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Die Geographie Kärntens, des südlichsten österreichischen Bundeslandes, ist von seiner Lage in den Ostalpen und vom Klagenfurter Becken, der größten inneralpinen Beckenlandschaft, geprägt. Im Klagenfurter Becken liegen die meisten Städte und die für den Sommertourismus wichtigen Kärntner Seen.
Kärnten bildet ungefähr ein Rechteck und erstreckt sich von Nord nach Süd über rund 70 km (von 46°23' bis 47°08' nördlicher Breite). Die West-Ost-Ausdehnung beträgt rund 180 km von 12°40' bis 15°03' östlicher Länge. Mit einer Fläche von 9.536 km² ist es das fünftgrößte der neun österreichischen Bundesländer.
Kärnten grenzt im Westen an Osttirol, im Nordwesten an Salzburg, im Nordosten und Osten an die Steiermark und im Süden an Slowenien sowie die italienischen Regionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien. Die Landesgrenze wird fast vollständig von Gebirgskämmen gebildet: im Norden von den Hohen Tauern und den Gurktaler Alpen, im Osten durch die Koralpe, im Süden durch die Karnischen Alpen und die Karawanken, im Westen von den Lienzer Dolomiten und der Schobergruppe.
Die Verengung des Landesgebietes ungefähr in der Mitte auf nur 44 km ergibt zusammen mit den unterschiedlichen Geländeformen die Unterteilung in das vom Hochgebirge geprägte Oberkärnten sowie das vom Klagenfurter Becken und ausgedehnten Flusstälern dominierte Unterkärnten. Die Grenze verläuft in etwa vom Königstuhl (Gurktaler Alpen) im Norden zum Mittagskogel (Karawanken) im Süden, womit Villach auf der Grenzlinie liegt. Der Begriff Mittelkärnten ist hingegen weniger klar definiert, hiermit wird meist das Gebiet etwa zwischen Nockbergen und Saualpe bezeichnet.
Die geographischen Raumeinheiten | ||
---|---|---|
Gebirge (Ziffern) |
Täler (Großbuchstaben) |
Klagenfurter Becken (Kleinbuchstaben) |
1 Hohe Tauern 1a Glocknergruppe 1b Schobergruppe 1c Sonnblickgruppe 1d Sadniggruppe 1e Ankogel-Hochalmgruppe 1f Reißeckgruppe 1g Hafnergruppe 1h Kreuzeckgruppe 2 Gurktaler Alpen |
A1 Oberes Drautal A2 Lurnfeld A3 Unteres Drautal B1 Oberes Mölltal |
a Villacher Feld b Faak-Veldener Senke c Ossiachertal d Ossiacher Tauern e Feldkirchen-Moosburger Hügelland f Glantaler Bergland g Glantal h Zollfeld i St. Veiter Hügelland k Krappfeld l Brückler Bergland m Görtschitztal n Launsdorfer Senke o Magdalensberg p Maria Saaler Hügelland q Klagenfurter Feld r Völkermarkter Hügelland s St. Pauler Berge t Lavamünder Drautal u Sattnitz v Oberes Rosental w Unteres Rosental x Vellach-Senke y Klopeiner Hügelland z Jauntal |
Diese Einteilung folgt weitestgehend M. Seger in Mildner/Zwander 1999, S. 34f.[1] Die Nummerung ist nicht die des Autors. |
Kärnten wird ringsum von Gebirgen begrenzt. Während Oberkärnten von hohen Bergen geprägt ist, dominieren in Unterkärnten die Lavanttaler Alpen mit weniger hohen Gipfeln. Die Drau, die das Land längs durchfließt, trennt dabei die Urgesteinsregion (nördlich) von den Kalkalpen (südlich). Ausnahme in diesem Schema ist das Goldeck, der einzige Urgesteinsstock südlich der Drau.
