänzt wurde. Für die Frankenfelser Rettungsstelle sind etwa 50 Sanis aktiv und man verfügt über knapp 300 unterstützende Mitglieder.[9] Außerdem sind stets zwei bis fünf Zivildienstleistende im Rettungs- und Krankentransport engagiert. Die Jahresgesamtleistung der Dienststelle beträgt derzeit rund 180.000 Kilometer bei knapp 3.600 Ausfahrten[10]. Bis 2030 soll die Rettungsstelle zu einem Stützpunkt vom "Typ C" umgebaut werden, was erweiterte Anforderungen an Personal, Ausrüstung und Einsatzgebiet mit sich bringen wird, den Standort in der Rettungslandschaft zudem langfristig sicherstellen soll[11].
Daneben gibt es auch die Volkshilfe und Essen auf Rädern in Frankenfels.
In Frankenfels existiert seit 1883 die Freiwillige Feuerwehr Frankenfels[12]. Gründer und erster Feuerwehrhauptmann war Bürgermeister Josef Pögner. Auf Grund der großen Gemeindefläche und der dadurch exponierten Lage der vor allem landwirtschaftlichen Objekte entstand am 1. Jänner 1938 die Filiale Weißenburg in der Weißenburggegend, die anfangs die Stärke einer Gruppe hatte und später ab 1. Jänner 1970 ein abgesetzter Zug war. Aus dieser später in der Tiefgrabenrotte stationierten und ab 1986 mit Feuerwache Weißenburg bezeichneten Einheit entstand am 7. Mai 2017 die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Weißenburg.
In der Hofstadtgegend gibt es auch ein Katastrophenschutzlager.
Am 21. November 1992 wurde in Frankenfels die Feuerwehrjugend gegründet und bei der Jahreshauptversammlung im Jahre 1993 vorgestellt.
2008 wurde auf Initiative von Erich Gonaus, Leiter des Verwaltungsdienstes der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels, ein Museum errichtet, das 2009 feierlich eröffnet wurde. Folgende Exponate sind derzeit ausgestellt:
Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels ist Thomas Wutzl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg ist Christoph Prammer.
Sehenswerte Bauwerke sind die Burg Weißenburg, das Schwabeck-Kreuz (eigentlich schon auf Texinger Gebiet), die Grassermühle, das Annakreuz, sowie andere Kapellen und die Pfarrkirche Frankenfels. Neu errichtet wurde der Bahnhof und Betriebsstützpunkt der Mariazellerbahn, der Bahnhof Laubenbachmühle.
In Frankenfels gibt es an Naturattraktionen die Nixhöhle, als Schauhöhle ausgebaut, die dominante Falkensteinmauer sowie die Taubenbachklamm.
Neben markierten Spazier- und Wanderwegen werden in Frankenfels noch folgende Freiluftaktivitäten angeboten: Die Klettergärten bei der bis zu 80 m hohen Falkensteinmauer, beim Schrambach, beim Gillus und beim Anglbach; Naturlehrpfade; Mountainbikestrecken; Naturrodelbahnen; Freibad Frankenfels; Beachvolleyballplatz; Wildgehege. Es gibt auch einige Betriebe, die Urlaub am Bauernhof anbieten.
Wie in vielen anderen Gemeinden der Region wird das Kulturleben stark von der Aktivität lokaler Vereine und Organisationen geprägt.
Es finden alljährlich Bälle, Mittwochsveranstaltungen mit regionalen kulinarischen Spezialitäten und Zeltfeste der Vereine und Ortsorganisationen statt (z. B. die Feuerwehrfeste). Regelmäßig finden auch Fußwallfahrten nach Mariazell (über Schwarzenbach an der Pielach) und nach St. Gotthard über das Schwabeck-Kreuz bei der Tiefgrabenrotte in Weißenbach statt.
Im 5-Jahres-Takt wird Frankenfels zudem Schauplatz des 'Pielachtalter Dirndlkirtags', eine regionale Großveranstaltung, die jährlich abwechselnd in einer anderen Ortschaft des Pielachtals stattfindet.[14] Zuletzt ging der Frankenfelser Dirndlkirtag 2017 über die Bühne, wo die offizielle Besucherzahl laut Veranstalter und Gemeinde bei 15.800 lag.[15]
Der Fußballclub Union Raika Frankenfels, 1980 gegründet, ist mit der Kampfmannschaft in der 2. Klasse Traisental/Alpenvorland spielberechtigt. Zudem nennt der FCU derzeit vier Nachwuchsteams von U8 bis U14.
Der Schützenverein Frankenfels, 1965 gegründet, schießt in der Landesliga. Der UTC Frankenfels 1983, die Tennis-Sektion der Sportunion Frankenfels, stellt aktuell drei Teams (Damen, Herren, Herren II) in den Kreisligen der NÖTV-Mannschaftsmeisterschaft. Darüber hinaus sind mehrere andere sportliche Aktivitäten, wie z. B. der Wintersport, in Vereinen und Clubs organisiert.
In der Hofstadtgegend gibt es einen Skilift. Seit Dezember 2011 gibt es in Frankenfels einen Fanclub für ÖSV-Profi Marc Digruber, der im Frankenfelser Fischbachgraben wohnt.
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