Friesach (Gemeinde Friesach)
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Friesach ist eine Ortschaft und Hauptort der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten (Österreich). Die Ortschaft hat 1944 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]). Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Friesach.
Friesach (Hauptort einer Stadtgemeinde) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan | |
Pol. Gemeinde | Friesach (KG Friesach) | |
Koordinaten | 46° 57′ 2″ N, 14° 24′ 19″ O | |
Höhe | 634 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 1944 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 618 (1. Jän. 2011 | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 01299 | |
Friesacher Altstadt | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Die Ortschaft liegt im Norden des Bezirks Sankt Veit an der Glan an einer alten Straßenverbindung vom Donauraum zur Adria. Das Stadtzentrum liegt rechts der Metnitz am Rand des Friesacher Felds und am Fuß des Mödringbergzugs. Heute erstreckt sich der Ort über fast die gesamte Breite des Friesacher Felds und ist mit den Nachbarortschaften Engelsdorf im Norden und Olsa im Osten zusammengewachsen.
Die römische Reichsstraße von Aquileia am Golf von Triest nach Lauriacum (dem heutigen Enns) verlief über das heutige Ortsgebiet von Friesach. Eine antike Siedlung auf dem Friesacher Petersberg wird vermutet, kann jedoch keine große Bedeutung gehabt haben.[2]
Im Jahr 860 schenkte Ludwig der Deutsche dem Erzbistum Salzburg einen Hof ad Friesah, wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Fürstenhofes. 927 wird eine Kirche genannt. Am vielleicht schon zuvor befestigten Petersberg wurde im 11. Jahrhundert die Burg Petersberg errichtet. Im Investiturstreit war Friesach jahrelang umkämpft. Nachdem hier im 11. und 12. Jahrhundert ein Salzburger Markt im Norden und ein Gurker Markt im Süden nebeneinander bestanden hatten, wurde Friesach 1180 zur Gänze salzburgisch; die beiden Marktsiedlungen wuchsen zusammen, wodurch auch der Bereich des heutigen Hauptplatzes dicht besiedelt wurde. 1215 wird Friesach als Stadt genannt und ist damit die älteste Stadt Kärntens, auch wenn eine formelle Stadtrechtsverleihung erst 1339 erfolgte.[2]
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erlebte die Stadt ihre Blütezeit und war damals die zweitgrößte Stadt im Salzburger Gebiet und die bedeutendste Stadt im heutigen Kärnten. Friesach war ein bedeutendes Handelszentrum am Weg von Österreich nach Venedig geworden. Hier wurde der Friesacher Pfennig geprägt und es siedelten sich jüdische Bankiers an. Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt gleich dreimal eingenommen und teils zerstört. Die heute noch gut erhaltene Stadtbefestigung mit der 11 m hohen Stadtmauer und 15 m breitem Wassergraben entstand erst danach und ersetzte ältere Befestigungsanlagen, die ein deutlich ausgedehnteres Gebiet als die heutige Altstadt umschlossen hatten.[2]
Allmählich verlor Friesach an Bedeutung: die Habsburger, an die 1335 weite Teile Kärntens gefallen waren, förderten ihre eigenen Städte; die Salzburger gaben ihre Ansprüche auf das Herzogtum Kärnten auf, womit das weiter in ihrem Besitz befindliche Friesach für sie in eine Randlage rückte und an Bedeutung verlor und von den Bischöfen von Salzburg – und in Folge auch von jenen von Lavant – nicht mehr als Residenz genutzt wurde; und die Vertreibung der Juden 1404 führte zum Niedergang des Bankwesens.[2]
Steuerakten von 1751 belegen, dass es damals folgende Handwerker und Gewerbetreibende in der Stadt gab: 4 Bäcker, 1 Lebzelter, 2 Fleischhauer, 8 Schuster, 3 Lederer, 3 Kürschner, 3 Handschuhmacher, 2 Sattler, 1 Riemer, 1 Weißgerber, 4 Schneider, 3 Weber, 1 Färber, 1 Huter, 2 Tischler, 1 Binder, 1 Drechsler, 2 Zimmermänner, 1 Maurer, 1 Schlosser, 1 Büchsenmacher, 5 Schmiede und Wagner, 1 Gürtler, 2 Kupferschmiede, 1 Glaser, 2 Grünhafner, 2 Schwarzhafner, 1 Seiler, 1 Kammmacher, 1 Seifensieder, 3 Kaufleute, 8 Weinwirte, 6 Bierwirte, 1 Rauchfangkehrer, 1 Arzt, 1 Apotheker und 2 Bader. Daneben gab es damals 4 Müllner und einige von geistlichen Grundherrschaften betriebene Tavernen.[2]
Auch wenn es in Friesach selber keine Eisenverarbeitung gab, profitierten Einwohner der Stadt doch lange Zeit vom Eisenbergbau der Umgebung (St. Salvator, Olsa). Daher schwächte der Niedergang der Montanindustrie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Friesach.[2]
Auf dem Gebiet der Steuergemeinde Friesach gelegen, gehörte die Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Friesach. Seit Gründung der Ortsgemeinden nach den Reformen Mitte des 19. Jahrhunderts ist Friesach Hauptort der gleichnamigen Stadtgemeinde.
Weite Teile der Altstadt stehen unter Denkmalschutz und sind darüber hinaus in die Liste der nach der Haager Konvention geschützten Kulturgüter in Österreich aufgenommen.
Gegen das Friesacher Feld hin wurde die Stadt durch die weithin erhaltene Stadtmauer mit breitem Wassergraben geschützt (siehe Stadtbefestigung Friesach).
Auf Erhebungen am Fuß des Mödringbergzugs wurden im Mittelalter Befestigungsanlagen errichtet, sodass die Stadt von Nord nach Süd von folgenden Burgen und Ruinen umrahmt wird:
Seit 2009 wird am südlichen Ortsrand eine Burg nach mittelalterlichen Methoden errichtet und als Erlebnis Burgbau Friesach beworben.
Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
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