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Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land, Kärnten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pörtschach am Wörther See (slowenisch Poreče ob Vrbskem jezeru) ist eine Gemeinde mit 2941 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Klagenfurt-Land in Österreich. Sie ist insbesondere als Sommerurlaubsort bekannt.
Pörtschach am Wörther See | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Klagenfurt-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Fläche: | 12,62 km² | |
Koordinaten: | 46° 38′ N, 14° 9′ O | |
Höhe: | 461 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.941 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 233 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9210 | |
Vorwahl: | 04272 | |
Gemeindekennziffer: | 2 04 24 | |
NUTS-Region | AT211 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 153 9210 Pörtschach am Wörther See | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Silvia Häusl-Benz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von Pörtschach am Wörther See im Bezirk Klagenfurt-Land | ||
Luftbild von Pörtschach | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pörtschach ist gesetzlich anerkannter Luftkurort.[1]
Pörtschach liegt in 446 bis 702 Metern Seehöhe am nördlichen Ufer des Wörthersees, etwa 14 km westlich von Klagenfurt.
Das Gemeindegebiet ist in die zwei Katastralgemeinden Pörtschach am See (Poreče ob jezeru) und Sallach gegliedert. Einzige Ortschaft der Gemeinde ist Pörtschach am Wörthersee. Diese umfasst folgende Ortsteile:
Moosburg | ||
Techelsberg | Krumpendorf | |
Maria Wörth |
Die Landschaft des Wörthersees, an dem Pörtschach und Pritschitz liegen, wurde wesentlich geprägt durch die letzte Vergletscherung. Während der letzten Würm-Eiszeit (zirka 100.000 v. Chr.) waren die Talfurchen sowohl des Wörthersees als auch des etwas höher gelegenen Keutschacher Sees daher zur Gänze mit Gletschereis gefüllt. Aus den Zentralalpen, den westlichen Gailtaler Alpen, den Karnischen Alpen und den westlichen Gurktaler Alpen flossen gewaltige Eismassen gegen Osten hin ab und vereinigten sich im Raum Villach zum mächtigen Draugletscher mit einer Höchstbreite von 30 km, bei Villach mit 900 m Höhe, bei Klagenfurt noch zirka 700 m und dem Ende bei Bleiburg, Wallersberg, Griffen. Die Entstehung der Seebecken erfolgte vor allem während des Eisrückzuges. Der größte Teil Pörtschachs ist aus jungen eiszeitlichen (oder recenten) Ablagerungen aufgebaut, die dahinter befindlichen Bergketten (Hoher Gallin, Bannwald, Gaisrückenberge, Sallacher Berg, Pirkkogel) sind altkristallin. Ein Rest dieses Eisrückzuges ist ein Felsbrocken mit Schliffspuren, der Gletschertopf.
Vermutlich aus der Steinzeit rühren die so genannten Schalensteine her, die man noch an vielen Stellen des Landes vorfindet. Im Kreuzungsbereich der Sankt-Oswalder-Straße mit dem Goritschacher Weg ist eine in einen vorspringenden, etwa dreißig Zentimeter hohen Felskegel schalenförmige Vertiefung eingemeißelt. Während der Kult-Zeremonien wurde die Opfergabe, wahrscheinlich Blut von kleinen Tieren wie Vögeln oder Rodentia, in der kleinen Ausnehmung des Felsens aufgefangen.
Funden zufolge führte über das Gemeindegebiet bereits zu Römerzeiten die Norische Hauptstraße von Velden nach Krumpendorf. Im Ortsteil Sallach dürfte sich die römische Straßenstation Saloca befunden haben, die auch in der Tabula Peutingeriana, einer spätantiken Straßenkarte, verzeichnet ist.[2]
Der Name Pörtschach stammt von den ab dem 7. Jahrhundert hier siedelnden Alpenslawen („porecah“ = „bei den Leuten, die am Bach wohnen“). Ab Ende des 10. Jahrhunderts gehörte der Ort einem aus dem Rheinland eingewanderten Rittergeschlecht. Die in dieser Zeit errichtete Seeburg verfiel ab dem 14. Jahrhundert zunehmend und existiert heute bis auf kärgliche Mauerreste nicht mehr. Die in der Nähe errichtete Burg Leonstein ist stark verfallen, wird seit einigen Jahren jedoch wieder restauriert.
