Wieden (Wien)
4. Wiener Gemeindebezirk Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
4. Wiener Gemeindebezirk Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Wieden ist der 4. Wiener Gemeindebezirk und liegt innerhalb des Gürtels, der an Stelle des ehemaligen Linienwalls angelegt wurde. Der Bezirk entstand 1850 durch Eingemeindung mehrerer Vorstädte, 1861 wurde er geteilt und verlor einen Teil seiner Fläche an den neu geschaffenen 5. Bezirk, Margareten. Die Wieden ist ein typischer innerer Bezirk, ein dichtbesiedeltes Gebiet mit wenigen Grünflächen. Der Bezirksname wird mit dem weiblichen Artikel verwendet, also „die Wieden“ bzw. „auf der Wieden“.
Wieden IV. Wiener Gemeindebezirk | |
---|---|
Wappen | Karte |
Geographische Lage: | 48° 12′ N, 16° 22′ O |
Fläche: | 1,8 km² |
Einwohner: | 33.155 (1. Jänner 2024)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 18.419 Einw./km² |
Postleitzahl: | 1040 |
Adresse der Bezirksvorstehung: | Favoritenstraße 18 1040 Wien |
Adresse des Bezirksamtes: | Rechte Wienzeile 105 1050 Wien |
Website: | www.wien.gv.at |
Politik | |
Bezirksvorsteherin: | Lea Halbwidl (SPÖ) |
Bezirksvertretungs- wahl 2020[2] | Insgesamt 40 Sitze |
Die Wieden wird wie folgt begrenzt:
Der 4. Bezirk wird von Nordost nach Südwest von der Wiedner Hauptstraße durchquert, von Norden nach Süden von der Favoritenstraße. Seit einer Grenzänderung im Jahr 2009 gehört kein Teil des Naschmarktes mehr zum 4. Bezirk.
Die Baufläche der Wieden beträgt 67,4 % (Wienweit 33,32 %), wobei rund 77,9 % auf Wohnbaugebiet entfällt. Mit ca. 26 % nimmt die Verkehrsfläche den zweitgrößten Anteil der Bezirksfläche ein (Wienweit 13,75 %). Die Grünflächen nehmen nur 6,56 % der Bezirksfläche ein (Wienweit 48,26 %), wobei 85,5 % für Parkanlagen genutzt werden. Fünf andere Bezirke haben jedoch noch weniger Grünanteil als die Wieden. Wälder, Kleingärten, Sport- oder Freizeitflächen sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen sind auf der Wieden nicht vorhanden.[7][8]
Die Bezirksteile der Wieden sind Wieden, der östliche Teil von Hungelbrunn sowie der Schaumburgergrund. Sie gehen auf ehemals selbstständige Ortschaften zurück, haben in der politischen Verwaltung jedoch keine Bedeutung.
Eine Gliederung des Bezirksgebiets besteht heute in den Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die vier Zählbezirke auf der Wieden sind Technische Hochschule, Argentinierstraße, Wiedner Hauptstraße und Schaumburgergrund. Die Grenzen des Zählbezirks Schaumburgergrund sind nicht mit jenen der ehemals selbstständigen Ortschaft gleichen Namens ident.
Das Wappen des Bezirkes Wieden setzt sich aus den Wappen dreier ehemaliger Wiener Vorstädte zusammen, die ganz oder teilweise auf dem heutigen Bezirksgebiet lagen.
Die Wieden wurde 1137 im Tauschvertrag von Mautern erstmals genannt, sie ist damit eine der am frühesten genannten Vorstädte Wiens. Der Name kommt von Widem, Widum ‚Pfarrhof, -gut‘, ursprünglich als der einer Pfarrei gestiftete (gewidmete) Besitz.[9] Die Hauptstraße (Wiedner Hauptstraße) ist aber sicher noch älter. Unter Ferdinand II. wurde östlich dieser Hauptstraße die kaiserliche Sommerresidenz, genannt Neue Favorita, fertiggestellt und in der Folge mehrmals vergrößert.
