Zöchling beschäftigte sich mit Kunstgeschichte und erlangte 1964 den Abschluss Magister Artium. Ab 1964 arbeitete er in Graz, wo er bis 1979 an der Ortweinschule unterrichtete. Auch danach gab er weiterhin Malkurse in Graz. Zudem engagierte er sich mit den Güssinger Malerwochen für die Erwachsenenbildung.[2] Er starb im Dezember 1989 im Alter von 75 Jahren.[4]
Zöchling schuf hauptsächlich Sgraffiti und Fresken. Die Sgraffito-Technik entwickelte er so weiter, dass neuartige gobelinartige Effekte entstanden. Von seinen ca. 200 großen Werken an Kirchen und öffentlichen Gebäuden befinden sich die meisten in der Gegend St. Pölten. Zu seinen Hauptwerken zählen unter anderem die Deckenfresken und drei Altarbilder in der Pfarrkirche St. Pölten-St. Josef, das Kriegerdenkmal Pottenbrunn, das Sgraffito Nithart an der Hauptschule Heiligeneich, Glasfenster in der Pfarrkirche Neulengbach sowie Hochaltarbilder in Traisen, Jahrings und Els.[2]
Zu Zöchlings Gesamtwerk gehören auch Ölbilder, Aquarelle und Grafiken, die vor allem in seiner Zeit in Graz entstanden und in verschiedenen Ausstellungen (Berlin, Barcelona, Brünn, Wien, Graz) gezeigt wurden.[2] 1984 und 1989 fanden Einzelausstellungen im Niederösterreichischen Dokumentationszentrum für moderne Kunst in St. Pölten statt.[5]
1948 Sgraffito mit der Gründungssage von Frankenfels auf einem Gemeindebau
1950 Putzrelief auf der südlichen Außenmauer des Turnsaales der Hauptschule Zwentendorf an der Donau, durch Abriss verkommen. Kopie (Planendruck) auf der östlichen Außenmauer der Volksschule in Zwentendorf an der Donau
1951 Buntes Ritzputzbild mit Szenen aus der Geschichte des Ortes am 1951 erbauten Gemeindehaus in Neuhofen an der Ybbs[6]
1952 Wandmalerei und Wandritzung Christus in der Mandorla flankiert von Johannes dem Täufer, Maria, Peter und Paul an der Pfarrkirche Gerersdorf in Niederösterreich[6]
1952 Putzrelief mit der Gründungslegende des Marktes und Personifikationen der Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Industrie an der 1950/1952 erweiterten Volksschule in St. Pölten-Pottenbrunn[6]
1952 Farbiger Putzschnitt Herz Mariä am Hauptportal der Pfarrkirche Herz Mariä in Leopoldsdorf/Niederösterreich südlich von Wien[6]
1953 Ritzputzdarstellungen Verkündigung und Leonhard und Josef an der Pfarrkirche Peter und Paul in Ulmerfeld in Amstetten[6]
1957 Putzritzdarstellung Treffen von König Etzel mit Krimhild in Tulln am EVN-Umspannwerk (2017 abgerissen) in der Staasdorfer-Straße 65–67 in Tulln an der Donau[6]
1959 Wandmalerei mit Putzritzung Madonna an der Kriegergedächtniskapelle in Haunoldstein[6]
1958 Wandmalereien in den Gewölben und in den seichten Rundbogennischen der Apsis und der Seitenaltäre in der Pfarrkirche St. Pölten-St. Josef[6]
1958 Großes dreiteiliges Sgraffito zur Geschichte des Bauplatzes am ostseitig gelegenen Kraftwerkstrakt vom EVN-Umspannwerk in der Jahnstraße 29 in St. Pölten[6]
Franz Kaindl: Sepp Zöchling. In: Malerei in Niederösterreich 1918–1988. Niederösterreichisches Dokumentationszentrum für moderne Kunst, Anlässlich der Ausstellung im Karmeliterhof St. Pölten 17. Juni – 30. August 1988, St. Pölten 1988.
Zöchling, Joseph (Sepp). In: Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Band 4: S–Z. Wien 1986, S. 297.