Neckartal-Radweg
Radfernweg in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Neckartal-Radweg ist ein ausgeschilderter Radwanderweg entlang des Neckars. Die Route verläuft rund 370 km von Villingen-Schwenningen nach Mannheim.
Neckartal-Radweg | |
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Gesamtlänge | 370 km |
Lage | Baden-Württemberg |
Karte | |
Städte am Neckar | |
Startpunkt | Villingen-Schwenningen
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Zielpunkt | Mannheim |
Bodenbelag | überwiegend asphaltierte Wege, teilweise unbefestigte Waldwege[1] |
Höhendifferenz | ca. 764 m auf 89 m/ ca. 1069 Hm Anstiege ca. 1675 Hm Abfahrten |
Schwierigkeit | ca. 65 % Leicht, 34 % mittel, 1 % schwer[2] |
Verkehrsaufkommen | überwiegend autofrei[2] |
Anschluss an | Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg, Odenwald-Madonnen-Weg, Kraichgau-Hohenlohe-Weg, Kocher-Jagst-Radweg, Alb-Neckar-Radweg, Rheinradweg, Burgenstraße, Paneuropa-Radweg |
ADFC-Zertifizierung | 4 von 5 Sternen[3] |
Webadresse | neckartalradweg-bw.de |
Der Neckar weist auf seiner Strecke einen Höhenunterschied von rund 650 Metern auf. Im oberen Abschnitt bis Oberndorf weist auch die flussabwärtige Richtung noch einige Steigungen auf. Bis auf einige Steigungen zwischen Marbach und Heilbronn sowie kurz vor Hirschhorn ist der Rest der Route ohne nennenswerte Anstiege. Die Routenführung erfolgt größtenteils über ruhige Landstraßen oder eigene Radwege, teils gibt es auch kurze verkehrsreiche Abschnitte. Viele Ortsdurchfahrten verlaufen im öffentlichen Straßenverkehr.
Die ausgeschilderte Strecke führt mehrfach über den Fluss, sodass der Weg teils am linken, teils am rechten Ufer entlang führt. Parallel- oder Alternativstrecken am jeweils anderen Ufer sind in manchen Fällen vorhanden. Der Weg weicht streckenweise bis zu mehrere hundert Meter vom Fluss ab. Der allergrößte Teil der Strecke ist asphaltiert, teils gibt es auch Abschnitte mit Feinkies und naturbelassenen Waldwegen. Die Beschilderung ist in beide Richtungen durchgängig vorhanden und fast immer gut sichtbar. Das Wegweisersymbol hatte bis 2021 überwiegend die Form eines stilisierten Fahrrads auf blauem Grund mit der Aufschrift „Neckartal-Weg“, wobei lokal auch andere Beschilderungen anzutreffen waren. Seit 2021 wird der Weg mit einem neuen Logo beschildert, das ein Fahrrad und Flussschlingen auf orangem, eine Burg auf grünem und Weintrauben auf rotem Grund mit dem Schriftzug „Neckartal Radweg“ auf weißem Grund zeigt. Vielerorts findet man aber noch das alte Logo.
Nach ADFC-Angaben sind:
Der ADFC zeichnete den Neckartal-Radweg 2018 als 4-Sterne-Qualitätsradroute.[4]
Der Neckartal-Radweg folgt dem Neckar von dessen Quelle auf der Baar bei Villingen-Schwenningen auf 706 m Meereshöhe und folgt ihm bis zu der Mündung in den Rhein in Mannheim. Zunächst fließt der Neckar zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb nach Nordosten, ab dem „Neckarknie“ bei Plochingen nordwestwärts bis nordwärts durch die Ballungsräume von Stuttgart und Heilbronn, dann ab Eberbach im Odenwald westwärts bis Heidelberg und schließlich durch das Oberrheinische Tiefland nordwestwärts bis Mannheim. Er ist von Plochingen abwärts mittels Stauhaltungen zum Großschifffahrtsweg (Bundeswasserstraße) ausgebaut mit bedeutenden Häfen in Stuttgart, Heilbronn und Mannheim. Noch bis kurz vor Rottweil ist der Neckar nur ein kleiner Bach, erst danach führt er durch den Zufluss mehrerer Bäche mehr Wasser. Unterhalb von Rottweil tritt der Neckar in ein enges, waldreiches Tal ein und bahnt sich dann für die nächsten 80 km seinen Weg nach Norden zwischen den Höhenzügen des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb. Bei Weitingen wird das Tal von der 127 m hohen Neckartalbrücke der A 81 überspannt. Bei Rottenburg tritt er in die Tübinger Talweitung ein. Hinter Tübingen verengt sich das Tal wieder. Ab hier sind die umliegenden Hochflächen wesentlich stärker besiedelt. Ab Plochingen ist der Neckar als Schifffahrtsstraße ausgebaut und verläuft bis Stuttgart in weiter, verstädterter, von Verkehrsbauten durchzogener und mit Industrie überbauter Flussaue, die erst im Bereich des Cannstatter Talknickes kurz von großen Parkanlagen unterbrochen wird.
