Tattenbach (Adelsgeschlecht)
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Die Familie Tattenbach (auch Tettenbach, später Reinstein-Tattenbach) waren ein altbayerisches Adelsgeschlecht katholischer Konfession, das vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in Bayern spielte und Liegenschaften im gesamten deutschen Sprachraum besaß.
Die Familie Tattenbach waren ein altes österreichisches Adelsgeschlecht, das zunächst als Tättenpeck auftritt und das im Mittelalter nach Niederbayern kam. Die Stammreihe beginnt um 1280 mit Otto Tättenpeck, in geänderter Schreibweise nun Tattenbach. Dessen Sohn Ottokar wird 1310 als Herr auf Tattenbach und Lichtenau genannt. Ihr Sitz war in dieser Zeit das Schloss Tattenbach bei Bad Birnbach im Landkreis Rottal-Inn. Anstelle ihres Schlosses, das nicht mehr existiert, gibt es noch heute die Ortsnamen Ober- und Unter-Tattenbach. Sie erhielten 1598 die Würde der Edlen Herren von Ganowitz und 1623 den Reichsfreiherrnstand.
Mit Graf Johann Ernst von Rheinstein erlosch 1599 dieses alte Grafengeschlecht. Die Besitzung Rheinstein, Reinstein, oder später als Regenstein geschrieben, im Harzgebirge fiel dann wieder an das Bistum Halberstadt zurück. Von diesem übernahmen 1643 nach mehreren Besitzerwechseln die Tattenbachs die Grafschaft als Lehen mit Namen, sie nannten sich fortan Grafen von Reinstein-Tattenbach. Das Prädikat Grafen von Valley wurde 1656 erteilt.
Der 1310 genannte Ottokar von Tattenbach war der Urgroßvater des Ortolph von Tattenbach, der wiederum der Großvater des Hans von Tattenbach war, der als Ritter, kaiserlicher Rat, Oberst in Kroatien und Hauptmann zu Gurk in Kärnten diente. Zu den Nachkommen dieses Ritters Hans von Tattenbach gehörte der Freiherr Sigismund von Tattenbach, mit dessen drei im Jahr 1637 in den Grafenstand erhobenen Söhnen sich das Geschlecht in drei Linien teilte: eine „ältere bayerische“, eine „jüngere bayerische“ und die „vogtländische“ Linie.
Das Stammwappen stellt einen schrägen, von recht angelehnten, roten geschruppten Balken dar. Kleinod auf dem Schild. Eine armlose, blonde Nixe mit roter Kopfbedeckung und rotem Fischschwanz. Auf den allermeisten Darstellung ist diese Meerjungfrau zwischen zwei großen Rinderhörnern mit Mundstück positioniert. Trenbacher Wappen: Die von Tattenbach erbten 1567 durch Einheirat, das Wappen derer von Trenbach. Hiervon gibt es ist im Wappenbuch des churbayrischen Adels eine wunderbare Variante (Image 57). Es zeig den geviertelten Schild, in zwei diagonal gegenüberliegenden Quadranten ist ein Greifvogel mit einem Goldstab im Schnabel dargestellt. Die anderen beiden Quadranten stammen aus einem ebenfalls ererbten Wappen des Adelsgeschlechtes der Intobler. Der Schild ist abermals waagrecht geteilt, die untere Fläche ist golden eingefärbt, in die oberen schwarze Hälfte stehen senkrecht drei goldene Rauten. Kleinod: Über dem sind zwei gekrönte Helme, beiden Helme, aus der einen Krone wächst wieder dieser Greif nun mit einer goldenen Gabel im Schnabel. Die jeweiligen Spitzen schließen mit einer Krone ab in der eine Pfauenfeder(-auge) steckt. In der anderen Krone (Intoblerhelm) steckt ein armlose männliche Figur, in manchen Darstellungen und Beschreibungen ist es ein Mohr, im goldenen Gewand. Die Krempe des Hutes ist wiederum schwarz mit drei goldenen Rauten besetzt. Der Spitzhut selbst ist wieder golden schließt mit einer kleinen Krone ab aus in der sechs schwarze Hahnenfedern stecken in anderen Darstellungen auch abwechselnde schwarz goldene Federn. Nebenwappen; in manchen Versionen sind diese auch ins Hauptwappen eingearbeitet. Links ist das Wappen der Reinstein. Es zeigt einen diagonal geteilten Schild. In der oberen roten Fläche ist ein silbernes Jagdhorn, unten eine rote Hirschstange samt Ohr. Dieses Wappen wurde besonders von der älteren Linie verwendet, so ist die Hirschstange im Wappen von Bad Birnbach eingearbeitet. Das rechte kleine zeigt einen aufspringenden Wolf, es ist das Wappen des erloschenen Geschlechts der Resch von Grasensee. Beide Wappen sind gekrönt, die Kleinods auf den Wappen zeigen jeweils die Symbole des Schilds. Alle diese Elemente sind im späten Wappen nach 1750 vereint. Hier ist zusätzlich noch ein weiterer Schild mit Helm integriert, ein schräger goldener Balken, besetzt mit aufgereihten schwarzen Eisenhüten.
Während in den Gemeindewappen von Bayerbach und Malgersdorf der typische schräge Balken aus dem Stammwappen der Tattenbach eingearbeitet ist, zeigt das Wappen von Bad Birnbach[3] die Hirschstange vom Reinstein'schen Wappen.
in der chronologischer Reihenfolge
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