1737 wurde auf heutigem Bezirksgebiet einer der wichtigsten Sakralbauten Österreichs fertiggestellt, die nach kaiserlichem Gelübde errichtete Karlskirche. Sie stand am südlichen Ufer des damals völlig unregulierten Wienflusses und war optisch auf die Hofburg, die Wiener Kaiserresidenz in der heutigen Altstadt, ausgerichtet. Der die Kirche umgebende Platz wird seit 1899 nach dem Stifter, Kaiser Karl VI., Karlsplatz genannt.
Seine Tochter Maria Theresia beschloss wenig später, die Neue Favorita nicht mehr zu verwenden und an die Jesuiten zu verkaufen. Sie machten aus der Sommerresidenz eine Erziehungsanstalt, die sich in späteren Jahrzehnten zum privaten und heute höchst angesehenen Gymnasium Theresianum weiterentwickelte. (Auch Österreichs Diplomatische Akademie ist hier untergebracht.)
Der Fahrweg, der an der Hauptfront der Neuen Favorita bergauf nach Süden führte, traf dort seit 1704 auf eine neue Befestigungsanlage, den Linienwall, mit einem bewachten Tor, genannt „Favoritenlinie“. Außerhalb des Tores entwickelte sich in der Folge die „Siedlung vor der Favoritenlinie“, die bis 1874 zur Wieden (und seit 1861 auch zu Margareten) gehörte. Die Straße dorthin wurde folgerichtig Favoritenstraße genannt und heißt im 4. und 10. Bezirk bis heute so.
Anfang des 18. Jahrhunderts begann die Entwicklung der Wieden zur Vorstadt. Es wurden unter anderem viele Adelspaläste errichtet. Zwei kleine Vorstädte auf dem Gebiet des heutigen 4. Bezirks waren Hungelbrunn (seit 1861 zum Teil im 5. Bezirk) und der Schaumburgergrund, der erst 1813 entstanden ist.
Diese drei Vorstädte wurden neben einer Reihe anderer am 6. März 1850 unter dem Bezirksnamen Wieden als 4. Bezirk nach Wien eingemeindet. Wegen der sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede wurde 1861 der zentrumsfernere, weniger wohlhabende Bezirksteil als neuer 5. Bezirk, Margareten, vom 4. Bezirk abgetrennt. Zu dieser Zeit umfassten die Wieden und nun auch Margareten als einzige Bezirke Gebiete außerhalb, südlich des Linienwalls; diese wurden 1874 als neuer 10. Bezirk, Favoriten, abgetrennt.
1854 wurde über den Wienfluss an einer Stelle, wo die erste Brücke schon 1211 erwähnt worden war, zur Verbindung der Wiedner Hauptstraße mit der Altstadt die Elisabethbrücke errichtet, benannt nach Elisabeth von Österreich, der Gattin von Kaiser Franz Joseph I.; das Paar heiratete im gleichen Jahr.
1895–1900 erfolgte die Regulierung des Wienflusses im gesamten Stadtgebiet. Der Fluss wurde im Bereich des heutigen Naschmarktes (der ab 1902 an diesen Standort übersiedelte) und des seit 1899 Karlsplatz genannten Areals abschnittsweise komplett eingewölbt; die 1867 errichteten Brückenstatuen der 1897 abgetragenen Elisabethbrücke übersiedelten auf den Rathausplatz. Gleichzeitig wurde die Wiener Dampfstadtbahn gebaut; ihre Station Karlsplatz ist seit 1899 in Betrieb. Sie wurde zunächst 1925 von der Wiener Elektrischen Stadtbahn abgelöst und ist heute U-Bahn-Knotenpunkt (Linien U1, U2, U4).
In der Gründerzeit wurden viele Wohnbauten errichtet, hier befand sich aber auch schon seit etwa 1700 das so genannte Freihaus, damals das größte Zinshaus (Miethaus) Wiens. Es wurde bis 1970 nach und nach abgetragen.
