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Anbau von Weintrauben in Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Weinbau in Österreich wird auf einer Fläche von 44.537 ha[1] betrieben. 69,6 % davon ist mit weißen, 30,4 % mit roten Rebsorten bestockt.[1] In Österreich gibt es knapp 10.300[1] Weinbaubetriebe, 1999 waren es noch über 32.000.[2] Im Jahresdurchschnitt werden 2,5 Millionen Hektoliter Wein produziert, der Großteil davon wird im Inland konsumiert[3]. Die Erzeugung von Tafeltrauben spielt in Österreich eine sehr untergeordnete Rolle.
Die ältesten Traubenkernfunde wurden am Hundssteig in Krems an der Donau gemacht. Diese Kerne von Vitis sylvestris (Wildrebe) stammen aus der Zeit 3000 v. Chr., höchstwahrscheinlich wurden sie in den Flussauwäldern gesammelt. Das Gleiche gilt für die in Nußdorf ob der Traisen gefundenen Rebkerne die aus der Zeit 2000 v. Chr. stammen. Es gibt aber keinerlei Hinweise, dass Wein in dieser Zeit erzeugt wurde. Das gilt auch für jene Rebkerne von Vitis vinifera (Kulturrebe), die in Stillfried – einer Katastralgemeinde von Angern an der March – gefunden wurden. Sie stammen aus der Zeit 900 v. Chr. und sind damit die ältesten in Mitteleuropa und Österreich gefundenen Rebkerne von Vitis vinifera. Wahrscheinlich stammen sie von importierten getrockneten Beeren aus dem Balkanraum. Es ist möglich, dass diese Rebkerne vor Ort vermehrt und verbreitet wurden. Das Gleiche gilt für die Rebkerne aus einem Hügelgrab bei Zagersdorf im Burgenland. Sie stammen aus der Zeit um 700 v. Chr., Hinweise, Gegenstände und Einrichtungen zur Weinerzeugung fehlen. Vielmehr verwendete man in der Hallstatt- und Latènezeit Rebkerne als Grabbeigabe, was auf deren Wertschätzung der damals lebenden Menschen schließen lässt.
Der größte Teil des heutigen Österreich wurde um 15 v. Chr. ins Römische Reich eingegliedert. Der römische Kaiser Claudius richtete während seiner Herrschaft (41–54 n. Chr.) die römische Provinz Noricum ein, deren Grenzen im Norden bis zur Donau, im Nordosten bis zum Wienerwald, im Osten etwa entlang der heutigen steirischen Ostgrenze sowie im Südosten und Süden jenseits von Eisack und Drau verliefen. Mit den Römern fand in den Provinzen Noricum und Pannonien der Weinbau rasch Verbreitung. Cassius Dio, römischer Senator, Konsul, Schriftsteller und Geschichtsschreiber, war unter anderem Statthalter von Pannonien und Dalmatia und beschrieb die Qualität des pannonischen Weinbaus als schlecht.[4]
Trotz der kurzen Regierungszeit des römischen Kaisers Probus (276–282) gehört dieser in einigen Regionen heute zu den auch Laien bekannten römischen Kaisern. Dies rührt von einer Nachricht in der Probus-Biographie der Historia Augusta her, wo es in Kapitel 18,8 heißt: „Gallis omnibus et Hispanis ac Brittannis hinc permisit, ut vites haberent vinumque conficerent.“ („Er erlaubte allen Galliern, Spaniern und Briten, Reben zu besitzen und Wein herzustellen.“) Deshalb gilt Probus in zahlreichen Weinbaugebieten nördlich der Alpen (wie in Österreich und an der Mosel in Deutschland) als derjenige, der dort den Weinbau eingeführt hat. Sicher ist, dass die Weinproduktion in diesen Regionen nach der Mitte des 3. Jahrhunderts deutlich an Bedeutung gewonnen hat.[5]
Im Jahr 470 wurden gemäß der im Jahr 511 von verfassten Vita Sancti Severini, der Biographie des Severin von Noricum von Eugippius Rebflächen bei Mautern erwähnt. Der Fund eines Winzermessers in Lauriacum, einer römischen Siedlung im Bereich von Lorch, einem Stadtteil des heutigen Enns in Oberösterreich gilt ebenfalls als Beleg des frühen Weinbaus zur Zeit der Römer.[6]
Die Völkerwanderung besiegelte den Niedergang der römischen Macht, 476 zerbrach das Weströmische Reich schließlich. Zahlreiche Überfälle auf die Pannonische Tiefebene beeinflussten die weitere Entwicklung des Weinbaus negativ.
