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ehemaliger kurmärkischer Kreis in der Provinz Altmark der Mark Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Salzwedelische Kreis, auch Salzwedelscher Kreis genannt, war ein kurmärkischer Kreis in der damaligen Provinz Altmark der Mark Brandenburg. Er bildete sich im 16. Jahrhundert heraus und umfasste Gebiete, die heute im Wesentlichen zum Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt gehören. Von 1806 bis 1813 gehörte das Gebiet zum Departement der Elbe des Königreich Westphalen. Der Stendalische Kreis wurde nach der Restauration in der Kreis- und Provinzreform im Königreich Preußen von 1816 aufgelöst und ging im neuen größeren Kreis Salzwedel der preußischen Provinz Sachsen auf.
Der Salzwedelische Kreis lag in der westlichen Altmark. Er grenzte im Norden an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover), im Nordosten an den Arendseeischen Kreis, im Osten an den Stendalischen Kreis (sehr kurze Erstreckung) und den Tangermündeschen Kreis, im Südosten und Süden an das Herzogtum Magdeburg und im Westen wieder an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Die Stadt Salzwedel lag dezentral am nordöstlichen Rand des damaligen Salzwedelischen Kreises; die Vorstadt Perwer von Salzwedel gehörte sogar zum Arendseeischen Kreis. Im Kreisgebiet lagen drei Exklaven des Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Klötze, Kakerbeck und Trippigleben) sowie zwei Fast-Exklaven Brome, und Röwitz/Kusey. Das Gebiet um Calvörde war eine Exklave des Fürstentums Braunschweig. Exklaven des Salzwedelischen Kreises im Herzogtum Magdeburg waren Wieglitz und Bülstringen sowie das Gebiet mit Bregenstedt, Eimersleben, Erxleben und Uhrsleben.
Im Laufe des 16. Jahrhunderts entstanden in der Mark Brandenburg nach den Landschaften oder den sog. Weichbilden der größeren Städte organisierte Kreise, im 17. Jahrhundert auch Beritte oder Landreitereien genannt, denen ein Kriegskommissar vorstand. Ausführender Beamter war der Landreiter.
In der Altmark hatten sich sechs Kreise gebildet. Sie stellten im 17./18. Jahrhundert in fiskalischer und landständischer Hinsicht jedoch nur einen Kreis dar, der nur ein Kreisdirektorium, eine ritterschaftliche Ständevertretung und eine Kreiskasse hatte. Die Altmark war damit vergleichbar mit der Prignitz, während in der Mittelmark die einzelnen Kreise jeweils eigene Verwaltungsorgane, eigene ständische Vertretungen und. Kreiskassen hatten.
In der Altmark behielten der Stendalische und Salzwedelische Kreis ihre eigenen Landräte, für den Tangermündeschen Kreis und den Arneburgischen Kreis wurde im 18. Jahrhundert nur ein Landrat bestellt. Ab 1735 hatten auch der Arendseeische und der Seehausensche Kreis nur noch einen gemeinsamen Landrat. Das Landesdirektorium hatte einen Landesdirektor (selten auch zwei Landesdirektoren) und schickte aus ihren Reihen einen Deputierten als Vertreter der Altmärkischen Ritterschaft zu den Landtagen der Kurmärkischen Landschaft. Hinzu kam ein Deichhauptmann, ein Kriegskommissar und Oberlandeinnehmer sowie Landeinnehmer für die einzelnen Kreise, wobei wieder jeweils ein Landeinnehmer für den Tangermündeschen Kreis und den Arneburgischen Kreis sowie für den Arendseeischen und den Seehausenschen Kreis zuständig war. Für jeden Kreis war ein Landreiter zuständig. Ab ca. 1775 war die Beaufsichtigung der Deiche an das Elbdeichdirektorium der Altmark übergegangen, das der Königlich-Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammerdeputation in Stendal unterstand. Außerdem wurde nun ein erster und zweiter Deichhauptmann bestellt.[1]
Die Benennung Salzwedelischer Kreis folgt Friedrich Wilhelm August Bratring (1804); in der älteren Arbeit von Anton Friedrich Büsching von 1775 wird er Salzwedelscher Kreis genannt.[2]
nach Friedrich Wilhelm Bratring (1804)
Im Salzwedelischen Kreis lagen die Ämter Salzwedel (nur kleiner Teil) und Diesdorf sowie das Schulamt Dambeck.
In der Kreisreform von 1816 wurden in der Altmark einige Kreise aufgelöst, einige neue Kreise geschaffen oder die Kreisgrenzen neu gezogen. Auch die zahlreichen Enklave und Exklaven wurden bereinigt. Der Kern des alten Salzwedelische Kreis bildete den neuen Kreis Salzwedel, der im Nordosten fast die Hälfte des alten Arendseeischen Kreises erhielt. Im Süden gingen einige Gebiete an die neuen Kreise Gardelegen und Neuhaldensleben.
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