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Bezirkshauptstadt in der Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leibnitz ist eine Stadt im österreichischen Bundesland Steiermark mit 13.362 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist sie seit 2015 mit den ehemaligen Gemeinden Kaindorf an der Sulm und Seggauberg zusammengeschlossen,[1] und führt den Namen Leibnitz weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[2]
Stadtgemeinde Leibnitz | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 23,52 km² | |
Koordinaten: | 46° 47′ N, 15° 33′ O | |
Höhe: | 275 m ü. A. | |
Einwohner: | 13.362 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 568 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8430, 8435, 8451, 8462 | |
Vorwahl: | 03452 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 53 | |
NUTS-Region | AT225 | |
UN/LOCODE | AT LEI | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 24 8430 Leibnitz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Michael Schumacher (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (31 Mitglieder) |
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Lage von Leibnitz im Bezirk Leibnitz | ||
Panorama über Leibnitz und Wagna in Richtung Osten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Leibnitz liegt in der Südsteiermark, etwa 33 km südlich von Graz zwischen den Flüssen Mur und Sulm im Leibnitzer Feld. Höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der 496 m ü. A. hohe Kreuzkogel über dem Sulmtal.
Das Gemeindegebiet umfasst acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Die Gemeindefläche gliedert sich in neun Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[4]):
Tillmitsch | Gralla | |
Heimschuh | Wagna | |
Gamlitz | Ehrenhausen an der Weinstraße |
Leibnitz 1971–2000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Leibnitz 1971–2000
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Das Gebiet um Leibnitz befand sich ab 860 im Besitz des Fürsterzbistums Salzburg. Das früheste Schriftzeugnis ist von 970 und lautet „civitas Lipnizza“. Der Name geht auf altslawisch Lipъnica (Lindensiedlung) zurück.[5]
1532 zerstörten die Türken den Markt (→ Erster Österreichischer Türkenkrieg). Bis 1595 bestand das Salzburger Vizedomamt Leibnitz, das in diesem Jahr dem steirischen Bischof und Gegenreformator Martin Brenner verkauft wurde.[6] Das Schloss Seggau war bis ins 20. Jahrhundert Sommerresidenz der Bischöfe von Graz-Seckau.
Leibnitz gehörte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zum Marburger Kreis. Mit dem Bau der österreichischen Südbahn von Wien nach Triest erhielt Leibnitz 1846 einen überregionalen Verkehrsanschluss. Nach dem Revolutionsjahr 1848 begann der wirtschaftliche Aufstieg durch die Erhebung zum Bezirksvorort des Bezirkes Leibnitz.
Kaiser Franz Joseph I. erhob am 27. April 1913 Leibnitz zur Stadt. Zum 1. Jänner 2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform die Stadt Leibnitz, die Marktgemeinde Kaindorf an der Sulm und die Gemeinde Seggauberg inklusive aller Katastralgemeinden zur „neuen“ Stadt Leibnitz fusioniert.[7]
Leibnitz gilt vor allem als Wein-, Kultur-, Schul- und Einkaufsstadt. In Hauptplatznähe befinden sich Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. Das Leibnitzer Feld wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Traditionell überwiegen hier der Anbau von Kukuruz (ugs. (der) „Woaz“) und Speisekürbis, aus dem das steirische Kürbiskernöl hergestellt wird. Mit Schließung der Hermann-Kaserne im Jahre 2007 im Rahmen der Bundesheerreform ging für Leibnitz die 46-jährige militärische Tradition als Garnisonsstadt zu Ende.
Die Hügel im Umland werden als Weinanbaugebiete genutzt. Auf ihnen befinden sich Buschenschankbetriebe, die meisten in den nahegelegenen Gemeinden Kitzeck und Gamlitz.
Leibnitz ist an das steirische Schnellbahnnetz mit stündlichen Verbindungen nach Graz Hauptbahnhof und Spielfeld-Straß angeschlossen, in Spitzenzeiten mit dichterem Intervall. Zwei Eurocity-Zugpaare verkehren nach Wien und Ljubljana bzw. Zagreb über Maribor. Der Bahnhof Leibnitz wurde bis 2012 zu einer modernen Verkehrsstation umgebaut. Die Pyhrn Autobahn A 9 führt direkt an Leibnitz vorbei und hat hier die Autobahnstationen Gralla.
Zur Wintersaison gibt es einen Eislaufplatz, im Sommer ist das städtische Freibad (am/um 5. August 2023 von Hochwasser überschwemmt[11]) mit Campingplatz und Sportanlage, Tennisplätzen und Minigolfanlage geöffnet. Leibnitz besitzt außerdem eine Stadtbücherei und ein Kino. Ein Dienstleistungs- und Einkaufszentrum wurde ab 2007 an der Wasserwerkstraße verwirklicht. Im „Kulturzentrum Leibnitz“ finden regelmäßig Konzerte, Gospels und Filmvorführungen statt. Das „Marenzihaus“ hat sich als Einrichtung für Kabaretts, Jazz und Lesungen etabliert. Die größten Veranstaltungen sind das Herbstfest mit Umzug am Sonntag, die Leibnitzer Weinwoche mit dem Hobbykünstlermarkt und der Tag des steirischen Sektes.