Der Babenberger Heinrich II. „Jasomirgott“ erhob im Jahr 1145 Wien zu seiner Residenz und stärkte damit den Weinbau in Wien. Der Anbau beschränkte sich nicht nur auf den Nussberg und den Bisamberg. Der heutige 3. und 4. Bezirk, Landstraße und Wieden bestand überwiegend aus Weinflächen. Ein Stadtplan aus dem Jahr 1547 belegt noch den Weinbau rund um die Wiener Minoritenkirche.
Der Adel und die Bürgerschaft versuchten schon früh, das Wein-Monopol von Landesherren und Kirche aufzuweichen. Der erste urkundlich erwähnte Ankauf von drei Weingärten durch den Wiener Bürger Reingerus datiert auf das Jahr 1170.
Die bedeutenden Klöster des österreichischen und bayrischen Voralpenraumes errichteten vom 11. bis ins 13. Jahrhundert zahlreiche landwirtschaftliche Betriebshöfe wie Stift Göttweig, Stift Klosterneuburg, Stift Zwettl, Stift Melk, Stift Lilienfeld und Stift Heiligenkreuz. Im Jahr 1250 wurde unter dem Namen Thal Wachau eine Herrschaft und eine Bezirksverwaltung mit den heutigen Katastralgemeinden Joching, St. Michael, Wösendorf in der Wachau und Weißenkirchen in der Wachau gegründet. Zwischenzeitlich wurden die Katastralgemeinden zur Marktgemeinde Weißenkirchen in der Wachau zusammengefasst.
Am 21. März 1359 führte Herzog Rudolf IV., „der Stifter“, im gesamten Herzogtum eine Getränkesteuer, das sogenannte Ungeld ein. Später folgten mit dem Bergzehnt die Bergrechtsablösen der Grundherrn sowie diverse Zoll- und Mautgebühren für die Durchfuhr von Städten und Regionen.
Weinproduktion und Weinkonsum erreichten durch die Mittelalterliche Warmzeit, wie im gesamten Heiligen Römischen Reich einen absoluten Höhepunkt. In Mitteleuropa war die Temperatur um etwa 1 °C wärmer als während der vorletzten CLINO-Periode (1961–1990).[7] Die Anbaugrenzen in den Mittelgebirgen nördlich der Alpen reichten etwa 200 m höher als gegenwärtig, so dass die Kulturlandschaft im Hochmittelalter ihre größte Ausdehnung erfuhr.[8] Die Rebflächen waren damals etwa zehnmal so umfangreich wie heute. Auch in Salzburg, Oberösterreich, Nordtirol und Kärnten gab es bedeutende Rebflächen.[9][10]
Am 3. Feb. 1447 wurde die Hauerinnung Krems-Stein gegründet. Sie ist die älteste noch aktive Hauerinnung im deutschsprachigen Raum.
