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Marktgemeinde im Bezirk Sankt Veit an der Glan, Kärnten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Guttaring ist eine Marktgemeinde mit 1491 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Norden von Kärnten in Österreich.
Marktgemeinde Guttaring | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | St. Veit an der Glan | |
Kfz-Kennzeichen: | SV | |
Fläche: | 54,93 km² | |
Koordinaten: | 46° 53′ N, 14° 31′ O | |
Höhe: | 624 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.491 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9334 | |
Vorwahlen: | 0 42 62 | |
Gemeindekennziffer: | 2 05 09 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Unterer Markt 3 9334 Guttaring | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günter Kernle (GfG) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von Guttaring im Bezirk St. Veit an der Glan | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet liegt in einer nach Süden hin offenen, kesselartigen Landschaft (Guttaringer Becken) zwischen Krappfeld und Görtschitztal und wird vom Silberbach durchflossen.
Guttaring ist in folgende sieben Katastralgemeinden gegliedert:
Die Gemeinde umfasst folgende 24 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Für statistische Zwecke ist das Gemeindegebiet in zwei Zählsprengel unterteilt:
Friesach | Hüttenberg | |
Micheldorf | ||
Althofen | Kappel am Krappfeld | Klein Sankt Paul |
Historisch bedeutsam ist die Gegend um Deinsberg mit der ehemaligen Pfarrkirche. Die in der westlichen Vorhalle eingemauerten römischen Inschriftensteine zeugen von einer frühen Besiedlung dieses Gebietes oberhalb des heutigen Gemeindezentrums, das früher noch Sumpfgebiet war.
Die Gemeinde wurzelt im ehemaligen Bergbau und die Gegend wurde erstmals 977[2] erwähnt. Das heutige Gemeindegebiet kam im 10. Jahrhundert zusammen mit Althofen und dem Hüttenberger Erzberg in den Besitz des Erzbistums Salzburg, das hier die Mutterpfarre für das ganze obere Görtschitztal einrichtete und Guttaring zum Sitz eines erzbischöflichen Amtes machte. Im August 1201 wurde unter dem Salzburger Erzbischof Eberhard II. und unter der Anwesenheit des späteren Herzogs Bernhard von Spanheim eine Synode abgehalten. Das nahe Friesach war damals die wichtigste Stadt Kärntens. Im Jahre 1346 erhielt der Ort einen Bergfried, der als Ruine noch heute besteht. Guttaring litt unter einer Reihe von Katastrophen, darunter das Erdbeben vom 25. Jänner 1348, das wie in fast ganz Kärnten eine vollständige Zerstörung anrichtete. 1469 und 1476 kam es zu verheerenden Türkeneinfällen, im Jahr 1483 zu einer Heuschreckenplage und 1348 wütete die Pest. Gegen Ende des Mittelalters (zwischen 1438 und 1505) wurde die Pfarre von Rom aus besetzt, was auf ihre damalige Bedeutung hinweist.
1562 hatte die Pfarre sieben Filialkirchen und fünf Friedhöfe.[3] Im 16. Jahrhundert werden hochgoldige Silbererze gefunden und von einem Goldfieber wird berichtet.[4] 1542 erfolgte die Erhebung zum Markt durch den Erzbischof Ernst von Salzburg.[5] Die 1850 gebildete Gemeinde Guttaring wuchs 1865 durch die Eingemeindung von Waitschach an. Die Pest suchte Guttaring nochmals 1715 mit 399 Toten heim.
Die historische Eisengewinnung in der norischen Region, vor allem am nahen Hüttenberger Erzberg und in der Lölling, machte Guttaring zu einem Durchzugsort und Rastplatz auf dem Weg nach Althofen. In Guttaring selbst wurde aber auch bis ins Jahr 1834 im Urtlgraben in einem Floßofen, einem ältesten seines Typs in Europa, Eisen erschmolzen. Am Sonnberg wurde ein Braunkohlevorkommen abgebaut. Diese Kohle wurde bis 1839 zur Alaun- und Eisen(II)-sulfaterzeugung verwendet. Der Bergbau kam nach einem mehrfachen Wechsel der Eigentümer – darunter war auch die Treibacher Industrie AG – schließlich 1939 wegen des Erschöpfens der Lagerstätten zum Erliegen.
1973 wurde Guttaring ein kleinerer Teil der aufgelösten Gemeinde Wieting angeschlossen.
Laut Statistik Austria hat die Gemeinde Guttaring 1.485 Einwohner (1. Januar 2020), davon waren 95,2 % österreichische Staatsbürger und 3,9 % Staatsangehörige aus der sonstigen EU.[6]
Der Bevölkerungsrückgang der letzten Jahrzehnte beruht vor allem auf einer negativen Wanderungsbilanz. Seit 2001 ist auch die Geburtenbilanz negativ.[7]
Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftlich sind die Landwirtschaft, die Holzverarbeitung sowie der Fremdenverkehr von gewisser Bedeutung. Eine überregionale Bekanntheit besitzt der Gasthof von Ferdinand Kassl. Der bedeutendste Betrieb ist die Maschinenfabrik Stingl, die Maschinen und Steuerungsanlagen für die Holz- und Sägewerksindustrie erzeugt. Von den rund 700 Erwerbstätigen, die in Guttaring wohnen, pendeln 500 zur Arbeit aus, zum überwiegenden Teil in Nachbargemeinden. Etwa 150 Personen kommen aus der Umgebung zur Arbeit nach Guttaring.[8] |
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Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[9]
Direkt gewählter Bürgermeister ist nach der Bürgermeisterwahl 2021 Günter Kernle.[10]
Dem Markt Guttaring wurde am 8. September 1618 durch König Ferdinand II. ein Wappen verliehen, das den Pfarrpatron Rupert, den ersten Salzburger Bischof, im bischöflichen Ornat zeigt.
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Im blauen Schild [wachsend], dem Beschauer zugekehrt, St. Rupert in bischöflichen Ornat mit weißer [silberner] Albe, rotem [golden gesäumtem] Pluviale und goldener Inful, in der Rechten einen goldenen Kelch vor der Brust und in der linken einen goldenen Bischofsstab haltend.“[11]
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