Schadewohl

Ortsteil der Gemeinde Flecken Diesdorf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schadewohl ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Schnelle Fakten Flecken Diesdorf ...
Schadewohl
Flecken Diesdorf
Koordinaten: 52° 46′ N, 10° 51′ O
Höhe: 73 m ü. NHN
Fläche: 6,98 km²[1]
Einwohner: 75 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Schadeberg
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039003
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Schadewohl (Sachsen-Anhalt)
Lage von Schadewohl in Sachsen-Anhalt
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Geographie

Das Dorf Schadewohl liegt etwa zwei Kilometer nordwestlich von Diesdorf zwischen Schadeberg und Diesdorf in der Altmark am Schadewohler Graben, der vor Dähre in die Dumme fließt, die ab Siedendolsleben nach dem Zufluss des Grabower Grabens zur Salzwedeler Dumme wird, einem linken Nebenfluss der Jeetze.[3]

Nachbarorte sind Bergmoor im Westen, Schadeberg im Nordosten und Diesdorf im Südosten.

Die Landesgrenze zu Niedersachsen verläuft westlich, das Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf liegt östlich des Dorfes.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Mittelalter bis Neuzeit

Das Dorf war ursprünglich ein Sackgassendorf.[1]

Schadewohl wurde im Jahre 1423 erstmals erwähnt, als der Probst vom Kloster Diesdorf ein Vermächtnis von Heinrich Schrapenstiel bekundet, welcher hed gekoft veer wischbleeke, geleghen hinder schadewolde.[4] Im Jahre 1458 wird dath dorp Schadewolde als Besitz des Klosters Diesdorf genannt.[5]

Schadewohl lag an der Bahnstrecke Salzwedel–Diesdorf, einer eingleisigen Nebenbahn, die ab 1900 von den Salzwedeler Kleinbahnen erbaut und zum 1. April 1997 stillgelegt wurde. Im Jahr 2004 wurden die Gleise entfernt.

Im Jahre 1912 war das inzwischen abgerissene Landhaus Schadewohl vom Architekten Otto Haesler errichtet worden.[6]

Herkunft des Ortsnamens

Heinrich Sültmann deutet den Namen 1423 schadewolde als deutsch mit der Bedeutung „Schattenwald, dichter Laubwald“ abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort „schate“ oder mittelniederdeutsch „schade“ für „Schatten“ und „wohl“ für „Wald“.[7]

Eingemeindungen

Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]

Am 1. Oktober 1936 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schadewohl und Bergmoor im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Schadewohl.[8] Am 20. Juli 1950 entstand die Gemeinde Schadeberg durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Dülseberg und Schadewohl.[9]

Da am 1. November 1992 die Gemeinde Schadeberg in die Gemeinde Diesdorf eingemeindet wurde,[10] ist Schadewohl seit dem 1. November 1992 ein Ortsteil von Diesdorf.

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
173463
177262
179064
179874
180171
181870
Jahr Einwohner
1840142
1864201
1871181
1885179
1892[00]188[11]
1895191
Jahr Einwohner
1900[00]180[11]
1905171
1910[00]199[11]
1925203
1939228
1946385
Jahr Einwohner
2015[00]88[12]
2018[00]83[12]
2020[00]84[13]
2021[00]79[13]
2022[00]76[14]
2023[0]75[2]
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Schadewohl gehören zur Kirchengemeinde Diesdorf, die zur Pfarrei Diesdorf gehörte[15] und betreut wird vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Großsteingrab bei Schadewohl

Wirtschaft

In Schadewohl gibt es einen Landwirtschaftsbetrieb mit einer Biogasanlage.[19]

Vereine

Dorfgemeinschaft Schadewohl e. V.[20]

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1912–1914, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 141 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 345, 144. Schadewohl (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Schadewohl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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