1580 brachte Johann Rasch (* in oder um 1540 in Pöchlarn; † 1612 in Wien) sein „Weinbuch“ heraus, welches erstmals in gedruckter Form die österreichischen Weingebiete charakterisierte.[11][12]
Durch eine Zirkularverordnung von Kaiser Joseph II. von 1784, die das Ausschankrecht für Heurige bestätigte, erhielt der Weinbau neuen Aufschwung. Die Reblauskatastrophe ab 1867 und Pilzkrankheiten verwüsteten weite Teile der Weinrieden des Landes. Die Krise wurde wie in ganz Europa erst durch die Verwendung von amerikanischen Unterlagsreben überwunden. Die Weinbauschule Klosterneuburg, 1860 gegründet, war eine der ersten weltweit. Die Weinbauschule Krems wurde 15 Jahre später gegründet. In der Weinbauschule Klosterneuburg wurden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die Rebsorten Zweigelt, Blauburger, Goldburger und die Jubiläumsrebe gezüchtet.[13]
Im Jahr 1985 sorgte der Glykolwein-Skandal für Aufsehen, als bekannt wurde, dass einige österreichische Winzer ihrem Wein Diethylenglykol beigemischt hatten, um damit einfache Weine aufzuwerten. Dieser Skandal wurde jedoch zum „Katalysator“ für die weitere Entwicklung des österreichischen Qualitätsweinbaus. Im Gefolge des Glykowein-Skandals wurde in Österreich das europaweit strengste Weingesetz beschlossen.[9][14] Beispielsweise wurde der Begriff des Haustrunkes aus dem Weingesetz genommen, womit der Uhudler endgültig verboten war.[15]
Mit der Herkunft Weinviertel DAC wurde für den Weinjahrgang 2002 erstmals eine gesetzlich kontrollierte Herkunftsbezeichnung eingeführt. In der Folgezeit wurden für weitere österreichische Weinbaugebiete sogenannte DAC-Weine (DAC = Districtus Austriae Controllatus) definiert. Aktuell gibt es 18 DAC-Herkunftsbezeichnungen.[16]
Einteilung der Weine nach Qualitätsstufen laut Österreichischem Weingesetz 2009[17][18]
Wein ohne Herkunftsbezeichnung[19]
Der Begriff Tafelwein wurde in der neuen Weinmarktordnung 2009 durch den Begriff Wein ersetzt.
Bezeichnung:
Wein ohne g.U. oder g.g.A.[20] können Rebsorten- oder Jahrgangsangaben, bei bestimmten Voraussetzungen, haben.
Alkoholerhöhung/Anreicherung Weine ohne geografischer Herkunft
Weine mit geschützter, geografischer Angabe (g.g.A.)[21]
Alkoholerhöhung/Anreicherung
|
Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.)[22]
Qualitätsweine
Eine Alkoholerhöhung/Anreicherung, Süßung bei Prädikatsweinen ist nicht zulässig Angaben auf der Flasche:
|
In Österreich liegt die Produktionsmenge von Wein der Qualitätsstufe Qualitäts- und Prädikatsweine deutlich über den anderen Stufen.
Seit 2003 gibt es in Österreich auch gebietsspezifische Qualitätsweine, die DAC-Weine. Ein DAC (Districtus Austriae Controllatus) ist ein besonders gebietstypischer Qualitätswein aus einem bestimmten Weinbaugebiet. Welche Sorten zugelassen sind und welche konkreten Qualitätsanforderungen an den DAC gestellt werden, beschließen sogenannte interprofessionelle oder regionale Weinkomitees.
Bisher wurden in Österreich per Ministeriumsverordnung die folgenden 18 DAC-Apellationen definiert[23] (chronologische Reihung nach deren Einführung):
Die folgende Tabelle listet alle 24 weißen und 16 roten Rebsorten auf, die in Österreich zur Herstellung von Qualitäts- und Prädikatsweinen zugelassen sind. Alle Prozentangaben sind auf die Gesamtweinbaufläche bezogen.[1]
Mit Stern (*) gekennzeichnete Sorten sind sogenannte pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWIs).
„Wiener Gemischter Satz“ ist keine Rebsorte, sondern eine Wiener Spezialität aus mehreren weißen Rebsorten, bei denen verschiedene Sorten in einem Weingarten wachsen. Diese Sorten werden nicht getrennt voneinander statistisch erfasst.