Der Hauptplatz wurde im Rahmen der Landesausstellung 2004 mit dem Thema „Die Römer in der Steiermark“ umgestaltet.
Die Südsteiermark im Umkreis von Leibnitz wird von Radwegen durchzogen, wobei Leibnitz von Graz aus über eine wahlweise Abzweigung an den Murradweg angeschlossen ist. Der Sulmradweg, der teilweise auf der Trasse der historischen Sulmtalbahn verläuft, führt Radfahrende nach Westen, beispielsweise nach Gleinstätten.
Seit den 1960er Jahren hat sich die Stadt Leibnitz zu einem Schulzentrum entwickelt. Zwei Kindergärten betreuen die Kleinsten. Zwei Volksschulen, zwei Neue Mittelschulen, eine auslaufende Realschule und eine Polytechnische Schule bilden das Spektrum der Pflichtschulen. An weiterführenden Schulen gibt es die Handelsschule und die Handelsakademie Leibnitz sowie das BG und BRG Leibnitz. Für die musikalische Ausbildung ist die Franz-Koringer-Musikschule zuständig. Die Höhere Technische Lehranstalt in Kaindorf deckt außerdem den berufsbildenden Schulbereich ab.
Tourismusverband Südsteiermark mit den Gemeinden Leibnitz, Gleinstätten, Grossklein, Heimschuh, Kitzeck i.S., St.Andrä i.S., St. Johann i.S., St. Nikolai/Dr., St. Nikolai/S., St. Veit i. d. S. und Wagna. Sitz ist in Leibnitz.[12]
Der Angestellte Helmut Leitenberger (SPÖ) wurde in der konstituierenden Sitzung mit den Stimmen aller 31 Gemeinderäte am 20. April 2015 zum Bürgermeister der vergrößerten Stadtgemeinde Leibnitz gewählt.[13] Leitenberger, der 2005 erstmals sein Amt antrat, war bereits bis 31. Dezember 2014 Bürgermeister der früher kleineren Stadt. Aufgrund der Gemeindestrukturreform verlor er ab 1. Jänner 2015 diesen Status, führte jedoch die Geschäfte der Gemeinde als Regierungskommissär weiter und wurde durch die Wahl im April 2015 in seinem Amt bestätigt.
Wegen zehn unklaren Stimmen musste die Gemeinderatswahl 2020 in Leibnitz wiederholt werden.[14]
Bei der Wahl 2020 wurde Leitenberger abermals in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt. Der Stadtrat setzt sich seitdem aus der 1. Vizebürgermeisterin Helga Sams (SPÖ), dem 2. Vizebürgermeister Gerhard Pürstner (ÖVP), dem Finanzreferent Alfred Pauli (SPÖ) sowie den Stadträten Michael Leitgeb (SPÖ), Bernd Hofer (SPÖ) und Walter Lesky (Grüne) zusammen.[15]
Seit der Stadterhebung gab es in Leibnitz 15 Bürgermeister und drei Regierungskommissäre. Vor der Stadterhebung hatten dieses Amt zehn Personen inne, wobei Ignatz Forster dreimal mit Unterbrechungen und Leo Klein zweimal mit Unterbrechung der Gemeinde vorstanden.[16]
Amtszeit | Name | Beruf |
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1901–1913 | Franz Holzer | Distriktsarzt |
1913 – 15. Feb. 1917 | Emmerich Assmann | Fabrikant |
28. Feb. 1917 – 7. Jän. 1932 | Theodor Jäger | Rechtsanwalt |
24. April 1932 – 25. Juli 1933 | Alfred Obsieger | Bundesbahnbeamter |
1933 – Juni 1934 | Arnold Mader 1 | Oberregierungsrat |
Juli 1934 – März 1938 | Ignaz Forstner 1 | Hotelier |
1938–1945 | Alfred Obsieger | Bundesbahnbeamter i. R., hauptamtlicher Bürgermeister |
11. Juni 1945 – April 1946 | Walter Zach | Stadtamtsvorstand |
April 1946 – 23. April 1950 | Josef Vollmann | Stadtmaurermeister |
13. Mai 1950 – 21. April 1965 | Anton Fettinger | Oberamtsrat im Ruhestand |
April 1965 – 31. Dez. 1977 | Franz Augustin | Gerichtsvorsteher |
1. Jän. 1978 – 31. Aug. 1983 | Hans Stoisser | Möbelfabrikant und Landtagsabgeordneter |
31. Aug. 1983–1991 | Wolfried Filek-Wittinghausen | Landesbeamter |
1991–1995 | Franz Vollmann | Stadtbaumeister |
