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Worttrennung:
- er·kau·fen, Präteritum: er·kauf·te, Partizip II: er·kauft
Aussprache:
- IPA: [ɛɐ̯ˈkaʊ̯fn̩]
- Hörbeispiele: erkaufen (Info)
- Reime: -aʊ̯fn̩
Bedeutungen:
- [1] transitiv, gehoben: etwas durch Anstrengung oder Opfer erlangen
- [2] transitiv: eine Person oder Sache durch Bestechung gewinnen
Herkunft:
- etymologisch: Erbwort von mittelhochdeutsch erkoufen → gmh „kaufen“[1]
- Wortbildungsanalyse: Derivation (Ableitung) des Verbs kaufen mit dem Präfix er-
Sinnverwandte Wörter:
- [1] erkämpfen
- [2] ergaunern, erschwindeln, korrumpieren
Gegenwörter:
- [1] geschenkt bekommen
- [2] überzeugen
Oberbegriffe:
- [1, 2] erlangen, erreichen, erringen, gewinnen
Beispiele:
- [1] Die Gewerkschaften erkauften sich die Arbeitszeitverkürzung durch ausgesprochen niedrige Lohn- und Gehaltszuwächse und langfristige Verträge.[2]
- [1] Die Volksbewegung, erstens, will die Früchte ihres teuer erkauften Sieges ernten.[3]
- [1] Mit viertausend Gulden erkauften sie sich ihre persönliche, wirtschaftliche und rechtliche Freiheit und waren damit auch fürstliche Ansprüche auf das Recht der ersten Nacht los.[4]
- [2] Geld aus der Hauptstadt Brasília ist bislang nur in zwei Projekte im Nordosten des Landes geflossen: Medienwirksam inszenierte Präsident Lula diesen Auftritt, um seine Wähler den Fängen der colonais zu entreißen, den Grundbesitzern, die sich ihre Stimmen oft mit Trinkwasser und Lebensmitteln erkauften.[5]
- [2] Allerdings seien die USA zur Spionage gezwungen, weil europäische Unternehmen sich regelmäßig mit Bestechungsgeldern einen Wettbewerbsvorteil erkauften.[6]
- [2] Am 4. Februar entscheidet das Kassationsgericht in letzter Instanz, ob Tapie für acht Monate ins Gefängnis muß, weil er Marseille per Bestechung die Meisterschaft erkaufte.[7]
- [2] „Gleichzeitig erkaufte sich Octavian mit großzügigen Geldgeschenken das Wohlwollen der Bevölkerung.“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit Adverbialbestimmung: regelrecht, notfalls, teuer erkaufen
- [1, 2] mit Akkusativobjekt: Gunst, Loyalität, Schweigen, Wohlverhalten erkaufen
Wortbildungen:
- Konversionen: Erkaufen, erkaufend, erkauft
Übersetzungen
[1] transitiv, gehoben: etwas durch Anstrengung oder Opfer erlangen
[2] transitiv: eine Person oder Sache durch Bestechung gewinnen
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erkaufen“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erkaufen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „erkaufen“
- [1, 2] The Free Dictionary „erkaufen“
- [1, 2] Duden online „erkaufen“
- [1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „erkaufen“ auf wissen.de
Quellen:
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 514, Eintrag „erkaufen“.
Erika Martens: Das falsche Opfer. In: Zeit Online. Nummer 15/1988, 8. April 1988, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. August 2014).
Tunesien: Blumen für die Panzer. In: Zeit Online. Nummer 04/2011, 19. Januar 2011, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. August 2014).
Christel Hofmann: Rheinland-Pfalz: Von Menschen und Märkten. In: Zeit Online. Nummer 03/1984, 13. Januar 1984, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. August 2014).
Brasilien: Harte Landung eines Überfliegers. In: Zeit Online. Nummer 03/2004, 8. Januar 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. August 2014).
Oliver Schroem: Falsche Freunde. In: Zeit Online. Nummer 15/2000, 6. April 2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. August 2014).
Uwe Jean Heuser: Ford: Bye-bye, Halewood Grundig: Abschied vom "Killerwal" Babcock: Platzverweis für Schmiedeknecht. In: Zeit Online. Nummer 05/1997, 24. Januar 1997, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. August 2014).
Werner Reiss: Der schöne Schein der Republik. In: Zeit Geschichte. Epochen. Menschen. Ideen. Nummer 2, 2014, Seite 40.