Im Jahr 1150 wurde Pörtschach als Porsach erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Um 1490 wurde das Schloss Leonstain in unmittelbarer Nähe des heutigen Ortskerns erbaut. Heute befindet sich darin ein Hotel. Besitzer des Schlosses ist die Familie Neuscheller.
Der touristische Aufschwung kam mit den ersten Sommerfrischlern im 19. Jahrhundert, insbesondere ab der Eröffnung der Wörtherseeschifffahrt 1853. Kurz darauf, 1864, wurde Pörtschach Station der neuen Südbahn von Wien nach Italien, was den Ort zu einem beliebten Feriendomizil machte. Bekannte Gäste waren z. B. Kaiser Franz Joseph I., Gustav Mahler und Johannes Brahms. Nach den Boomjahren des Tourismus in Kärnten in den 1960er und 1970er Jahren erlebt Pörtschach wieder ein Revival als Szeneort am Wörthersee. Angepeiltes Ziel ist allerdings ein Sanfter Tourismus als Perspektive für die Zukunft.
Nach der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Pörtschach 2.670 Einwohner. 90,3 % besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft, unter den Angehörigen ausländischer Nationalitäten hatten Einwohner aus Kroatien (3,0 %), Deutschland (2,3 %) und Bosnien-Herzegowina (1,3 %) den größten Anteil.
Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 75 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 10 % und zum Islam 1,6 %. Als konfessionslos bezeichneten sich ca. 10 %.
Alfred Rinesch erbaute die Kirche zwischen 1956 und 1958, die Weihe erfolgte 1959. Sie ist mit dem evangelischen Pfarrzentrum verbunden. Man betritt einen Saalbau mit östlich angedeutetem Querhaus. Der Dachreiter ist mit Spitzhelm ausgestattet. Der schlichte Kirchenraum weist im Jahre 1989 geschaffene Betonglasfenster von Josef Tichy auf.
Der Vorgängerbau der jetzigen Pfarrkirche wurde urkundlich bereits im Jahre 1328 erwähnt, jedoch wird eine noch ältere Taufkirche als Filialkirche von Maria Wörth angenommen, die vermutlich an der Stelle der 1907 abgerissenen Wannekeusche stand. Seit dem Jahre 1785 ist es eine selbständige Pfarre. 1787 erfolgte der Bau der heutigen Kirche anstelle eines älteren Vorgängerbaues, die Weihe fand 1794 statt, 1891 stürzte der Turm ein, 1904–1906 gab es eine Vergrößerung und Neugestaltung der Fassade nach Plänen von Josef Viktor Fuchs.
Der mittelgroße Bau mit 5/8-Chorschluss präsentiert sich in Neorenaissanceformen, was in Kärnten einzigartig ist, mit Pilastergliederung und von Archivolten eingefasste Fenster und Nischen mit Steinfiguren von Konrad Campidell; der Fassadenturm zeigt sich mit großen, rundbogigen Schallfenstern, Spitzgiebeln und einem Zwiebelhelm. Diese Architektur-Polychromie stammt von 1904/06.
Das Langhaus ist dreischiffig, die Wandgliederung ist dem Außenbau angepasst; über dem Kehlgesims befindet sich eine Tonne mit stuckierten Feldern und gemalten biblischen Szenen; die Seitenschiffe sind von durchgehenden Emporen unterteilt. Die gemauerte dreiachsige Orgelempore ruht auf Mauerpfeilern. Figürliche Glasfenster im Chor stammen von 1905.