2. Mai 1995–2005 | Hans Kindermann | Unternehmer |
2005 – 31. Dez. 2014 | Helmut Leitenberger | Angestellter |
1. Jän. – 19. April 2015 | Helmut Leitenberger 2 | |
20. April 2015 – 6. Juli 2022 | Helmut Leitenberger | |
2 Regierungskommissär bis zur Neuwahl im März 2015 | ||
seit 7. Juli 2022 | Michael Schumacher | Landesbediensteter |
Amtszeit | Name | Beruf |
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1801–1822 | Valentin Kaspar | |
1822–1829 | Joseph Stigler | |
1829–1832 | Max Krätzig | |
1832–1836 | Ignatz Forstner | Färbermeister |
1836–1840 | Joseph Stigler | |
1840–1861 | Ignatz Forstner | Färbermeister |
1861–1873 | Leo Klein | Rechtsanwalt |
1873–1874 | Ignatz Forstner | Färbermeister |
1874–1875 | Alfons Seredinsky | Fabrikant |
1875–1879 | Franz Gruber | Lederermeister |
1879–1882 | Leopold Stramitzer | Rechtsanwalt |
1882–1886 | Leo Klein | Rechtsanwalt |
1886–1889 | Otmar Rußheim | Apotheker |
1889–1895 | Ludwig Herrmann | Spenglermeister (Eichmeister) |
1895–1901 | Leopold Stramitzer | Rechtsanwalt |
Der Gemeinderat umfasst 31 Mitglieder. Nach der Gemeinderatswahl 2015 war die Zusammensetzung wie folgend:[17]
Seit der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:[18]
Wahl | Wahlberechtigte | abgegebene Stimmen | gültige Stimmen | ungültige Stimmen | Wahlbeteiligung |
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Gemeinderatswahl vom 15. November 2020[19] | 10.232 | 4770 | 4742 | 28 | 46,62 % |
Gemeinderatswahl vom 22. März 2015[17] | 9.761 | 5.974 | 5.922 | 52 | 61,20 % |
Gemeinderatswahl vom 21. März 2010[20] | 6.221 | 4.532 | 4.494 | 38 | 72,85 % |
Gemeinderatswahl vom 13. März 2005[21] | 5.873 | 4.153 | 4.126 | 27 | 70,71 % |
Gemeinderatswahl vom 19. März 2000[22] | 5.372 | 4.054 | 4.008 | 46 | 75,47 % |
Partei / Liste | 15. November 2020[19] | 22. März 2015[17] | 14. März 2010[20] | 13. März 2005[21] | 19. März 2000[22] | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
SPÖ | 2685 | 56,62 | 18 | 2958 | 49,95 | 16 | 2532 | 56,34 | 15 | 1854 | 44,93 | 11 | 979 | 24,43 | 6 |
ÖVP | 875 | 18,45 | 6 | 1428 | 24,11 | 8 | 1268 | 28,22 | 7 | 1886 | 45,71 | 12 | 2259 | 56,36 | 16 |
Grüne | 472 | 9,95 | 3 | 361 | 6,10 | 2 | 229 | 5,10 | 1 | 220 | 5,33 | 1 | 202 | 5,04 | 1 |
FPÖ | 299 | 6,31 | 2 | 739 | 12,48 | 4 | 194 | 4,32 | 1 | 166 | 4,02 | 1 | 314 | 7,83 | 2 |
Bürgerforum Leibnitz (BFL) | 300 | 6,33 | 2 | 328 | 5,54 | 1 | 271 | 6,03 | 1 | nicht kandidiert | |||||
NEOS | 111 | 2,34 | 0 | 108 | 1,82 | 0 | nicht kandidiert | ||||||||
LIF | nicht kandidiert | 69 | 1,72 | 0 | |||||||||||
Leibnitz Aktiv Heinz Gutmann | nicht kandidiert | 100 | 2,50 | 0 | |||||||||||
Wir für Leibnitz | nicht kandidiert | 85 | 2,12 | 0 |
Alle drei Vorgängergemeinden hatten je ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 25. April 2016.[23]
Die Blasonierung lautet:
„Ein blauer Schild, durchzogen von einer auf grünem Schildfuß stehenden sechsfach gezinnten silbernen Quadermauer, diese unterlegt mit einer aufragenden goldenen Kirche mit drei gotischen, schwarz durchbrochenen Maßwerk-Spitzbogenfenstern zwischen vier Lisenen an der Längsseite und einer geöffneten, schwarz durchbrochenen gotischen Türe an der linken Seitenmauer; das an beiden Enden mit je einem goldenen Knopf und einer Kreuzblume besteckte Satteldach mittig mit einem sechseckigen Dachreiter samt gotischem Maßwerk-Spitzbogenfenster versehen, dessen Spitzdach ebenfalls einen goldenen Knopf und eine Kreuzblume trägt.“
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