Die Kärntner Gebirgszüge der Zentralalpen sind:
Die Hohen Tauern gliedern sich in:
Die Gurktaler Alpen reichen vom Liesertal im Westen bis zum Neumarkter Sattel im Osten und vom Murtal im Norden bis zum Unteren Drautal und dem Klagenfurter Becken im Süden. Der höchste Berg des Gebirgszuges ist der Eisenhut (2.441 m). Sie teilen sich in:
Die Saualpe und im Norden anschließend der Kärntner Anteil der Seetaler Alpen liegen zwischen dem Görtschitztal im Westen und dem Lavanttal im Osten. Der höchste Gipfel der Saualpe ist die Ladinger Spitz (2.079 m).
Der Kärntner Anteil des Steirischen Randgebirges trennt das Lavanttal im Westen vom weststeirischen Hügelland im Osten. Die Stub- und Packalpe liegt nördlich des Packsattels. Höchster Gipfel ist der Ameringkogel (2.187 m). Die Koralpe reicht vom Packsattel bis nach Lavamünd. Ihr höchster Gipfel ist der Große Speikkogel (2.140 m).
Die Gebirgszüge südlich der Drau gehören – mit Ausnahme der Goldeck-Latschurgruppe – zu den Südlichen Kalkalpen:
Die Gailtaler Alpen zwischen Drau und Gail unterteilen sich in die Lienzer Dolomiten von der Westgrenze bis zum Gailbergsattel. Östlich schließen sich die Reißkofelgruppe (zwischen Gailbergsattel und Gitschtal), die Goldeck-Latschurgruppe (zwischen Weissensee-Weissenbach und Drautal, großteils kristallin), die Spitzegelgruppe und der Dobratsch an. Der höchste Gipfel der Gailtaler Alpen liegt in Osttirol und ist die Große Sandspitze (2.772 m). Andere Gipfel: Spitzkofel (2.717 m), Tamerlanhöhe (2.377 m), Reißkofel (2.371 m), Latschur (2.236 m), Goldeck (2.142 m), Spitzegel (2.119 m) und Dobratsch (2.166 m).
Die Karnischen Alpen bilden die natürliche Grenze Kärntens zu Italien. Sie liegen südlich des Gailtales und reichen im Osten bis zur Gailitz. Die höchsten Gipfel sind: Hohe Warte (2.780 m), Zwölferspitze (2.593 m), Pfannspitze (2.678 m), Trogkofel (2.279 m) und der Gartnerkofel (2.195 m).
Die Karawanken schließen im Osten an die Karnischen Alpen an und bilden die südliche Grenze Kärntens zu Slowenien. Ihr höchster Berg ist der Hochstuhl (2.237 m). In den Karawanken liegen der Mittagskogel (2.143 m) und das Petzenmassiv (2.113 m).
Kärnten hat auch einen kleinen Anteil an den Steiner Alpen, die südlich der Karawanken hauptsächlich in Slowenien liegen.
Das Klagenfurter Becken erstreckt sich von Villach bis Lavamünd, vom Rosental im Süden bis Feldkirchen und Althofen im Norden. Es ist das Hauptsiedlungsgebiet des Bundeslandes mit den Städten Klagenfurt, Villach, Sankt Veit an der Glan, Völkermarkt und Feldkirchen.
Das Becken ist gegliedert in Täler und Becken, die durch Hügel- und niedrige Bergzüge getrennt sind. Im Folgenden ein – unvollständiger – Überblick.
Niederungen sind:
Hügel- und Bergzüge sind:
Der größte Fluss Kärntens ist die Drau (1). Sie erreicht bei Oberdrauburg Kärnten und durchfließt etliche Täler und Becken.
Die wichtigsten Nebenflüsse der Drau sind in der Reihenfolge ihrer Einmündung:
Das Gegendtal in den Nockbergen zwischen Radenthein und Villach lässt sich nicht eindeutig einem Fluss zuordnen. Der nördliche Teil vom Brennsee nordwärts wird vom Feldbach entwässert, der größere südliche Teil vom Afritzer See südwärts vom Afritzerbach, der in den Treffner Bach mündet.
Kärnten hat rund 1270 Seen, größtenteils Zungenbeckenseen mit einer Gesamtfläche von rund 60 km², wovon die vier größten alleine fast 50 km² einnehmen:
Für weiterführende Informationen siehe Kärntner Seen.
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