Hinter Stuttgart schlägt er die Generalrichtung nach Norden ein. In einem kurvenreichen und engen Talabschnitt durch den Landkreis Ludwigsburg fließen ihm von rechts bei Remseck die Rems, dann ebenfalls von rechts nördlich von Marbach die Murr zu, nach Passieren der Hessigheimer Felsengärten erreicht ihn danach von links bei Besigheim die wasserreiche Enz. Im Unterland um Heilbronn durchläuft der Neckar dann in wieder breiter Aue eine offene Landschaft. Bei Bad Friedrichshall nimmt der Neckar auf nur zwei Kilometern Fließstrecke nacheinander von rechts die zwei anderen seiner großen Nebenflüsse auf, erst seinen wasserreichsten Nebenfluss Kocher und kurz darauf seinen offiziell längsten, die Jagst, was zusammen seine Wasserführung ungefähr verdoppelt.
Zwischen Bad Wimpfen mit seiner Stauferpfalz und Mosbach tritt der Neckar in den Odenwald ein, wo erneut in einem schluchtartigen Tal hohe, bewaldete Hänge seine Ufer säumen und vor allem rechtsseitig tief eingeschnittene Täler münden. Am letzten seiner markanten Knie bei Eberbach biegt er dabei nach Westen, tritt bei Hirschhorn kurz auf hessisches Gebiet über und ist anschließend bis nach Neckarsteinach auf langen Strecken die Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Hessen. Bei Neckargemünd mündet von links die Elsenz, ihr Unterlauf nutzt den abwärtigen Teil der sich weit nach Süden ziehenden ehemaligen Maurer Talschlinge, die der Neckar nach einem Mäanderdurchbruch hinterlassen hatte. Bei der Stadt Heidelberg, die im Norden an den Odenwald und im Süden an das Königstuhlmassiv grenzt, ist das Neckartal zwischen beidseits über 400 Meter höheren Bergen am tiefsten eingeschnitten. Nach Passieren der Heidelberger Altstadt tritt der Strom in die weite Oberrheinische Tiefebene ein und mündet nach weiteren rund 25 Kilometern in Mannheim in den Rhein.
Die bedeutendsten historischen Städte am Radweg sind Rottweil, Rottenburg, Tübingen und Heidelberg. Daneben gibt es das kulturhistorisch bedeutete Residenzschloss Ludwigsburg, Schillers Geburtshaus in Marbach und die Kaiserpfalz Bad Wimpfen. Zwischen Esslingen am Neckar und Gundelsheim wird der Württemberger Wein zum Teil auf steilen Terrassen angebaut. Trutzige Burgen finden sich vor allem am Rande des Odenwaldes.
Beide Endpunkte des Neckartal-Radwegs sind gut mit der Bahn zu erreichen. Die Quelle erreicht man entweder über den Bahnhof Villingen, der Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn hat, oder von dort weiter mit der Regionalbahn zum Bahnhof Schwenningen. Zur Mündung gelangt man über den Hauptbahnhof Mannheim, einen Hauptknotenpunkt des Schienenfernverkehrs. Der Neckartal-Radwegs wird fast auf der gesamten Länge von Bahnstrecken mit Personenverkehr begleitet:
Der Neckartalradweg wird für die Verlaufsbeschreibung in vier Abschnitte eingeteilt. Alle Angaben für Entfernung und Höhenmeter sind circa-Angaben.