Der Gürtel als Umfahrungsstraße für die neuen Bezirke 3 bis 9 entstand abschnittsweise. 1880 war der südliche Gürtel erst als Projekt vorhanden, 1882 wurde der Name Wiedner Gürtel festgelegt. Nachdem per 1. Jänner 1892 zahlreiche Vororte der Stadt im Nordwesten, Westen und Südwesten eingemeindet worden waren, wurde der obsolet gewordene Linienwall in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts abgetragen (ein kleiner Mauerrest ist im Hof des Hauses Weyringergasse 13 erhalten geblieben). Nun konnte der Wiedner Gürtel breit angelegt und an seinem nördlichen Rand verbaut werden. (Am südlichen Rand erstreckte sich die Südbahn.)
1910 wurde das Kaffeehaus Goldegg an der Argentinierstraße, Ecke Goldegggasse, gegründet.
In der Zwischenkriegszeit wurde das „Funkhaus“ für die RAVAG (heute: ORF) in der Argentinierstraße gebaut, aus dessen Sendesaal nach wie vor Live-Hörfunksendungen übertragen werden. (Der ORF will das Gebäude allerdings verkaufen.) Beim versuchten nationalsozialistischen Putsch wurde die Rundfunkanstalt am 25. Juli 1934 von den Aufständischen vorübergehend besetzt. In den Jahren der Besatzung (1945 bis 1955) war die Wieden Teil des sowjetischen Sektors von Wien, da die „Russen“ die Sendeanlagen in ihrem Einflussbereich haben wollten.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Sankt-Josef-Kinderspital zerstört. Der Abbruch des Wiedner Krankenhauses und der an seiner Stelle errichtete Neubau des Bertha-von-Suttner-Hofes erfolgten 1956. 1954–1959 wurde neben der Karlskirche auf dem Karlsplatz das Historische Museum der Stadt Wien (heute: Wien Museum) gebaut. 1957 wurde auf den Gründen des ehemaligen Palais Rothschild in der Prinz-Eugen-Straße 20–22 das Gebäude der Kammer für Arbeiter und Angestellte errichtet. Das Amtshaus für den 4. Bezirk wurde 1969 in der Favoritenstraße 18 neu gebaut. Mit der Eröffnung der U1, 1978, folgte die Umgestaltung des Resselparks und des Karlsplatzes mit einem neuen Teich vor der Karlskirche.
Die Technische Universität Wien bekam ein neues Institutsgebäude und eine Bibliothek zwischen der Wiedner Hauptstraße und der Operngasse.
Das Theater Akzent wurde 1989 eröffnet. 1995 folgte die Eröffnung des Bezirksmuseums und des Rauchfangkehrermuseums im ehemaligen Volksbad in der Klagbaumgasse 4. 1999 kam es zu einer geringfügigen Änderung der Bezirksgrenzen, wobei im Bereich des Schwarzenbergplatzes und der Prinz-Eugen-Straße der Grenzverlauf zum 3. Gemeindebezirk und im Bereich der Kettenbrückengasse der Grenzverlauf zum 5. Gemeindebezirk verschoben wurde.[10]
Um 2001 erfolgte der Bau der endgültigen Version der Kunsthalle Karlsplatz. 2009 wurde die Bezirksgrenze im Bereich des Naschmarkts dahingehend geändert, dass dessen auf der Wieden liegender Teil an den 6. Bezirk abgetreten wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Quelle: Statistik.at[11]
Im Jahre 1869 lebten im Bezirksgebiet 55.682 Menschen. In den darauf folgenden Jahren bis 1910 stieg die Einwohnerzahl auf fast 63.000. Bis 2001 wurde eine Abnahme der Wohnbevölkerung auf 28.357 Einwohner verzeichnet. In den letzten Jahren folgte die Wieden dem Wiener Trend und die Bevölkerungszahl stieg auf 31.597 zu Beginn des Jahres 2015 an.