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blütenmuskateller* | 111,47 | 0,3 % |
Bouvier | 202,87 | 0,5 % |
Chardonnay (Morillon) | 1.931,40 | 4,3 % |
Frühroter Veltliner (Malvasier) | 237,01 | 0,5 % |
Furmint | 31,02 | 0,1 % |
Goldburger | 31,22 | 0,1 % |
Goldmuskateller | 46,75 | 0,1 % |
Grauer Burgunder (Pinot Gris) | 315,21 | 0,7 % |
Grüner Veltliner | 14.409,81 | 32,4 % |
Jubiläumsrebe | 2,28 | 0,0 % |
Müller-Thurgau (Rivaner) | 1.230,72 | 2,8 % |
Muscaris* | 97,08 | 0,2 % |
Muskat Ottonel | 315,67 | 0,7 % |
Muskateller | 1.524,66 | 3,4 % |
Neuburger | 245,43 | 0,6 % |
Riesling | 2.035,80 | 4,6 % |
Roter Veltliner | 197,67 | 0,4 % |
Rotgipfler | 113,07 | 0,3 % |
Sauvignon Blanc | 1.717,91 | 3,9 % |
Scheurebe (Sämling 88) | 299,22 | 0,7 % |
Souvignier Gris* | 66,20 | 0,1 % |
Sylvaner | 22,86 | 0,1 % |
Traminer | 261,16 | 0,6 % |
Weißer Burgunder (Pinot Blanc) | 1.854,83 | 4,2 % |
Welschriesling | 2.811,06 | 6,3 % |
Wiener Gemischter Satz | 227,53 | 0,5 % |
Zierfandler (Spätrot) | 61,44 | 0,1 % |
Summe Qualitätswein-Sorten weiß | 30.401,37 | 68,3 % |
Summe sonstige Sorten weiß | 581,89 | 1,3 % |
Summe Weißweinsorten Österreich | 30.983,26 | 69,6 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blauburger | 436,21 | 1,0 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 599,11 | 1,3 % |
Blauer Portugieser | 453,31 | 1,0 % |
Blauer Wildbacher | 529,46 | 1,2 % |
Blaufränkisch | 2.580,02 | 5,8 % |
Cabernet Franc | 106,29 | 0,2 % |
Cabernet Sauvignon | 569,94 | 1,3 % |
Merlot | 809,90 | 1,8 % |
Rathay* | 49,71 | 0,1 % |
Roesler* | 278,63 | 0,6 % |
Rosenmuskateller | 8,49 | 0,0 % |
St. Laurent | 596,14 | 1,3 % |
Syrah | 150,69 | 0,3 % |
Zweigelt | 6.067,69 | 13,6 % |
Summe Qualitätswein-Sorten rot | 13.235,60 | 29,7 % |
Summe sonstige Sorten rot | 318,07 | 0,7 % |
Summe Rotweinsorten Österreich | 13.553,67 | 30,4 % |
Die Weinbauflächen werden in drei Weinbauregionen eingeteilt:
Die einzelnen Weinbauregionen bestehen aus den folgenden 17 Weinbaugebieten:
Diese Weinbauregion umfasst die Weinbauflächen der Bundesländer Niederösterreich (26.968 ha), Burgenland (11.648 ha) und Wien (582 ha).[1] Gemeinsam stellen sie 14 der 17 Weinbaugebiete. In der Weinbauregion Weinland gibt es im Bundesland Niederösterreich noch 3 ha, die keinem Weinbaugebiet zugeordnet sind. Die Weinbaugebiete im Burgenland, das Weinviertel und die anderen Weinbaugebiete in Niederösterreich zusammen machen je etwa ein Drittel der Weinbaufläche der Weinbauregion Weinland aus.
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 829,17 | 64,0 % |
Riesling | 239,02 | 18,4 % |
Muskateller | 33,08 | 2,6 % |
sonstige Sorten weiß | 116,84 | 9,0 % |
Summe Weißweinsorten Wachau | 1.218,11 | 94,0 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 57,33 | 4,4 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 6,27 | 0,5 % |
Blauburger | 3,39 | 0,3 % |
sonstige Sorten rot | 10,73 | 0,8 % |
Summe Rotweinsorten Wachau | 77,72 | 6,0 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 1.336,86 | 59,0 % |
Riesling | 251,23 | 11,1 % |
Müller-Thurgau (Rivaner) | 81,97 | 3,6 % |
sonstige Sorten weiß | 262,61 | 11,6 % |
Summe Weißweinsorten Kremstal | 1.932,68 | 85,2 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 255,89 | 11,3 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 21,40 | 0,9 % |
Cabernet Sauvignon | 12,28 | 0,5 % |
sonstige Sorten rot | 44,88 | 2,0 % |
Summe Rotweinsorten Kremstal | 334,45 | 14,8 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 1.964,69 | 54,8 % |
