Wieseth

Gemeinde im Landkreis Ansbach in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wiesethmap

Wieseth (/vizɛt/) ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Ansbach und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 49° 10′ N, 10° 29′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Verwaltungs­gemeinschaft: Dentlein am Forst
Höhe: 443 m ü. NHN
Fläche: 20,59 km2
Einwohner: 1324 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91632
Vorwahlen: 09822, 09855, 09825
Kfz-Kennzeichen: AN, DKB, FEU, ROT
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 223
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 67
91632 Wieseth
Website: wieseth.de
Erster Bürgermeister: Walter Kollmar (Bürgerliste)
Lage der Gemeinde Wieseth im Landkreis Ansbach
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Karte
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Die evangelisch-lutherische Kirche

Geografie

Lage

Durch das Gemeindegebiet fließt die Wieseth.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Herrieden, Bechhofen, Burk, Dentlein am Forst, Feuchtwangen

Gemeindegliederung

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Außerdem gibt es noch fünf Einöden, die allesamt keine amtlich benannten Gemeindeteile sind:

Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Aichau (Gemarkungsteil 2), Deffersdorf und Wieseth.[5] Die Gemarkung Wieseth hat eine Fläche von 10,556 km². Sie ist in 2057 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5131,52 m² haben.[6] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Forndorf, Höfstetten, Untermosbach und Zimmersdorf und die Orte Pflattermühle, Schnepfenmühle und Steigmühle.[7]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 1183 und 1195 zu datieren ist, als „Wisente“ erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, das seinem Namen dem Wisent verdankt, die wohl den Fluss als Tränke benutzt haben.[8]

Der Ort ist entstanden an der Furt über den Fluss Wieseth, dort stand eine Wallfahrtskapelle (Veitskapelle). Es ist eine Gründungslegende überliefert: Ein Priester verliert beim Übergang über den Fluss eine geweihte Hostie. Diese wird von einem Fisch verschluckt. Als dieser gefangen wird, findet man die unversehrte Hostie im Fisch.

In Wieseth gab es ursprünglich sechs Grundherren: Das Kloster Heilsbronn, Bürger der Reichsstadt Dinkelsbühl, die Herren von Thann, die Herren von Künsberg, die Herren von Seckendorff und das Kollegiatstift Herrieden. Diese befanden sich wegen verschiedener Ansprüche in einem fortwährenden Streit.[9] Die Fraisch übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Feuchtwangen aus.[10]

Im Jahre 1732 gab es in Wieseth 59 Anwesen mit 60 Mannschaften. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Verwalteramt Forndorf inne. Grundherren waren

  • das Oberamt Feuchtwangen: Verwalteramt Forndorf (2 Anwesen mit Wirtschaft, 2 Anwesen mit Schmiede, 3 Anwesen mit Backrecht, 1 Anwesen mit Hafnerei, 1 Anwesen mit Badstube, 32 Anwesen), das Verwalteramt Waizendorf (1 Anwesen mit Wirtschaft, 1 Hof mit doppelter Mannschaft, 1 Hof, 1 Gut mit Hafnerei, 4 Güter);
  • das Hochstift Eichstätt (1 Anwesen mit Wirtshaus, 1 Anwesen mit Backrecht und Schmiede, 4 Gütlein); 5 Anwesen unterstanden dem Stiftskapitel Herrieden, 1 Anwesen dem Kastenamt Arberg-Ornbau;
  • das Rittergut Thann (1 Anwesen mit Wirtschaft);
  • Freieigen waren 1 Schlösslein und 1 Anwesen mit Schmiede.

Außerdem gab es noch 1 Kirche, 1 Kapelle, 1 Pfarrhaus, 1 Schulhaus und 1 Hirtenhaus.[11] Gegen Ende des Alten Reiches gab 54 Anwesen, von denen 47 dem Oberamt Feuchtwangen, 6 dem Hochstift Eichstätt und 1 dem Rittergut Thann unterstand.[12][13] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

1806 kam Wieseth an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Wieseth gebildet, zu dem Fetschendorf, Forndorf, Höfstetten, Obermosbach, Pflattermühle, Schnepfenmühle, Steigmühle, Untermosbach und Zimmersdorf gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Wieseth, die mit Ausnahme von Fetschendorf und Obermosbach deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet.[14][15] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 10,574 km².[16]

Religion

Die Gemeinde ist seit 1559 überwiegend evangelisch-lutherisch.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 Gebietsteile der bis dahin selbständigen Gemeinden Aichau und Oberschönbronn nach Wieseth eingegliedert.[17]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1294 auf 1332 um 38 Einwohner bzw. um 2,9 %.

