Remove ads
österreichischer Historiker und Topograph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Xaver Joseph Schweickhardt (nannte sich von 1829 bis 1836 auch Franz Xavier Ritter von Sickingen oder Franz Schweickhardt Ritter von Sickingen, * 5. Juli 1794 in Wien; † 16. Mai 1858 in Reindorf, ehemals Vorort von Wien) war ein niederösterreichischer Historiker und Topograph.
Schweickhardt war der Sohn des in Wien arbeitenden Baumwollschlagers Josef Anton Schweickhardt (1749–1824) aus Konstanz und seiner Frau Maria Anna, geborene Lewitsch (1760–1837) aus Iglau. Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Wien besuchte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste Architektur- und Mathematikunterricht und studierte privat Philosophie. Von 1814 bis 1818 war er bei der Armee und unternahm danach ausgedehnte Reisen durch die Österreichischen Kronländer, deutsche Staaten und Russland. Danach widmete er sich der österreichischen Geographie und Geschichte.
Sein Leben war gezeichnet von finanziellen Unregelmäßigkeiten und einer permanenten Geldnot, die aus der Tatsache resultierte, dass er von seiner schriftstellerischen Tätigkeit leben musste. Dies beeinflusste auch die Herausgabe seiner Werke. Von 1829 bis 1833 suchte er bei der niederösterreichischen Landesregierung um die Führung seines angeblichen Adelstitels „Reichsritter von Sickingen“ an, wurde aber verwarnt diesen Titel zu führen. Nach einer Anzeige im Jahre 1835 mussten alle Bücher, die er unter dem Adelstitel herausgebracht hatte, vernichtet werden. Er selbst wurde 1836 zu acht Tagen Arrest verurteilt, welcher jedoch danach in eine Geldstrafe umgewandelt wurde. 1850 wurde er nach einem Konkurs und Veruntreuungen zu einjähriger schwerer Kerkerhaft verurteilt. Er starb völlig verarmt.
In den Jahren 1830 bis 1846 veröffentlichte er 63 Perspektivkarten (von 160 geplanten Stahlstichen) des Erzherzogtums Österreich, welche teilweise er selber zeichnete. In den Jahren 1831 bis 1841 veröffentlichte Schweickhardt mit der „Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens“ eine historisch-topographische Beschreibung Niederösterreichs in 34 Bänden, die nach den damaligen vier Kreisen (den heutigen Vierteln entsprechend) geordnet sind und Kupferstichen und Lithografien verschiedener Künstler[1] und Schweickhardts selbst enthalten. Als Vorlage diente dabei Friedrich Wilhelm Weiskerns Topographie.
Er widmete sich weiterhin in 3 Bänden Wien, Wiener Neustadt und dem Marchfeld. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Topographen Niederösterreichs. Bei den Werken über die Steiermark und Salzburg erschien jeweils nur der erste geschichtliche Band. Zur Topographie Ungarns blieb es bei Vorerhebungen. Weiters veröffentlichte er noch mehrere Darstellungen über fürstliche und königliche Personen.
Vom Revolutionsjahr 1848 bis 1850 war er Herausgeber und Redakteur verschiedener Zeitungen, und er war auch als Maler tätig.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.