Riesling | 361,82 | 10,1 % |
Müller-Thurgau (Rivaner) | 144,16 | 4,0 % |
sonstige Sorten weiß | 467,91 | 13,1 % |
Summe Weißweinsorten Kamptal | 2.938,59 | 82,0 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 458,35 | 12,8 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 43,95 | 1,2 % |
Blauburger | 31,03 | 0,9 % |
sonstige Sorten rot | 111,49 | 3,1 % |
Summe Rotweinsorten Kamptal | 644,83 | 18,0 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 534,00 | 62,5 % |
Riesling | 54,36 | 6,4 % |
Muskateller | 30,23 | 3,5 % |
sonstige Sorten weiß | 123,20 | 14,4 % |
Summe Weißweinsorten Traisental | 741,79 | 86,8 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 70,11 | 8,2 % |
Blauer Portugieser | 13,33 | 1,6 % |
Blauburger | 6,80 | 0,8 % |
sonstige Sorten rot | 22,91 | 2,7 % |
Summe Rotweinsorten Traisental | 113,15 | 13,2 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 1.323,51 | 54,0 % |
Riesling | 136,59 | 5,6 % |
Roter Veltliner | 109,51 | 4,5 % |
sonstige Sorten weiß | 442,29 | 18,1 % |
Summe Weißweinsorten Wagram | 2.011,90 | 82,1 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 297,91 | 12,2 % |
Blauburger | 29,37 | 1,2 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 24,71 | 1,0 % |
sonstige Sorten rot | 86,26 | 3,5 % |
Summe Rotweinsorten Wagram | 438,24 | 17,9 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 6.883,89 | 49,7 % |
Welschriesling | 908,76 | 6,6 % |
Riesling | 697,04 | 5,0 % |
sonstige Sorten weiß | 2.460,86 | 17,8 % |
Summe Weißweinsorten Weinviertel | 10.950,55 | 79,1 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 1.829,22 | 13,2 % |
Blauer Portugieser | 293,97 | 2,1 % |
Blauburger | 229,81 | 1,7 % |
sonstige Sorten rot | 537,42 | 3,9 % |
Summe Rotweinsorten Weinviertel | 2.890,42 | 20,9 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 160,46 | 19,5 % |
Chardonnay (Morillon) | 50,94 | 6,2 % |
Welschriesling | 40,12 | 4,9 % |
sonstige Sorten weiß | 115,76 | 14,1 % |
Summe Weißweinsorten Carnuntum | 367,28 | 44,7 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 228,53 | 27,8 % |
Blaufränkisch | 96,79 | 11,8 % |
Merlot | 49,80 | 6,1 % |
sonstige Sorten rot | 79,85 | 9,7 % |
Summe Rotweinsorten Carnuntum | 454,96 | 55,3 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 178,86 | 9,7 % |
Rotgipfler | 108,93 | 5,9 % |
Chardonnay (Morillon) | 105,18 | 5,7 % |
sonstige Sorten weiß | 660,11 | 35,7 % |
Summe Weißweinsorten Thermenregion | 1.053,09 | 56,9 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 257,11 | 13,9 % |
St. Laurent | 127,93 | 6,9 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 110,84 | 6,0 % |
sonstige Sorten rot | 302,16 | 16,3 % |
Summe Rotweinsorten Thermenregion | 798,03 | 43,1 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 599,69 | 10,0 % |
Welschriesling | 586,78 | 9,7 % |
Chardonnay (Morillon) | 440,80 | 7,3 % |
sonstige Sorten weiß | 1.428,61 | 23,7 % |
Summe Weißweinsorten Neusiedlersee | 3.055,89 | 50,8 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 1.436,56 | 23,9 % |
Blaufränkisch | 522,84 | 8,7 % |
Merlot | 221,48 | 3,7 % |
sonstige Sorten rot | 782,84 | 13,0 % |
Summe Rotweinsorten Neusiedlersee | 2.963,72 | 49,2 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 404,42 | 13,5 % |
Welschriesling | 298,29 | 10,0 % |
Chardonnay (Morillon) | 231,02 | 7,7 % |
sonstige Sorten weiß | 662,40 | 22,1 % |
Summe Weißweinsorten Leithaberg | 1.596,12 | 53,3 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blaufränkisch | 606,34 | 20,2 % |