Der Anteil der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, ist mit 24,3 % überdurchschnittlich, da im gesamten Wiener Stadtgebiet dieser Anteil 22,2 % beträgt. Der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren betrug 12,1 %. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung liegt mit 54,1 % ebenfalls über dem Durchschnitt Wiens.[12]
Der Anteil der Wiedner mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 15,3 % rund 2 % unter dem Durchschnitt Wiens. Dabei hatten 3,7 % Wiedner eine Staatsbürgerschaft von Serbien oder Montenegro, 1,5 % sind deutsche Staatsbürger. Dahinter folgen sonstige EU-Bürger (1,8 %), türkische (1,0 %), Kroaten (1,0 %) und Bosniaken sowie sonstige Ausländer, deren Anteil an der Bevölkerung jedoch unter 1 % liegt. Insgesamt waren 2001 etwa 25,4 % der Wiedner Bevölkerung in einem anderen Land geboren, daher gaben auch nur 76 % der Wiedner Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 5,4 % sprachen hauptsächlich Serbisch, 2,2 % Türkisch, 2 % Kroatisch und 1,4 % Ungarisch.[12]
2020 lag der Anteil derer mit ausländischer Staatsbürgerschaft bei 32,5 %. 5,3 % der Wieder stammten aus Deutschland, 2,5 % aus Serbien, 1,7 % aus Russland, 1,5 % aus Rumänien und je 1,4 % aus Polen und Bulgarien.[13]
Der Anteil der Menschen mit römisch-katholischem Bekenntnis beträgt 48,1 %. Das Gebiet des Bezirks gehört zur Pfarre Zur Frohen Botschaft, die zum Stadtdekanat 4/5 gehört. Anteilsmäßig hinter den Personen mit römisch-katholischem Bekenntnis folgen 6,7 % mit evangelischem Glauben (dies ist der zweithöchste Wert, den sich die Wieden mit Liesing teilt). und 6,0 % mit orthodoxem Bekenntnis. Die Anhänger des Islams liegen mit 4,6 % an der vierten Stelle. 26,3 % der Wiedner geben an, ohne religiöses Bekenntnis zu sein.[12]
Bezirksvorsteher/innen seit 1945 | |
---|---|
Herbert Prix (unbekannt) | 4/1945–5/1945 |
Gottfried Albrecht (SPÖ) | 5/1945–1946 |
Franz Stöger (ÖVP) | 1946–1952 |
Franz Ramel (ÖVP) | 1952–1969 |
Herbert Walkersdorfer (ÖVP) | 1969–1973 |
Herta Haider (ÖVP) | 1973–1987 |
Karl Lengheimer (ÖVP) | 1987–1997 |
Susanne Emmerling (ÖVP) | 1997–2001 |
Susanne Reichard (ÖVP) | 2001–2010 |
Leopold Plasch (SPÖ) | 2010–2018 |
Lea Halbwidl (SPÖ) | 2018–[14] |
Der Bezirk Wieden war traditionell ein bürgerlich geprägter Bezirk. Seit dem Zweiten Weltkrieg war die ÖVP seit 1946 durchgehend die stimmenstärkste Partei und stellte damit über 50 Jahre lang den Bezirksvorsteher. Dahinter lagen traditionell die SPÖ und die FPÖ, die ab dem Ende der 80er Jahre ihren Stimmenanteil in Wien stark steigern konnte. Durch den Einstieg der Grünen in die Politik in den 1980er Jahren verloren ÖVP und SPÖ zusehends an Stimmen. Als 1996 auch das Liberale Forum (LIF) antrat, ging das erneut auf Kosten von ÖVP und SPÖ. Während die FPÖ und das LIF jedoch ab 2001 wieder an Stimmen verloren, setzten die Grünen ihre Stimmengewinne fort. 2005 lag die ÖVP nur noch knapp vor der SPÖ, die den Abstand zur ÖVP stark verringern konnte. Die Grünen landeten mit einem Plus von rund 6 % nur knapp dahinter auf dem dritten Platz. Bei der Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010 lag die SPÖ um wenige Stimmen vor den Grünen und der ÖVP, die insgesamt bei diesen Wahlen sehr schlecht abschnitt und auf Platz 3 zurückfiel.
