Der Landkreis Oberbarnim, ursprünglich Kreis Oberbarnim, bis ins 19. Jahrhundert auch Oberbarnimscher Kreis genannt, war ein Landkreis in Brandenburg. Er entstand 1451 durch die Aufteilung des Barnims in einen „Oberen Kreis“ und einen „Niederen Kreis“ und bestand im Kurfürstentum Brandenburg, Preußen, in der SBZ und in der DDR bis 1952.

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Kreiswappen

Der Kreis Oberbarnim umfasste am 1. Januar 1945 die Städte Bad Freienwalde, Biesenthal, Finow, Strausberg, Werneuchen und Wriezen, 80 weitere Gemeinden und einen Forst-Gutsbezirk.

Der Stadtkreis Eberswalde lag von 1911 bis 1950 als Enklave innerhalb des Kreisgebiets. Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet im Westen zum Landkreis Barnim und im Osten zum Landkreis Märkisch-Oderland.

Verwaltungsgeschichte

Zusammenfassung
Kontext

Königreich Preußen

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Das Kreisgebiet 1905

In der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus. Einer dieser historischen Kreise war der Oberbarnimsche Kreis bzw. Kreis Oberbarnim.[1] Im Rahmen der Preußischen Reformen erfolgte 1816 im Regierungsbezirk Potsdam eine Kreisreform, durch die der Kreis Oberbarnim mit Wirkung zum 1. April 1817 mehrere Orte an Nachbarkreise abgeben musste:[2][3]

Das Landratsamt war in Freienwalde a./Oder.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

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Ehemaliger Sitz der Kreisverwaltung (Aufnahme 2015)

Am 1. April 1911 schied die Stadt Eberswalde aus dem Kreis Oberbarnim aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Oberbarnim entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Am 1. Mai 1936 wurde die Gemeinde Kupferhammer aus dem Kreis Oberbarnim in den Stadtkreis Eberswalde eingegliedert. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.

Sowjetische Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik

Mit Wirkung zum 15. März 1946 kamen durch Beschluss des Präsidiums der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg die Gemeinden Adlig Reetz, Altglietzen, Altreetz, Altwustrow, Bralitz, Gabow, Hohenwutzen, Karlsbiese, Karlshof, Königlich Reetz, Neuglietzen, Neuküstrinchen, Neulietzegöricke, Neuranft, Neurüdnitz, Neutornow, Neuwustrow, Neuenhagen und Schiffmühle des aufgelösten Kreises Königsberg Nm. zum nunmehr Landkreis Oberbarnim genannten Kreis.[4][5] Nach der Auflösung von Preußen gehörte der Landkreis Oberbarnim zum neuen Land Brandenburg.

Das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 28. April 1950 brachte zum 1. Juli 1950 umfangreiche Gebietsänderungen:[6]

Zum 25. Juli 1952 wurde der Landkreis Oberbarnim aufgelöst und in die Kreise Eberswalde, Bad Freienwalde, Seelow sowie Strausberg aufgeteilt.

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner Quelle
175022.192[7]
180041.417[7]
181636.135[8]
184656.834[9]
187171.514[10]
189084.018[11]
190092.180[11]
1910103.058[11]
192580.657[11]
193384.437[11]
193990.511[11]
1946100.838[12]
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Landräte

Kommunalverfassung bis 1945

Der Keis Oberbarnim gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Städte und Gemeinden

Zusammenfassung
Kontext

Stand 1945

Dem Kreis Oberbarnim gehörten 1945 die folgenden Städte und Gemeinden an:

Daneben bestand 1945 noch der Gutsbezirk Forst Barnimer Heide.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch noch die Orte Biesdorf, Kruge, Möglin und Zelliner Loose zu Gemeinden erhoben.[13]

Vor 1945 aufgelöste Gemeinden

  • Alt Bliesdorf, am 1. Januar 1926 zu Bliesdorf
  • Altkietz b. Freienwalde, 1928 zu Bad Freienwalde
  • Altkietz b. Wriezen, am 1. Januar 1926 zu Wriezen
  • Alt Tornow, 1928 zu Bad Freienwalde
  • Amalienhof, am 1. Januar 1926 zu Falkenberg
  • Broichsdorf, am 1. Januar 1926 zu Falkenberg
  • Burgwall, zu Neutrebbin
  • Eberswalde, seit dem 1. April 1911 kreisfreie Stadt
  • Grube, am 1. April 1935 zu Neutrebbin
  • Heegermühle, am 1. Januar 1926 mit den Gutsbezirken Eisenspalterei, Messingwerke und Wolfswinkel zur Gemeinde Finow zusammengeschlossen
  • Jäckelsbruch, am 1. Januar 1926 zu Eichwerder
  • Karlsdorf, zu Altfriedland
  • Kupferhammer, am 1. Mai 1936 zu Eberswalde
  • Neu Bliesdorf, am 1. Januar 1926 zu Bliesdorf
  • Neukietz b. Freienwalde a./Oder, zu Bad Freienwalde
  • Schöpfurth und Steinfurth, am 1. Januar 1929 zur Gemeinde Finowfurt zusammengeschlossen
  • Sydow, am 1. Januar 1926 zu Grüntal
  • Vevais, am 1. Januar 1926 zu Bliesdorf
  • Wubrigsberg, zu Neutrebbin

Namensänderungen

1925 änderte sich die Bezeichnung von Freienwalde a./Oder in Bad Freienwalde (Oder). 1932 fanden kleinere Änderungen im Schriftbild dadurch statt, dass die Schreibweise für Ortsnamen wie Alt Friedland in Altfriedland, Alt Ranft in Altranft und Neu Gaul in Neugaul geändert wurden.

Literatur

  • Klaus Neitmann, Brigitta Heine (Hrsg.): Kreise und Landräte des Barnim. 18. Jahrhundert bis Gegenwart. In: Barnimer Historische Forschungen, Band 1, Be.bra Wissenschaftsverlag, 1. Auflage Edition, Berlin 2015.
  • Torsten Hartisch: „Zum Landrat nicht geeignet“. Leitendes Personal der zentralen, regionalen und lokalen Verwaltungsdienststellen in Brandenburg 1945-1952. Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Band 78, 1. Edition (2022). Digitalisat

Sekundärliteratur

  • R. Nath: Zur Medicinal-Statistik. Die Geburts- und Sterblichkeitsverhältnisse des Kreises Oberbarnim pro 1876. G. Reimer, Berlin 1878. Digitalisat
Commons: Landkreis Oberbarnim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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