Falkenberg (Mark)

Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Falkenberg (Mark)

Falkenberg ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Sie gehört dem Amt Falkenberg-Höhe an, das seinen Verwaltungssitz in der Gemeinde Falkenberg hat. Die Namengebung ist leicht verwirrend. Die (Groß-)Gemeinde trägt den Namen Falkenberg, der namengebende Ortsteil nennt sich offiziell Falkenberg/Mark.[2]

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 52° 48′ N, 13° 57′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Falkenberg-Höhe
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 59,6 km2
Einwohner: 2210 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16259
Vorwahl: 033458
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 125
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Karl-Marx-Str. 2
16259 Falkenberg
Website: www.amt-fahoe.de
Bürgermeister: Christian Ziche
Lage der Gemeinde Falkenberg im Landkreis Märkisch-Oderland
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Blick auf Falkenberg, im Hintergrund die Neuenhagener Insel und Bad Freienwalde

Geografie

Die Gemeinde liegt im Übergangsbereich des hügeligen, wald- und seenreichen Barnimplateaus zur weiten Fläche des Oderbruchs.

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde Falkenberg sind drei Ortsteile ausgewiesen.

Hinzu kommen die Wohnplätze Amalienhof, Broichsdorf, Tortz und Uchtenhagen.[3]

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Falkenberg

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Falkenberg/Mark wird zusammen mit Cöthen 1334 erstmals urkundlich erwähnt. Das Kreuzangerdorf Gersdorf wurde im Jahre 1307 erstmals als Ghearddestrop und 1375 als Gerhardsdorf erwähnt. Im Mittelalter gehörte Gersdorf mit den benachbarten Höfen auf der wüsten Feldmark Kruge zum Besitz des Zisterzienserinnen-Klosters Friedland. Von 1568 bis 1573 war Kruge im Besitz derer von Pfuel.[4]

Coethen wird im Ortschaftsverzeichnis des Barnim von 1375 unter dem Namen Koten genannt. 1451 hatte es 48 Hufen. Wer das Dorf bis in das 16. Jahrhundert besessen hat, ist nicht sicher nachgewiesen. 1590 kaufte es die Familie von Holzendorff. 1603 bis 1607 gehörte es der Familie von Falkenberg,[5] dann der Familie des Reichsgrafen von Flemming, der es 1721[6] zusammen mit Danneberg und Falkenberg an Gottfried von Jena verkaufte.[7] Die Familie von Jena gehört zum Briefadel, die einzelnen Vertreter erhielten zwischen den Jahren 1658 und 1663 die Reichsadelsbestätigung. Sie bildete immer wieder einzelne genealogische Linien heraus, die sich dann aneinander beerbten, so auch für Cöthen, welches mehrfach innerhalb der Familie wechselte. Zwei Generationen nach dem Kauf des Gutes folgte der Marschall des Johanniterordens Friedrich Wilhelm von Jena (1735–1774), verheiratet mit Anna Luise von Unruh. In seiner Hand war neben Cöthen, Falkenberg, Dannenberg ebenso das Jenasche Hauptgut Döbbernitz.[8] Der Erbe, seine Karriere[9] begann standesgemäß auf der Brandenburger Ritterakademie, Major Karl Friedrich von Jena verheiratete sich mit Sophie Gans Edle Herren zu Putlitz, sie brachte das Gut Nettelbeck mit in die Ehe und damit als Besitz in die Familie. Später übernimmt der Nachfahre Wilhelm von Jena (1797–1879) Cöthen. Schon vor 1874 saß Jena mit weiteren Honoratioren, wie etwa Wilhelm Prinz von Baden, im Kuratorium des 1859 gegründeten Victoria-Institut zu Falkenberg in der Mark. Diese Einrichtung diente der Förderung des englischen Sprachstudiums.[10] Der Unterricht dort wurde im konventionellen Klassenverband erteilt, die Schülerschaft und der Lehrkörper[11] kam aus ganz Brandenburg.[12] Im Jahre 1879 wird erstmals ein Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer für das Königreich Preußen veröffentlicht. Zu Cöthen mit Dannenberg gehören stolze 2297 ha, Gut Torgelow des Weiteren mit 460 ha.[13] Inzwischen ist Cöthen ein Familienfideikommiss, und so erbt dessen Tochter Hedwig und ehelicht den gleichnamigen Vetter Wilhelm von Jena (1826–1904). Deren gemeinsamer Sohn Fritz von Jena ist der nächste Fideikommissherr auf Cöthen. Sein Enkel Karl Eduard von Jena und dessen Frau Sigrid von Oertzen-Tessin sind das letzte Cöthener Gutsbesitzerehepaar bis zur Bodenreform.

In der DDR befand sich im vormaligen Gutshaus von Coethen ein Internat für Kinder mit Eltern im diplomatischen Dienst.[14] Das Gebäude beherbergt jetzt eine Förderschule der Stephanus-Stiftung.[15]

Falkenberg gehörte seit 1817 zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Bad Freienwalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.

Eingemeindungen

Dannenberg/Mark und Kruge/Gersdorf wurden am 31. Dezember 2001 eingemeindet.[16] Die Gemeinde Kruge/Gersdorf war am 1. Oktober 1961 durch den Zusammenschluss der beiden namensgebenden Orte entstanden.[17]

Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
18751.013
18901.197
19101.484
19251.650
19332.522
19392.460
Jahr Einwohner
19462.539
19502.790
19642.540
19712.466
19812.093
19851.961
Jahr Einwohner
19901.884
19951.718
20001.622
20052.479
20102.316
20152.208
Jahr Einwohner
20202.269
20212.255
20222.290
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[18][19][20] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Falkenberg besteht aus 12 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[21]

Weitere Informationen Partei / Wählergruppe, Stimmenanteil ...
Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Falkenberg/Mark 23,0 % 3
SPD 18,9 % 2
Falkenberger Sportverein „Th. Fontane“ 11,8 % 1
CDU 09,7 % 1
Förderverein Freiwillige Feuerwehr Kruge-Gersdorf 07,5 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 07,3 % 1
Einzelbewerberin Steffi Waga 06,6 % 1
Einzelbewerber Rico Ewald 04,7 % 1
Einzelbewerber Marcel Ewald 04,3 % 1
Förderverein Freiwillige Feuerwehr Dannenberg/Mark 04,0 %
Einzelbewerber Matthias Bodag 01,4 %
Einzelbewerberin Anna Bakonyi 00,9 %
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Bürgermeister

  • 1994–2014: Lothar Papenfuß (SPD)
  • seit 2014: Christian Ziche (Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Falkenberg/Mark)[22][23]

Ziche wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 mit 60,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtsdauer von fünf Jahren als ehrenamtlicher Bürgermeister wiedergewählt.[24]

Partnergemeinden

  • Trzciel, (deutsch Tirschtiegel) in Polen (seit 2000)

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Falkenberg (Mark) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.

Verkehr

Die B 167 führt zwischen Eberswalde und Bad Freienwalde (Oder) durch Falkenberg.

Der Haltepunkt Falkenberg (Mark) liegt an der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder). Er wird stündlich von der Regionalbahnlinie RB 60 EberswaldeFrankfurt (Oder), betrieben von der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), bedient.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Udo Geiseler, Melanie Mertens: Cöthen. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz (Hrsg.): Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000, ISBN 3-87584-024-0, S. 85–87; gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883), 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb.
Commons: Falkenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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