Bei der Bezirksvertretungswahl 2015 konnte die SPÖ ihren Stimmenanteil um etwa 4 Prozentpunkte von 28,22 % auf 32,03 % ausbauen und wurde damit klar stärkste Kraft in der Wiedner Bezirksvertretung. Auf Platz 2 kamen die Grünen, welche leicht um ca. 2 Prozentpunkte von 28,19 % auf 26,13 % zurückfielen. Weit größere Verluste fuhr die ÖVP ein, die mit einem Stimmenanteil von 16,09 %, was dem historisch schlechtesten Ergebnis der Partei auf der Wieden entsprach, und damit einem Minus von etwa 12 Prozentpunkten Platz 3 belegten. Ebenfalls in den Gemeinderat zogen die FPÖ, welche um ca. 3 Prozentpunkte zulegte und auf 15,02 % der Stimmen kam und die erstmals antretenden NEOS, welche auf Anhieb 8,58 % schafften, ein.[16]
Bei den Bezirksvertretungswahlen 2020 konnte die SPÖ ihr Ergebnis leicht ausbauen, die Grünen konnten ebenfalls leicht zulegen. Die ÖVP verbesserte ihr schlechtestes Ergebnis um 4 Prozentpunkte auf 20 %, während die FPÖ ein Desaster erlebte und um rund 12 Prozentpunkte abstürzte. NEOS konnten ihr Ergebnis nicht verbessern, sondern blieben bei 8,6 %. Außerdem zog die 10 Monate vor der Wahl gegründete Partei LINKS, welche u. a. aus Wien anders hervorging, mit ca. 4 % Stimmenanteil und einem Mandat neu in die Bezirksvertretung ein.
Siehe auch: Liste der Wiener Parks und Gartenanlagen/Wieden
Die Wieden gehört großteils zur Welterbestätte Historisches Zentrum von Wien. Dessen Außenzone wird gegen Süden von der Kolschitzkygasse und der Weyringergasse und gegen Westen von der Klagbaumgasse und der Schönburgstraße begrenzt. Der Karlsplatz mit der Karlskirche, dem Wien Museum, dem Hauptgebäude der Technischen Universität und der Evangelischen Schule gehört zur Kernzone der Welterbestätte.
Das meistbesuchte Museum im Bezirk Wieden ist das Wien Museum Karlsplatz, das in seiner Ausstellung die Geschichte Wiens im Laufe der Jahrhunderte dokumentiert und über eine Kunstsammlung und eine historische Sammlung verfügt. Zum Wien Museum gehört auch Schuberts Sterbewohnung in der Kettenbrückengasse, wo die letzte Lebensphase des Komponisten dargestellt wird. Eine weitaus umfangreichere Dokumentation über Franz Schubert befindet sich in seinem Geburtshaus am Alsergrund (9. Bezirk), Nussdorfer Straße.
Die Kunsthalle Wien, die auf ein Provisorium am Karlsplatz zurückgeht, verfügt an diesem Ort noch heute über einen Standort; ihr Hauptdomizil befindet sich im Museumsquartier Wien. Des Weiteren bestand im Bezirk Wieden 1967–2013 das Bestattungsmuseum der Bestattung Wien, das sich nunmehr beim Zentralfriedhof befindet.
Das Rauchfangkehrer-Museum und das private Dritte Mann Museum findet man ebenfalls im 4. Bezirk. Das Bezirksmuseum Wieden setzt seine Schwerpunkte unter anderem auf die Dokumentation des Freihauses auf der Wieden, des Wiedner Mühlfelds, des Linienwalls sowie alter, aufgelassener Wiedner Betriebe.
Die politischen Organe des Bezirks, die Bezirksvorstehung und die Bezirksvertretung, amtieren im städtischen Amtshaus 4., Favoritenstraße 18. Das für die Wieden zuständige Bezirksamt für den 4. und 5. Bezirk befindet sich in Wien 5., Rechte Wienzeile 105.