Der historische Hochaltar aus dem Jahre 1919 ist ein Werk von Jacob Campidell, barocke Figuren Heilige Maria und Heiliger Johannes, darüber anstelle des Mittelfensters Gemälde Christus am Kreuz (Kopie nach van Dyck) bezeichnet 1909. Zwei Seitenaltäre, 1925 von Jacob Campidell; am linken barocke Figur Sitzende Mater Dolorosa sowie Bilder Heilige Anna und Heilige Theresia; am rechten Figur heiliger Antonius von Padua; Bilder Heiliger Josef und Heiliger Georg 1925 von Adolf Campidell. – Die Kanzel stammt aus gleicher Zeit, bezeichnet renovatum 1956. Orgel von Josef Mauracher aus Sankt Florian, geweiht 1906. Zwei große Bilder in den Seitenschiffen, beide mit Stifterinschriften bezeichnet 1905; links Kopie der Sixtinischen Madonna, rechts Heiliger Josef. Neben der Kanzel Krönung Mariä (Kopie nach Velazquez) bezeichnet 1914; Kreuzweg bezeichnet F. Küss pinx. 1876
Am 26. Oktober 2008 wurde durch Bischof Alois Schwarz im Rahmen eines Festgottesdienstes die neue Mauracher-Eisenbarth-Orgel geweiht. Das Instrument hat 30 Register auf zwei Manualen und Pedal. 13 Register stammen aus der Vorgängerorgel aus dem Jahr 1895, die von den Orgelbauern Gebrüder Mauracher (Salzburg) erbaut worden war. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[4]
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Die bedeutendsten Vertreter der Wörthersee-Architektur waren Franz Baumgartner, Josef Victor Fuchs und Carl Langhammer.
Die erste Bootshütte von Werzer bestand ursprünglich beim alten Bad bzw. bei der Schiffsanlegestelle. Planer und Ausführender dürfte der heimische Zimmermeister Johann Rapatz gewesen sein.
1890 wurde an der heutigen Stelle ein Bootshaus für sieben Boote errichtet. So wie einige Pörtschacher Villen stammt der Entwurf zu diesem Bootshaus von Architekt Josef Victor Fuchs. Ausführende Firma war auch in diesem Fall Zimmermeister Johann Rapatz, der auch die Errichtung des neuen Werzer Bades leitete. Bereits 1895 wurde die Bootshütte – wieder nach Plänen von Josef Victor Fuchs – erweitert.
Das im Frühjahr 1993 zum Großteil stark beschädigte Objekt wurde nach den Plänen von Peter Thaler dem ursprünglichen Zustand angepasst und von der Zimmerei Ferdinand Strutz in Krumpendorf am Wörthersee neu aufgezimmert.
In Pörtschach und Umgebung sind zahlreiche Freizeitaktivitäten möglich: Golfen, Inline-Skaten, Laufen, Radfahren, Reiten, Schwimmen, Segeln, Tauchen, Tennis und Wandern gehören ebenso zur Palette der Möglichkeiten wie auch Angeln und Bogenschießen.
Es gibt zwei Seezugänge mit Badesteg, Liegewiese, Rettungsball und Umkleidehäuschen. Ein Strand befindet sich unter schattenspendenden Erlen in Sallach-Süd, das andere im Besitz der Österreichischen Bundesforste befindliche Freibad zum Null-Tarif liegt vor den bekannten Ostbucht-Villen Edelweiß und Almrausch an der Hauptstraße.
Der Gemeinderat von Pörtschach hat 19 Mitglieder.
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Direkt gewählte Bürgermeisterin ist Silvia Häusl-Benz (ÖVP).
Das Motiv des Wappens von Pörtschach geht auf das älteste erhaltene Siegel der Seeburger zurück, welches auf einer Urkunde vom 5. April 1284 abgebildet ist. Es zeigt einen springenden bzw. steigenden silbernen Fisch, der ein grünes Blatt im Maul hält. Die Ursache für die Motivwahl ist unbekannt.
Die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 15. Juni 1960 verliehen.[11]
Wenn Kaiser Franz Joseph I. auf Reisen ging, nächtigte er auch im „Österreichischen Hof“, einem Bauwerk des 19. Jahrhunderts gleich neben dem Bahnhof. Im Erdgeschoß des dort geführten Restaurants „Franzl“ gibt es an der Südwand ein überlebensgroßes Gemälde mit der Darstellung Franz Josephs I.
Im Innenhof von Schloss Leonstain erinnert eine Büste an den Komponisten Johannes Brahms, der die Sommer 1877 bis 1879 in Pörtschach verbrachte. Er schrieb 1877 an Clara Schumann:
Daraus wurden drei Jahre.
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