Zweigelt | 335,95 | 11,2 % |
Merlot | 117,80 | 3,9 % |
sonstige Sorten rot | 339,00 | 11,3 % |
Summe Rotweinsorten Leithaberg | 1.399,10 | 46,7 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 17,97 | 7,5 % |
Chardonnay (Morillon) | 6,36 | 2,7 % |
Sauvignon Blanc | 5,17 | 2,2 % |
sonstige Sorten weiß | 25,99 | 10,9 % |
Summe Weißweinsorten Rosalia | 55,49 | 23,3 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blaufränkisch | 111,57 | 46,8 % |
Zweigelt | 43,11 | 18,1 % |
Merlot | 9,14 | 3,8 % |
sonstige Sorten rot | 19,22 | 8,1 % |
Summe Rotweinsorten Rosalia | 183,04 | 76,7 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Grüner Veltliner | 71,41 | 3,5 % |
Chardonnay (Morillon) | 24,06 | 1,2 % |
Welschriesling | 17,95 | 0,9 % |
sonstige Sorten weiß | 49,72 | 2,4 % |
Summe Weißweinsorten Mittelburgenland | 163,14 | 8,0 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blaufränkisch | 1.044,83 | 51,3 % |
Zweigelt | 491,59 | 24,1 % |
Merlot | 127,81 | 6,3 % |
sonstige Sorten rot | 208,81 | 10,3 % |
Summe Rotweinsorten Mittelburgenland | 1.873,04 | 92,0 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Welschriesling | 72,61 | 14,1 % |
Chardonnay (Morillon) | 12,48 | 2,4 % |
Grüner Veltliner | 10,94 | 2,1 % |
sonstige Sorten weiß | 67,30 | 13,1 % |
Summe Weißweinsorten Eisenberg | 163,32 | 31,7 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blaufränkisch | 156,38 | 30,3 % |
Zweigelt | 22,68 | 4,4 % |
Merlot | 20,45 | 4,0 % |
sonstige Sorten rot | 152,48 | 29,6 % |
Summe Rotweinsorten Eisenberg | 351,98 | 68,3 % |
Das Weinbaugebiet Wien liegt innerhalb der Stadtgrenzen. Die Anbaufläche von gut 600 ha[1] macht Wien zur einzigen Hauptstadt der Welt mit nennenswerter Weinproduktion, wobei auch die Stadt Wien selbst ein Weingut unterhält. Als regionale Besonderheit gilt der gemischte Satz, im Gegensatz zur Cuvée werden unterschiedliche Rebsorten nach der Lese gemeinsam zu Wein weiterverarbeitet.
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Wiener Gemischter Satz | 227,53 | 39,1 % |
Grüner Veltliner | 94,12 | 16,2 % |
Riesling | 46,20 | 7,9 % |
sonstige Sorten weiß | 117,99 | 20,3 % |
Summe Weißweinsorten Wien | 485,83 | 83,5 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 32,54 | 5,6 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 19,00 | 3,3 % |
Merlot | 10,04 | 1,7 % |
sonstige Sorten rot | 34,15 | 5,9 % |
Summe Rotweinsorten Wien | 95,73 | 16,5 % |
Das Steirerland ist mit einer Rebfläche von rund 5.100 ha[1] nach dem Weinland die zweitgrößte Weinbauregion Österreichs. Dies entspricht ca. 11 %.[1] der gesamten Rebfläche Österreichs. In der Weinbauregion Steirerland werden noch drei Weinbaugebiete unterschieden. Außerdem gibt es 0,05 ha[1], die keinem Weinbaugebiet zugeordnet sind.
Die Weinberge befinden sich in der Regel in Steillagen auf einer Höhe bis zu 700 m ü. A. Die Witterung ist schwach kontinental, im Sommer warm und im Winter mäßig kalt. Im Durchschnitt fallen ca. 1.000 mm/Jahr Niederschlag. Dieses Klima macht die Steiermark zu einem Weißwein-Land. Circa 4.200 ha Rebfläche sind mit weißen Reben bestockt[1]. Die wichtigsten Rebsorten sind der Sauvignon Blanc, der Welschriesling und der Weißburgunder. Bei den roten Rebsorten dominieren der Blaue Wildbacher (Schilchertraube) und der Zweigelt. Eine Besonderheit der Steiermark ist der Steirische Junker, ein trockener Jungwein, der im Jahr der Ernte auf den Markt kommt. Die Bezeichnung „Steirischer Junker“ ist eine geschützte Weinmarke.