Neckartal-Radweg (Abschnitt 1) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Radwegmarkierung beginnt nördlich des Bahnhofes von Villingen nach Überquerung des Bickenstegs und führt Richtung Zollhaus und Schwenninger Moos, wo sich nahe der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Atlantik und Schwarzem Meer der Neckarursprung befindet. Danach vorbei am Eisstadion von Schwenningen in den Stadtpark Möglingshöhe, wo sich die symbolische Neckarquelle befindet. Von hier verläuft der Radweg entlang des Neckarbächleins über Deißlingen und Lauffen nach Rottweil. Dort vereinigen sich Neckar und Eschach. Auf dem Weg nach Oberndorf sind einige Steigungen zu überwinden, da sich der Neckar tief in die Landschaft eingeschnitten hat. Hier werden die Ortschaften Talhausen, Epfendorf und Altoberndorf passiert, bis man schließlich bei Kilometer 48 Oberndorf erreicht. Über Aistaig geht es dann nach Sulz, ab hier führt die Strecke deutlich ebener weiter. Durch Fischingen, Neckarhausen und Dettingen wird auf dem Weg in die alte Festungsstadt Horb gefahren. Von hier geht es dann direkt weiter in das über 2500 Jahre alte Rottenburg. Dabei müssen zwischen Börstingen und Bieringen etwa drei Kilometer auf der Straße ohne Radweg zurückgelegt werde, da ein Golfplatz direkt am Neckar eine andere Wegführung verhindert.
Neckartal-Radweg (Abschnitt 2) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gleich nach dem Start in Rottenburg führt der Neckartal-Radweg in die Universitätsstadt Tübingen (Kilometer 13). Nach den Orten Lustnau, Kirchentellinsfurt, Pliezhausen, Mittelstadt, Neckartenzlingen, Neckartailfingen und Neckarhausen kommt man ins mittelalterliche Nürtingen (Kilometer 49,5) und nach 2 weiteren Kilometern nach Wendlingen am Neckar mit seinem Naherholungsgebiet Schäferhäuser See. Die rekultivierten Baggerseen sind heute ein schönes Naturschutzgebiet. Von hier ist es ein Katzensprung nach Köngen. Beeindruckend sind hier die Alte Neckarbrücke und das rekonstruierte Römerkastell. Weitere 5 km sind es nun nach Wernau. Hier führt der Neckartalradweg entlang des Naturschutzgebietes Wernauer Baggerseen. Entlang der Ortschaften Plochingen, Deizisau, Altbach erreicht die Route Esslingen am Neckar und damit die stark industrialisierte Stuttgarter Region. Über Mettingen, Ober- und Untertürkheim wird die Landeshauptstadt Stuttgart und das Ziel Bad Cannstatt erreicht.
Neckartal-Radweg (Abschnitt 3) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der dritte Abschnitt beginnt direkt im Stadtgebiet von Stuttgart. Erst ab Remseck-Neckargröningen (Kilometer 17) führt der Radweg durch dünner besiedeltes Gebiet. Ludwigsburg (Kilometer 25) zeigt barocke Schlösser, Marbach (Kilometer 33) eine mittelalterliche Innenstadt. Von Marbach aus kann man den Weg nach Heilbronn über das Bottwartal direkt einschlagen. In Besigheim (Kilometer 56,5), wo das Enztal in den Schwarzwald abzweigt, findet man wieder eine historische Innenstadt. Bei Kilometer 82,5 wird dann schließlich Heilbronn erreicht und kann auf beiden Neckarseiten durchquert werden. Nach der Durchfahrt von Neckargartach (Kilometer 86,5) kommt man in Neckarsulm (Kilometer 91,5) an, wo man das Zweiradmuseum besichtigen kann. Die Trasse führt rund 10 km durch das Neckartal, in die Stauferstadt Bad Wimpfen führt ein Schlussanstieg.
Neckartal-Radweg (Abschnitt 4) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der letzte, aber auch längste Abschnitt, in Bad Wimpfen beginnend, wird immer wieder von Burgen und Schlössern begleitet. Beinahe auf jeder Erhöhung um das Neckartal befindet sich eine Burg. Als kultureller Höhepunkt der Etappe zählt Heidelberg (Kilometer 91,5), bevor es in der Rheinebene nach Mannheim geht.
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