Der Bezirk wird im Norden (Wienzeile), im Süden und Westen (Gürtel) von wichtigen Hauptverkehrsstraßen begrenzt. Quer durch den Bezirk verlaufen die Wiedner Hauptstraße und die Favoritenstraße. Zusätzlich ist auch der Südtiroler Platz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Insgesamt verfügt die Wieden über knapp 29 km Gemeindestraßen (2008).[17]
Die Radverkehrsanlagen im Bezirk umfassen ca. 13 km (2019) und bilden somit ein engmaschiges Netz. Der Radverkehr nimmt im Bezirk (wie in den übrigen Innenstadt-Bezirken) eine immer wichtigere Stellung beim Individualverkehr ein, da mit dem Fahrrad auch gegen einige Einbahnen gefahren werden darf. Jedoch gibt es noch viele Lücken im Radnetz.[18] Außerdem verfügt die Wieden über mehrere Citybike Stationen, welche über den ganzen Bezirk verteilt sind. Weitere Stationen liegen in der Nähe der Bezirksgrenze.
Der öffentliche Verkehr wird von den Wiener Linien abgewickelt. Der 4. Bezirk hat drei Stationen der U1 (Karlsplatz, Taubstummengasse und Südtiroler Platz-Hauptbahnhof), und an der Bezirksgrenze gibt es Stationen von U2 und U4. Darüber hinaus liegt der 2015 fertiggestellte Wiener Hauptbahnhof der ÖBB inklusive Station der S-Bahn-Stammstrecke im 10. Bezirk an der Bezirksgrenze zum 4. Bezirk. Der angrenzende Südtiroler Platz liegt größtenteils im 4. Bezirk und war schon vor Errichtung des Hauptbahnhofs ein großer Verkehrs- und Umsteigeknotenpunkt im Süden, da die U-Bahn, S-Bahn-Linien, Straßenbahnlinien, innerstädtische und regionale Buslinien sowie Nachtbuslinien seit Jahrzehnten diesen Platz anfahren. Die dortigen Haltestellennamen wurden 2012 großteils auf Hauptbahnhof umgestellt.
Durch die Wieden führen auf der Wiedner Hauptstraße die Straßenbahnlinien 1 und 62 sowie die Badner Bahn und durch die Prinz-Eugen-Straße die Linie D. Neben der Straßenbahn existieren auch zwei Buslinien (13A und 59A).
In der Nacht wird die Wieden zwischen ca. 0:30 Uhr und ca. 5:00 Uhr von vier Buslinien der NightLine (N60, N62, N66 und N71) bedient, wobei die Linie N62 täglich und die Linie N71 nur am Wochenende in Betrieb ist, während die Linien N60 und N66 nur unter der Woche verkehren.
Es gibt auf der Wieden sechs Volksschulen, drei Hauptschulen, drei Gymnasien, eine Höhere Technische Lehranstalt als Abendschule, ein Musik-Konservatorium, den Fachhochschul-Studiengang für Finanzwesen und Controlling der FH Wien und die Technische Universität Wien. Außerdem befindet sich im Bezirk die Diplomatische Akademie Wien.
Besonders erwähnenswert sind der Schulzweig des Wiedner Gymnasiums mit dem Ziel der Begabtenförderung (Sir-Karl-Popper-Schule) und das bekannte „Nobel“gymnasium Theresianum. Eine Weiterbildungsmöglichkeit der Wiener Volkshochschule ist das polycollege Wieden, eine Zweigstelle des polycollege in Margareten.
Auf der Wieden ist nur mehr eine Polizeiinspektion der Bundespolizei etabliert, diese befindet sich in der Taubstummengasse 11. Organisatorisch gehört sie dem Stadtpolizeikommando Margareten an, welches für die Gemeindebezirke Wieden, Margareten und Mariahilf zuständig ist.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.