Bezeichnung bis 2015: Süd-Oststeiermark[25]
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Welschriesling | 311,50 | 18,8 % |
Weißer Burgunder (Pinot Blanc) | 288,09 | 17,4 % |
Sauvignon Blanc | 178,06 | 10,8 % |
sonstige Sorten weiß | 610,34 | 36,9 % |
Summe Weißweinsorten Vulkanland Steiermark | 1.387,99 | 83,9 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 144,32 | 8,7 % |
Blauer Wildbacher | 24,39 | 1,5 % |
Merlot | 15,14 | 0,9 % |
sonstige Sorten rot | 83,23 | 5,0 % |
Summe Rotweinsorten Vulkanland Steiermark | 267,08 | 16,1 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Sauvignon Blanc | 715,04 | 25,5 % |
Welschriesling | 413,82 | 14,8 % |
Muskateller | 399,25 | 14,3 % |
sonstige Sorten weiß | 1.019,09 | 36,4 % |
Summe Weißweinsorten Südsteiermark | 2.547,20 | 91,0 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Zweigelt | 112,08 | 4,0 % |
Blauer Wildbacher | 90,91 | 3,2 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 12,68 | 0,5 % |
sonstige Sorten rot | 37,55 | 1,3 % |
Summe Rotweinsorten Südsteiermark | 253,21 | 9,0 % |
Weißweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Sauvignon Blanc | 55,14 | 8,4 % |
Weißer Burgunder (Pinot Blanc) | 53,81 | 8,2 % |
Muskateller | 31,57 | 4,8 % |
sonstige Sorten weiß | 85,77 | 13,0 % |
Summe Weißweinsorten Weststeiermark | 226,30 | 34,4 % |
Rotweinsorte | Rebfläche ha | % |
---|---|---|
Blauer Wildbacher | 412,31 | 62,6 % |
Zweigelt | 8,37 | 1,3 % |
Blauer Burgunder (Pinot Noir) | 1,61 | 0,2 % |
sonstige Sorten rot | 9,66 | 1,5 % |
Summe Rotweinsorten Weststeiermark | 431,96 | 65,6 % |
In dieser Region sind die Anbaugebiete der fünf Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zusammengefasst. Diese spielen mit insgesamt 225 ha (219 Betriebe)[1] noch eine eher untergeordnete Rolle.
Als Sturm wird in Österreich noch in Gärung befindlicher Rebensaft bezeichnet. Anders als bei dem je nach Region meist sehr beliebten Süßmost handelt es sich hierbei um ein alkoholisches Getränk. Sturm kommt nur für kurze Zeit und in meist bloß mit einer Folie abgedeckten Flaschen in den Handel. Im Endstadium der Gärung wird der (ungefilterte) Rebensaft in Österreich als „Staubiger“ bezeichnet.
Der Jungwein wird traditionell zu Martini (am 11. November) „getauft“ und damit zum „Heurigen“, der von Gesetzes wegen noch bis zum 31. Dezember des Folgejahres in solcher Weise bezeichnet werden darf. In der Steiermark ist für solchen Jungwein auch das Wort Junker gebräuchlich und ist als Bezeichnung Steirischer Junker geschützt.
Heuriger bezeichnet in Österreich neben dem genannten Wein auch die Buschenschank, die ihn vertreibt. Diese Bedeutung des Wortes, das ursprünglich die Selbstvermarktung des Jungweins durch den Winzer ausdrückte, ist allerdings nicht gesetzlich geschützt, weshalb jeder Gastronomiebetrieb als „Heuriger“ bezeichnet werden darf.