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr 18181840185218611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950196119701987200520112015
Einwohner 762800746838836831789788801794761764759778765804824824119510668919311285144213771347
Häuser[18] 124136163166167167174176199357413421
Quelle [19][15][20][21][22][23][24][25][26][27][20][28][20][29][20][30][20][20][20][31][16][32][33][34][34][34]
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Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 411439490465458451452661570606625
Häuser[18] 72769496101104123183
Quelle [19][15][21][23][26][28][30][31][16][32][33]
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Gemeinde Wieseth

Ort Wieseth

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Wieseth ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Dentlein am Forst zusammen mit der Gemeinde Burk und dem Markt Dentlein am Forst.

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder und als Vorsitzenden den Bürgermeister. Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Sitzverteilungen:

Weitere Informationen Partei/Liste, % ...
Partei/Liste 2020[35] 2014
% Sitze Sitze
Bürgerliste 51,83 6 5
Fortschrittlich Unabhängige Wählergemeinschaft 34,81 4 4
CSU 13,36 2 3
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Bürgermeister

Bürgermeister ist Walter Kollmar (Bürgerliste), der 2014 mit 55 % der Stimmen gewählt und 2020 mit 91,15 % der Stimmen im Amt bestätigt wurde.[36]

Wappen und Flagge

Wappen
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Wappen der Gemeinde Wieseth
Blasonierung: „Unter dreimal von Silber und Blau geteiltem Schildhaupt in Gold eine schwarze Bogenbrücke, darunter ein roter Wisentkopf.“[37]
Wappenbegründung: Die schwarze Bogenbrücke erinnert an ein besonderes Baudenkmal in der Gemeinde. Auf der über die Wieseth führenden Brücke stand eine Wallfahrtskapelle, die dem heiligen Vitus geweiht war und 1807 zum Abbruch verkauft wurde. Der Wisentkopf steht redend für den Ortsnamen, der sich von dem Flussnamen ableitet. Der von Silber und Blau geteilte Schildhaupt erinnert an die Küchenmeister von Nordenberg, welche die bei Wieseth gelegene Burg Fronhof besaßen.

Die Gemeinde Wieseth führt seit 1974 das Wappen.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist rot-weiß-blau.[38]

Baudenkmäler

  • Die evangelische Kirche ist im Baustil des Wilhelminischen Historismus gestaltet. Ihre Fertigstellung erfolgte 1914. Die Ursprünge der Kirche gehen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im Kirchenraum ist die Glaubensgeschichte der christlichen Gemeinde wahrzunehmen. Bauteile und Einrichtungsgegenstände von Vorgängerkirchen wurden bewusst in das Bauwerk eingearbeitet.
  • Im Gemeindeteil Untermosbach steht die Wallfahrtskirche St. Bernhardskapelle aus dem 14. Jahrhundert.

Bodendenkmäler

Bildungseinrichtungen

In Wieseth gibt es einen Kindergarten und eine kleine Grundschule.

Verkehr

Die Staatsstraße 2222 verläuft über Thürnhofen nach Feuchtwangen zur Bundesstraße 25 (11,3 km westlich) bzw. über Forndorf nach Bechhofen (4,8 km östlich). Die Staatsstraße 2248 führt nach Herrieden (8 km nördlich) bzw. nach Burk (3,3 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Mittelschönbronn (1,7 km nordwestlich), nach Untermosbach (1,3 km südwestlich) und nach Zimmersdorf (0,7 km südöstlich).[2]

Persönlichkeiten

  • Adeline Elisabeth Rohn (1868–1945), Schriftstellerin, Rohn floh in den letzten Kriegstagen nach Wieseth und starb im Ort

Literatur

Commons: Wieseth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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