Obwohl Österreich traditionell ein traubenproduzierendes Land ist, wird der Großteil der im Handel vertriebenen Tafeltrauben aus dem Ausland importiert.[26] Um diese Situation zu ändern, wurde 2007 von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, der Wein- und Obstbauschule Klosterneuburg und der Handelskette Spar das Gemeinschaftsprojekt „Weinviertler Tafeltraube“ ins Leben gerufen. Zu Beginn des Projekts beteiligten sich mit einer Neuauspflanzung von 11,5 Hektar 13 Weinviertler Winzer daran. Mit der Ernte 2010 wurden die ersten Tafeltrauben aus diesem Projekt in ausgewählten Spar-Filialen in Wien und Niederösterreich angeboten.[27][28]
Es gibt in Österreich eine Anzahl von mit dem Weinbau in Verbindung stehende Bildungseinrichtungen. Eine renommierte Lehranstalt mit Maturaabschluss ist die am 12. April 1860 gegründete Klosterneuburger Weinbauschule. Die Absolventen erwerben nach einer dreijährigen Berufspraxis den Ingenieurstitel.[29] Weitere Schulen mit praxisbezogenem Ausbildungcharakter sind die Weinbauschulen in Eisenstadt, Gumpoldskirchen, Krems an der Donau, Leibnitz und Mistelbach sowie die Landwirtschaftliche Fachschule Hollabrunn.[30][31]
Mit der Einführung eines Weinstudiums an der Universität für Bodenkultur Wien im Jahr 2004 wurde die Önologie in Österreich erstmals auf universitäres Niveau gehoben. Deren Etablierung an der Universität für Bodenkultur Wien ist der Initiative und den langjährigen Bemühungen von deren langjährigem Rektor Manfried Welan zu verdanken. Das ursprünglich als Bakkalaureat ausgerichtete Studium „Önologie und Weinmarketing“ wurde 2014 durch das von der Universität für Bodenkultur Wien gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim angebotene Masterstudium „Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft“ abgelöst.[32][33]
Im Fachhochschulbereich kann in Eisenstadt an der FH Burgenland „Internationales Weinmarketing“ studiert werden.[34] Weiters bietet in Krems an der Donau die IMC Fachhochschule Krems das Bachelor-Studium „International Wine Business“ an.[35]
In Rust am Neusiedler See bietet die 1991 gegründete Weinakademie Österreich mit dem Weinakademiker Diploma die Ausbildung zum internationalen Weinspezialisten an. Am Ende der Ausbildung steht die Graduierung zum Weinakademiker. Darüber hinaus offeriert die Weinakademie Österreich ein breit gefächertes Seminarangebot für ein weininteressiertes Publikum.[36]
Nachdem der Weinbau in Österreich eine lange Tradition aufweist, ist damit ein althergebrachtes Brauchtum verbunden. Während die alten Arbeitsbräuche, die ganz direkt bei diversen weinbaulichen Arbeitsvorgängen geübt wurden, im Zuge der Mechanisierung des Weinbaus, die um die Mitte des 20. Jahrhunderts mit der weitflächigen Einbindung von Traktoren in Österreich vollzogen wurde, größtenteils eingestellt wurden, wird das mit dem Weinbau verbundene Festbrauchtum in so manchen Bereichen auch heute noch gepflogen.[37] So wird beispielsweise um den 11. November (Martinitag) in vielen Weinorten die Weintaufe, mithin die „Taufe“ des Jungweines, die eigentlich eine Segnung ist, durchgeführt. Im Rahmen einer Zeremonie geben prominente Paten dem „Taufwein“ einen speziellen Namen.[38][39] Auch Erntedankfeste werden mit Weinbaubezug gefeiert. Der in diesem Sinne alljährlich am Sonntag nach Leonhardi (6. November) abgehaltene Perchtoldsdorfer Hütereinzug (vulgo „Perchtoldsdorfer Hiataeinzug“), der aufgrund seiner alten Tradition im Jahr 2010 von der Österreichischen UNESCO-Kommission als Immaterielles Kulturerbe in Österreich unter Schutz gestellt wurde, gilt als größtes Erntedankfest in Ostösterreich.
So manche Brauchtumsveranstaltungen zum Thema Wein stellen einen bedeutenden regionalen Wirtschaftsfaktor dar. Die höchste Publikumsfrequenz bezüglich Brauchtumspflege weisen die Weinorte Perchtoldsdorf, Neustift am Walde, Retz, Poysdorf, Gamlitz, Klosterneuburg und Podersdorf am See auf.[40]
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